Unsere Schatzis von Bagatelle :D

Donnerstag, 21.05.2015

 

So, nachdem wir ja jetzt doch schon eine Weile hier auf dieser wirklich schönen Farm sind, hatten wir genug Zeit um alles richtig kennenzulernen. Inklusive der Angestellten, die allesamt irgendwie einen an der Waffel haben, und natürlich der Besitzerfamilie, die hat noch viel mehr einen an der Waffel. Und damit ihr eine Vorstellung habt mit wem wir hier so 10 Wochen lang unsere Tage verbringen stellen wir euch jetzt wenigstens Mal einen Teil der Leute vor:

 

 

1. Augusto
Das ist der kleine Opa, der uns auch aus Windhoek abgeholt hat. Nachdem wir ihn 3 Stunden lang irgendwas gefragt haben und er nicht mit uns geredet hat haben wir festgestellt, dass das weniger darin begründet liegt dass er unhöflich ist oder uns nicht mag, sondern ganz einfach darin, dass der Kerl kein bisschen Englisch spricht. Also wirklich reden kann man mit ihm leider nicht, aber wenn es einen Preis für den süßesten Mitarbeiter auf Bagatelle geben würde, dann würde er den ganz bestimmt abräumen, so niedlich wie er immer grinst und winkt, wenn man ihm Hallo sagt. :)

 

2. Tsaab und Simson

Unsere beiden Kollegen, die Cowboys. Das sind Buschmänner wie man sie sich vorstellt, also klein und dünn, ich glaube meine Beine sind 5 Mal so dick wie ihre. Sie sind irgendwie einfach ein bisschen eigen, wirklich reiten oder Ausritte führen hat ihnen eben niemand so richtig beigebracht, also setzen sie irgendwelche Leute auf irgendwelche Pferde und fragen dann nach einer Minute, ob man jetzt vielleicht mal einen kurzen Galopp probieren soll. Jule und ich haben also immer mal unsere Mühe die beiden von ihren Masterplänen abzuhalten. Sie sind auch völlig überzeugt davon dass wir zu ihnen gehören und das perfekte Vierer-gespann sind und wehe da mischt sich noch jemand ein. :D Das mit der Arbeit nimmt Tsaab genauer als Simson, auch wenn auch der einen manchmal in den Wahnsinn treiben kann, Simson zieht es vor meistens einfach erst gar nicht aufzutauchen, oder erst wenn alles gemacht ist und dann ist er meistens völlig betrunken. An sich sind die beiden aber echt okay, man merkt eben einfach, dass sie nicht besonders gebildet sind oder so, aber man kann sich sicher schlimmere Kollegen vorstellen! Und mir fällt gerade noch eine Situation ein, die die Einfachheit der beiden ziemlich gut beschreibt: Jule: „Wir brauchen neues Pferdefutter.“ Tsaab: „Dann müssen wir eine Liste mit dem Futter machen“ Jule: „Für Etienne?“ und Tsaab: „Nein, für die Pferde.“ :D

 

3. Felix

Der Chameur. Er ist super nett, redet aber auch einen Haufen Mist und versucht sein Glück bei jedem Mädchen das nicht bei 3 auf dem Baum ist. Außerdem ist er Etiennes Liebling, fast wie sein Sohn, und arbeitet schon seit 15 Jahren für die Familie. Er macht fast jeden Abend den Sundowner, das heißt er baut eine kleine Bar auf einer Düne auf und von da aus können sich dann die Gäste bei einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang anschauen. Dabei helfen wir ihm immer, beziehungsweise wir machen die Arbeit für ihn, er ist nämlich manchmal ein ziemlich fauler Sack. Aber insgesamt verstehen wir uns sehr gut mit ihm und ohne ihn wäre Bagatelle einfach nicht Bagatelle.

 

 

4. George

Unser Georgi, immer gut gelaunt was auch daran liegen könnte, dass er nach eigenen Angaben immer die schlechte Laune in seinem Zimmer einsperrt, wenn er raus geht. Er ist verrückt wie kein anderer, extrem witzig und einfach ein Sonnenschein. Sein Job hier ist vor allem Safaris leiten, wobei er immer wieder gerne die Gäste verarscht, indem er ihnen beispielsweise erzählt Straußen würden riesige Nester auf Bäumen bauen. Außerdem macht er manchmal das Stargazing, das heißt er erklärt und zeigt den Gästen mit Hilfe eines riesengroßen Teleskops was man am Himmel so alles entdecken kann. Für uns ist er wie ein großer Bruder oder ein guter Freund, einfach jemand mit dem man immer lachen kann. Und manchmal auch ein Gott, statt „Oh mein Gott“ haben wir uns nämlich angewöhnt immer „Oh my Georgi“ zu sagen.

 

 

5. Janette

Diese supersüße Knuddelmaus hat es uns wirklich angetan, sie hat ein unglaublich großes Herz und ist immer für einen da. Wir haben beschlossen sie mit nach Deutschland zu nehmen, allerdings muss sie noch ein paar Kilo abnehmen um in unseren Backpack zu passen. Wenn man sie sieht muss man sie einfach immer einmal in den Arm nehmen und sie ist für uns wirklich zu einer der wichtigsten Personen hier geworden. Sie ist einfach unser ganz persönliches naughty girl.

 

6. Pedro

Unser Teddy. :) Er hat einiges an Körperfülle zu bieten, aber er steht auch dazu und macht ständig Witze darüber. Sowieso haut er einen Witz nach dem anderen raus, wenn er gut gelaunt ist und er kann unglaublich gut tanzen! Bei ihm hat man auch das Gefühl, dass er sich wirklich Sorgen macht, wenn es einem mal nicht so gut geht, er ist also so ein bisschen ein Ersatz-Papa. Zusammengefasst kann man sagen, dass dieser Mensch einfach gute Laune macht, wenn man ihn nur anschaut.

 

7. Naftal

Das ist der Barman mit dem wir schon stundenlang „Mau-Mau“ gespielt haben, bis wir dieses super langweilige Spiel irgendwann nicht mehr ab konnten. Er ist wirklich nett, allerdings manchmal auch ein bisschen seltsam. Dann wirkt er so, als wäre er ganz weit weg in einer anderen Welt. Das ist vor allem ein Problem, wenn Gäste mit ihm reden, weil er auch die dann einfach ignoriert, oder er sagt jaja und macht dann trotzdem nichts. Aus all diesen Gründen regen sich Angela und Konsorten fast durchgehend über ihn auf und wir sind sehr gespannt, ob er seinen Job noch so lange behalten wird wie wir da sind. Uns würde es jedenfalls freuen, die Bar ist nämlich bestimmt nichtmehr das gleiche, wenn Naftal nicht dahinter steht und immer morgens „guten Abend“ und abends „guten Morgen“ sagt. Keine Ahnung warum er das macht, aber witzig ist es irgendwie trotzdem. :D

 

8. Fillemon

„Filliiii!!“ Das brüllen wir immer ganz begeistert wenn wir diesen netten Kerl irgendwo sehen. :D Vor allem abends sind wir immer unglaublich nett zu ihm, was auch daran liegt dass er uns manchmal extrem leckere Cocktails macht, wenn wir ein bisschen betteln. Er hat auch eine Freundin, die uns total ans Herz gewachsen ist... hust... Diese Frau ist völlig grundlos unglaublich eifersüchtig auf uns, hat ganz seltsame Facebook Nachrichten geschrieben und inzwischen mussten wir schon etliche Gespräche zur Beziehungs-Rettung mit ihr führen.

 

9. Jonathan

Der Bushman-Guide. Er macht jeden Morgen den Bushman Walk und ist ansonsten immer da wo man ihn braucht. Am Anfang dachten wir wir sind ihm egal, weil er uns kaum beachtet hat, dann hat er angefangen uns durchgehend zu ärgern und war voll gemein. Wenn wir zum beispiel weggelaufen sind und „See you“ gesagt haben kam von ihm nur ein „No, I don't want to see you again.“ :D Inzwischen sind wir aber der Meinung, dass das bestimmt nur liebevoll gemeint war und so haben wir nicht aufgegeben ihn immer weiter mit unserer unendlichen Freundlichkeit zu nerven. Jetzt sind wir sogar schon so weit, dass wir ihn manchmal umarmen können, ohne dass er uns danach schlägt und er ist zu unserem Bagatelle-Papa geworden. :)

 

10. Johanna

Rezeptionistin Nummer 1. Sie kann lügen wie sonst keine und nutzt dieses Talent immer sehr gekonnt beim verarschen der Gäste. Sie erzählt ihnen zum Beispiel ihre Buchung wäre gecancelt worden, oder dass es in dem gebuchten Zimmer leider kein Klo geben würde. Inzwischen wissen wir ja schon dass das alles nur ein Witz ist und stehen dann immer daneben und versuchen nicht zu lachen. Sie hat ein Kind mit Felix, allerdings ist deren Beziehung schon eine ganze Weile her und inzwischen sind sie nur noch gute Freunde. Seit immer mittags eine von uns an der Rezeption Werbung machen soll hat sie sich angewöhnt die Arbeit öfter mal auf uns abzuschieben. Aber wir verstehen uns trotzdem gut mit ihr und wir machen uns immer gemeinsam über Angela lustig, seitdem die uns erzählt hat wir müssen einfach immer flexibel bleiben. Jetzt hört man von Johanna alle zwei Minuten: „stay fleeexible!!!“ :D

 

11. Ruusa

Rezeptionistin Nummer 2 und außerdem die beste Masseuse der Welt. Wir hatten inzwischen schon ganz tolle kostenlose Massagen in der Mittagspause und sind ihr dafür auf ewig dankbar. Mit ihr gibt es die gleichen Geschichten, wenn es um die Arbeitsteilung zwischen ihr und uns in den Mittagspausen geht, aber auch ihr nehmen wir das nicht übel, weil sie ansonsten einfach super nett ist.

 

12. Laundry Oma

Augustos Frau und wahrscheinlich die einzige die ihm seinen Titel vom süßesten Bagatelle Mitarbeiter noch streitig machen könnte. Wenn man sie sieht winkt sie immer freudig und macht einen Knicks. Ansonsten ist sie den ganzen Tag mit ihren Laundry Mädels in der Wäscherei und kümmert sich darum dass alles immer strahlend sauber ist. Super niedlicher Mensch!

 

 

13. Cliff

Der böse alte Mann, der inzwischen gar nicht mehr so böse ist. Er mag es Geschichten zu erzählen und geht auch mal petzen, wenn die Freiwilligen irgendwas falsch machen, aber inzwischen grüßt er auch immer ganz freundlich („Hello Ladys!“) und wirkt gar nicht mehr so böse. Allerdings immer noch ganz schön alt, was auch nicht wirklich dadurch besser wird, dass er den ganzen Tag oben ohne durch die Gegend rennt.

 

 

Die Familie:

1. Etienne

Der vermutlich stinkreiche Besitzer der Lodge, der anscheinend vor allem zwei Aufgaben hat: Erstens jagen gehen und zweitens den ganzen Tag möglichst chefmäßig in seinem riesigen Sessel im Büro zu sitzen und fleißig Papierberge zu stapeln, von denen er die Hälfte sowieso gleich wieder vergisst. Eigentlich ist er aber ein echt netter Mensch und wenn er sich mal in Bewegung gesetzt hat, rollt er auch immer zur Hilfe. Er ist derjenige, der immer sagt man soll mit allen Problemen zu ihm kommen und das sollte man wohl auch wirklich tun, wenn man denn mal welche haben sollte, weil das bei ihm nicht nur so eine Floskel ist. Außerdem verarscht er unglaublich gerne Leute und er redet ohne Punkt und Komma, wenn er mal angefangen hat. Also wenn man in seinem Büro sitzt schafft man es entweder nach 20 Sekunden wieder draußen zu sein, oder man hängt da ne halbe Stunde fest und er quasselt einem das Ohr ab. Abends kann das ganz witzig sein, da hat er schon mal sehr amüsante Kindheitsgeschichten von ihm auf den Tisch gebracht. :D Also alles in allem: ein sehr entspannter, netter Mensch, hat eben so seine Chef-Alliieren.

 

2. Angela

Sie hat den Spitznamen „Blondes Gift“ und sich den auch redlich verdient. Die Frau vom Chef ist eine dünne blonde Person, achtet in jedem Detail auf perfektes Äußeres, egal ob bei sich oder bei der Lodge und macht egal wen gerne für egal was verantwortlich, wenn irgendwas falsch ist. Das tut sie dann aber nicht in einem normalen Ton, sondern sie regt sich auf wie ein Papagei und man wartet immer so ein bisschen auf den Herzinfarkt. Den Gästen gegenüber spielt sie sich immer auf wie Mutter Theresa, gibt hier Umarmungen und da Küsschen und sobald die weg sind regt sie sich schon wieder auf. Abends trinkt sie dann gerne Mal einen Whiskey, weshalb uns ihr Sohn gesagt wir sollen alles was Angela nach dem Abendessen erzählt einfach nicht mehr ernst nehmen. Na dann... Also wir haben beide noch so unsere Problemchen mit der Dame des Hauses, aber die Lösung ist wohl einfach aus dem Weg gehen und nichts machen, wofür sie einen zusammen schreien könnte, dann ist sie ja einfach nur eine immer freundlich grinsende Blondine, die alles und jeden liebt.

 

3. Pally

Vom älteren Sohn der Familie bekommt man unübertrieben absolut gar nichts mit. Er ist 16 und redet über nichts was nicht mit Jagen oder Rugby zu tun hat und natürlich schon gar nicht mit Mädchen. Er trinkt also den ganzen Tag irgendwelche Proteinshakes und sitzt manchmal noch vor dem Fernseher, ansonsten sieht man ihn gar nicht. Der einzige Satz den Jule und ich von ihm zu hören gekriegt haben seit wir hier sind ist: „Ich mag keine Deutschen.“ Na danke! Aber hey, immerhin hat er dabei gelacht.

 

4. Chayenne

Angela 2.0., nicht nur, dass die Tochter eigentlich aussieht wie Angela wohl noch vor ein paar Jahren, sie benimmt sich auch erschreckend ähnlich. Auf jedenfall führt sie sich ziemlich auf wie das Prinzesschen schlechthin, lässt sich alles hinterher räumen und putzen und wenn sie beispielsweise reiten will, dann muss jemand anderes sich ums satteln, absatteln und so weiter von ihrem Pferd kümmern. Irgendwie ist sie total einschüchternd, deshalb sind Jule und ich nicht gerade unglücklich darüber, dass sie normalerweise in Kapstadt studiert und deshalb nur sehr selten hier zu Besuch ist.

 

5. Björn

Er ist zwar erst 14, aber er kann schon nerven wie ein ganz Großer. Genau genommen kriegt er das sogar so gut hin wie kein anderer. Aber welcher andere steht denn auch morgens um 20 vor 7 bei einem im Zimmer und versucht einen zum aufstehen zu überreden, oder wer kommt alle 10 Minuten und fragt ob man zum hundertsten Mal mit ihm ein Kartenspiel spielt. Außerdem ist Björn einfach der größte kleine Besserwisser aller Zeiten, vor allem wenn es um Pferde geht und es ist auch wahr, dass er mit seinem Pferd Raven super klar kommt und tolle Kunststücke vorführen kann. Trotzdem fühlt man sich dann manchmal ein bisschen verarscht, wenn da so ein Knirps neben einem her wackelt und 3 Stunden lang erklärt wie man zu reiten hat. Und eine große Leidenschaft von ihm, vor allem als die andern Freiwilligen noch da waren, war das Partys feiern. Wir mussten also schon mehrmals als Partygäste herhalten und uns dann sogar noch die ganze Nacht mit ihm beschäftigen, yipiii... Immerhin haben wir ihm so inzwischen sogar schon ein bisschen tanzen beigebracht und naja, eigentlich ist er ja auch ganz niedlich, wenn man mal beide Augen zudrückt und das ganze Generve zu ignorieren versucht. :D

 

6. Oma

Dieser Mensch ist fast nicht mit Worten zu beschreiben, aber versuchen wirs mal... Also erstmal ist wichtig zu wissen: sie tut gar nichts. Wobei das stimmt nicht ganz, richtiger ist: sie tut nie irgendwas sinnvolles. Stattdessen läuft sie den ganzen Tag durch die Gegend und versucht überall wo es möglich ist ihren, meistens sehr negativen, Senf dazu zu geben, auch wenn der wirklich nie gefragt ist. Deswegen hört man meistens wenn sie den Mund aufmacht nur ein gestöhntes „Omaa...“ als Antwort. Sie hat zwei zahme Erdmännchen, die sie behandelt wie ihre Babys und die dürfen immer den ganzen Nachmittag durch die Gegend rennen und buddeln, aber wehe dem Barmann, wenn er mal eins für eine Sekunde aus den Augen verliert, selber drauf aufpassen tut sie nämlich nie, sie keift dann nur immer. Abends schaufelt sie sich immer kiloweise Essen auf den Teller, worüber sich sogar Etienne und Angela aufregen, und wir sind immer noch nicht dahinter gekommen, ob sie einfach nur mit allen Mitteln erreichen will, dass sie sich irgendwann nicht mehr bewegen kann, oder ob der gemeine Plan dahinter steckt, dass wir dann immer gleich nur noch halb so viel zu Essen kriegen. Wir Freiwilligen sind ihr nämlich sowieso in jeder Hinsicht viel zu faul und viel zu teuer, wir mussten uns auch schon anhören, dass wir gefälligst weniger trinken oder uns Leitungswasser abkochen sollen, mal ganz davon abgesehen, dass sie sowieso findet es ist schrecklich dumm von uns so viel zu trinken, da machen wir jungen Leute immer Diäten und so und dann trinken wir so viel Wasser obwohl das doch dick macht. Achja, und es ist natürlich auch ganz schlecht fürs Gehirn. Also wie man vielleicht erkennen kann, versuchen wir nicht unbedingt unsere Tage länger als unbedingt nötig mit Oma zu verbringen, das zerrt dann doch zu sehr an den Nerven...

 

 

Die Tiere:

1. Lilly und Sebastian

Die beiden Erdmännchen von Oma, ihre Babys, die immer um die Mittagszeit buddelnd durch die Gegend flitzen. Lilly kann man auch super auf den Arm nehmen und mit ihr kuscheln, bei Sebastian ist das etwas schwerer, der beißt nämlich ziemlich gerne. Das Einfangen der beiden ist jeden Tag ein riesen Akt, an dem manchmal bis zu 5 Leute beteiligt sind und die Oma kommt immer mal vorbei und regt sich schrecklich auf wenn gerade niemand so genau weiß wo sich ihre beiden Lieblinge rum treiben.

 

2. Coco

Ein einsamer Pfau, dem wir unbedingt ein passendes Weibchen organisieren wollen. Er frisst super gerne Kekse, auch wenn der Tierarzt gemeint hat davon kriegt er bestimmt Halsschmerzen und er ist durch sein wunderschönes Aussehen jeden Tag eine Freude für die Gäste.

 

3. Skangi

Sie ist ein zahmes Springbock Weibchen und bevölkert Tag für Tag das Restaurant. Meistens taucht sie nachmittags auf wenn es Kuchen gibt und frisst einen Keks nach dem anderen und beim Abendessen rennt sie dann kreuz und quer zwischen den Tischen rum und ist inzwischen sogar so dreist geworden, dass sie Brötchen und andere Leckereien von den Tellern der Gäste klaut. Also wir finden sie inzwischen fett und nervig und nur noch ganz selten ein kleines bisschen niedlich.

 

4. Sniffles und Konsorten

Das sind die Hunde der Familie, insgesamt 6 Stück, von denen man immer überfallen wird, wenn man eigentlich zu Etienne ins Büro will oder so. Sniffels und Tippi (Flederschwein) sind die niedlichen beiden Welpen, wobei die seit wir hier sind auch schon ein ganzes Stück gewachsen sind. Und dann gibt’s noch Sascha, Sabi, Borris und die Mutter von Sniffels und Tippi, von der wir uns irgendwie den Namen nicht merken können.

 

5. Papagei

Dieser witzige Vogel sitzt immer in seinem Käfig vor der Tür von Angela und Etienne und wenn man raus geht sagt er super freundlich „Bye Bye!“ :D Wir ham uns jedenfalls in ihn verliebt!

 

 

 

Bagatelle-mitten in Afrika

Donnerstag, 07.05.2015

 

Also erstmal vorneweg: es tut uns wirklich schrecklich Leid, dass wir uns so ewig nicht mehr gemeldet haben, irgendwie mussten wir uns einfach erstmal richtig hier ein leben bevor wir das alles aufschreiben konnten und außerdem ist für ins inzwischen alles was wir hier machen irgendwie Alltag geworden, deshalb denken wir gar nicht mehr daran, dass wir es ja noch aufschreiben könnten.
Fangen wir mal von vorne an: Die ersten 2 Wochen waren ja außer uns noch 3 andere Freiwillige da mit denen wir uns super verstanden haben. Wir waren öfter mit ihnen ausreiten, was immer super war, auch wenn Nico leider beim allerletzten gemeinsamen Ritt noch vom Pferd gefallen ist... :D Und sonst hatten wir immer unterhaltsame Mittagspausen und witzige Abende, zum Beispiel als wir Tabu gespielt und anschließend Limbo getanzt haben, oder als wir einen Abend alle ganz im Sinne des „Bad Taste-Mottos“ zum Abendessen erschienen sind. Letzteres fand die Oma übrigens kein bisschen witzig, wir dafür umso mehr.
Als die drei Anfang April gegangen sind hatten wir dann erstmal eine Woche zu zweit. Blöderweise war ich die komplette Woche krank und lag Tag und Nacht mit 40 Grad Fieber im Bett, bis ich dann irgendwann mal zum Arzt nach Mariental gefahren wurde und Antibiotika verschrieben bekam. Jule musste deshalb die ganze Woche alleine arbeiten, alle Gästeritte mit leiten und sich mit den Cowboys rumschlagen, die manchmal ganz schön anstrengend sein können. Die Arme hatte echt ziemlich viel zu tun und wenn sie mal nichts zu tun hatte war ihr langweilig.
Aber dank den 25 verschiedenen Tabletten, die mir der Arzt mitgegeben hatte, ging es mir nach ein paar Tagen dann endlich wieder gut und ich konnte auch wieder mit helfen und reiten. Die Gästeausritte sind inzwischen auch schon völlig Routine geworden, wir erzählen fast immer das gleiche, haben unseren Rhythmus gefunden und wissen welche Pferde gut für wen sind und wie man sie reiten sollte. Klar sind uns auch manche Gäste sympathischer als andere und mit manchen kann man wirklich locker und offen reden, mit anderen ist das alles etwas verkrampfter, aber das ist ja völlig normal.

Am 8. April kam dann Judith, eine neue Freiwillige, die auch mit den Pferden arbeiten würde. Anfangs standen wir der Tatsache, dass sie kommen würde eher kritisch gegenüber, weil 5 Cowboys beziehungsweise Cowgirls dann doch ein bisschen viel sind, aber inzwischen haben wir sie besser kennengelernt und festgestellt, dass sie ein sehr netter Mensch ist mit dem man eine Menge Spaß haben kann. Seitdem arbeiten wir drei Mädels also zusammen mit den beiden Buschmännern mit den Pferden.
Dabei sieht unser Arbeitsalltag etwa so aus: Morgens muss immer einer von uns um halb 6 im Stall sein um die Pferde zu füttern, um 7 müssen dann alle anderen auch kommen. Wenn es einen Gästeritt gibt geht der um halb 8 los und dauert zwei Stunden, wenn nicht sollen wir die Pferde trainieren. Bis um 11 Uhr beschäftigen wir uns also im Stall, misten, Pferde putzen oder waschen, Tränken schrubben, Sättel fetten und so weiter. Dann wird gefüttert und um 12 werden die Pferde wieder aus ihren Boxen gelassen. Danach haben wir dann Mittagspause bis um 3, allerdings muss in dieser Pause immer eine von uns im kompletten Cowboy Outfit bereitstehen, um neue Gäste zu begrüßen und Werbung für die Ausritte zu machen, obwohl es eigentlich echt nicht so ist, dass es davon so besonders wenige gibt. Um 3 Uhr fangen wir dann wieder an, richten die Pferde für den Ritt am Nachmittag, müssen nochmal den Stall sauber machen und so weiter und wenn es keinen Ritt mit Gästen gibt sollen wir zum Sundowner reiten und den Gästen dort die Pferde zeigen. Dann sind wir um kurz nach 6 wieder zurück beim Stall. Ich würde sagen an sich haben wir einen Traumjob, jeden Tag reiten, manchmal sogar zwei Mal und so weiter, das einzige was das Ganze wirklich anstrengend macht ist wie lange wir beschäftigt sind. Aber auch das lässt sich verkraften und insgesamt gefällt uns unsere Arbeit sehr gut!

Mit den Gästeritten haben wir im Moment manchmal ein bisschen ein Problem, hier ist nämlich vor einigen Monaten ein Pferd an Pferdeseuche gestorben, weshalb Etienne und Angela beschlossen haben alle Pferde dagegen zu impfen. Nach dieser Impfung müssen die Pferde allerdings 6 Wochen ruhig stehen und ein paar Tage nachdem Judith kam mussten wir 6 von unseren 16 Pferden impfen, darunter waren leider auch ziemlich viele Pferde, die super für Anfänger geeignet sind. Nun haben wir also noch 10 Pferde, die nicht geimpft sind und davon gehört eins Björn, das heißt das dürfen wir sowieso nicht reiten, dann gibt es noch Opa, der ist einfach zu alt um noch geritten zu werden, und Taco, der hat ein Rückenproblem und kann deshalb höchstens mal von einem der Buschmänner mit ihrem Fliegengewicht geritten werden und dann auch nur im Schritt. Das heißt wir haben 7 reitbare Pferde und von denen sind 3 in Ordnung für Anfänger.
Naja, irgendwie haben wir das alles bisher trotzdem immer hin gekriegt und wir hatten auch erst selten Ausritte, bei denen irgendwas schief ging. Neulich sind Jule und ich allerdings mit 2 Gästen unterwegs gewesen, die beide gleichzeitig vom Pferd gefallen sind, das war nicht so besonders witzig, wir haben aber alles gut geregelt gekriegt und den beiden ist nichts passiert. Und zwei Tage später war ich nochmal mit einem Cowboy auf einem Gästeritt, bei dem alle Pferde der Gäste durchgegangen und zum Stall zurück gerannt sind, wobei man dazu auch sagen muss, dass sie Gäste gesagt haben sie hätten einen Haufen Erfahrung, aber als ihre Pferde dann los gerannt sind haben sie sich nur am Sattel festgehalten und „Stop!!“ geschrien, anstatt mal irgendwas gegen die Tatsache zu unternehmen, dass ihr Pferd gerade völlig kopflos irgendwie über die Wiese rast.
Einen besonderen Tag gab es noch, an dem wir 6 Stunden am Stück geritten sind und zwar auf der anderen Seite der Lodge. Nur so zur Erklärung, das Gelände besteht sozusagen aus zwei Teilen, die durch eine Straße und das große Maingate voneinander getrennt sind. Der eine Teil ist 3000 Hektar groß, auf ihm ist die Lodge und alle Chalets für die Gäste etc., außerdem das Gepardengehege und die Campsite. Das ist auch der Bereich, in dem die Pferde sich nachts frei bewegen können, wenn wir sie raus lassen. Morgens kommen sie dann wieder zurück in den Stall. Der andere Teil ist 7000 Hektar groß und deshalb deutlich unübersichtlicher. Auf dieser Seite gibt es eine große Salzpfanne und das neue Haus der Familie, in dem wir am Anfang mit den anderen Freiwilligen gewohnt haben. Außerdem gibt es dort mehr Tiere, weshalb die Safaris für die Gäste auch dort gemacht werden. Zu diesen Tieren zählen auch vier Wildpferde, drei Große und ein Fohlen. Und genau um die geht es jetzt, die sollen nämlich auch gegen die besagte Pferdeseuche geimpft werden, dazu muss man sie aber natürlich erstmal finden und dann noch in irgendein Gatter treiben, um sie später impfen zu können. Da dachte sich Etienne das wäre doch eine super Aufgabe für uns und so mussten wir uns zusammen mit den Cowboys auf die Pferde schwingen und auf die andere Seite reiten, um dort nach den Wildpferden zu suchen. Wir waren gerade durch das Maingate geritten und somit auf der anderen Seite angekommen, als Tsaab, einer der Cowboys, erstmal einen eleganten Abgang von seinem Pferd hinlegte, das daraufhin wie wild davon rannte. Jetzt mussten wir also nicht nur 4 Wildpferde, sondern auch noch eins mit Sattel und Trense wieder einfangen. Das gelang uns aber erstaunlicherweise relativ schnell und dann konnte es endlich losgehen. Wir teilten uns auf, Jule und ich ritten mit Tsaab, Judith mit Simpson und so versuchten wir die Pferde zu finden. Oh Wunder, es gelang uns nicht, auch nicht nach 3 Stunden, wo wir die anderen wieder trafen. Etienne hatte uns ein Walkie-Talkie mitgegeben, damit wir ihn an funken können und er uns dann etwas zu trinken bringt, doch da ein ganz schönes Stück zwischen uns und der Lodge lag hatte das Teil leider keinen Empfang und so waren wir irgendwann relativ nah am Verdursten. Als wir gerade auf irgendeiner Düne entlang ritten kam auf einmal ein Funkspruch von George: Gästeritt am Nachmittag, wir sollen so schnell wie möglich zurück kommen. Also beeilten wir uns zurück zur Lodge zu kommen, brauchten aber trotzdem noch etwa 2 Stunden und nur Tsaab war schneller und konnte schon Pferde fertig machen, so dass der Ritt gerade los ging als wir am Stall ankamen. Jule opferte sich auch diesen Ausritt noch mitzumachen. Dieser Tag war echt unglaublich anstrengend und am Abend waren wir einfach nur am Ende. Die Leute hier haben ja echt viele nette Seiten aber mit Logik und Planung von sinnvollen Aufgaben haperts ein bisschen. Ich meine: „Findet mal 4 kleine Pferdchen auf 7000 Hektar!“ Das kann ja nicht funktionieren.
Ansonsten haben wir auch noch an einem Morgen den Bushman Walk gemacht, der war super. Bushman-Guide Jonathan ist mit uns, den anderen Gästen und einigen Buschmännern in traditionellen Outfits durch die Kalahari gestapft und bei den Zwischenstopps an verschiedenen Bäumen oder Fallen für irgendwelche Tiere haben wir angehalten und bekamen zuerst von einem der Buschmänner in deren Sprache und dann von Jonathan auf Englisch lauter Tricks und Traditionen der Buschmänner vorgestellt. Das war wirklich total interessant. Am Ende kamen wir dann bei einem kleinen Buschmann Dorf an, das allerdings nur zu Vorzeigezwecken gebaut wurde, inzwischen leben die Buschmänner nicht mehr in irgendwelchen Hütten aus Gras, sondern in ganz normalen Häusern, auch wenn diese immer noch ein kleines Stück entfernt von der Lodge liegen.
Die anderen Angestellten und wir wohnen direkt neben dem Haupthaus, in dem Rezeption, Restaurant und so weiter liegen. Judith, die neue Freiwillige, ist inzwischen mit in unser Zimmer eingezogen, also haben wir jetzt eine super tolle Frauenbude.
Die letzte Woche hatten wir übrigens außer Björn noch eine Nervensäge mehr am Hals und das war Björns dicker Freund. Wir wissen glaub ich immer noch alle nicht wie der wirklich hieß, er war einfach bei allen Angestellten nur „der Fette“. Also normalerweise sind wir ja wirklich nicht die Art Mensch die andere Menschen sofort verurteilt und beschließt sie nicht zu mögen, aber bei dem Fetten war alles anders. Dieser Depp hat sich erstmal von vorne bis hinten bedienen lassen, sich alle Freiheiten raus genommen zu tun und zu lassen was auch immer er wollte und dann kam er auch noch in den Stall und hat zwei Tage lang 24 Stunden am Stück mein Lieblingspferd Matador durch die Gegend gezerrt. Er konnte auch kein bisschen reiten, saß dann auf ihm wie ein Mehlsack und hat in seinem Maul rumgezogen. Aber dass reiten vielleicht nicht so das Beste für ihn ist hat er uns erst geglaubt, als er mit Simpson ausreiten gehen wollte, da hat sich Matador irgendwie erschreckt und ist dann in gestrecktem Galopp zum Stall zurück gekommen. Das arme Pferd war so durch den Wind, dass es sogar gegen das Gatter vom Stall gerannt ist, deshalb haben wir uns auch alle erstmal um ihn gekümmert, statt um den Fetten, der blass wie eine Leiche abgestiegen ist. Der war ja irgendwie auch selber Schuld, wir hatten ihm nämlich 10 Mal gesagt, dass dieser Ausritt eine ganz ganz blöde Idee ist. Nach einer Woche konnte sogar Björn seinen Freund nicht mehr ab, aber der wollte irgendwie einfach nicht gehen. Erst vor ein paar Tagen ist er dann endlich abgezottelt, ohne uns Tschüss zu sagen übrigens, und zwar mit Etienne, Angela und Björn, die sich auf den Weg nach Kapstadt gemacht haben. Das bedeutet wir haben jetzt erstmal ein paar Tage „sturmfrei“! :D
Auch noch erwähnenswert ist der Tierarztbesuch. Das war ein super interessanter, aber auch anstrengender Tag, weil wir den kompletten Tag mit dem Tierarzt unterwegs waren und dafür sogar unsere Mittagspause sausen lassen haben. Zuerst kam er zu den Pferden und wir haben ihm alle größeren und kleineren Wehwehchen unserer Schützlinge gezeigt. Am meisten Sorge bereitet uns Little Toms Auge, das ist nämlich extrem entzündet und da er sich nur sehr schlecht verarzten lässt (er steigt und versucht einen umzurennen) wird das Ganze auch nicht wirklich besser. Der Arzt meinte dann wir müssten uns eine Nasenbremse bauen, das ist ein Stück Holz mit einer Kordel, die man um die Schnauze des Pferdes bindet und dadurch wird das Pferd total schläfrig und man kann es behandeln. Als alle Pferde untersucht und verarztet worden waren ging es weiter ins Gepardengehege. Einer der Geparden hatte große Wunden und die sollten versorgt werden, allerdings musste auch der Gepard dazu erstmal betäubt werden. Wir fuhren also mit dem Auto zu den drei Raubkatzen und der Tierarzt stand hinten auf der Ladefläche und schloss mit einen Art Betäubungspfeil. Er hat auch getroffen, allerdings sind alle drei erstmal weg gerannt und erst nach 10 Minuten konnte man sehen, dass der getroffene Gepard beim Laufen immer wieder eingeknickt ist und sich dann irgendwann lieber hingelegt hat. Allerdings wollte und wollte er einfach nicht schlafen und solange er noch wach war konnte man ihn nun mal nicht behandeln. So bekam er noch eine Dosis des Betäubungsmittels und wir standen alle um ihn rum und haben gewartet bis er endlich schläft. Währenddessen wurden die anderen beiden Geparden neugierig und kamen angelaufen. Wir Mädels bekamen es dann schon langsam mal mit der Angst zu tun als die Raubkatzen nur noch wenige Meter von uns entfernt waren, aber der Tierarzt und die anderen Kerle die zum Helfen dabei waren blieben komplett ruhig und verjagten die Geparden dann einfach irgendwann. Nachdem noch ein bisschen Zeit vergangen war entschied der verwundete Gepard sich endlich zu schlafen und wir konnten ihn auf die Ladefläche des Autos hiefen und in ein kleineres Gehege fahren. Dort wurde er dann gegen alles mögliche geimpft und verarztet, bekam eine Schlafbrille auf, weil ansonsten seine Augen austrocknen würden und wir durften ihn streicheln und ein paar Fotos machen. Als der Arzt fertig war gab er ihm eine letzte Spritze und er wachte wieder auf. Das war wirklich eine besondere Erfahrung so einen Geparden zu streicheln, hat man auf jedenfalls nicht jeden Tag! :)
Einmal haben wir auch einen Ausflug nach Mariental gemacht, weil wir ein paar Sachen aus der Stadt brauchten. Cliff erklärte sich bereit uns zu fahren und Felix kam auch noch mit. Da es ein Auto mit nur 2 Sitzen war mussten wir Mädels uns mit der Ladefläche begnügen und sagen wirs so: es war kalt, laut, dreckig und ungemütlich, aber wir haben die einstündige Fahrt einfach mit singen verbracht und so war es erträglich. Irgendwann sind wir sogar bei „Ihr Kinderlein kommet“ und diversen anderen Weihnachtsliedern angekommen... :D Mariental ist eine ziemlich afrikanische Stadt, um es mal so auszudrücken. Alles ist irgendwie heruntergekommen, staubig und sandig. Auf den Straßen konnte man außer uns eigentlich keine Weißen entdecken, was wohl auch der Grund war, warum wir von allen Seiten angestarrt wurden. Felix hat sich aufgeführt wie der Held vom Erdbeerfeld und ist ganz stolz in einem hässlichen blauen Samtsacko und mit uns drei Mädels im Schlepptau durch die Gegend stolziert. Er musste dann auch noch zum Frisör, währenddessen wurden wir von irgendeinem Freund von ihm (Spencer) in einem knallroten Auto mit lauter Schnickschnack drin noch ein bisschen durch die Gegend gefahren. Und dann haben wir Felix der Reihe nach aufgezählt was wir alles brauchen und er hat uns von einem Laden in den nächsten gebracht. Dann waren wir noch mit Spencer eine Kleinigkeit essen und danach machten wir uns auch schon wieder auf den Rückweg, wobei Cliff dieses Mal meinte sogar noch schneller fahren zu müssen, was für uns 3 auf der Ladefläche natürlich eher ungünstig war. Insgesamt war unser Towntrip jedenfalls ein voller Erfolg gewesen, wir hatten alles bekommen was wir gebraucht hatten und es war schon schön auch mal einen Tag ein bisschen was anderes zu sehen als das Alltagsleben auf der Lodge.
Gestern war übrigens noch toll, da hat uns einer der Cowboys mit auf einen Ausritt genommen, weil er uns unbedingt die 5 Giraffen zeigen wollte, die hier auf der Seite der Farm sind. Und wir haben sie auch wirklich gefunden! Das war ein unglaublich toller Moment, als wir da auf unseren Pferden saßen und die Giraffen uns neugierig musterten. Irgendwann haben sie sich dann doch fürs Wegrennen entschieden, doch auch das sah unglaublich cool aus. Giraffen die rennen sehen einfach eins zu eins aus als würde man sich einen Film in Slowmotion anschauen. :D

Sooo obwohl dieser Bericht jetzt wirklich ganz schön lang geworden ist hab ich bestimmt noch eine Menge vergessen, aber das reicht jetzt erstmal. Um es kurz zu fassen kann man einfach sagen: Uns geht es hier unglaublich gut und wir wollen gar nicht mehr weg. Der Job ist toll und die Angestellten sind für uns wie unsere 2. Familie geworden. Wir können und wollen uns noch gar nicht vorstellen, wie es sein wird wenn wir wieder zu hause sind und nicht mehr ständig gegrüßt, umarmt oder in die Seite gepiekst. Die Menschen hier haben uns einfach mit offenen Armen und einem riesengroßen Herz aufgenommen und inzwischen bedeutet uns jeder einzelne wirklich viel. Wir sind hier also wirklich glücklich und was kann einem schon besseres passieren, als irgendwo auf der Welt ein wunderschönes zweites zu hause zu finden? :)

 

wir haben die Bilder in 2 verschiedene Ordner aufgeteilt, weil es so viele sind, also viel Spaß! :)

https://www.dropbox.com/sh/21a9acz2ayd40pn/AADRKDm3c-ePBC5H4VF935Sxa?dl=0

 

https://www.dropbox.com/sh/0w2bx962qodsmt7/AAC0XTvNdxAKBzCkaaFm2kR9a?dl=0

 

übrigens sind einige der Bilder von Judith und die hat sogar eine Internetseite! Könnt ihr euch gerne mal anschauen, hier der Link :)

 

http://judithrphotography.jimdo.com/

 

Bagatelle Kalahari Game Ranch

Mittwoch, 18.03.2015

 

18.3.

 

Obwohl das Frühstück hier wirklich sehr sehr lecker ist, hofften wir heute inständig, dass das unser letztes sein würde und wir morgen endlich auf der Ranch sein würden. Wir saßen mit 2 deutschen Mädchen zusammen und diskutierten über die philosophischten Themen, deshalb vergaßen wir völlig die Zeit und mussten uns dann unglaublich mit packen beeilen, um noch rechtzeitig auschecken zu können. Davor bekamen wir noch einen Anruf von Bagatelle, der Farm auf die wir gehen, bei dem jemand meinte wir müssten ihm einen großen Gefallen tun und ein Taxi zu einer anderen Lodge nehmen und von da würde uns dann heute zwischen 3 und 4 irgendjemand abholen. Dann gab er uns noch irgendeine Telefonnummer, aber wir wussten nicht wirklich was damit anzufangen und da man ihn sowieso kaum verstanden hat fragten wir mal nicht weiter nach.

Nach dem Auschecken bekamen wir noch einen Anruf, den ich ausversehen wegdrückte und beim zurückrufen hieß es dann nur es bliebe alles beim alten, „no worries“ und tschüss, damit legten sie auf. Naaaja, wir haben dann erstmal versucht optimistisch zu bleiben, haben einfach fern gesehn und gelesen und gewartet bis es endlich Nachmittag war.

Um halb 3 bestellten wir uns dann ein Taxi, dass uns zur Arrabesh Lodge bringen sollte und das tat es auch, um viertel vor 3 waren wir da. Da waren wir ja sogar ein kleines bisschen zu früh und so setzten wir uns auf den Parkplatz der Lodge und warteten. Und warteten und warteten und warteten. Genau genommen waren es insgesamt ganze 4 Stunden, die wir wartend auf dem Parkplatz verbrachten. Nach drei Stunden waren wir dann echt ein bisschen genervt und haben die mysteriöse Nummer angerufen, die uns am Morgen gegeben wurde und dort hieß es dann in einer halben stunde wäre jemand da.

Eine halbe Stunde nach Afrikanischer Zeit ist natürlich keine halbe Stunde und wir konnten eigentlich von Glück reden, dass der Fahrer dann nach „nur“ einer Stunde wirklich auftauchte. Es war ein alter lächelnder Afrikaner, sah super niedlich und sympathisch aus, konnte aber leider kein Wort Englisch. Deshalb konnte er uns auch blöderweise nicht so genau erklären, was der Grund dafür war, dass er erstmal noch in der Rezeption der Lodge verschwand und zwar für eine Stunde. Naja, wir hatten ja jetzt schon eine ganze Weile gwartet, was war da schon das eine Stündchen... grr... Aber siehe da, um 7 Uhr abends konnte es endlich los gehen! Die Fahrt dauerte 3 Stunden lang und war irgendwie ein kleines bisschen seltsam. Das lag einerseits an der Tatsache, dass alle Gesprächsversuche mit dem Fahrer Augusto kläglich an der Sprachbarriere scheiterten und andererseits an einem sehr sehr komischen Stop an der Tankstelle. Während dem Tanken fingen nämlich zwei sehr seltsame Jugendliche an, um den Transporter herumzuschleichen und sie drückten fast ihre Nase an unser Fenster, um uns anstarren zu können. Jetzt wissen wir wenigstens mal wie sich so ein Tier im Zoo fühlen muss.
Trotzdem überstanden wir natürlich auch das und kamen dann spät, als es schon lange dunkel war, auf der Ranch an. Da wurde unsere Laune dann auch sofort wieder gehoben, alle waren sehr sehr nett zu uns und wir wurden erstmal ins Restaurant gebracht an den Tisch des Besitzers Etienne, seiner Frau Angela und deren Mutter, der Oma. Etienne wirkt als wäre er ziemlich wichtig, er tront auf seinem Stuhl, sieht... ähm... gut genährt aus, ist freundlich aber nicht besonders gesprächig auf den ersten Blick. Seine Frau Angela ist damit sein komplettes Gegenteil. Sie ist eine Blondine und benimmt sich auch so, ihr ist es wichtig dass alles was mit ihr zu tun hat schick und nach einer Menge Geld aussieht und sie redet ununterbrochen und zwar mit einem riesigen Grinsen im Gesicht. Deswegen wirkt sie irgendwie ein kleines bisschen aufgesetzt, ich glaub authentisch kann sie schon lange nicht mehr. Und dann ist da eben noch Oma, die wird auch wirklich von allen nur so genannt, keine Ahnung wie sie wirklich heißt und sie macht nicht so besonders viel außer immer mal ihren Senf dazu geben, wie das Omas eben so machen. Ansonsten knuddelt sie sehr gerne ihre 2 Erdmännchen, Lilly und Sebastian.
Nachdem wir die Familie nun also kennengelernt hatten bekamen wir ein kühles Bier und setzten uns zu den anderen Freiwilligen an den Tisch, Nico, Anne und Luisa. Die drei waren sehr nett und haben uns schonmal eine ganze Menge über die Farm und wie das alles abläuft erzählt. Wir sind dann irgendwann zusammen mit ihnen auf die andere Seite der Farm gefahren, in ein Haus in das eigentlich schon seit Monaten die Familie einziehen will, aber ganz nach afrikanischer Lebensweise kann man sich drauf einstellen, dass das noch ein paar Jährchen dauert, wenn sie sagen sie ziehen nächste Woche um. Also steht das Haus im Moment leer und da die Lodge heute ausgebucht und damit alle Zimmer belegt waren sollten wir in eben diesem Haus übernachten. Wir nahmen uns noch ein paar Bier mit und fuhren dann in einem Safari Auto rüber zu dem riesigen Haus, es ist sehr sehr schön, wundervolle Lage direkt an der Salzpfanne und einem Wasserloch, nur eben noch nicht vollständig eingerichtet. Wir setzten uns auf die riesigen Sofas im... Wohnzimmer?... und fingen an ein bisschen Karten zu spielen und uns zu unterhalten, so dass wir erst um 2 Uhr nachts merkten wie spät es geworden war und uns auf den Weg ins Bett machten. Natürlich haben wir jetzt noch so gut wie nichts gesehen, aber die Befürchtung dass das hier jetzt 3 Monate lang so heftig werden könnte wie in Bluffdowns haben wir eigentlich jetzt schon nicht mehr. Also dann: Gute Nacht von der Bagatelle Kalahari Game Ranch. :)

 

 

 

 

19.3.

 

Nachdem wir gestern im Stockdunklen angekommen waren fühlte sich dieser Tag so an als wären wir blind gewesen und hätten gerade wieder sehen gelernt. Angefangen hat es gleich als wir unsere Augen aufgeschlagen haben und direkt vom Bett aus einen wunderschönen Blick über die Kalahari und die Salzpfanne hatten, die im Moment trocken ist und sich nur nach sehr starkem Regen etwa kniehoch mit Wasser füllt. Trotzdem konnten wir ein paar Antilopen darüber laufen sehen und dieses Szenario beim aufwachen ist einfach unglaublich schön.
Wir gingen noch schnell duschen und fuhren dann wieder mit den anderen Freiwilligen zurück zur Lodge, um dort aufs Frühstück zu warten. Das heißt eigentlich eher darauf, dass wir endlich frühstücken durften, das war nämlich erst gestattet, wenn alle Gäste fertig waren und das konnte sich nur um Stunden handeln. Das heißt man sitzt die ganze Zeit da und starrt das leckere Buffet an von dem man leider nichts haben darf, bis die Gäste schon alles weg gefuttert haben. Während wir da so saßen und warteten kam auf einem eine der Angestellten angelaufen und meinte sie würde uns jetzt zu Etienne bringen, der wolle mit uns reden. Also saßen wir keine 5 Minuten später bei ihm im Büro und er saß dickfettpräßig in einem riesigen Sessel vor seinem Computer und fing an uns zuzutexten. Wirklich, wir redeten gefühlte 10 Jahre mit ihm und er erklärte uns alles mögliche, natürlich unseren Job, dass wir uns um die Pferde kümmern mussten, misten, füttern, reiten und so weiter. Und dann gab es natürlich noch einen Haufen Infos über die Ranch an sich und Warnungen, von denen die Wichtigste war: Fang nichts mit einem der schwarzen Buschmänner an. Die Buschmänner leben ziemlich direkt neben der Farm in so was wie einem kleinen Dorf und dort ist alles noch sehr ursprünglich. Deswegen meint Etienne sie wären, nun ja, nicht so ganz auf unserer Höhe, nett und fleißig, aber eben niemand mit dem man etwas anfangen sollte, dann würden sie nämlich überheblich werden, ihre Arbeit schleifen lassen und anfangen zu klauen und dann wären wir zwar wieder weg, aber der arme Buschmann würde seinen Job verlieren und wir wären sozsuagen Schuld. Das wollen wir natürlich nicht, also versprachen wir ihm uns nicht auf einen der zierlichen kleinen Männer einzulassen und das nächste Thema konnte besprochen werden. Das war die Tatsache, dass wir nicht wie Touristen aussehen durften, wir mussten aussehen wie Cowgirls, das heißt Jeans, Reitschuhe am besten mit Sporen und einen Cowboyhut auf dem Kopf. Das Gespräch wurde dann noch unterbrochen, weil der Chefarzt des Königs von Dubai per Skype anrief, der zufällig gleichzeitig Geschäftspartner und Freund von Etienne war, so dass wir gleich vor die Kamera gezerrt wurden mit den Worten: „Schau hier unsere neuen Cowgirls!“. Wir bekamen dann noch ein bisschen Arbeitskleidung und dann war das Gespräch erstmal vorbei und wir durften endlich zum Frühstück, dass leider inzwischen schon abgebaut war. Also kam der Koch und machte extra für uns nochmal ein leckeres Frühstück mit Spiegelei, Toast, Muffind, Champingons und und und. Als wir das gegessen haben ging es weiter, wir besichtigten zum ersten Mal den Stall, zusammen mit Etienne und einem Bushman, einer der beiden Cowboys, die sich um die Pferde kümmerten und denen wir jetzt helfen sollten. Der ganze Haufen Vierbeiner wurde uns einer nach dem anderen vorgstellt und Etienne gab sein Halbwissen zum besten, während er den Tierchen ziemlich unbeholfen auf dem Kopf rumklopfte. Natürlich vergaßen wir die Name sofort wieder, so dass wir als Etienne gegangen war noch eine Weile mit Tsaab, dem Bushman, im Stall blieben, uns mit den Pferden bekannt machten und versuchten uns ihre komplizierten Namen einzuprägen.
Danach war auch schon Mittagspause und wir saßen fast 2 Stunden lang mit den anderen Freiwilligen im Restaurant, lasen und bekamen ein Sandwich serviert. Während dieser Mittagspause kann man sich zum Beispiel auch an den Pool legen oder so, das ist also eine sehr entspannte Zeit.
Als die Pause vorbei war gingen wir zurück in den Stall und schrieben eine Liste mit allen Medikamenten, die im Medizinschränkchen vorhanden waren, damit Etienne sehrn konnte was nachgekauft werden musste. Als wir damit fertig waren ging es ans Stall ausmisten und Futter mischen und dann war es auch schon kurz vor 4 und wir mussten uns auf den Weg machen, zum nächsten Job den Etienne uns aufgetragen hatte: den Combo Drive. Das heißt unsere Aufgabe war es, uns einfach mit den Touristen in eines der Safari Autos zu setzen und dann wurden wir auf eine 4 Stunden lange Tour mitgenommen. Erst eine Safari durch das gesamte Gelände, das übrigens 10000 Hektar groß ist, dann die Gepardenfütterung und zum Abschluss ein kühles Getränk auf einer Sanddüne, während man den Sonnenuntergang anschaut.
Auf der Safari haben wir auch mal wieder einen Haufen Tiere gesehen, aber „nur“ Antilopen und einen Haufen Gnus und den ganzen Spaß. Das Cheetah feedinng war dann echt beeindruckend, da fährt man mit dem Safariwagen in das Gehege von der drei Geparden, die in der Auffangstation der Farm leben, weil ihre Eltern getötet wurden, als sie gerade geboren worden waren. Die drei Raubkatzen fangen dann auch gleich an ums Auto rumzustreifen und dann muss alles ganz schnell gehen. Der Fahrer fährt mit einem Affenzahn so weit wie möglich von den Geparden weg und da das ja bekanntlich die schnellsten Tiere der Welt sind dauert es nicht so besonders lange bis die hinterher gerannt sind. In den wenigen Sekunden dazwischen muss der Fahrer aus dem Auto springen, drei Fleischstücke von jeweils 2-3 Kilo aus dem Auto holen und dass das den Geparden hinwerfen, die bis dahin schon angekommen sind. Dann kann er sich wieder ins sichere Innere verziehen und man fährt ein bisschen durch die Gegend und schaut den wunderschönen Raubkatzen beim fressen zu. Dann geht es auch schon weiter zum letzten Programmpunkt, auf eine der roten Kalahari Dünen, wo schon Felix, einer der Mitarbeiter, und Anne, einer der Freiwilligen, warteten und eine kleine Bar aufgebaut hatten. So konnte man sich super den Sonnenuntergang anschauen und hat dabei sogar noch ein leckeres kaltes Getränk bekommen.
Dann ging es zurück zur Lodge, wir saßen auf den Sofas rum, vertrieben uns die Zeit mit lesen und so weiter und dann lernten wir noch die beiden Söhne von Etienne und Angela kennen. Sie heißen Björn und Pally und sind ungefähr das Gegenteil des jeweils anderen. Björn ist erst 14, aber sehr offen zu allem und jedem und ein ziemlicher kleiner Angeber, irgendwie auf eine niedliche Art und Weise. :D Er ist laut seinen Eltern der größte Pferdeversteher der Welt und er soll uns morgen früh eine Reitstunde geben, um uns zu zeigen, wie die Pferde hier geritten werden. Pally ist 16, spricht eigentlich kein Wort, vor allem nicht mit Mädchen und mit Jungs nur wenn es um Rugby oder Jagen geht. Das ist nämlich auch der Kerl, der immer mit Freuden irgendwelche Antilopen als Gepardenfutter erschießt.
Nachdem wir auch die beiden kennengelernt hatten gab es endlich essen, weil es die Gäste und die Familie dann doch endlich mal geschafft hatten sich die Bäuche vollzuschlagen. Allerdings war das auch der Grund, warum kaum noch Essen übrig war, das heißt man musste sich mit einer ziemlich kleinen Portion zufrieden geben, aber naja, das war ja immerhin schonmal etwas. Zum Nachtisch gab es dann sogar noch Creme Bruelé wie auch immer man das schreibt, so bestimmt nicht. :D
Und dann fuhren wir ziemlich bald zurück zum Haus, auf der anderen Seite des Geländes, weil wir alle ganz schön müde waren.

 

Bye Bye, Windhoek!

Dienstag, 17.03.2015

 

17.3.

 

Heute sollten wir eigentlich auf die Lodge gebracht werden, also frühstückten wir und checkten aus unserem Zimmer aus, doch dann bekamen wir einen Anruf mit der Nachricht, dass wir noch eine Nacht im Hostel bleiben müssten und dass uns dann morgen jemand abholen würde. Das war natürlich nicht optimal, aber wir konnten ja auch nicht wirklich was machen, also versuchten wir noch zwei Betten zu ergattern und hatten Glück. So mussten wir nur warten, bis alle Zimmer wieder geputzt waren und wir in ein neues einchecken konnten.
Nun hatten wir also noch einen Tag in Windhoek und beschlossen nochmal in den Craft Shop zu gehen. Dort gab es ja die schönen Souvenirs und den super Kuchen und außerdem hatte uns die australische durchgeknallte Künstlerin von der Safari erzählt, dass sie dort gerade eine Ausstellung hätte und die wollten wir uns bei der Gelegenheit dann auch gleich noch anschauen. Die Galerie war auch echt schön, man hat die lustige ältere Frau sehr gut darin wieder erkannt und es wurde auch sonst noch ein bisschen eingekauft. Dann haben wir natürlich nochmal so einen Traumkuchen auf dem Balkon des Cafes gegessen und sind anschließend völlig vollgestopft noch einkaufen und ein bisschen shoppen gegangen. Zurück im Hostel „kochten“ wir uns Fertignudeln, es wurde dann aber irgendwie eher Nudelsuppe, keine Ahnung was wir da falsch gemacht haben. Trotzdem machten sie satt und nachdem wir am Abend noch einen Film geschaut hatten geht es jetzt voller Hoffnung ins Bett, dass wir vielleicht morgen abgeholt werden. Langsam reichts uns dann mit Windhoek.

 

Safari in Etosha

Samstag, 14.03.2015

 

14.3.

 

Heute ging endlich die lang ersehnte Safari los! Also packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen, checkten aus und dann wurden wir auch schon von einem Bus von Wilddog Safaris abgeholt. Nach uns wurde noch ein Haufen anderer Leute eingesammelt, dann ging es noch zum Office, wo wir in ein anderes Safariauto, ein kleiner Bus würde ich sagen, umstiegen. Und nachdem auch das Gepäck wieder verfrachtet war konnte es so richtig los gehen.
Mit dabei waren Markus unser Guide, Abby der Koch und außer uns noch 9 andere Gäste. Zuerst ein deutsches Paar, eigentlich nett, aber vor allem eher ist während der paar Tage immer wieder ganz schön anstrengend geworden, er war nämlich irgendwie der Meinung er müsste allen immer und immer wieder erklären wie man richtig Fotos macht und wie nicht, obwohl er jetzt auch kein Meister seines Faches war. Dann gab es da noch zwei Geschwister, von denen er eigentlich echt nett war und sie bestimmt auch, allerdings hat man während der drei Tage vielleicht fünf Sätze von ihr gehört wenns hoch kommt. Eine sehr nette Engländerin mit riesen Akzent war noch dabei, ein Holländer und eine echt komische Deutsche. Mit Lars hatten wir wahrscheinlich am meisten zu tun, der war 24 und somit als einziger etwa in unserem Alter und mit ihm haben wir öfter noch stundenlang am Wasserloch gesessen. Und als letzte und dafür bestimmt witzigste Mitreisende hatten wir eine Australierin, die den Altersdurchschnitt, unter dem wir sowieso schon meilenweit drunter waren, nochmal ein bisschen hob. Sie ist Künstlerin und irgendwie ein sehr beeindruckender Mensch, redet fast durchgehend, aber das macht nicht wirklich was, weil das meiste was sie sagt auch extrem lustig ist. Die Arme hatte die ganze Fahrt lang Angst, dass wir sie irgendwann in den „Old Farts Bus“ abschieben, ein Reisebus mit einem Haufen älterer Herrschaften, die wir egal wo wir hin kamen immer wieder getroffen haben.
Mit dieser Reisegruppe machten wir uns also auf den Weg und Markus fuhr uns erstmal bis in irgendeine Stadt zu einem Supermarkt, wo sie etwas für unser Mittagessen kauften und wir uns nochmal mit Sprite und Schokolade eindecken konnten, gesund wie immer. Dann gab es irgendwann den Lunchstop und wir bekamen super leckere Sandwiches mit allem drum und dran, so dass es gestärkt weitergehen konnte, denn die Fahrt war wirklich ewig lang.
Am Nachmittag kamen wir dann endlich beim Etosha Nationalpark an und als wir dort reingefahren waren, sind auch alle mit einem Schlag wieder aufgewacht: Antilopen, Zebras und Giraffen nach nur 5 Minuten im Park, na wer sagt's denn?! Also standen wir erstmal ziemlich lange beim ersten Wasserloch, beobachteten Zebras und Giraffen beim trinken, die sehen dabei echt immer so niedlich unbeholfen aus. Auf dem weiteren Weg durch den Park haben wir sogar noch Elefanten gesehen, obwohl die anscheinend in dieser Jahreszeit normalerweise nur auf der anderen Seite des Parks zu finden sind und noch viel mehr Giraffen, Springböcke und und und. So fuhren wir bis zu einem Camp, beziehungsweise einer Art Anlage mit Bungalows und eben mit einer Campsite, wo wir halten und unsere Zelte aufbauen konnten, was dank der Hilfe der Guides sogar gar nicht sooo lange gedauert hat. Durfte es auch nicht, denn er ging schon sehr bald wieder los zum abendlichen Game Drive, das bedeutet man fährt einfach durch die Gegend und versucht ein paar Tiere zu sehen, das ist natürlich immer alles Glückssache.
Aber wir hatten schon wieder Glück: nach kurzer Zeit sahen wir ein Nashorn, direkt an der Straße, es ist sogar drüber gelaufen und wir konnten es eine ganze Weile super beobachten. Außerdem haben wir nochmal Elefanten, Zebras, Giraffen und Antilopen gesehen, einen Haufen Vogelstrauße und noch viel mehr andere beeindruckende Vögel. Wir waren so begeistert von den ganzen Tieren, die wir zu Gesicht bekamen, dass wir fast zu spät zurück zum Camp kamen. Im Park gibt es nämlich die Regel, dass man nur bis zum Sonnenuntergang unterwegs sein darf und der war heute um viertel nach 7. Um Punkt 19.15 Uhr fuhren wir durchs Tor der Campsite, nachdem Markus die ganze Zeit viel zu schnell gefahren war und schafften es so gerade nochmal rechtzeitig. Abby hatte sogar schon für uns gekocht während wir weg waren und so gab es gleich richtig leckeres Essen und es war wirklich RICHTIG lecker! :) So stopften wir uns die Bäuche voll, sprangen dann unter die sehr nötige und sehr angenehme Dusche und machten uns dann auf den Weg zum Wasserloch, das war sozusagen fast direkt neben unseren Zelten. An diesem Wasserloch saßen wir dann noch stundenlang, Lars hat uns noch ein Bier ausgegeben und wir haben uns unterhalten und auf Tiere gewartet und siehe da: wir konnten sogar ganz viele Nashörner sehen, am Ende sogar 4 auf einmal, die im Wasserloch gebadet haben. Irgendwann haben wir dann doch beschlossen wenigstens für ein paar Stunden schlafen zu gehen und dann Morgens, beziehungsweise Nachts wiederzukommen, um vielleicht Löwen zu sehen, irgendwer hatte nämlich die ganze Zeit erzählt, die wären schon öfter morgens um 4 beim Wasserloch gewesen. Also dann: gute kurze Nacht! ;)

 

 

 

 

15.3.

 

Bääääääh nachts aufstehen ist doch einfach eklig. Trotzdem rafften wir uns also noch im Dunkeln um 4 auf, krabbelten aus unseren Zelten und stiefelten zum Wasserloch. Als wir ankamen war gerade noch eine Giraffe am trinken, das sah im Halbdunkeln wirklich cool aus! Später kam dann auch noch ein Nashorn, aber leider keine Löwen. So legten wir uns um 5 nochmal für eine Stunde ins Bett, wir wollten ja auch nicht den ganzen Tag hundemüde sein und um 6 mussten wir dann sowieso schon wieder aufstehen, unsere Sachen packen und die Zelte abbauen. Während die Guides alles in den Bus geräumt haben durften wir lecker frühstücken und so kamen wir auch schon echt bald los, was natürlich auch gut ist, weil früher noch mehr Tiere zu sehen sind. Unser Reisegrüppchen hat dann den gemeinsamen Plan gefasst: wir wollen jetzt Löwen sehen! Und irgendwie war das Glück mal wieder mit uns, nach kurzer Zeit sahen wir eine Löwin, die langsam zu einem Wasserloch schlich, um dort zu trinken, sah wirklich beeindruckend aus.
Später haben wir dann nochmal drei Löwinnen gesehen, die unter einem Baum lagen und sich wohl gerade von einem dicken Mittagessen erholt haben. Plötzlich kam ein Oryx, der eindeutig suizidgefährdet war. Jedenfalls war er höchst interessiert an was auch immer die Löwinnen taten oder eben auch nicht und um sich das näher anschauen zu können kam er die ganze Zeit bis auf 20 Meter an die Raubkatzen ran, überlegte sich dann dass das vielleicht doch nicht so schlau war und lief weiter, aber dann kam ihm wohl doch wieder in den Sinn dass sterben ganz schön sein könnte und er lief gerade wieder zurück. Zwei der Löwinnen begannen irgendwann schon sich immer ein Stückchen in seine Richtung zu robben, aber eine Jagd konnten oder mussten wir dann doch nicht sehen, dazu waren sie wohl noch zu vollgefressen und faul.
Jedenfalls haben wir auch sonst wieder einen großen Haufen Tiere gesehen, alles was das Herz begehrt und so konnten wir ganz glücklich zur Mittagspause in ein anderes Camp fahren. Dort gab es auch nochmal ein Wasserloch, an dem wir ein paar Vögel und Antilopen beobachten konnten und dann gab es leckere Brötchen mit Salat und allem drum und dran. Es war unglaublich heiß und alle waren extrem müde, wir saßen ja auch immerhin morgens um 4 am Wasserloch. Also lagen schon bald alle auf den Bänken rum und ruhten sich ein bisschen aus, bis es am Nachmittag weiter ging. Die letzte Etappe führte uns zu unserer Campsite für die Nacht und Markus meinte davor noch auf dem Weg würden wir wohl wegen der ungünstigen Uhrzeit nicht wirklich was sehen, aber selbst da hatten wir wieder riesengroßes Glück! Wir haben eine ganze Herde Elefanten mit winzigen Babys gesehen, Giraffen, Zebras und Antilopen, alle an einem einzigen Wasserloch versammelt. Das war wirklich wunderschön und ein richtiges Gefühl als wäre man bei „König der Löwen“.
Als wir schließlich auf der Campsite ankamen hatten wir erstmal eine kurze Pause und konnten in den Pool springen und uns ein bisschen ausruhen, dann ging es schon wieder los zum Gamedrive. Und nochmal konnten wir Elefanten, Giraffen, Nashörner und so weiter beobachten, genau wie eine Badeparty von einigen Hyjänen, die Viecher sind aber echt irgendwie hässlich.

Nach dem leckeren Abendessen setzten wir uns noch ans Wasserloch, das war aber nicht besonders schön und man konnte eigentlich nichts sehen, also haben wir uns lieber mit Lars unterhalten, was dazu geführt hat, dass wir alle 5 Minuten ein „PSSSCHT“ von irgendeiner Nachbarbank zu hören kriegten. Das wurde uns dann irgendwann zu blöd, also gingen wir lieber zurück zum Camp und unterhielten uns dort noch ein bisschen, bis wir schließlich tot müde in unseren Zelten verschwanden.

 

 

 

 

16.3.

 

Immerhin konnten wir heute ein kleines bisschen länger schlafen, wir hatten ja nicht den Plan mitten in der Nacht Löwen zu beobachten, aber früh aufstehen war trotzdem angesagt. Und wieder mussten wir alles abbauen und frühstückten dann, während die Guides alles an ihren Platz im Bus brachten. Dann traten wir auch schon die Rückfahrt an und die war unglaublich lang. Am Anfang konnte man noch ein paar Tiere sehen, aber dann fuhren wir wieder aus dem Nationalpark raus und ab da war es nicht mehr so besonders spannend. Wir machten noch eine Einkaufspause und später wieder eine zum Lunch, wo es ein letztes mal leckere Sandwiches gab. Und am Ende hielten wir noch bei einem riesigen Markt mit lauter Souvenirläden, das war eigentlich echt schön, aber schon auch ziemlich anstrengend, weil ja in jedem Stand irgendjemand ist der lautstark versucht einen zu überzeugen, dass es bei ihm oder ihr ja sowieso die besten Sachen gibt und man soll doch nur mal kurz gucken kommen. Trotzdem kauften wir ein paar schöne Souvenirs und kamen dann nachmittags wieder beim Hostel an. Das war echt irgendwie ein blödes Gefühl, ein bisschen wie aus dem Urlaub kommen. Es war so schön sich einfach ein paar Tage lang um gar nichts zu kümmern, einfach immer zu machen was der Guide sagt, sich nicht ums Essen kümmern und so weiter. Jetzt mussten wir uns auf einmal wieder um uns selbst kümmern, also checkten wir nur schnell in unser neues Zimmer ein und gingen dann gleich einkaufen, weil die Läden schon bald zu machten. Zum Kochen waren wir zu faul, also gönnten wir uns leckere Dr. Öthker Tiefkühlpizza. Die genossen wir dann später im Hostel und verbrachten den Abend anschließend sehr gemütlich, versuchten schonmal ein paar der 700 Safarifotos zu löschen und so weiter.
Die Safari war jedenfalls unglaublich toll, wir hatten so riesen Glück mit den ganzen Tieren die wir sehen konnten und wir sind sehr sehr froh, dass wir das noch gemacht haben, bevor es jetzt auf die Farm geht.

 

Bilder sind hier:

 https://www.dropbox.com/sh/fc7dwmqzp3dvk77/AADlE_z58bwqldmWbW3pA5bCa?dl=0

 

Windhoek-Willkommen in Namibia! :)

Freitag, 13.03.2015

 

9.3.

 

So ein Scheiß dieses von einem Ort zum anderen kommen... heute mussten wir schon wieder mitten in der Nacht aufstehen und mit einem Taxi zum Flughafen gurken. Den 2 Stunden langen Flug von Kapstadt nach Windhoek haben wir dementsprechend auch fast ohne Unterbrechung verpennt.
Dort angekommen wurden wir von einem Taxifahrer abgeholt der ein Schildchen mit unseren Namen in der Hand hielt und so konnten wir eigentlich sofort die ziemlich lange Fahrt nach Windhoek in unser Hostel antreten. Schon auf der Fahrt ist uns irgendwie aufgefallen, dass das doch nochmal ein anderes Afrika war als Kapstadt, weniger westlich und einfach mehr das Afrika dass man sich vorstellt. Wir kamen in ein sehr schönes Hostel, es lag sehr zentral und war super gemütlich. Das Problem war nur, dass wir nicht sofort einchecken konnten, weil wir so früh da waren. So saßen wir noch eine Weile auf einem der kuscheligen Sofas im Aufenthaltsraum und machten uns dann zum ersten Mal auf den Weg ins nächste Einkaufszentrum, weil wir Geld abheben wollten, um den Schlüsselpfand zu zahlen und einkaufen zu können.
Und da wurde die ganze Sache dann ein bisschen ungemütlich. Auf dem Weg wurden wir schon von allen angesprochen und angehupt, wir haben uns irgendwie gefühlt als würden wir leuchten, weil wir wirklich die einzigen Weißen weit und breit waren. Und dann kamen wir im Einkaufszentrum an und fanden eine Bank mit einem Automaten davor, bei dem wir Geld abheben wollten. Erst versuchte es Jule, es ging nicht und aus irgendeinem Grund wurde die Karte eingezogen. Sie ist natürlich sofort reingegangen und die haben ihr dann erst gesagt sie soll morgen um die gleiche Zeit wiederkommen, dann meinten sie es würde vielleicht auch in ein paar Stunden gehen, wenn sie die Karte so dringend bräuchte. Das war ja alles schonmal ganz schön blöd und wir hatten ja auch immer noch kein Bargeld, also versuchte ich es mit meiner Karte. Erst schien alles zu klappen, dann meinte der Automat auf einem es gäbe ein technisches Problem und auch meine Karte wäre jetzt leider eingezogen. Ich ging also auch nochmal in der Bank nachfragen und es hieß wir müssten zwei Stunden später mit unserem Reisepass wiederkommen. Wir waren natürlich ziemlich geschockt und es war kein so besonders schönes Gefühl, dass unsere Reise in Namibia gleich so blöd anfing. Jetzt mussten wir erstmal zurück ins Hostel und zwei Stunden warten, sehr spaßig... Dann liefen wir zurück zur Bank und zeigten unsere Pässe, der unfreundliche Kerl hat zwar noch einen Aufstand gemacht, weil er ö,ä und so weiter nicht kannte, und die ja nunmal in unseren Nachnamen vorkommen. Im Pass steht der Name eben mit ö und ä, auf den Karten mit oe und ae und das fand er wirklich unverständlich und glaubte uns nicht so richtig dass das wirklich unsere waren. Idiot.
Trotzdem kriegten wir unsere Karten schließlich zurück und versuchten unser Glück bei einer anderen Bank, bei der das Geld abheben wenigstens mit meiner Karte endlich funktionierte. So konnten wir anschließend einkaufen gehen und kamen vollgepackt mit einer ganzen Menge Essen wieder im Hostel an. Dort konnten wir dann auch endlich einchecken und uns endlich entspannen. Später kochten wir uns noch was und dann ging es auch schon ins Bett, dieser Tag hatte uns dann doch ganz schön geschafft.

 

 

 

 

10.3.-13.3

 

Die paar Tage in Windhoek waren wirklich ziemlich ereignislos. Am Ersten haben wir wirklich den kompletten Tag nicht mal die Fußspitze zur Hosteltür raus gestreckt. Ob das jetzt daran lag dass es heiß war, wir einfach tot müde waren oder dass wir ein bisschen ein mulmiges Gefühl hatten, wenn wir in der Stadt rum liefen nach der Geschichte von Vortag-keine Ahnung. Aber in den nächsten Tagen gewöhnten wir uns an die Atmosphäre der Stadt, wollten raus gehen und irgendwas besichtigen, da gab es dann aber das Problem, dass es in Windhoek eben einfach nichts zu besichtigen gibt. Einen Tag waren wir im Craft Shop, das ist so was wie ein großer Souvenirshop, ein ganzes Haus voll, um uns dort ein bisschen umzuschauen und da gab es auch super guten Kuchen und hausgemachte Lemonade, das genehmigten wir uns dann auch noch zur Feier des Tages.
Und am nächsten Tag versuchten wir uns dann mit allen Mitteln noch kulturell weiterzubilden, schauten uns die Christuskirche an, in der uns ein sehr witziger deutsch sprechender Afrikaner erwartete, und wollten ins Owela Museum, das haben wir aber blöderweise nicht gefunden.
Ansonsten verbrachten wir unsere Zeit im Shoppingcenter, lagen in der Sonne am Pool und lasen, oder schauten irgendwelche blöden Highschool-Filme.
Also wie gesagt, diese Tage waren alles andere als besonders ereignisreich, aber diese Stadt ist irgendwie auch einfach nur eine Ansammlung von Häusern, da ist nichts zum anschauen oder machen. Wir haben auch in verschiedensten Reiseführern nachgelesen, was es denn vielleicht noch zu tun gäbe und da hieß es dann: Nichts. Selbst die jungen Lokals würden sagen, in Windhoek gibt es nichts zu tun, beziehungsweise drastischer ausgedrückt: „Windhoek sucks!“

 

Bo Kaap und Lions Head

Sonntag, 08.03.2015

 

8.3.

 

Und schon standen wir wieder einem Abschied gegenüber, denn das war nun schon unser letzter Tag in Kapstadt. Die Tage hier sind wirklich wie im Flug vergangen und waren wunderschön!
Aber auch der letzte Tag wurde super, nach dem Frühstück waren wir mit Kofi verabredet, einem Kerl, den wir in der Stadt kennengelernt hatten. Er kommt ursprünglich aus Ghana und jetzt lebt er schon eine Weile in Kapstadt. Sonntags geht er immer in die Kirche und dahin wollte er uns heute mitnehmen, also sagten wir zu und trafen ihn um halb 11 in der Stadt, damit wir von da aus gemeinsam zur Kirche gehen konnten. Auf dem Weg fragten wir ein paar Mal was für eine Kirche das denn überhaupt sei, evangelisch, katholisch, irgendwas ganz anderes? Aber er meinte immer nur es würde einfach um Lieder und Gebete gehen und wir verstanden das alles nicht so ganz.
Gerade noch rechtzeitig kamen wir in der „Life Church“ an und wurden gleich mit superguter Stimmung und einem wunderschönen Gospelsong von einer sehr modernen Band begrüßt. Das war wirklich eine ganz andere Kirche, als wir sie aus Deutschland kennen. Die Leute saßen in einer Art Kinosaal, auch auf so etwas wie Kinosesseln und vorne war eine große Bühne aufgebaut, auf der eine Band junger Leute spielte. Über ihren Köpfen hing eine Leinwand auf der alle Liedtexte projeziert wurden und so konnten alle Besucher des Gottesdienstes lauthals mitsingen. Von der unglaublichen Lebensfreude die von diesem Gesang ausging stiegen wir ein und sangen mit so gut wir konnten. Das vermittelt wirklich ein extremes Gemeinschaftsgefühl, da sind so viele fremde Leute zusammen, schwarz und weiß, jung und alt und alle singen einfach und lachen und freuen sich am Leben. Anschließend hörten wir eine sehr bewegende Predigt, in der es auch um den riesigen Waldbrand ging, der Kapstadts Wälder verwüstet hatte und darum dass wir alle mal harte Zeiten haben und so weiter und uns stiegen wirklich die Tränen in die Augen. Die Stunde, die wir in der „Life Church“ verbrachten verging wirklich schnell und als wir, immer noch mit den Liedern im Ohr, wieder auf die Straße raus gingen waren wir Kofi sehr dankbar, dass er uns hierher mitgenommen hatte.

Wir kauften uns noch schnell ein bisschen Verpflegung im Supermarkt und liefen dann ans Meer, um uns dort ein bisschen auf eine Wiese zu legen und uns zu entspannen. Kofi redete die ganze Zeit, so wie immer, also konnten wir uns entspannen und immer fleißig nicken.
Irgendwann machten wir uns dann in einem kleinen Minibus auf den Weg nach Bo Kaap, das ist das muslimische Viertel von Kapstadt und ich weiß nicht, ob die Menschen da besonders fröhlich sind, oder was auch immer, aber sie dachten sich wohl sie streichen ihre Häuser mal bunt. Und zwar wirklich komplett bunt und in richtig leuchtenden Farben, das sieht total toll aus. Wir haben beschlossen wir werden unsere Häuser auch streichen sobald wir wieder zu hause sind, nur schon mal als kleine Vorwarnung.

Als wir einige Fotos gemacht und uns alles angeschaut hatten mussten wir zurück zum Hostel, denn wir hatten uns ziemlich ausgebreitet und unsere kompletten Rucksäcke ausgeräumt, also mussten wir sie jetzt leider auch wieder einräumen... Das Packen dauerte eine ganze Weile und anschließend mussten wir auch noch kochen. Damit wurden wir gerade so fertig, als Tapiwah zu unserem Hostel kam. Das ist der nette Afrikaner, der an dem Abend als wir feiern waren auf uns aufgepasst hat. Und wir hatten ihn heute überredet, dass er zum feierlichen Abschluss unserer Zeit in Kapstadt noch etwas völlig beklopptes mit uns macht: den Lions Head hochlaufen. Das ist ein verdammt großer Berg und alle haben uns gesagt von da oben kann man wunderschön den Sonnenuntergang sehen, das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen! Tapiwah bestellte uns ein Taxi und wenig später fanden wir uns am Fuß des Lions Head wieder und versuchten ganz schnell loszulaufen, bevor wir uns das ganze nochmal anders überlegen konnten. Nach etwa 5 Minuten wurde das laufen schon ein bisschen anstrengend, aber Tapiwah war höchstmotiviert und hinderte uns immer wieder erfolgreich am umdrehen. Eine Stunde lang dauerte es, bis wir endlich auf der Spitze ankamen und auf dem Weg mussten wir teilweise so richtig klettern, an kleinen Sprossen hoch, die irgendwie in die Steine eingelassen waren, uns an Ketten lang hangeln und so weiter, seeehr spaßig... So waren wir wirklich unglaublich froh als wir endlich oben waren und uns kurz ausruhen konnten. Dann ging das Geknipse los, denn wir wollten diesen wunderschönen Ausblick ja auf ganz vielen Fotos festhalten. :) Als dann die Sonne wirklich unterging war das Bild wirklich atemberaubend, man sah einfach nur Meer und ein kleines bisschen Nebel am Horizont in den die Sonne eintauchte-wunderschön!
Sobald sie ganz verschwunden war begannen wir mit dem Abstieg, denn wir dachten uns schon dass das ganze Geklettere nicht so besonders angenehm werden würde, wenn es dann erstmal stockdunkel war. Wir schafften es aber trotzdem nicht vor der Dunkelheit unten anzukommen und mussten den halben weg mit vereinten Taschenlampen Kräften versuchen den richtigen Weg zu finden und nicht hinzufallen, was uns erstaunlicherweise auch gelang. Da Tapiwah super organisiert war und ein Taxi rief sobald er wieder Netz hatte, mussten wir unten nur wenige Minuten warten und konnten uns dann entspannt in die Autositze sinken lassen bis wir direkt vor der Hosteltür raus geschmissen wurden.
Jetzt wollten wir eigentlich unbedingt erstmal duschen, ließen uns aber von Tapiwah überreden noch einen Drink in der Bar zu trinken und danach setzen wir uns noch an einen der Tische am Pool und unterhielten uns, bis er gehen musste, damit er morgen nicht verschläft und zu spät zu arbeit kommt. Es gab ein großes Gruppenknuddeln und dann stieg er in sein Taxi und war verschwunden.
Allerdings hatten wir anschließend nicht so viel Zeit für uns, es reichte gerade mal um zu duschen und schnell die letzten Sachen einzupacken, dann kam auch schon Kofi, der sich irgendwie nochmal richtig von uns verabschieden wollte. Wir setzten uns auf den Balkon und redeten und redeten und redeten. So lange, dass wir am Ende totmüde ins Bett fielen und unsere Handywecker stellten, die uns ungünstigerweise mitteilten: „Dieser Wecker klingelt in 1 Stunde und 58 Minuten“. Na super.

 

Und die letzten Bilder aus Kapstadt:
https://www.dropbox.com/sh/v3idputtsv8a9ba/AADwZeL9LpatK2KjbA7bTf1Ca?dl=0

 

Cape of good hope

Samstag, 07.03.2015

 

7. 3.

 

Tia wer feiern gehen kann muss es auch irgendwie schaffen sich am nächsten Morgen viel zu früh aus dem Bett zu quälen… auch wenn uns das wirklich schwer gefallen ist. Aber schließlich stand heute unsere Tour zum Kap der guten Hoffnung an und die wollten wir uns unter keinen Umständen entgehen lassen.

Pünktlich wie eh und je standen wir um 8 Uhr vor unserem Hostel und unser Guide ließ auch nicht lange auf sich warten. Sein Name ist Sale und er schien ein wirklich netter und lustiger Kerl zu sein und war anscheinend auch mal Fußballnationalspieler von irgendeinem Afrikanischen Land. So stiegen wir sehr optimistisch, dass die Tour super werden würde in den Bus und machten uns auf den Weg die anderen Teilnehmer abzuholen. Mal wieder alle ziemlich viel älter als wir…

Nachdem auch Teilnehmer zehn und elf in dem kleinen Bus waren konnte die Tour endlich richtig starten. Unser erster Stop war an einem kleinen Hafen von wo aus man Bootstouren zu einer kleinen Insel voll mit Robben machen kann. Auch wenn wir schon unzählige Robben in Neuseeland gesehen haben, freuten wir uns ein Loch in den Bauch noch einmal die Chance zu bekommen die tollen Tiere so nah zu bewundern. Es gab sogar im Hafen eine Robbe, die sich von zwei Afrikanern füttern ließ während wir sie streicheln konnten, Ganz schön glitschig… :D

Bevor wir aufs Boot gingen wurden wir schon gewarnt, dass die See ganz schön stürmisch seien soll und ja das war sie wirklich…Wir fühlten uns wie auf einer Achterbahn, aber zum Glück erreichten wir wenigstens die Insel ohne nass zu werden. Die Insel war wirklich voll mit Robben. Teilweise konnte man den Boden vor lauter Körpern nicht mehr sehen. Der Rückweg sollte allerdings nur noch schlimmer werden. Meterhohe Wellen schüttelten das Boot ganz schön durch und es kam wie es musste eine rießige Welle erfasste uns und wir fielen gradewegs in die nächste hinein, so dass das Wasser hoch aufspritzte und sich über Linda und mir übergossen…entsetzt kreischten wir auf, was uns nur die belustigten Blicke der anderen einbrachte… So beendet wir die Bootsfahrt pitschnass, aber sie hat sich auf alle Fälle trotzdem gelohnt.

Weiter ging es nun zu Simons Town, wo man Pinguine anschauen kann. Auf dem Weg dorthin kamen wir an den Gebieten vorbei, wo der Brand war. Der Größte Brand in der Geschichte Kapstadts. Und ja was der angerichtet hat ist echt unfassbar. Das komplette Gebiet ist einfach nur noch von einer Ascheschicht überzogen…

Die Pinguine waren wirklich süß. Und es waren wirklich viele, teilweise brütend, ander schon mit kleinen süßen Küken und wenn sie anfingen zu watschel war es gänzlich um uns geschehen. Aber leider musste auch das tolle Erlebnis zu ende gehen und so machten wir uns auf den Weg zum schönen Reserve, wo wir ein wirklich leckeren Lunch bekamen, bevor wir uns auf unsere Bikes schwingen mussten, um zum Cape of good hope zu radeln. Das Cape sieht wirklich sehr mystisch aus durch die Nebelschwaden, die es umgeben. Leider ist es auch wirklich sehr touristisch, aber trotzdem einfach wunderschön. So machten wir auch mal wieder tausende Bilder, bis auf einmal eine Monsterwelle kam und uns alle, die auf den Felsen standen, um zu posieren nass machte. Die Welle hatte allerdings nicht nur Wasser mit sich gebracht, sondern auch noch ganz eklige schwarze Käfer, die sich jetzt zu tausenden auf den Felsen versammelten und uns von diesem schönen Ort vertrieben.

Nachdem wir als letzte mit leichter Verspätung den Bus erreichten ging es zu weiter zu dem Leuchtturm, von welchem man auch noch einmal einen atemberaubenden Blick auf das Cape hatte. Nun war diese Tolle Tour nun endgültig vorbei und wir erreichten nach 1,5h Fahrt Todmüde wieder unser Hostel.

Nun wurde nur noch gekocht bevor wir uns todmüde in unsere Betten verkrümelten. Sogar unser Plan noch feiern zu gehen wurde gecancelt und das mag schon was heißen..

 

 

Und ganz viele Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/7p0mh11i5y21v96/AACx7OT_wKCKzReqyhehpwz7a?dl=0

Robben Island

Freitag, 06.03.2015

 

6.3.

Heute stand also Robben Island bevor. Für alle, die in Geschichte nicht aufgepasst haben, dass ist die Gefängnisinsel auf der Mandela eine lange Zeit seiner Strafe absitzen musste.

Wir hatten die Tour extra erst auf ein Uhr gebucht, um noch etwas Zeit zu haben durch die Läden zu bummeln und die schöne Waterfront zu bewundern, aber wie eh und je kamen wir zu spät los und so mussten die 3 Kilometer bis zum Nelson Mandela Gateway im Stechschritt beschritten werden und das trotz dem höllischen Muskelkater den wir von der Tafelberg Wanderung davon getragen hatten. Mit schmerzverzehrten Gesichtern schafften wir es gerade noch rechtzeitig, aber unsere Eile war anscheinend umsonst gewesen, denn es stand noch eine rießen Menge Menschen an dem Schalter und es schien nicht so als dass es in geraumer Zeit mal losgehen sollte… So warteten und warteten wir bis sich endlich mal was tat. Nachdem wir alle noch einen Check unterzogen wurden, ob wir irgendwelche Waffen mit uns hatten, konnte es endlich losgehen.

Die Fahrt zu der Insel dauerte ungefähr 45 Minuten und es gab unglaubich viele Robben zu sehen. Endlich angekommen mussten wir in einen Bus steigen und die Rundfahrt begann. Uns wurden die verschiedenen Gefängnisse gezeigt und unter anderem auch der Steinbruch, indem die Gefangenen unter anderem Mandela arbeiten mussten und durch den gleißend helle Kalkstein erblindeten. Weiter ging es zu dem Gefängnis, indem auch Mandela einsaß. Hier wurden wir von einem ehemaligen Gefangenen herumgeführt, der uns seine Hafterlebnisse erzählte. Er erzählte auch, dass die Haftbedingungen nach einem Hungerstreik sich deutlich gebessert hatten und dass die Häftlinge mehr Decken, mehr Essen und die Erlaubnis, im Gefängnishof Fußball und Rugby spielen zu dürfen bekamen. So waren die Bedingungen zu dieser Zeit im Gefängnis nicht so schlimm wie viele meinen. Die Gründe die Menschen einzusperren dafür umso mehr.

Wir bekamen noch Mandelas Garten zu sehen, indem er sein Werk „Long Walk to Freedom“ schrieb, bevor es zu seiner kleinen Zelle ging, in der Mandela 18 Jahre lang inhaftiert war.

1996 verließen die letzten Gefangenen die Insel doch ein paar Familien blieben und wohnen bis heute auf der Insel. Gefangene und Wächter zusammen.

Die Fahrt nach Robben Island war wirklich sehr interessant und informativ gewesen, aber jetzt rauchten uns die Köpfe und uns stand ja noch der ganze 3km Rückweg bevor, aber diesmal konnten wir es ja zum Glücketwas langsamer angehen lassen.

Zurück im Hostel entspannten wir nur kurz bevor wir uns auch schon wieder fertig machen mussten, um die Longstreet unsicher zu machen. Allerdings hatten wir noch nicht wirklich einen Plan in welchen der unzähligen Klubs wir nun gehen wollten. Während wir planlos durch die Gegend liefen lernten wir einen sehr netten Afrikaner kennen und entschlossen uns kurzerhand zusammen mit ihm feiern zu gehen. So gingen wir erst in eine kleine Bar, bevor es weiter in den nächsten Club ging, der einen tollen Balkon hatte, auf dem wir uns unterhielten.

Es stellte sich echt als Vorteil heraus mit einem Einheimischen unterwegs zu sein, denn man wurde eindeutig nicht mehr die ganze Zeit so doof angemacht und da er uns netterweise noch zurück zu unserem Hostel brachte, fühlten wir uns auch gleich sicherer. So hatten wir einen wirklich coolen Abend im Nachtleben von Kapstadt und waren jetzt aber auch einfach froh ins Bett fallen zu können.

 

 

Und hier sind die Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/ok7r3jmz97m0xsh/AADOjzBNC5W0zZcD86ttuafwa?dl=0

 

Der Tafelberg

Donnerstag, 05.03.2015

 

5.3.

 

Da heute strahlend blauer Himmel war entschlossen wir uns heute auf den Tafelberg zu gehen. Da die meisten uns geraten hatten einen Weg mit der Seilbahn zu fahren, entschieden wir uns hoch zu fahren und schließlich das ganze wieder hinunter zu laufen.

Blöd nur, dass es heute ziemlich windig war und die Seilbahn somit geschlossen hatte. So entschlossen wir uns noch ein bisschen rumzudödeln und nichts zu machen. Ach stimmt ja gar nicht, zumindest waren wir einkaufen. Und das rumdödeln sollte sich doch auch tatsächlich auszahlen, denn mittlerweile war es schon früher Nachmittag und die Seilbahn hatte wieder geöffnet.

So machten wir uns zu Fuß auf zu der Seilbahn. Ganz schlechte Entscheidung! Wir waren gute zwei Stunden unterwegs, verliefen uns natürlich und es endete mal wieder damit, dass wir querfeldein irren mussten. So kamen wir dementsprechend fertig bei der Seilbahn an und verfluchten uns warum wir nicht einfach ein Taxi genommen hatten… Wenigstens konnten wir nun einfach in die Gondel steigen und der Ausblick vom Tafelberg entschädigte auch für das Verirren. Es war einfach wunderschön von dort oben und man konnte die komplette Stadt überblicken. So zückten wir erstmal unsere Kamera und fingen an mal wieder tausende Bilder zu machen. Bis unsere Aufmerksamkeit auf etwas kleines flauschiges gelenkt wurde, was uns neugierig aus dem Busch anschaute. Es sah aus wie eine Mischung aus Hamster und Bär und hatte Zähne wie ein Vampir. Anscheinend ist sein Name Dessie und es ist entfernt verwandt mit dem Elefanten. Wo da die Verwandtschaft liegen soll ist zwar fraglich, aber nun gut… Nachdem wir schließlich auch dieses super süße Tierchen genug abgelichtet hatten, gingen wir uns noch ein bisschen auf dem Tablemountain umschauen und wirklich von jeder Perspektive ist der Ausblick atemberaubend. Da es mittlerweile schon relativ spät machten wir uns langsam ab den Abstieg und ja das war der zweite Fehler den wir heute machten… merkt euch: lauft niemals einen so steilen Berg mehr als 2 h runter, außer ihr wollt den Muskelkater eures Lebens bekommen und entsetzliche Knieschmerzen, denn das was da runterführte kann man eigentlich nicht wirklich als Weg bezeichnen. Viel eher musste man über Steine hinunter klettern und wurde dabei oft noch vom sehr stark aufkommendem Wind fast umgeblasen. Völlig fertig erreichten wir die Gondelstation, aber geschafft hatten wir es damit noch lange nicht, jetzt stand ja noch der lange Weg zum Hostel an. Da wir uns aber kaum noch auf den Beinen halten konnten, entschlossen wir uns kurzerhand zu fragen wie viel denn ein Taxi kosten würde. Leider war das nicht unserem Budget entsprechend. Der nette Typ der die Leute auf die Taxis verteilte hatte jedoch Mitleid mit uns und setzte sich kurzerhand in das nächste Taxi, um so lange auf den Taxifahrer einzureden, bis dieser deutlich mit seinem Preis runter ging. So kamen wir doch noch zu unserer Taxifahrt und konnten unsere Beine schonen. An dieser Stelle nochmal vielen Dank fürs verhandeln.

Als ich dann jedoch das Taxi bezahlen wollte kam der nächste Schock, denn mein Geldbeutel war unauffindbar. Geld, Ausweis, Geldkarte alles war weg… Panisch durchsuchte ich meinen kompletten Beutel mehrmals. Aber er war einfach nicht mehr da. Und so ließ ich meine Visakarte sperren. Als ich kurze Zeit später noch einmal einen kurzen Blick in den Beutel warf, konnte ich nicht glauben was ich da sah… er war wieder da. Ich kann mir wirklich nicht erklären wie ich ihn die ganze Zeit vorher übersehen konnte,,, Tia schade nur, dass meine Visakarte nun nutzlos ist… und meine Kreditkarte nun auch bald gesperrt, da ein Hacker so liebenswürdig war und versucht hat meine Kontodaten zu stehlen… so mit stehe ich Moment ohne Geld da, aber zum Glück ist Linda so lieb und hilft mir aufs erste über die Runden zu kommen, sodass ich nicht verhungern muss.

Der Tag heute war wirklich sehr anstrengend gewesen, so sprangen wir nur noch kurz unter die Dusche und verkrochen uns dann in unseren sehr bequemen Betten und dachten gar nicht mehr dran noch einmal heute auf zu stehen.

 

Und ganz viele Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/gs7r9kee0n4zwwj/AAAFIiBZRMxbxFT8-WWrXjyEa?dl=0

 

Kapstadt

Mittwoch, 04.03.2015

 

4.3.

 

Nach einem gemütlichem Frühstück, mit ganz viel leckerem Obst (das ist hier endlich wieder bezahlbar) machten wir uns auf den Weg zum Castle of Good Hope, welches das älteste Gebäude Südafrikas ist.

Auf dem Weg dorthin gingen wir noch durch die Longstreet, dass ist die Hauptsraße Kapstadts, in der sich eine Bar neben der anderen befindet und die auch einige Läden beinhaltet, die natürlich alle erkundet werden mussten. Aber wir waren ja heute nicht zum shoppen unterwegs, sondern wollten uns intellektuell weiter bilden. Trotzdem blieben wir noch auf einem sehr schönen Markt hängen, auf dem es jede Menge coole Sachen zu kaufen gab. Von Holztieren, über Obst, bis hin zu Klamotten war alles vorhanden. Und wie sollte es anders sein kauften wir uns gleich erstmal unseren ersten afrikanischen Kitkat. Die Dinger schmecken auch eindeutig hier sehr gut!

Gestärkt konnte es nun weiter gehen zum Castle gehen. Wie gesagt ist das, dass älteste Gebäude hier und wurde im 17. Jahundert von einem Holländer erbaut. Die Festung lag ursprünglich direkt am Meer, der ursprüngliche Eingang musste wegen häufiger Sturmfluten verlegt werden. Dies alles erfuhren wir von unserem sehr lustigen Guide, der durch meterlange Rastas und seiner knalltürkisenen Hose auffiel.

Er führte uns durch das komlette Anwesen und vor allem die Kerker schockten uns. Denn wir bekamen am eigenen Leib zu spüren, wie dunkel es da drinnen ist und auch die brutalen Foltermethoden, die damals angewendet wurden schockten uns. Zum Beispiel wurden die Gefangenen damals an den Armen hochgehoben und dann wieder mit dem Kopf zuerst auf den Boden fallen gelassen.

Nach dieser wirklich sehr interessanten Führung machten wir uns weiter auf den Weg zu der Slave Lodge. Unser kultureller Tag war schließlich noch nicht beendet für heute.

Die Sklavenlodge ist eines der ältesten Gebäude Kapstadts. Es wurde eigentlich als Unterkunft für die Sklaven erbaut, wurde aber 1811 zu Regierungsbüros umfunktioniert. Das Gebäude wurde innerhalb von drei Jahunderten vielfältig genutzt. Sklavenunterkunft, Regierungsgebäude, altes Kammergericht und Kulturgeschichtemuseum Südafrikas, für all dies wurde die Lodge genutzt.

In diesem Museum wird man über die lange Geschichte der Sklaven in Südafrika informiert und erfuhr viel über die vielen Menschen, die gegen das Apartheidsgesetzt und für die Menschenrechte gekämpft haben. Das alles fanden wir auf jeden Fall sehr interessant und beeindruckend wie viele Menschen es gebraucht hat bis sich etwas veränderte. So blieben wir im Museum bis dieses schloss.

Anschließend machten wir uns weiter auf zu den Company Gardens, die sich gleich nebenan befanden. Dieser Park ist wirklich sehr schön. Es gibt ein Gemüsebeet, hübsche Blümchen und tausende von süßen kleinen Eichhörnchen, die wirklich sehr zutrauend waren, dass man sie fast anfassen konnten. Das machte uns aber fast ein bisschen Angst, da wir nicht noch von den kleinen Dingern gebissen werden wollten. So liefen wir weiter, bis wir die coolste Schaukel sahen. Sie war komplett aus Ästen geflochten und einfach unglaublich bequem. So sonnten wir uns noch ein wenig, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Hostel machten.

Dort angekommen kochten wir noch kurz bevor wir immer noch etwas mitgenommen vom Jetlag müde in unsere Betten fielen.

 

 

Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/3aiooxoyd9ajc8m/AAAkDsaE9-yw-lxVV_kyWncza?dl=0

 

Hallo Afrika! :)

Dienstag, 03.03.2015

 

3.3.

 

Wir kamen schon am Morgen totmüde in Kapstadt an und es war unendlich heiß. Später erfuhrer wir das Kapstadt heute die heißeste Stadt der Welt war! Wir nahmen uns dann erstmal ein Taxi zum Hostel. Der Taxifahrer war super nett, erzählte uns was man hier alles so machen könnte und erklärte uns, dass die Hitze wohl teilweise auch von dem riesigen Waldbrand kam, der gerade ausgebrochen war. Und wirklich, über die Stadt und die Berge neben dem Tafelberg zogen riesige Rauchschwaden, jetzt wissen wir, dass das eines der schlimmsten Feuer in Kapstadts Geschichte war.
Doch jetzt kamen wir erstmal in der Ashanti Lodge an, das war ein sehr sehr schönes Hostel, wir durften allerdings noch nicht gleich einchecken und legten uns erstmal an den Pool, schwammen eine Runde im Eiswasser und versuchten nicht zu schmelzen. Am frühen Nachmittag konnten wir dann endlich einchecken und kamen in ein hübsches großes Zimmer mit super bequemen Betten, ein Traum! Das mussten wir natürlich auch gleich nutzen und legten uns für ein Nickerchen ins Bett. Dann ging es los zum einkaufen, zu einem nahe gelegenen Supermarkt, wo wir erstmal halb durch den Laden tanzten, weil wir so begeistert von den Preisen waren. Super billiges Obst und Gemüse und auch extrem geile Kuchen und süße Stückchen für weniger als 1€. Da mussten wir natürlich zugreifen und so deckten wir uns mit kiloweise Obst ein und könnten uns noch Kuchen und Cookies. Als wir die dann gegessen hatten, sobald wir zurück im Hostel waren, waren wir so pappsatt, dass wir nicht mal kochen mussten. Also ging es wieder eine Runde ins Bett, dann unter die wohltuende Dusche und direkt wieder ins Bett. Schlafen ist einfach wunderbar. :)

 

 

Perth

Samstag, 28.02.2015

 

28.2.

 

Eigentlich hatten wir ja geplant die Nacht durchzumachen und uns dann um halb 4 Nachts von Felix zum Flughafen fahren zu lassen, der sich glücklicherweise für diesen Drecksjob zur Verfügung gestellt hatte. Uneigentlich endete es damit dass uns irgendwann kalt wurde und wir in Addi und in Bennets Auto saßen, irgendwann lagen und irgendwann schliefen. Immerhin kriegten wir es noch auf die Reihe uns einen Wecker zu stellen und schafften es damit eine Wiederholung des „Sydney nach Cairns“ Desasters zu vermeiden, von wegen Flug verpasst und so. So wurden wir um 3 Uhr nachts unsanft vom Wecker geweckt und um halb 4 fuhr Felix uns zum Flughafen, immer noch unglaublich nett von ihm! Nach einem schweren Abschied stürtzten wir uns zum was weiß ich wie vielten mal ins Flughafengetümmel und passierten den ganzen Security scheiß, bis wir dann im Flieger saßen und insgesamt 17 Stunden unterwegs waren. Erst nach Sydney, dort mussten wir dann mit dem Bus vom International zum Domestic Airport fahren und dann ging es nach ein bisschen Aufenthalt am Flughafen weiter nach Perth, wobei der Flieger eine ganze Weile Verspätung hatte. In Perth angekommen nahmen wir einen Bus in die Stadt, dann ging es mit einem anderen Bus weiter und weil wir blöderweise nicht wussten, dass ein kostenloser Bus etwa 5 Meter vor der Tür unseres Hostels hielt liefen wir eine halbe Stunde durch die Gegend bis wir endlich völlig fertig da ankamen. Ich weiß grad gar nicht mehr, ob ich schonmal erwähnt habe, dass unser Flug nach Kapstadt verschoben wurde und wir deshalb jetzt fast 3 Tage Aufenthalt in Perth haben. Wenn ja hab ichs jetzt nochmal gesagt, wenn nein, dann jetzt! :D
Jedenfalls kamen wir nach unserer kleinen Wanderung dann irgendwann im Hostel an und kamen in ein Vierbett Zimmer, dass so klein war, dass man sich gerade einmal um sich selbst drehen konnte, mehr Platz gab es auf dem Boden nicht. Aber immerhin ein Bett, das war eigentlich alles was uns jetzt gerade wichtig war und da legten wir uns dann auch erstmal rein und ruhten uns ein bisschen aus. Dann mussten wir uns aber doch nochmal aufraffen und in die Stadt fahren, um einkaufen zu gehen, verhungern wollten wir jetzt auch nicht unbedingt. Immerhin hatten wir endlich das Bussystem verstanden, das ist in Perth nämlich der Hammer, die komplette Innenstadt ist eine sogenannte „Free Transit Zone“ und das heißt man kann einfach direkt vor dem Hostel in einen Bus einsteigen und kostenlos in die Innenstadt und zurück fahren. In der Stadt mussten wir aber leider feststellen, dass an einem Samstag Abend die Supermärkte ziemlich früh schließen und so waren wir stundenlang vergeblich auf Futtersuche, bis wir endlich den rettenden IGA fanden.
Zurück im Hostel machten wir uns mit unseren neuen Errungenschaften einen leckeren Salat, das war der Hammer nach 2 Monaten Nudeln mit Soße! :D Und dann gingen wir ziemlich bald schlafen, wir hatten irgendwie einen ziemlichen Jetlag und konnten unsere Äuglein einfach nicht mehr länger offen halten.

 

 

 

 

1.3.

 

Als ob wir nicht schon früh genug ins Bett gegangen wären schliefen wir heute auch noch ewig, keine Ahnung warum wir so unglaublich fertig sind die ganze Zeit... Blöde Zeitverschiebung und mitten in der Nacht fliegen. Jedenfalls starteten wir den Tag dann erstmal mit einem Müsli im schönen Außenbereich des Hostels. Dabei gesellten sich ein paar nette Menschen zu uns, die interessante Geschichten zu erzählen hatten und so saßen wir dort noch eine ganze Weile.
Anschließend fuhren wir in die Stadt und schlenderten ein bisschen durch die Straßen, schauten in einige Läden und probierten einen Haufen Zeug an. Nach dem kleinen Shoppingtrip ging es weiter zum McDonalds, wir hatten schon viel zu lange keinen Muffin mehr gehabt und das musste jetzt unbedingt geändert werden! :D
So saßen wir gemütlich drinnen und aßen unsere Muffins als plötzlich etwa 1000 seltsame 11 jährige Assikinder rein spazierten und erstmal irgendeinem Kerl alle Kaffeestäbchen über den Kopf leerten, die sie finden konnten, nur so aus Spaß. Dann rannten sie weg, kamen aber wenig später wieder und setzten sich natürlich genau um uns rum. Wir waren sowieso schon ziemlich genervt, als sie auf einmal anfingen uns aufs Übelste zu provozieren, mit Salat abzuwerfen und was weiß ich nicht was. Gerade als wir uns sehr nah dran waren die Beherrschung zu verlieren und zum ersten Mal im Leben jemanden wirklich zu schlagen fassten die dämlichen Kinder den sehr guten Plan sich zu verpissen. Da waren wir mal wieder wirklich froh nicht so ein Assi Kind zu sein, dass mit 11 seine Freizeit damit verbringt Leute im McDonalds mit Salat und Burgern abzuwerfen. Danke an dieser Stelle an unsere super Eltern! :D
Der Rückweg zum Hostel dauerte dann etwas länger als erwartet, weil wir eine Stunde auf den Bus warten mussten und jetzt hält uns wohl ganz Perth für verrückt, weil wir während dieser Stunde so unendlich viel Scheiß geredet haben, um uns die Zeit zu vertreiben. Irgendwann hatten wir es dann aber endlich geschafft, waren zurück im Hostel und machten uns nochmal Salat. Danach ging es unter die Dusche und von da aus schon wieder ziemlich früh ins Bett. Wir hätten heute schon wieder den ganzen Tag im stehen einschlafen können, vielleicht haben wir letzte Nacht jetzt zu viel geschlafen, wer weiß?, und man muss einfach ausnutzen nach zwei Monaten im Auto schlafen endlich wieder ein Bett zu haben. Selbst wenn es eins ist, bei dem man direkt auf dem Lattenrost liegt, weil die Matratze leider ziemlich durchgelegen ist. :D Also: Gute Nacht!

 

 

 

 

2.3.

 

Und schon wieder musste gepackt werden, das ist echt immer ein Scheiß. Wir hatten allerdings fast nichts ausgepackt und schafften es deshalb sogar schon vor dem Frühstück und konnten danach dann gleich auschecken. Anschließend nahmen wir wieder den Bus in die Stadt, dieses Mal waren wir allerdings mit Anna und Melli verabredet, den beiden Mädchen, die wir in Australien kennengelernt hatten. Sie waren zufällig auch gerade in Perth und so hatten wir beschlossen heute nochmal zusammen an den Strand zu gehen. So fuhren wir zum Cotesloe Beach und der war auch sehr schön, das Wetter war super und wir konnten uns entspannt in die Sonne legen. Allerdings war es dann extrem heiß und das waren wir irgendwie überhaupt nicht mehr gewohnt, in Neuseeland waren wir ja dann doch meistens mit Pulli unterwegs gewesen. Deshalb hatten wir jetzt in der Hitze das Gefühl zu schmelzen und feierten jede Wolke, die die Temperatur ein bisschen humaner machte.
Nachdem wir eine Weile dort gelegen waren und uns über alles ausgetauscht hatten, was in den 2 Monaten passiert war, seit wir uns zum letzten Mal gesehen hatten fuhren wir schon relativ früh zurück, wir mussten ja jetzt noch fertig packen und uns den Rest vom Salat rein stopfen, was sich alles als schwieriger als gedacht herausstellte. Bei unseren Bemühungen wurden wir auch noch die ganze Zeit von einem Kerl beobachtet, der dachte es würde uns bestimmt helfen, wenn er durchgehend hochqualifizierte Kommentare zu unserem Packstil von sich gab. Sowas wie: „Oh da habt ihr aber viel Zeug. Und das soll alles in den Rucksack?“ Blablabla, natürlich passte das mal wieder dank unserer einzigartigen Fähigkeit einfach alles irgendwo reinzustopfen. :D
Und dann ging es auch schon los, mit dem Bus in die Stadt, dann einen Kilometer zu einem anderen Bus laufen (1 Kilometer ist echt nich wenig mit dem riesigen Rucksack), dann ewig lang mit dem anderen Bus zum Flughafen fahren, das war dann allerdings der Domestic Airport und nicht der International, deshalb mussten wir noch einen anderen Transferbus nehmen und so weiter und so fort. Irgendwann standen wir aber endlich vor dem Gepäckschalter und waren sehr gut in der Zeit, alles lief super und zwar genau so lange, bis die Frau meinte sie müsse jetzt mal unser Handgepäck wiegen und 7 Kilo seien erlaubt. Jule war zuerst dran, 9 Kilo sagte die Wage. Kameras und Laptops darf mal allerdings nochmal extra mitnehmen und als sie die raus nahm waren es nur noch 7, perfekt! Dann war ich dran und naja... es waren blöderweise über 13 Kilo. Natürlich, ich hätte meinen Laptop raus machen können, aber dass der 6 Kilo wiegt wage ich dann doch zu bezweifeln. Die Frau am Schalter fragte etwas schockiert was zur Hölle ich denn da drin hätte und meinte dann dass das nur gehen würde, wenn ich zwei Handgepäckstücke mitnehmen würde, in der Business Class darf man das. Dann rief sie irgendwen an und als sie wieder aufgelegt hatte verkündete sie mir die frohe Botschaft, dass ich kostenlos ein zweites Handgepäckstück mitnehmen durfte, sehr kulant diese Leute von South African Airways! ;) So musste ich meine Tasche aus dem Backpack kramen und dann hockte ich eine ganze Weile vor dem Gepäckschalter und versuchte in beide Taschen etwa gleich viel Gewicht zu packen. Zwischendrin stellte ich den Rucksack manchmal auf die Wage und die Frau sagte nur: „Oh gosh, keep going, keep going!“ Irgendwann hatte ich es aber geschafft und es konnte weiter gehen.
Wir mussten noch ziemlich lange warten bis es los ging und wir uns in das Flugzeug setzten, dass uns 10 Stunden lang nach Johannesburg bringen würde. Und dieser Flug war der schrecklichste meines Lebens. Wir flogen 4 Stunden lang durch ziemlich heftige Turbulenzen und obwohl der Pilot alles versuchte, damit es ruhiger wurde war das Ganze wirklich sehr sehr unangenehm, vor allem für den Magen. Wie unangenehm es war wurde klar, als eine Frau ganz in unserer Nähe anfing zu kotzen und zwei Flugbegleiter die nächste halbe Stunde alles wieder putzten, doch da gab es auch schon den nächsten Fall, der seine Kotztüte nutzen musste und den nächsten und den nächsten und den nächsten. Uns war auch ziemlich, ziemlich schlecht, aber wir schafften es durchzuhalten und waren unendlich froh, als das Flugzeug, dass die ganze Zeit nur mit halber Höhe geflogen war, endlich auf dem Boden aufsetzte. Nun mussten wir nur noch von Johannerburg nach Kapstadt, doch dieser Flug war deutlich ruhiger und so überstanden wir auch den. Hallo Afrika!! :)

 

Und noch ein paar Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ijgffgnsr291dv8/AACXF6yjstS-ZADDAKHcAR7ma?dl=0

 

 

Christchurch 2.0., Bye Bye Sammy :(

Montag, 23.02.2015

 

23.2.

 

Heute traten wir die Fahrt zurück nach Christchurch an und das war ein ganz komisches Gefühl. Unsere letzte Fahrt in eine andere Stadt, die Fahrt zu unserem letzten Stop, unser Abschied von Sammy rückt näher... miiep!

In Christchurch gingen wir dann erstmal in die Bibliothek und schnorrten Strom und Wifi und dann musste wieder etwas sinnvolles getan werden: Wäsche waschen. Inzwischen hatten wir nämlich mal wieder keine saubere Wäsche mehr. Also fuhren wir zu einer Wäscherei, kauften uns dann was zu essen, während alles schön sauber wurde und dann konnten wir anschließend mit frischer und duftender Wäsche weiter zur YMCA fahren, um uns eine Dusche zu genehmigen. Danach hielten wir noch beim Burgerking und vertrieben uns dort ein bisschen die Zeit, bis Clemens und Philip mit arbeiten fertig waren, die beiden hatten gefragt, ob wir uns am Abend mit ihnen treffen wollten uns wir sagten natürlich zu, alles im Sinne des Autoverkaufs! :D
Jedenfalls trafen wir uns mit den Beiden in der Stadt und fuhren dann in einen nahe gelegenen Vorort, wo wir die Nacht über bleiben konnten. Christchurch ist fast die einzige Stadt in Neuseeland die keine so blöden Regeln hat, hier darf man einfach überall übernachten, wo man auch am Tag unbegrenzt parken darf. Sehr entspannt. Also jedenfalls standen wir dann vor irgendeiner Jungenschule auf dem Parkplatz, packten unsere Campingstühle aus und saßen mit einem Gäschen Wein zusammen und es war eigentlich echt witzig. Später wollten wir noch in die Stadt zu einer Bar gehen, also liefen wir dort hin und bedachten blöderweise nicht, dass Montag Abend war. Inzwischen war es doch relativ spät geworden und so hatte die Bar leider schon geschlossen. Aber wir wussten uns natürlich zu helfen und starteten stattdessen ein Einkaufswagenrennen mit 2 Wagen, die mitten auf der Straße standen. So war es noch ein wirklich witziger Abend und es dauerte eine ganze Weile bis wir zurück zu unseren Autos liefen, um uns schlafen zu legen.

 

 

 

 

24.2.

 

Am nächsten Morgen haben wir noch zusammen mit Clemens und Philip gefrühstückt, bevor sich unsere Tagespläne etwas auseinander entwickelten. Die Beiden mussten arbeiten und wir widmeten uns wieder dem Autoverkauf, wir wollten ja noch irgendwie einen Käufer finden, Philip war sich nämlich immernoch nicht sicher. So trafen wir uns erst mit zwei Israelis, die Interesse hatten, dann aber doch meinten sie würden wahrscheinlich lieber ein anderes nehmen, dass sie sich angeschaut hatten, weil das nur halb so viel kostet. Irgendwie ja auch verständlich.

Also fuhren wir nun jeden einzelnen Autohändler in Christchurch ab, das war aber irgendwie ein bisschen deprimierend, denn die sagten entweder sie würden das Auto gar nicht kaufen, oder aber für höchstens 1000-1500$. Das war also auch nur als eine wirkliche Notlösung zu gebrauchen und wir waren ein bisschen niedergeschlagen. So trösteten wir uns erstmal mit einem Burgerking Besuch und suchten uns anschließend eine Bleibe für die Nacht. Wir wurden direkt am Wasser fündig auf einem hübschen Parkplatz, wo niemand war außer etwa 2 Milliarden Möwen und einem völlig verrückten Kerl in einem Holzwohnwagen, der eine angeleinte Katze und einen dreibeinigen Hund mit sich rum fuhr und meinte er würde jeden Abend her kommen und die Möwen füttern. Da wurde uns dann auch klar, warum an diesem Fleck mehr Möwen waren als irgendwo sonst in Neuseeland. Die waren auch wirklich extrem nervig, als wir uns ans Kochen machten und versuchten die ganze Zeit sich irgendwie ein Krümelchen Essen zu klauen.
Die waren so unglaublich dreist und aufdringlich, dass wir schnellstmöglich alles auffutterten und uns dann ins Auto verzogen, um dort zu lesen und den Abend gemütlich und vollkommen Möwenfrei zu verbringen.

 

 

 

 

25.2.

 

Heute wurden wir schon beim Frühstück mit Kino vom Feinsten unterhalten. Der seltsame Wohnwagenkerl war eigentlich echt nett und hielt neben unseren Campingstühlen, um uns zu sagen wo wir denn duschen konnten und so weiter und so fort. Dabei stand er allerdings blöderweise auf der falschen Straßenseite und das gefiel einem Audifahrer gar nicht, der den kleinen weg entlang getuckert kam und weiterfahren wollte. Der Wohnwagen Kerl hat dann die ganze Zeit Zeichen gegeben, er soll doch vorbei fahren, aber der Audikerl war irgendwie nicht überzeugt von der Idee. Irgendwann rollte er dann ganz vorsichtig vor und meinte er hätte nicht verstanden was die Zeichen bedeuten sollten und da gings los. Auf einmal haben der komische Wohnwagenkerl und der Assi im Audi sich nur noch angeschrien und beleidigt und gemeint sie schlagen den jeweils anderen, wenn der noch einen Ton sagt. Jule und ich saßen schweigend daneben und schmierten mit ganz viel Hingabe unser Marmeladenbrot, in diesen Streit wollten wir dann doch lieber nicht rein geraten. :D
Als alle weg waren und unser Frühstück beendet, fuhren wir wieder zur Library, um noch ein paar Sachen für Afrika zu regeln. Und als wir da so rumsaßen erreichte uns plötzlich die freudige Nachricht, dass Felix und Robert, die beiden Jungs aus Heilbronn, mit denen wir am Anfang gereist waren, es geschafft hatten schon auf die Südinsel zu kommen und heute in Christchurch ankommen würden. Das freute uns natürlich sehr und nachdem wir nochmal in der Wäscherei waren, um die zweite Hälfte unserer Wäsche sauber zu kriegen und geduscht hatten, trafen wir die beiden vor dem Pack n Save. Es war sofort wieder so, als hätten wir uns gestern zum letzten Mal gesehen und es ist wirklich schön, dass die Beiden es geschafft haben so schnell hier runter zu kommen! :)
Nach einem kurzen Einkauf fuhren wir dann zusammen zu dem Parkplatz bei der Jungenschule, bei dem wir auch vorletzte Nacht waren, wir wollten nämlich heute Abend in eine Karaoke Bar in der Stadt, das hatten wir Clemens und Philip versprochen. Bis die kamen saßen wir mit Felix und Robert in deren Auto und redeten uns den Mund fusselig, Robert hatte sich inzwischen sogar eine Gitarre gekauft und spielte ein bisschen für uns. Dann kam irgendwann der Van von Clemes angerollt und ab da wurde der Abend dann etwas anstrengend. Clemens und Philip waren vom ersten Moment an total seltsam und gaben nur blöde Kommentare zu allem ab, was Robert und Felix machten oder sagten, die vier verstanden sich also von der ersten Sekunde an super... Nicht. Trotzdem liefen wir alle zusammen in die Stadt zur Karaoke Bar und Jule und ich rannten direkt ins Unheil, beziehungsweise in einen Abend voll im Zwiespalt. Einerseits wollten wir unser Auto verkaufen und mussten deshalb so nett wie möglich zu Clemens und Philip sein, andererseits mochten wir die anderen einfach lieber und wollten den Abend lieber mit ihnen verbringen. Es kam wie es kommen musste, es gab ein riesen Gezicke und am Ende war Clemens irgendwie extrem angepisst und ständig unauffindbar und Philip machte sich ein bisschen an Jule ran, die ihn immer wieder ganz dezent abblitzen ließ. Irgendwann war dann auch er verschwunden und als wir später mit Robert und Felix zurück zum Parkplatz liefen, mussten wir feststellen, dass die beiden beleidigten Leberwürste einfach weggefahren waren. Wir fragten dann noch, was denn los sei und wo sie hin waren, bekamen aber nur sehr erwachsene Antworten wie „bla“ und „wir sind in der boring night street und hatten keinen bock mehr auf schwäbische Karaoke“. Jaa, manche Leute sind eben ein bisschen seltsam. Darüber unterhielten wir uns dann noch ein bisschen mit den Schwaben in ihrem Auto und erst als wir schon wieder alle am einschlafen waren, wanderten wir rüber in Sammy und versuchten die ganze blöde Geschichte einfach zu verschlafen und unserem Autoverkauf weiterhin positiv gegenüber zu stehen...

 

 

 

 

26.2.

 

Nach dem Parkplatzfrühstück zwischen lauter Jungs die gerade in die Schule gingen, machten wir uns mit Robert und Felix auf den Weg zur Library und verbrachten dort Stunden. Genau genommen so lange, bis Philip sich auf einmal mit uns treffen wollte, da fuhren Jule und ich dann zum vereinbarten Treffpunkt und die Jungs zum Pack n Save, wo wir sie später wieder treffen wollten.
Philip war irgendwie ganz seltsam drauf. Was am Abend davor genau los war konnte oder wollte er uns immer noch nicht erklären, aber er war jedenfalls sehr distanziert, hatte eine Millionen winzige Sachen am Auto auszusetzen (sowas wie: „Mädels, hier liegt aber eine tote Hummel im Aschenbecher, die macht ihr noch weg!“) und erklärte uns dann, dass er für morgen einen Termin beim Mechaniker gemacht hatte. Der ist um 11 und wir sollen um halb 11 da sein, pünktlich!, keine Sekunde später, das hat er etwa hundert Mal betont. Nach einem letzten „Jaaa keine Angst, wir kommen morgen pünktlich“, haben wir uns von ihm verabschiedet und fuhren zu Robert und Felix zurück, die im Auto saßen und sich eine Folge Family Guy nach der andern anschauten. Da gesellten wir uns dann erstmal dazu, quetschten uns in ihr Auto und versuchten Family Guy lustig zu finden, wenigstens so ein ganz kleines bisschen... :D
Die beiden haben kurz darauf noch zufällig Bennet wieder getroffen, ein Kerl mit dem sie eine ganze Weile gereist waren und der kam dann auch noch mit, als wir wenig später zu einem wunderschönen Parkplatz direkt am Strand fuhren. Sogar mit Klos und Duschen und allem drum und dran. Wir liefen dann gleich erstmal an den Strand und lagen da eine ganze Weile rum, während Robert sich im Skinny Boarden oder wie das heißt versuchte. Irgendwann wurde es dann kalt, also ging es zurück zu den Autos, wir kochten, saßen mit den anderen zusammen und genossen einfach unsere Zeit in Neuseeland, ganz ohne Dan, Philip oder sonstige Idioten.

 

 

 

 

27.2.

 

Ich hab das Gefühl heute war einer der anstrengensten Tage in meinem Leben. Puuuh endlich ist das alles vorbei, aber fangen wir von vorne an.
Heute Morgen haben wir ganz schnell gefrühstückt, alles abgespült und das Auto aufgeräumt, wir wollten ja auf keinen Fall auch nur eine Minute zu spät zum Mechaniker kommen. Kamen wir auch nicht, genau genommen waren wir sogar fünf Minuten zu früh da, ganz im Gegensatz zu Philip, der kam nämlich erst um Viertel vor mit Clemens angefahren. Das war an sich ja nicht so schlimm, der Termin fing ja nun mal erst um 11 an und davor rührte sowieso keiner einen Finger, aber warum Philip dann drauf bestanden hatte, dass wir unbedingt schon um halb kamen musste man eben einfach nicht verstehen.
Der Witz des Tages war dann, dass Philip sich während wir auf den Mechaniker warteten für ein anderes Auto zu interessieren begann und als es endlich 11 Uhr war und der Mechaniker raus kam, um unser Auto rein zu fahren, war Philip verschwunden. Der machte gerade in aller Seelenruhe eine Probefahrt mit dem anderen Auto und störte sich nicht so besonders daran, dass wir den Termin deshalb nicht beginnen konnten. Als er wieder kam haben wir ihm dann erstmal erklärt, dass man sowas einfach nicht macht, aber außer „Dädädä“ hatte er keine besondere Antwort parat. Der Mechaniker war zwar etwas sauer, fing dann aber an eine Stunde lang Sammy sehr intensiv zu untersuchen und das hätte er wohl besser gelassen, im Sinne unseres Geldbeutels.
Leider kam dabei nämlich raus, dass ungefähr alles kaputt war, der Kühler hatte ein Loch, das wussten wir ja schon und das kostet etwa 300$ zu reparieren. Der Keilriemen schwamm anscheinend in Öl und muss ausgewechselt werden, nochmal 600$ und man weiß noch nicht woher das Öl kommt, könnte also sein, dass das auch leckt. Dann sind die Lichter noch zu dunkel, die Bremsen vorne abgefahren und im einen Reifen steckt eine Schraube, das heißt der muss gewechselt werden und so weiter und so fort.
Als Philip dieses Ergebnis vor die Nase gelegt bekam, beschloss er logischerweise, dass er das Auto so nicht kaufen wollte und unter allen anderen Umständen hätten Jule und ich das ja auch verstanden, uns wäre es ja genau so gegangen. Nun war aber das Problem, dass wir in der kommenden Nacht fliegen würden und es bis dahin doch eine ziemlich große Aufgabe schien noch einen anderen Käufer zu finden. Wir wollten ja auch schon viel früher Sammy auf den Backpacker carmarkt stellen und so, aber da hat Philip dann immer gemeint das sollen wir nicht machen, weil er ihn nimmt, also haben wir uns schon darauf verlassen und konnten jetzt irgendwie nicht einfach so hinnehmen, dass er sagt, er will das Auto nicht mehr und wir stehen ohne alles da. Das haben wir ihm dann auch erklärt und er wirkte etwas verunsichert, einen kleines bisschen Wahrheit war ja schon dran an dem Ganzen.
Wir fuhren dann erstmal noch mit ihm zusammen zu einem Autohändler, bei dem wir auch davor schon mal waren, der meinte er gibt uns höchstens 1500$ für das Auto. Wir unterhielten uns dann stundenlang mit Philip, rechneten und rechneten, wie viel die Reparaturen kosten würden und einigten uns am Ende darauf, dass er das Auto für 1800$ nimmt. Damit war er natürlich nicht wirklich glücklich, er hätte ja ein viel besseres Auto kaufen können und am Ende vielleicht sogar Gewinn damit machen, und für uns war ja auch eine ganze Menge Geld verloren gegangen, deshalb waren auch wir nicht wirklich zufrieden. Aber für uns war das natürlich trotzdem noch besser als die 1500$ vom Händler und wir konnten seinen Standpunkt ja auch verstehen und so wurde das Auto anschließend auf ihn übertragen und er schloss eine Versicherung ab und so weiter.
Dann hat er uns zum Pack n Save gefahren und uns Sammy nochmal überlassen, wenn auch wirklich ungern, weil das Auto ja jetzt nicht mehr auf uns versichert war, aber wir überzeugten ihn von unserem Optimismus, dass wir keinen Totalschaden veranstalten würden wenn wir noch einen Nachmittag damit fuhren, nachdem wir das zwei Monate lang hingekriegt hatten.
Also trafen wir uns mit Felix und Robert und ließen unsere Laune über den supertollen Autoverkauf ein bisschen an ihnen aus. Dann gingen wir duschen, fuhren zurück zum Parkplatz am Strand und mussten auch schon anfangen zu packen, es war nämlich inzwischen echt spät geworden und das Auto sah noch aus wie Sau, Das Problem ist einfach, dass man in Sammy immer alles so wunderbar rein werfen konnte und Souvenirs ohne Ende kaufen und was weiß ich, ohne sich all zu viele Gedanken darüber zu machen, dass das am Schluss ja alles wieder in die Backpacks muss. Mist.
Wie man sich ja schon denken kann brauchten wir eine halbe Ewigkeit, bis wir es schließlich geschafft hatten das ganze Zeug irgendwie in unsere Rucksäcke zu quetschen und zwar wirklich ohne dass noch ein Staubkorn darin Platz gehabt hätte und nur wenn wir wie die Eskimos mit allen Pullis und Jacken zum Flughafen gingen.
Trotzdem waren wir sehr froh, dass es überhaupt irgendwie funktionierte und nun konnten wir auch endlich das Auto richtig sauber machen, wenigstens sauber sollte Philip das Auto ja kriegen, wenn es schon ansonsten total kaputt war... Also fuhren wir zur Tankstelle und begannen mit Vollspeed alles auszusaugen und zu wischen, Fenster putzen, durch die Waschanlage fahren und und und. Glitzernd und glänzend kam Sammy zurück und wir waren eigentlich echt zufrieden mit unserem Werk. Lange konnten wir uns allerdings nicht darüber freuen, denn wir hatten heute ja einen sehr engen Tagesplan und mussten eigentlich sofort mit Kochen weiter machen, bis wir dann endlich alles erledigt hatten und einfach noch den letzten Abend in Neuseeland mit den Jungs genießen konnten.

Ich weiß, dass ich das jetzt schon viel zu oft gesagt habe, aber uns fällt einfach immer wieder auf wie schnell die Zeit vergeht. Neuseeland kam uns beiden nicht vor wie zwei Monate, eher wie zwei Wochen. Dieses ständige weiter reisen im Auto, jeden Tag neues sehen und so weiter bewirkt irgendwie, dass die Tage einfach so dahin fliegen. Wir hatten wirklich eine unendlich schöne Zeit hier, haben so viel gesehen und so nette Leute getroffen. Und es war auch sehr schön, dass alles nochmal so anders war als in Australien, allein schon weil wir nie in Hostels waren, das Auto gekauft haben und so weiter. Dadurch haben wir nochmal ganz neue Erfahrungen gemacht und obwohl dass mit dem Auto ja leider sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf etwas ungünstig lief und „Dan“ einfach ein riesen Arschloch ist, bereuen wir keine Sekunde die Reise mit dem Auto gemacht zu haben, ansonsten hätten wir wohl nur die Hälfte gesehen und aus allem was mit Dan usw passiert ist haben wir viel gelernt und gehen jetzt wieder ein Stückchen erfahrener durchs leben. Und jetzt geht es also weiter nach Afrika, wir sind zwar etwas traurig Neuseeland schon verlassen zu müssen, aber auch sehr gespannt auf das dritte Abenteuer! :)

 

 

Kaikoura Whale Watching

Sonntag, 22.02.2015

 

22.2.

 

Yipiii heute hatten wir schon wieder so ein tolles Erlebnis vor uns! Wir hatten nämlich Whalewatching gebucht. Also ging es nach dem Frühstück zu „Whale Watch Kaikoura“, wo wir einchecken und unser Ticket abholen mussten. Nachdem wir uns kurz angehört hatten wann man wo Wale gucken darf und dass man sich bewusst sein muss, dass man nur auf einer von zwei Fahrten einen Wal sehen wird, wurden wir auch schon in einen Bus verfrachtet und zum Hafen gefahren. Wir hatten ziemlich Angst keinen Wal zu sehen, wenn man schon so viel Geld dafür bezahlt hat, aber immerhin geben die einem einen Großteil vom Geld zurück, wenn die Tour nicht erfolgreich sein sollte. Aufgeregt stiegen wir aufs Boot und setzten uns zusammen mit unzähligen, ohne Unterbrechung Fotos machenden, Asiaten ins Innere, wo wir bleiben mussten, bis uns erlaubt wurde nach draußen zu gehen. Das war vielleicht auch gut so, das Boot preschte nämlich in einem Affenzahn übers Wasser und ich bezweifle, dass man bei den Wellen die das ganze aufwirbelte stehen geblieben geschweige denn trocken geblieben wäre. Nachdem wir Platz genommen hatten wurden wir erstmal von dem gut gelaunten Kerl verarscht, der vorne stand und wohl die Aufgabe hatte uns ein bisschen zu unterhalten und etwas über Wale zu erzählen. Jetzt machte er sich aber zunächst einen Spaß daraus uns alle aufzufordern uns anzuschnallen, wir wären ja schließlich auf einem ziemlich schnellen Boot. Das leuchtete irgendwie allen ein und jeder einzelne begann eifrig seinen Gurt zu suchen, allerdings ohne Erfolg. „Dieses schnelle Boot hat übrigens ganz viele tolle Sachen, aber keine Anschnallgurte.“, meinte da auf einmal der Reiseführer. Na super.
Während der Fahrt erklärte uns der lustige Kerl also alles mögliche über die Wale, die wir hoffentlich noch sehen würden, die einzigen Wale, die ihre Fontaine in einem 45° Winkel spritzen. Und wir erfuhren dass die Fontaine ja eigentlich nur Wasserdampf ist, weil die Außentemperatur so viel kälter als die Temperatur der Wals ist. Nachdem wir eine ganze Weile gefahren waren sprang der Kapitän auf einmal auf, schnappte sich ein ganz komisches Rüssel-Gerät, steckte sich Kopfhörer in die Ohren und schon stand er draußen uns ließ das seltsame Gerät im Wasser rumbaumeln. Sollte wohl gut sein, um die Wale zu hören und das klappte auch erstaunlich gut. Kurze zeit später rannte der Captain plötzlich wieder rein und fuhr mit einem Affenzahn irgendwo hin. Zwei andere Touristenboote folgten uns auf Schritt und Tritt und bald wurde klar: es ist wohl einer der Wale hoch gekommen. Und genau so war es. Als wir näher kamen konnten wir einen kleinen Teil des Wals sehen, der aus dem Wasse ragte und alle paar Sekunden stieß er eine Wasserfontäne aus. Übrigens war das der einzige Waal, der das in einem 45° Winkel tut. :D
Es war wirklich faszinierend ein so riesiges Tier so nah zu sehen und alle starrten wie gebannt aufs Wasser. Das ganze dauerte etwa 10 Minuten, dann hatte das Riesenviech wieder genug Luft geholt, um über eine Stunde lang unter Wasser zu bleiben und tauchte unter. Dabei ragte die Schwanzflosse dann aus dem Wasser und das sah wunder, wunderschön aus!
Als das Spektakel vorbei war fuhren wir weiter und der Captain wiederholte einige Male seine „Rüssel-Gerät-Prozedur“, so lange bis wir auf einmal wieder alle sitzen mussten, damit das Boot mit voller Geschwindigkeit zu einem zweiten Wal rasen konnte, der aufgetaucht war. Dieses Mal waren außer uns weder Boote noch Flugzeuge oder Hubschrauber da und wir konnten ganz in Ruhe und mit unglaublich guter Sicht den zweiten Wal beobachten.
In diesem Gebiet gibt es drei Wale haben wir erfahren, sie haben alle Namen und lassen sich an der Form ihrer Schwanzflossen unterscheiden, das ist dann sowas wie unser Fingerabdruck. Und sogar diesen dritten Wal haben wir noch zu Gesicht bekommen! Allerdings war dieses Mal extrem viel los, ein anderes Boot, zwei Flugzeuge und ein Hubschrauber kreisten um das arme Tier herum, dabei wollte es doch einfach nur mal Luft holen... :D Trotzdem war es auch dieses Mal toll das Tier zu sehen und als auch dieser letzte Wal wieder untergetaucht war ging es zurück zum Hafen, jetzt würden die drei ja sowieso gut eine Stunde unter Wasser bleiben. Wir hatten also mal wieder riesen Glück, dass wir so viele Wale gesehen haben, das mit den Tieren klappt bei uns bisher wirklich super, zum Glück!
Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis schauten wir uns noch ein bisschen Kaikoura an, trafen ein Cricket Team, hier ist nämlich gerade der Cricket Worldcup, und überlegten eine ganze Weile sie zu fragen was Cricket denn überhaupt ist, aber dann entschlossen wir uns doch lieber zurück zum Parkplatz zu fahren und mit dem Kochen anzufangen.
Diesen tollen Tag konnten uns jetzt sogar nicht mal mehr die Idioten vermiesen, die sich mit ihrem bescheuerten Van ganz genau vor unser Auto stellten, so dass sie uns auch wirklich jedes Fleckchen von dem wunderschönen Blick aufs Meer rauben konnten. Arschlöcher. Da war es wohl Karma, dass sie irgendwann ihr Essen auf dem Tisch stehen ließen und aufs Klo gingen und wir zuschauen konnten, wie sich ein riesiger Haufen Möwen über das ganze hermachte. Also wirklich, bei jedem anderen wären wir hin gegangen und hätten sie verjagt, aber das geschah denen jetzt gerade recht! :D

 

Bilder findet ihr hier:
https://www.dropbox.com/sh/o6bc7iud0jivfcr/AACIJrhHe5NAJTPMHiFKO0Sya?dl=0

Christchurch

Samstag, 21.02.2015

 

21.2.

 

Heute Morgen fuhren wir mit unserem frisch geputzten und aufgeräumten Auto nach Christchurch rein, um uns dort mit den Freiburger zu treffen, der das Auto anschauen wollte. Wir hatten uns an einem Parkplatz vor einer Mall verabredet und da warteten wir dann erstmal noch eine Viertelstunde, weil er und sein Kumpel, den er als Begleitung mitbrachte, zu spät kamen. Dann wurde Sammy eingehend untersucht, die beiden schienen schon ein bisschen Ahnung von Autos zu haben, was auch ganz logisch war, weil der Vater von dem einen eine Werkstatt hatte. Dumm gelaufen für uns. Philip, der Freiburger, hat festgestellt, dass die Bremsen schon ziemlich abgefahren sind und hatte Angst, dass der Keilriemen vielleicht bald kaputt geht, weil wir nicht wussten, wann der zum letzten mal gewechselt worden war und anscheinend ist der komplette Motor am Arsch, wenn der kaputt geht. Aber nett waren sie trotzdem und wir natürlich auch, sind wir ja immer :D, und so haben sie uns gefragt ob wir abends mal mit ihnen in die Stadt gehen wollen und so. Da wir hofften, dass das beim Autoverkauf helfen würde, sagten wir zu und verabschiedeten und erstmal von Clemens und Philip, der sagte er wolle noch ein bisschen darüber nachdenken. Wir starteten anschließend unseren Shoppingtrip durch das Warehouse und den Pack n Save, dann verbrachten wir eine ganze Weile in der Bibliothek, wo uns eine sehr nette Mitarbeiterin dabei half 10 Mal einen Zettel auszudrucken, auf dem Stand wie toll unser Sammy doch ist und warum man ihn unbedingt kaufen sollte. Und mit diesen super Zetteln rannten wir dann durch die ganze Stadt, von einem Hostel zum nächsten, und fragten überall ob wir einen aufhängen durften, so lange, bis sie alle weg waren.
Nach den Bemühungen zwecks Autoverkauf fanden wir wir hatten uns eine Dusche verdient und da wir von Clemens einen guten Tipp bekommen hatten, in welches Hostel man sich unauffällig schleichen konnte, kriegten wir ganz kostenlos warmes Wasser solange wir wollten. Himmlisch!
Frisch und munter wollten wir jetzt nach Kaikoura fahren, das sind nochmal etwa 2 Stunden Fahrt, aber erstmal störte der Burgerking unsere Pläne, als wir dort vorbei kamen hatten wir nämlich extrem Lust auf ein bisschen Frozen Coke und irgendwelche Softdrinks, die man wieder auffüllen konnte. So kam es, dass wir erst nach Kaikoura aufbrachen, als es schon dunkel war und auf dem Weg ständig anhalten mussten, weil wir beide so unglaublich dringend aufs Klo mussten, weil wir so viel getrunken hatten. Trotz allem kamen wir wohl behalten an, vielleicht weil wir die ganze Zeit irgendwelche Kinderlieder gesungen hatten, um uns wach zu halten, und konnten jetzt endlich schlafen.

 

Ashburton, Moeraki Boulders, Pinguine und der Sprung

Dienstag, 17.02.2015

 

17.2.

 

Und wieder zeigte sich wie sinnvoll so ein Auto ist, wenn man in Neuseeland Sightseeing machen will. Wir wollten nämlich heute nach Ashburton fahren, von da aus ist es gar nicht mehr weit nach Christchurch, und auf dem Weg dorthin lagen einige schöne Sachen. So machten wir einen ersten Stop bei den Moeraki Boulders, das sind große Steine (bis zu 4 Meter Durchmesser), die aus irgendeinem Grund, den niemand so richtig kennt, ganz rund sind. Also eigentlich Steinkugeln in allen möglichen Größen und innen sind sie hohl. Das sieht echt cool aus und die Tatsache, dass man nicht erklären kann warum das so ist, fanden wir irgendwie faszinierend. Außerdem gab es dort übrigens noch eine ganz besondere Spezies zu sehen, die tritt allerdings in Neuseeland ziemlich häufig auf. Man sieht sie vor allem bei Sehenswürdigkeiten, wenn sie wie wild auf ihren Spiegelreflexkameras rumdrücken: die Asiaten. Wir sind wirklich nicht rassistisch, aber manchmal nervt das irgendwie schon ein bisschen.
Anschließend machten wir uns dann auf den Weg nach Omaru. Dort schauten wir uns ein bisschen die Stadt an und dann den coolsten Spielplatz aller Zeiten. Da sind echt nur Leute in unserem Alter oder älter und haben riesen Spaß. :D Da gibt’s aber auch echt coole Sachen, eine Seilbahn, ein riesen Hamsterrad und und und. Und alles ist noch total künstlerisch gestaltet, ach und dann gibt’s auch noch free Wifi dazu! :)
Naja, genug über den super Spielplatz geredet, nachdem wir uns dort eine ganze Weile amüsiert hatten fuhren wir noch ein Stückchen aus der Stadt raus, dort gab es einen Strand an dem man manchmal Pinguine sehen kann. Als wir dort ankamen sahen wir allerdings vor allem tausende Menschen, darunter natürlich einen Haufen Asiaten. Aaaaber wir haben auch 2 Pinguine am Strand unter uns entdeckt! Und das ist wirklich Glück, die Pinguine sind nämlich wirklich sehr sehr scheu und verschwinden oft ziemlich schnell wieder, wenn sie denn überhaupt aus dem Wasser kommen. Völlig glücklich über unser watschelnden Tierchen setzten wir uns erstmal gemütlich vor unser Auto und fingen an zu kochen, was uns zwar unzählige sehr seltsame Blicke, aber am Ende auch einen vollen Magen einbrachte.
Danach ging es zurück in die Stadt, besser gesagt zum Hafen, denn dort wandern anscheinend jeden Abend ein Haufen Pinguine über die Straße. Wir kamen wohl leider ein bisschen zu spät, wandern sahen wir sie jedenfalls nicht, aber es gab einen großen Steg und auf dem saßen sie jetzt. Unglaubliche viele Pinguine standen da ganz eng zusammen und bereiteten sich wohl auf die Nacht vor. Obwohl man den Steg natürlich nicht betreten durfte und wir die Pinguine wirklich gerne über die Straße watscheln sehen hätten, waren wir sehr glücklich und konnten jetzt noch die 1 ½ Stunden lange Fahrt zu einem freien Campingplatz in Ashburton antreten. Inzwischen war es stockdunkel und die Fahrt echt anstrengend, vor allem weil die Straßen hier wirklich kurvig und kein bisschen beleuchtet sind. Yipii! Aber wir kamen wohlbehalten beim Campingplatz an und konnten dann völlig kaputt von unserem Sightseeing Tag und dem vielen Auto fahren ins Bett fallen.

 

 

 

18.2.

 

Heute waren wir so richtig faul. Also wirklich so richtig. Nach einem ausgedehnten Frühstück fingen wir sofort an mit ganz viel Hingabe nichts zu tun. Das Wetter war super, es war heiß und die Sonne schien, sogar so dass unsere Sonnencreme nochmal rausgekramt wurde und dann legten wir uns erstmal stundenlang in die Sonne und entspannten uns. Irgendwann dachten wir dann aber doch wir müssten noch irgendwas machen und außerdem war es in der prallen Sonne dann doch zu heiß. Also fuhren wir in die nächstbeste Stadt, kauften ein bisschen ein und setzten uns dann in die hübsche Bibliothek. Ernsthaft, uns fällt immer wieder auf, dass man eigentlich viel öfter in Bibliotheken gehen sollte! Da ist immer so eine gemütliche, friedliche Stimmung.
So ewig blieben wir dann aber nicht (unter anderem weil wir mal wieder auf einem Supermarkt Parkplatz standen... :D), sondern fuhren zurück zum Campingplatz und machten genau da weiter wo wir am Morgen aufgehört hatten: lesen und chillen. Zwischendrin noch kurz kochen und dann weiter lesen, bis wir die Augen nicht mehr auf halten konnten. Eigentlich schön so ohne Fernseher und alles werden wir echt wieder so richtige Leseratten! :D

 

 

 

19.2.

 

Und noch so ein Tag voller nichts tun. Das haben wir in Neuseeland aber eigentlich wirklich selten gemacht, wir sind ja jeden Tag irgendwo hin gefahren um uns etwa anzuschauen und so, also haben wir uns das nichts tun jetzt auch mal verdient. :D
Es ging erstmal wieder in die Bibliothek, weil weder unsere Handys, noch Laptops, noch irgendwas anderes Akku hatte und Bibliotheken haben ja bekanntlich Steckdosen im Gegensatz zu Autos. Also lasen wir dort ein bisschen und warteten, bis die Steckdosen ihrem Job nachgekommen waren.
Dann ging es weiter nach Ashburton in die Stadt, dort wurden wir freundlicherweise sofort von einem Burgerking empfangen und weil wir schon so lange keine Frozen Coke mehr gehabt hatten schlugen wir erstmal zu. Ach und in jedem Burgerking gibt es übrigens Time Zone, wo ein Haufen Spieleautomaten rumstehen und Jule dachte sich sie probiert mal ihr Glück bei einem Kuscheltier Automaten, auch wenn ja eigentlich jeder weiß, dass die Dinger gar nicht funktionieren können. Können sie aber doch. Zwei Minuten später hielt Jule grinsend wie ein Honigkuchenpferd ihren kleinen blauen Elefanten im Arm. Er wurde Benjamin getauft und gehört jetzt offiziell zur Familie. Sammy das Auto, Wixxer der Weihnachtskiwi, Annette und Elfriede unsere Navis und Benjamin der Elefant. Weil wir uns im Burgerking schon so zuhause fühlten und unbedingt duschen wollten, beschlossen wir wenigstens unsere Haare dort auf dem Klo zu Waschen. Also spazierten wir mit Handtuch und Shampoo ausgerüstet aufs Klo und verursachten eine kleine Überschwemmung, aber am Ende hatten wir jedenfalls frisch gewaschene Haare.
So konnte es weitergehen zum Abendessen, heute waren wir nämlich sogar zum kochen zu faul, also liefen wir einfach ein paar Meter weiter zum Pizza hat und gönnten uns eine leckere Pizza, die haben nämlich auch das tolle 5$ Angebot! :)

Wir platzten fast, weil wir so viel gegessen hatten, als wir schließlich zum Campingplatz zurück fuhren und uns dort noch auf die Wiese und später ins Auto legten, um den Rest des Tages zu lesen.

 

 

 

 

20.2.

 

Ogott, heute war es soweit!! :O
Als wir in Dunedin in der Bibliothek gesessen waren, haben wir uns gesagt, wir wollen nicht aus Neuseeland weg ohne einen Fallschirmsprung gemacht zu haben, das wollten wir nämlich schon von Anfang an. Also buchten wir in Ashburton bei den Skydiving Kiwis einen Sprung aus 12000ft Höhe, das sind umgerechnet nicht ganz 4000m. Und dieser Sprung war eben für den 20. Februar gebucht und das war wiederum heute. Dementsprechend aufgeregt waren wir, als wir morgens die Augen auf machten. Wir fuhren erstmal in die Stadt zum McDonalds und versuchten mit einem Chi Latte und einem guten Buch die Aufregung ein bisschen zu lindern, oder wenigstens zu ignorieren. Das klappte so lange, bis wir um halb 12 zur Dropzone fahren mussten. Wir kamen pünktlich an, wurden von einem sehr entspannten Kerl mit Rastalocken begrüßt, das war Lee, mit dem Jule springen würde. Bei mir war es Chris, der war ein richtiger Schrank, riesengroß, sah ein bisschen aus wie Hulk, da kann man ja eigentlich gar keine Angst mehr haben... :D
Zuerst mussten wir aber noch durch die Anmeldung, irgendwelche Zettel ausfüllen, auf denen wahrscheinlich stand, dass wir auf eigene Verantwortung sterben, so genau haben wir uns das alles nicht durchgelesen. Und dann wurden wir auch schon in irgendwelche Anzüge gesteckt, Lee und Chris zogen uns das Geschirr an, an dem wir später an ihnen festgemacht wurden und wir bekamen ein super hässliches Mützending auf den Kopf, an dem auch eine Plastikbrille hing, die wir oben aufsetzen mussten.
Nun stiegen wir alle ins Flugzeug ein, bzw wir quetschten uns irgendwie auf den Boden, das war alles ein ganz kleines bisschen eng und flogen erstmal 20 Minuten lang immer weiter hoch. Alles auf dem Boden wurde immer kleiner und man dachte sich so „Hmmm, will ich da wirklich runterspringen... öhm... Ne nicht wirklich“, aber jetzt waren wir eben schon mal oben. Der Pilot fand es super lustig immer mal das Flugzeug einfach fallen zu lassen wie ein Stein, nur wir saßen ja noch drin, aber das schien ihn nicht so besonders zu interessieren und Lee und Chris nahmen von unserer Nervosität auch nicht so viel Notiz. „Du ich will da nicht runterspringen“ und die Antwort: „Also wenn wir dann springen überkreuzt ihr einfach die Arme, legt den Kopf nach hinten und die Beine hoch und alles ist super.“ Hmpf. Und auf einmal ging alles ganz schnell, wir hatten wohl 12000ft erreicht, denn Lee, der mit Jule direkt an der Tür saß, öffnete sie und die beiden bugsierten ihre Beine nach draußen. Arme überkreuzen, nach hinten lehnen und schwups waren sie weg. Chris robbte sofort hinterher Richtung Tür und ich hing ja inzwischen so fest an ihm dran, dass umdrehen ein bisschen schwer gewesen wäre. Also hieß es auch für mich „Ready? GO!“ und ich fiel. Das Gefühl ist wirklich der Wahnsinn, wir sind 45 Sekunden einfach nur gefallen wie ein Stein, Arme und Beine nach oben, man dreht sich ein bisschen und schaut sich die Landschaft unter einem an. Dann gibt es plötzlich einen Ruck, der Fallschirm geht auf und man wird ein Stückchen nach oben gezogen und dann gleitet man einfach so durch die Luft, auf einmal ist alles total ruhig, man hört nur ein bisschen Rascheln vom Fallschirm. Lee und Chris lenkten uns dann näher zusammen und flogen umeinander rum, so dass Jule und ich uns Hallo sagen konnten und wir hatten beide ein riesen Grinsen auf dem Gesicht, als wir so wie in einem Kettenkarussel in 1000 Meter Höhe herumschwebten. Leider gehen so schöne Sachen ja bekanntlich ziemlich schnell vorbei und so dauerte es nicht mehr lange, bis wir wieder zum Landeplatz zurück flogen. Wir mussten einfach nur unsere Beine nach oben halten und Lee und Chris übernahmen den Rest. Lee schaffte es irgendwie stehen zu bleiben, während Chris rannte und sich dann einfach auf den Arsch fallen ließ, da fiel ich natürlich mit und saß dann erstmal überglücklich auf dem Boden. :)

Wir waren beide voller Euphorie, total begeistert von diesem unglaublichen Erlebnis und bedankten uns etwa tausend mal bei den Beiden. Dann bekamen wir sogar noch eine tolle Urkunde, auf denen uns dazu gratuliert wird dass wir so schlau waren in 12000ft Höhe aus einem perfekt funktionierenden Flugzeug zu springen und das über steinhartem Boden. Und wir erwarben noch ein T-Shirt, was uns an den Sprung erinnern soll, die 200$ extra für die Fotos haben wir uns nämlich gespart.

Völlig glücklich ging es erstmal wieder zum Burgerking, allerdings nicht lange, dann mussten wir noch mit dem Auto durch die Waschanlage und fuhren dann 2 Stunden zu einem Campingplatz in der Nähe von Christchurch, wo wir nochmal 2 Stunden lang das Auto aufräumten. Für Morgen haben wir einen Termin mit einem Deutschen ausgemacht, der in der Nähe von Freiburg wohnt und Interesse an unserem Auto hat, also muss alles ein bisschen ordentlich sein. Als uns das endlich gelungen war und wir ziemlich geschockt gesehen hatten was für Unmengen von Gepäck sich inzwischen angesammelt hatten, ging es ans Kochen. Wir saßen beide neben dem Gaskocher und lasen, warteten bis das Wasser kochte, als Jule auf einmal sagte: „Äh Linda scheiße! Das brennt!“ Und tatsächlich unter dem Gaskocher hatte die Wiese angefangen zu brennen, wenn man weiß dass hier überall extreme Brandgefahr ist dann ist das nicht gut. Gar nicht gut. Also nahm ich irgendwie den Gaskocher und stellte ihn zur Seite, während Jule anfing auf den Flammen herumzutrampeln. Die waren zum Glück noch klein und ließen sich deshalb auf diese Weise wieder löschen, aber einen kleinen Schock hatten wir trotzdem. Allerdings immer noch nichts zu essen, also mussten wir den Kocher ja wieder anmachen, dieses Mal suchten wir aber zuerst noch einen Haufen Steine, die wir darunter legen konnten, so dass das Gras nicht nochmal in Gefahr geriet. Und nachdem wir endlich einen vollen Magen hatten, ganz ohne Großeinsatz der Feuerwehr, ging es ab ins Auto zum Lesen. Wir können es immer noch nicht so ganz glauben, dass wir heute morgen wirklich einen Fallschirmsprung gemacht haben... Das kann man aber wirklich nur empfehlen! Ein einmaliges, unglaublich tolles Gefühl! :)

 

Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/mss2m1csj9z54z7/AAAMGMa0rrPJoCiIO8he8c43a?dl=0

Dunedin

Freitag, 13.02.2015

 

13.2.

 

Brrrrrrrrrr lausig kalt und eklig grau war es heute morgen, so dass wir das Auto gar nicht recht verlassen wollten und uns schnell weiter auf den Weg machten.

Heute wollten wir den berühmten Nugget Point besuchen und da man dabei auch noch an einem Ort namens Kaka Point vorbei kommt, dachten wir uns, dass man sich das doch nicht wirklich entgehen lassen kann. Ja ehrlich gesagt überzeugte uns der kreative Name diesen Ort aufzusuchen.

Aber da die Entfernungen heute doch etwas weiter waren als wir dachten schafften wir den Weg nicht ohne den Mc Donalds aufzusuchen und uns mal wieder einen super leckeren Muffin zu gönnen. Neben den Kitkats noch so ne Sache wonach wir etwas süchtig sind…

Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten konnte nun also die Reise weitergehen. Jetzt, konnten wir dann auch endlich herausfinden, was es mit dem mysteriösen Kaka Point auf sich hat und zwar ist das einfach ein sehr schöner Strand, dessen Namen wir allerdings sehr, sehr wörtlich nahmen und erstmal vor dem Schild posierten...

Weiter ging es anschließend zu dem Nugget Point. Das ist der Südlichste Punkt Neuseelands den wir hier besuchen werden. Die Straße, die zum Nugget Point führte war auch schon von wunderschönen Ausblicken geprägt und so dauerte es seine Zeit bis wir es zu unserem Ziel geschafft hatten.

Schlussendlich waren wir aber angekommen un bewunderten den Kleinen Leuchtturm, der an der Klippe steht untd von dem man einen tollen Ausblick auf die Felsformation im Wasser hat. Ein wirklich wunderschönes Plätzchen Erde. Und sogar eine Robbe konnten wir im Wasser entdecken. Das einzige Problem, dass es an diesem Ort gab war, dass es unglaublich windig war und man echt aufpassen musste nicht weggeblasen zu werden. So wurde uns auch relativ schnell ziemlich kalt und wir machten uns wieder auf den Rückweg zu unserem Auto, um zum nächsten Campingplatz in der nähe von Dunedin (wir haben immer noch keinen Plan, wie man den Namen dieser Stadt ausspricht). Das Problem an diemem Campingplatz ist allerdings, dass nur Platz für fünf Autos vorhanden ist und so muss man relativ früh da sein. So kamen wir schon um halb sieben und hatten riesiges Glück, dass wir den letzten Stellplatz ergattern konnten!

Fröhlich machten wir uns so ans kochen und ließen uns von Musik beschallen, die wir hörten als wir in der 5. Klasse waren. Tia da dabei Lieder wie „Hamma“ waren, wurden wir von den restlichen Campern sehr komisch gemustert. Aber egal, solange wir unseren Spaß haben! :D

 

 

 

 

 

14.2.

 

So schön der Parkplatz auch war, die Tatsache, dass man von dort morgens um 8 verschwunden sein muss macht das Ganze irgendwie weniger schön... Aber auch das überlebten wir, frühstückten noch kurz und zogen dann schnell von Dannen, als der Security Kerl vorbei kam. Eigentlich war es ja auch gut, wenn man so früh auf den Beinen ist hat man wenigstens am Tag ganz viel Zeit für schöne Sachen. Also fuhren wir erstmal nach Dunedin rein und stellten uns sparsam wie wir sind auf einen Supermarkt Parkplatz. Zufällig direkt neben einem riesigen Polizeirevier, also dachten wir uns widmen wir uns eben erstmal nicht so schönen Sachen und versuchen Dan anzuzeigen. Dieses Arschloch, entschuldigt die Ausrucksweise, aber netter kann man das nicht sagen, geht uns nämlich inzwischen wirklich ziemlich auf die Nerven. Also liefen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Eingangshalle und fanden uns vor einem leeren Schalter wieder. Da stand irgendwas, das man klingeln musste, wenn keiner da war, aber wir waren immer noch stark in die Klingelsuche vertieft, als auf einmal ein Polizist vor uns stand. Wie er uns denn helfen könne? Ja.. gute Frage. Ob uns die Polizei bei diesem Problem überhaupt helfen konnte war uns ja schon die ganze Zeit eher schleierhaft gewesen. Aber jetzt fingen wir erstmal an ihm die Geschichte zu erzählen, der Kerl schien zwar ein bisschen Mitleid zu haben, meinte allerdings relativ schnell, dass es natürlich blöd wäre Versprechen nicht einzuhalten, aber durchaus menschlich und wenn Dan jetzt das Auto nicht mehr zurück kaufen wollte, dann wäre das eben so. Immerhin gab er uns irgendeine Telefonnummer und meinte die würden uns vielleicht helfen, aber so ganz glücklich waren wir damit natürlich nicht. Also fragte ich nochmal nach, wie das denn mit der Versicheurngsgeschichte wäre. Dan hatte ja das Bargeld, was wir ihm gegeben hatten, um die Versicherung zu zahlen, einfach behalten und stattdessen mit meiner Kreditkarte bezahlt. Ja, das wäre natürlich schon eher ein Verbrechen, meinte der Polizist, da würde er mal einen schicken, der uns anhört. Und so war es dann auch, keine 5 Minuten später waren Jule und ich getrennt voneinander in irgendwelche Verhörräume verfrachtet worden und durften die komplette Story einfach nochmal erzählen. Wer den Film „Hey Dude, where's my car?“ kennt, genau so fühlt man sich in so einem Verhör. „Und dannn? Und dann? Uuuund dann, und dann, und dann, und dann?“ Tja, sehr spaßig das Ganze, vor allem auf Englisch. Aber wir gaben uns Mühe uns an alles ganz genau zu erinnern, was an dem Tag passiert war, als wir das Auto von Dan gekauft hatten, auch wenn das teilweise echt ein bisschen schwierig war und die Polizisten waren auch bei beiden sehr nett und witzig, so dass man sich überhaupt nicht unwohl fühlte. Obwohl der Polizist sich natürlich alles ganz aufmerksam angehört hat, wirkte er nicht besonders optimistisch, dass für uns dadurch irgendwas besser werden würde, vor allem weil wir ja leider nicht mal seinen Nachnamen kannten. Aber zum Glück gibt es ja heutzutage Whatsapp, auch wenn das den Polizeibeamten noch völlig fremd war und sie feststellen mussten, dass sie irgendwie alt wurden. :D Jedenfalls hatten wir Dank Whatsapp sowohl Dans Handynummer, als auch ein Foto von ihm und als das durch die Karteien gejagt wurde erhielten wir ein überraschendes Ergebnis. Der sagenumwobene Dan heißt nämlich in Wirklichkeit genauso wenig Dan, wie er einfach nur Backpackern helfen will, nicht von Autohändlern über den Tisch gezogen zu werden. Und er ist auch kein ganz freundlicher Kerl, sondern ein polizeibekanntes Arschloch, dass schon mindestens 10 Mal angezeigt wurde und so bekam ich mit einem „Ist er das?“ einen Bildschirm zu Gesicht, auf dem ein riesen Haufen Vernehmungsfotos von Dan (oder eben nicht Dan) zu sehen waren, mit ganz vielen unterschiedlichen Bärten und allem möglichen... Ja, das war er, ganz eindeutig. Und da wurde es für den Polizisten dann noch richtig interessant, er las sich konzentriert die Kartei durch und murmelte immer wieder Sachen wie: „so ein Lügner“, „das ist aber wirklich kein guter Mann“, „grummel, grummel... Arschloch... grummel“. Ohja, da konnten wir ihm ja nur zustimmen. Irgendwann kam dann die überraschte Frage, wir hätten doch gesagt wir wären den ganzen Tag mit ihm durch Auckland gefahren. Im Auto. Und wir wären jeweils nur eine Stunde gefahren. Das hieße ja den Rest der Zeit wäre Dan (der Einfachheit halber nennen wir ihn jetzt einfach immer noch so) selbst gefahren. Ja, das war alles richtig. Und da kam der Witz des Tages: das durfte er überhaupt nicht. Er hatte nämlich gar keinen Führerschein. Wir konnten uns das Lachen irgendwie nicht verkneifen bei diesen Neuigkeiten, was war er nur für ein Lügner. Nachdem ich dann meine Aussage in gedruckter Form vor die Nase gelegt bekommen hatte und auf jede Seite eine Unterschrift kritzelte zeigte ich dem einen Polizist noch unser Auto, während Jule immer noch im Verhörraum saß. Das war dann ein bisschen peinlich, wir standen ja jetzt schon seit geraumer Zeit auf dem Supermarktparkplatz nebenan und waren ziemlich eindeutig nicht einkaufen gewesen. Aber der Polizist schien das einfach ein bisschen amüsant zu finden und als er ein paar Fotos gemacht hatte und wir zum Revier zurück gehen wollten antwortete er auf meine Frage, ob ich vielleicht lieber umparken solle mit: „Aaach, die Kontrolleure hier fangen sowieso nicht so früh an zu arbeiten, das passt schon“ Na dann... die Polizei unser Freund und Helfer. :D
Jule war dann auch fertig und wir tauschten unsere sehr ähnlichen Erfahrungen beim ersten Verhör unseres Lebens aus, während wir uns auf den Weg zur Bibliothek machten. Dort nutzten wir dann kurz Steckdosen und Wifi, schauten uns danach noch ein bisschen die Stadt an und dann ging es mal wieder los ins Paradise, in Dunedin gibt’s nämlich endlich mal wieder einen Pack n Save. Also wurde erstmal Großeinkauf gemacht und zwar wirklich richtig groß, wir hatten aber auch fast nichts mehr auf Vorrat.
Mit weniger Geld aber dafür mit einer prall gefüllten Kühltruhe schauten wir uns anschließend die steilste bewohnte Straße der Welt an und die war wirklich ziemlich steil. Nachdem wir fast auf allen Vieren hoch gelaufen und schnaubend oben angekommen waren, beschlossen wir einstimmig, dass wir hier auf jedenfall nie hinziehen wollten. Sehr seltsam, dass es anscheinend echt einen Haufen Verrückte gibt, die es super finden diese Straße einmal im Jahr beim Stadtfest von Dunedin hoch und runter zu rennen.
Von dieser Anstrengung mussten wir uns natürlich erstmal erholen und dafür erschienen uns die Moana Pools, ein nahe gelegenes Schwimmbad, genau richtig. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir am Eingang nach Studentenpreisen fragten und die nette Frau uns für nur 3,60$ rein ließ, nachdem wir unsere internationalen Studentenausweise gezeigt hatten. An dieser Stelle danken wir Stephen, unserem Reisebüromensch, für diese überaus nützlichen Dinger. Wir entspannten uns erstmal ein bisschen im Spa Pool und ließen uns unsere völlig kaputten Rücken von den Brausedingern massieren, dann machten wir noch ein bisschen Sport und eine Menge andern Scheiß im „Aquajogging“ Becken, dabei machten wir uns allerdings nicht gerade beliebt bei den anderen Damen die dort auch noch mit Stiroporkissen auf den Rücken durch die Gegend rannten. Aber es sah einfach zu bescheuert aus und hat sich auch mindestens genau so komisch angefühlt, um das Ganze auch nur halbwegs ernst zu nehmen. Nach noch einer Runde Spa Pool genossen wir die Dusche und beeilten uns dann ins Auto zu kommen, es war nämlich inzwischen ziemlich spät geworden und wir wollten wieder auf einen Parkplatz, auf dem nur 5 Autos über Nacht bleiben dürfen, da ist klar, dass ein ganz schöner Kampf um die Plätze stattfindet.
Wir ahnten allerdings schon auf dem Weg dahin das Unheil, auf der schmalen Küstenstraße kamen uns nämlich ein Haufen Backpacker Autos mit bedröppelten Gesichtern entgegen. Und so war es auch, als wir beim Parkplatz ankamen waren alle 5 Plätze schon belegt. So hieß es umplanen, was uns allerdings schnell gelang und so fuhren wir zu einem anderen kostenlosen Parkplatz ein Stück nördlich von Dunedin und wollen morgen unser Glück nochmal auf dem Kampf-Parkplatz probieren. Als wir unsere Bleibe für die Nacht erreicht hatten kochten wir uns erstmal Kartoffeln mit Gemüse und Ei, wirklich kreativ, jedenfalls im Vergleich zu Nudeln mit Soße, das essen wir ja 99% der Zeit... Und nachdem wir dieses leckere Essen genossen hatten ging es wieder ab ins Auto, draußen wird es nämlich immer echt schnell kalt und ungemütlich, da lesen wir dann lieber im kuscheligen Sammy.

 

 

 

 

 

15.2.

 

Direkt an Dunedin liegt die Otago Halbinsel, auf der man ganz toll Wildlife beobachten können soll. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also fuhren wir heute dorthin, machten noch einen Zwischenstop beim Burgerking und dann ging es erstmal zum Sandfly Beach. Klingt ja nicht gerade einladend, zu Erinnerung: Sandfliegen sind diese ekligen kleinen Dinger, sehen aus wie Fruchtfliegen, stechen aber die ganze Zeit und das juckt dann gefühlt 4 Wochen lang wie verrückt. Der Sandfly Beach war aber wirklich schön, das ist wohl auch der Grund warum er Lebensraum für Robben und Seelöwen und sogar für Pinguine ist. Wir hatten allerdings nicht das Glück auch nur eins der Tiere zu sehen und so drehten wir relativ schnell wieder um und fuhren weiter. Nächster Halt war ein anderer Strand zu dem man noch ein Stückchen laufen musste und dort sollte es die gleichen Tiere geben. Wir hatten die Hoffnung irgendwas davon zu sehen eigentlich schon aufgegeben und beschlossen einfach ein paar Äpfel und Joghurt mit an den Strand zu nehmen und dort ein gemütliches Picknic zu machen. Doch als wir am Strand ankamen gab es die große Überraschung: Seelöwen. Nachdem wir sie erst für Steine und dann für Holz gehalten hatten wurde uns klar, dass wir da zwei waschechte Seelöwen vor uns hatten und wir liefen begeistert um sie herum und knipsten etwa 1000 Fotos, natürlich immer noch mit Abstand, um sie nicht so doll zu stören. Die beiden waren wirklich unglaublich süß und wir hatten Probleme uns von ihnen loszureißen, aber wir wollten ja immer noch unser Picknic machen, also setzten wir uns an den Strand, aßen und machten uns ein bisschen über die Möwen lustig. Plötzlich mussten wir uns aber doch wieder bewegen, es kam nämlich eine Robbe angeschwommen und ließ sich immer wieder an den Strand treiben. Irgendwann kam sie ganz aus dem Wasser und hüpfte am Strand entlang. Laufende Robben sind einfach immer noch extrem amüsant... :D Wir liefen natürlich hin und machten schon wieder 1000 Fotos, solange bis sie anscheinend genug vom Paparazzi Gehabe hatte und wieder im Meer verschwand.
Also machten wir uns auf den Weg zum Kampf-Parkplatz, wo wir schon um 4 ankamen und trotzdem waren alle 5 Parkplätze belegt. Allerdings sah ein Auto davon so absolut gar nicht nach einem Backpacker Auto aus, also wollten wir warten bis die Besitzer wieder kamen und dann hoffentlich weg fuhren. Die ließen sich allerdings reichlich Zeit und als sie dann doch mal kamen zogen sie sich nur schnell andere Schuhe an und machten sich dann noch zu einem Spaziergang auf. Da es sich allerdings um ein älteres Ehepaar handelte gaben wir die Hoffnung nicht auf, dass sie danach endlich wegfahren würden. Und das taten sie auch. Wir hatten bis dahin unseren Platz sehr erfolgreich vor den unendlich vielen Backpackern verteidigt, die alle später dran waren als wir und konnten jetzt endlich richtig parken, kochen, lesen und den Abend genießen, während ganz viele andere angefahren kamen und wieder abhauen mussten, nachdem sie festgestellt hatten, dass alle Parkplätze schon belegt waren. Aber da machten wir uns jetzt nicht so viel draus, immerhin war es uns gestern genau so gegangen und heute hatten wir uns ja auch wirklich Mühe gegeben. ;)

 

 

 

 

16.2.

 

Nachdem wir uns gestern ganz der Natur und den Tieren gewidmet hatten war heute Stadt angesagt. Zuerst schauten wir uns nochmal ein bisschen die Stadt an, die ist eigentlich echt hübsch, erinnert von allen Städten bisher wahrscheinlich am meisten an Freiburg. Eine Studentenstadt, mit Neuseelands ältester Uni und einem Haufen wunderschöner alter Gebäude, die sehr teuer aussehen. Anscheinend war die Stadt mal sehr reich durch den Export von Gefrierfleisch. :D Das sagt jedenfalls unser Reiseführer. Aus dieser Zeit stammt auch der Bahnhof, der zu den Sehenswürdigkeiten zählt, weil der Boden aus knapp 800000 Mosaiksteinen besteht, das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als wir einmal über diesen sagenumwobenen Boden gelaufen waren rief allerdings die Pflicht, wir hatten heute noch ein paar Dinge zu erledigen. Erstmal ging es in die Bibliothek, um ein paar Sachen zu googlen, Ausflüge zu buchen und weiter die Reise zu planen. Inzwischen kümmern wir uns auch schon um den Verkauf unseres geliebten Sammys und so weiter. Dann mussten wir zur Bank und der Weg dorthin fiel uns wirklich nicht leicht, in dem Wissen, dass wir um 200$ ärmer sein würden, wenn wir wieder hinaus kämen... heute musste endlich der blöde Strafzettel bezahlt werden, den wir bekommen hatten, als wir auf dem Self-contained Parkplatz übernachtet hatten. Die Bankfrau bemitleidete uns auch ganz ernsthaft, wahrscheinlich war sie gerührt von unseren leidenden Gesichtern, als wir ihr das Geld entgegenstreckten. Aber jetzt haben wir das wenigstens erledigt, so traurig es auch ist.
Anschließend mussten wir sogar noch mehr Geld für unser Auto ausgeben, die Registration war nämlich abgelaufen und ohne die darf mal eigentlich nicht auf Neuseelands Straßen rumgurken. Da wir unsere Polizistenfreunde nicht unbedingt noch von einer anderen Seite erleben wollten zahlten wir also die neue Registration und können jetzt wieder schuldenfrei und ganz rechtmäßig weiterfahren. Ach eine interessante Sache gibt’s noch, bei dieser Registration muss nämlich eine neuseeländische Adresse angegeben werden und das hatte „Dan“ am Anfang gemacht, also dachten wir das wäre ja wohl seine Adresse und freuten uns als wir sie gesagt bekamen, um den neuen Rego-Zettel richtig ausfüllen zu können. Aber Fehlanzeige, unsere detektivischen Google Arbeiten im Anschluss haben leider ergeben, dass dieser Vollidiot einfach die Adresse von einem Supermarkt irgendwo in Bay of Islands angegeben hat. Naja, jetzt wissen wir wenigstens mal wer die Mahnungen für unsere Strafzettel kriegt, falls wir noch mehr davon bekommen sollten.
Als wir endlich alles erledigt hatten, was wir uns heute Morgen vorgenommen hatten, ging es wieder zu dem kostenlosen riesengroßen Parkplatz auf dem wir schon einmal waren, kein Parkplatz Kampf heute. Da wir sogar relativ früh dort ankamen und der Platz an einem sehr schönen Strand lag beschlossen wir uns erstmal noch ein bisschen mit Banana Bread in den Sand zu setzen und den Surfern zuzuschauen. Das wär natürlich auch mal wieder was schönes, ein bisschen surfen... :)
Das Kochen war dann irgendwie nicht so besonders erfolgreich, es war schon fast Sydney Niveau. Aber zu unserer Verteidigung: wir haben einen absolut unfähigen Gaskocher. Der kann nicht mal ein bisschen Nudelwasser zum Kochen bringen, da kann das ja gar nichts werden.

 

Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/h4gtoeod9vylzro/AADOL3tr-S_jGuF0jLcqMo91a?dl=0

 

Te Anau und der Milford Sound

Donnerstag, 12.02.2015

 

10.2.

 

Dieser Tag begann eigentlich schon mitten in der Nacht. Jule kletterte irgendwann aus dem Auto, weil sie aufs Klo musste und dabei wachte ich auf und bemerkte blöderweise, dass die gesamte Luft aus der Matratze draußen war. Wo ich dann sowieso wach war suchte ich die Pumpe und begann sie wieder zu füllen. Also lagen Jule und ich wenig später nebeneinander auf der Matratze, die war immerhin wieder halbwegs bequem, aber wir waren leider hellwach. So begannen wir mit dem Schäfchen zählen, das war aber irgendwie auch nicht so erfolgreich. Es ging ungefähr so: „1,2,3... oh das eine ist schwarz... 4,5,6... hahaha eins ist am Zaun hängen geblieben... 7,8,9...“ Irgendwann schafften wir es dann aber trotz allem wieder einzuschlafen und schliefen dann sogar ziemlich ziemlich lange, so dass wir erst gegen Mittag mit dem Frühstück fertig waren. Dabei hatten wir heute einen ganz schön langen Tag vor uns und vor allem eine sehr lange Autofahrt, und zwar Richtung Milford Sound, einem der vielen Highlights Neuseelands. Auf dem Weg hielten wir noch bei irgendeinem Visitorcenter, gönnten uns ein Eis und stellten dann fest, dass es auf den Klos super Waschbecken gab, in denen man sich sogar die Haare waschen konnte, das nutzten wir dann gleich mal aus, auch wenn wir uns dabei dann doch ein bisschen seltsam vor kamen. :D Aber immerhin fühlten wir uns danach wieder halbwegs sauber.
Dann hielten wir nochmal in Te Anau, einer hübschen kleinen Touri-Stadt, dort waren wir einkaufen und versuchten etwas über Wanderwege rund um den Milford Sound herauszufinden. Anschließend ging es mit mehreren kurzen Stopps zum Fotos machen zu einem Campingplatz zwischen einem Haufen Bergen, in wunderschöner Natur, nur leider ohne Netz, aber immer ist das ja auch nicht nötig. Jedenfalls macht es eigentlich echt Spaß bei so einer Umgebung draußen zu kochen und zu essen und so, allerdings wäre es noch schöner wenn man 1. einen gut funktionierenden Gaskocher hätte, 2. mal was anderes außer Nudeln mit Soße kochen könnte und 3. nicht die ganze Zeit von Sandfliegen terrorisiert werden würde, den absolut nervigsten Mücken der Welt. Letzteres war auch der Grund warum wir uns nach dem Essen sofort ins Auto verzogen und den Abend dort mal wieder mit lesen und schreiben verbrachten, das ist irgendwie auch immer gemütlich.

 

 

 

 

11.2.

 

Bääääh immer dieser blöde Wecker... Aber wir wollten ja eigentlich ganz freiwillig früh aufstehen, damit wir den ganzen Tag Zeit hatten, um uns den Milford Sound anzuschauen. Also ging es los, wir hielten auf dem Weg immer mal wieder an und schauten uns schöne Flüsse oder Seen an und machten ein paar Fotos und dann kamen wir irgendwann an einen Tunnel. Der war einspurig, das hieß wir mussten anhalten und da kam auf einem eine Geruchswelle vom feinsten ins Auto geströmt. Es roch nach viel zu heißem Motor, was auch kein Wunder war, wir waren nämlich schon kilometerweit nur noch ziemlich stark bergauf gefahren und vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere, dass wir ein Loch im Kühler hatten. Jedenfalls machte ich Jule dann vorsichtig auf den Geruch aufmerksam und sie nickte zustimmend und stellte dann plötzlich schockiert fest, dass es aus der Motorhaube rauchte. Okay, ruhig bleiben. Wir fuhren natürlich sofort raus, öffneten die Motorhaube und wurden erstmal vollgeraucht. Dann stellten wir fest, dass eindeutig das Loch wieder aufgegangen war und da spritzte jetzt blöderweise eine ganze Menge Wasser raus. Wenigstens wussten wir jetzt schon mal was los war und beschlossen einfach zu warten, bis der Motor kalt war und wir Kühlwasser nachfüllen konnten, denn die Wahrscheinlichkeit mitten im nirgendwo an einem Tunnel irgendwelches stop leaking Zeug auftreiben zu können, erschien uns dann doch ziemlich gering. Gesagt getan, eine halbe Stunde später trauten wir uns den Deckel aufzumachen, waren sehr froh, dass uns nicht alles um die Ohren flog und schütteten eine ganze Menge Wasser nach. So konnte es weitergehen, auch wenn wir auf dem Weg lieber nochmal hielten, und alles kontrollierten, aber jetzt ging es ja alles wieder bergab, das schaffte Sammy auch ohne Wasser zu verlieren. Wir kamen also wohlbehalten beim Milford Sound an und parkten erstmal irgendwo am Straßenrand, um uns den auch richtig anschauen zu können. Wir liefen zu einem Lookout Point und hatten einen tollen Ausblick, irrten anschließend noch ein bisschen durch die Pampa, weil wir eindeutig nicht den richtigen Weg gefunden hatten und liefen dann zum Info Center, wo uns ein freundlicher Kerl erklärte, wenn wir den Fjord des Milford Sounds sehen wollten müssten wir uns einen Platz auf einem Schiff oder im Flugzeug buchen. Das war uns dann aber alles etwas zu teuer und so machten wir lieber ein ausgedehntes Picknic am Ufer, lasen und holten ein bisschen Schlaf nach. Wir fanden den Milfourd Sound auch so sehr sehr schön und dachten das mit dem Fjord wäre bestimmt super gewesen, ist aber auch eine echte Touristenabzocke, weil es einfach keinen anderen Weg gibt sich das anzuschauen und für so was wollen wir dann irgendwie nicht unser Geld rausschleudern.
Irgendwann war dann der Moment gekommen: wir mussten die Rückfahrt antreten. Wahrscheinlich hatten wir auch mit so lange am Ufer gesessen, damit wir nicht los fahren mussten, denn die Vorstellung, den ganzen riesigen Berg mit einem Loch im Kühler wieder hoch zu fahren war dann doch nicht so angenehm. Blöderweise gab es weit und breit keine Tankstelle oder irgendwas was wir hätten kaufen können, um das zu reparieren. Also musste es so gehen und das tat es auch, allerdings mussten wir gefühlt alle 500 Meter anhalten, weil das Auto wieder zu dampfen begann und das Kühlwasser spritzte. So saßen wir immer im Auto und versuchten uns zu beschäftigen, bis alles wieder abgekühlt war und wir das Kühlwasser wieder auffüllen und weiterfahren konnten. Wir hätten es ja fast nicht mehr gedacht, aber wir schafften es wirklich noch den Berg hochzufahren und versuchten uns von da an so gut wie möglich rollen zu lassen, und zwar bis zu einem sehr schönen Campingplatz, der zwar ein bisschen was kostete, dafür gab es aber auch warme Duschen, saubere Klos, eine Küche und so weiter. Das musste nach dem ganzen Stress irgendwie sein. Wir machten uns also etwas zu essen, danach ging ich noch eine Runde joggen, um ein bisschen den Kopf frei zu kriegen und dabei lief ich zu einem sehr sehr schönen Wasserfall und beschloss, dass den Jule unbedingt auch sehen musste, also werden wir uns morgen wohl gleich nochmal auf den Weg dorthin machen. Jule hatte gelesen während ich weg war und nun war endlich Zeit für die unglaublich tolle warme Dusche, die war jetzt aber auch dringend nötig gewesen. Den Abend verbrachten wir mal wieder im Auto und lasen, wir haben echt entdeckt wie gemütlich das ist! :)

 

 

 

 

12.1.

 

Heute mussten also die restliche 70 km bis zu unserem rettenden Stop Leaking Stuf zurückgelegt werden. Doch bevor es ans beten ging wollten wir uns nicht den kleinen Wasserfall entgehen lassen, der nur eine viertel Stunde Fußweg entfernt war. Nachdem wir über Wurzeln und Baumstämme geklettert waren, erreichten wir ihn auch schließlich und tatsächlich es war wirklich ein wunderschöner kleiner Wasserfall mitten im Märchenwald. Nachdem die Erinnerungsfotos gemacht worden waren ging es wieder zurück und direkt unter die Dusche. Wenn man schon mal eine freie Dusche zur Verfügung hat, dann muss die auch ordentlich genutzt werden. Kommt hier ja leider wirklich nicht so oft vor. Am Anfang unseres Road Trip hätten wir das ja wirklich nicht gedacht, aber die Dusche ist schon das was man mit am meisten vermisst und jedes Mal ist es wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, wenn man sich mal wieder so richtig sauber fühlen kann.

Anschließend fing das Hoffen und Beten nun wirklich an. 70 Kilometer können mit einem Auto das ein Loch im Kühler hat wirklich ganz schön weit sein. Die Nase aus dem Fenster, um auch wirklich jeden komischen Geruch zu riechen und die Ohren Gespitzt um jeden sonderbaren Laut zu hören setzten wir nun unsere Fahrt, mit gedrückten Daumen fort und es kam nicht selten vor, dass wir Sammy lautstark anfeuerten und lobten wenn er wieder einen Hügel bezwungen hatte! Wir gönnten ihm etliche Pausen und tatsächlich unser Sammy ist doch wirklich ein zähes Bürschchen! Ohne einmal Wasser zu spritzen oder zu dampfen schafften wir es nach Te Anau. Wer hätte das gedacht?!

Sammy wurde nun erstmal eine Pause gegönnt und wir machten uns bewaffnet mit Kit Kat auf den Weg zur Bibliothek. Dan hatte leider immer noch nicht geschrieben und jetzt reichte es uns wirklich. Langsam kommen wir uns dann doch verarscht vor. So entschlossen wir uns ihn nochmal mit einer Nachricht unter Druck zu setzten und an seine Moral zu appellieren. Währenddessen nahmen wir auch nochmal Kontakt zu einem Mädchen auf, dass auch ihr Auto von Dan gekauft hatte und was wir dabei erfuhren war doch wirklich unglaublich. Er hatte sie doch genauso verarscht wie uns und von Bekannten erfuhren wir noch, dass auch sie Freunde hatten, die auf Dan herein gefallen waren. So sammelten wir alle Infos, die wir über diesen Drecksack herausfinden konnten und beschlossen ihm das Handwerk zu legen und morgen zur Polizei zu gehen. So lassen wir nicht mit uns umgehen!

Aber Sammy wollen wir deswegen ja noch lange nicht aufgeben und so machten wir uns auf die Suche nach seiner Medizin, aber es wollte uns doch wirklich keiner das Stop Leaking Zeug verkaufen, da alle sein Löchle als zu groß empfanden. So suchten wir den nächsten Mechaniker auf und entschlossen uns keinen neuen Kühler zu kaufen, denn das ist für uns arme Backpacker doch eindeutig zu teuer…. So muss also doch das Stop Leaking Zeug reichen, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass unser tapferer Sammy auch das durchsteht und es noch bist Christchurch schaffen wird.

Endlich konnten wir also unsere Reise weiter fortsetzen und machten uns auf dem Weg zum nächsten freien Campingplatz den wir auch glücklicherweise wohlbehalten, ohne neue Löcher erreichten. Übrigens haben wir beschlossen ab heute wieder auf den Vordersitzen zu schlafen, unbequemer als eine Luftmatratze ohne Luft können die ja eigentlich nicht sein.

 

Und der Haufen Bilder: https://www.dropbox.com/sh/qi2jircwnp3tgkj/AABnFs4gjSN-6rKmeWy_sLBja?dl=0

Queenstown

Sonntag, 08.02.2015

 

8.2.

 

Heute wollten wir uns Queenstown, die Aktionstadt Neuseelands, mal ein bisschen genauer anschauen. Von unserem schönen Campingplatz in Arrowtown war es eine knappe halbe Stunde Fahrt und nachdem wir noch einen Parkplatz gefunden hatten und gleich mal ein Ticket für den ganzen Tag gelöst, machten wir uns auf zur Stadterkundung. Besonders weit kamen wir erstmal nicht, direkt neben dem Parkplatz war nämlich ein riesen Gelände abgesperrt und irgendwer brüllte die ganze Zeit was durch riesige Lautsprecher. Also standen wir erstmal eine Weile am Zaun und versuchten einen Blick darauf zu erhaschen, was denn da drinnen vor sich ging. Wir sahen allerdings nur Kinder die mit Gummistiefeln warfen und da waren wir dann doch ein bisschen verwirrt und liefen erstmal weiter. Später sahen wir dann, dass die komplette Stadt vollgehängt war mit Plakaten und Fahnen von den sogenannten Rural Games, das war also das Ding, das wir da gesehen hatten. Da ging es wohl ums Männlichkeit beweisen in Spielen wie Seilziehen oder Holz hacken oder so. :D Naja, wir schlenderten dann jedenfalls durch die Straßen und kauften mal wieder viel zu viele Souvenirs und alles mögliche. Dann schauten wir uns noch den See an, an dem die Stadt liegt, das ist übrigens alles ziemlich mystisch, der hebt und senkt sich nämlich jede Stunde um 12 cm und niemand weiß warum. Nach Maori sage lebt auf dem Boden irgendein riesiges Seeungeheuer und dessen Herzschlag verändert den Wasserspiegel. Find ich irgendwie ne niedliche Vorstellung... :D
Wir wollten noch eine weitere Nacht bei dem schönen Campingplatz verbringen und machten uns deshalb irgendwann auf den Rückweg. Zwischendrin hielten wir noch beim Burgerking im Nachbardörfchen, dann musste es aber weiter gehen, damit wir kochen konnten, bevor wir ganz verhungert waren. Als wir gerade unseren blöden Gaskocher verfluchten, weil der das Nudelwasser nicht zum kochen brachte, kam ein Mädchen, einige Jahre älter als wir, und fragte ob wir morgen zufällig nach Queenstown fahren würden, sie hätte nämlich ein bisschen wenig Sprit und auch ein bisschen wenig Geld. Wir unterhielten uns dann ziemlich lange mit ihr und es stellte sich heraus, dass ein bisschen wenig Geld deutlich untertrieben waren, sie hatte nämlich noch genau 50$, keinen Cent mehr und ihr Tank war fast leer. Da sieht man doch mal: es geht immer noch schlimmer! :D Jedenfalls wollte sie dann in die Stadt, um mal ein bisschen zu überlegen, wie es weitergehen sollte, vielleicht die Kette, die ihr ihre Oma geschenkt hatte zu verscherbeln und so. Achja, wenns sonst nichts ist, dachten wir uns. Und wir denken die ganze zeit über jeden Dollar nach, weil wir so viel Geld wie möglich wieder mit nach hause nehmen wollen... Interessante Persönlichkeit dieses Mädchen! Irgendwann wurde es dann schweinekalt und wir setzten uns lieber ins Auto. Bevor wir schlafen gingen mussten wir natürlich erstmal die Luftmatratze aufpumpen, langsam könnte einen dieses blöde Loch echt zur Weißglut treiben. Und dann haben wir auch noch jeden Abend das Problem, dass wir die Matratze dann so voll pumpen, dass die Türen nicht mehr richtig zu gehen. Dann klettern wir immer rein und müssen irgendwie mit gemeinsamer Kraft versuchen die Türen zu schließen, einer zieht mit hochrotem Kopf die Luftmatratze hoch und der andere versucht diese beschissene Tür zuzuknallen. Spaßige Sache, dieses im Auto schlafen... :D

 

 

 

 

9.2.

 

Schon als wir in der Nacht einige Male aufgewacht sind, weil die Unterlage wegen dem Luftverlust langsam aber sicher immer härter wurde, hörte man das Unheil ganz deutlich: Regen. Und als es dann hell wurde war der auch leider immer noch da. Das bedeutete Frühstück im Auto und dann erstmal nach Queenstown fahren und in die kuschelig warme und vor allem trockene Bibliothek setzen. Da saßen wir dann auch eine ganze Weile, draußen war es einfach zu eklig und erst als der Regen irgendwann am Nachmittag aufgehört hatte trauten wir uns nach draußen. Blöde Entscheidung, es war nämlich eiskalt. Also flüchteten wir in die Shoppingmall und irgendwelche Läden und versuchten der Kälte bestmöglich aus dem Weg zu gehen, leider ziemlich erfolglos. Also gingen wir nur noch kurz einkaufen und kehrten dann im absolut besten Laden ein: Dominos, der Pizzahimmel. Gemütlich Pizza futternd fühlten wir uns auch gleich viel wohler und konnten einen ganz tollen Abendplan machen. Der hieß Burgerking, da war nämlich wenigstens was los und es war vielleicht nicht ganz so eklig kalt und nass. Wobei es bei Burgerking echt immer Temperaturen hat, bei denen sich Eisbären wohlfühlen würden. Aber wir wussten uns natürlich zu helfen, schnappten uns jeder drei Pullis und einen Schal und begannen uns drinnen breit zu machen. Das taten wir dann eine ganze Weile, genau genommen sogar so lange, bis sie zu machen wollten und uns freundlich zum gehen aufforderten. Also fuhren wir wieder zurück zum Fluss und suchten uns einen Parkplatz, wo wir dann noch lasen und so, bis wir so müde waren, dass wir uns schweren Herzens aufraffen mussten schon wieder die blöde Luftmatratze aufzupumpen und so weiter. Jeden Tag das gleiche Spiel... wir überlegen schon die ganze Zeit vielleicht doch wieder auf die Vordersitze umzusteigen, aber naja, jetzt erstmal gute Nacht!

 

 Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/0qs07ctkxfim1uj/AAAtI0q4G43O_e7EWHLUKOpJa?dl=0

Wanaka

Samstag, 07.02.2015

 

7.2.

 

Wenn man dann schon direkt an einem See aufwacht denkt man natürlich erstmal dran, sich eine Abkühlung zu gönnen und ein bisschen zu schwimmen. Der Gedanke wurde uns aber ziemlich schnell von der Tatsache ausgetrieben, dass das Wasser gefühlte -20°C hatte, das war uns dann doch ein bisschen zu heftig, also gab es nur eine kurze Haarwäsche. Anschließend machten wir noch Fotos von Sammy vor der tollen Kulisse, weil wir ihn ja wieder verkaufen müssen und dachten schöne Fotos helfen vielleicht ein bisschen.
Dann ging die Fahrt weiter und wir kamen schon bald in Wanaka an, dort mussten wir erstmal dringend tanken und dachten uns wir könnten bei der Gelegenheit ja gleich noch den Reifendruck kontrollieren. Bisschen blöd, dass wir nicht wussten wie das geht. Also fragten wir einen jungen Tankstellenkerl, ob er uns mal erklären könnte wie das geht, aber er griff sich einfach das Luftdings-Gerät und begann um unser Auto rumzukrabbeln und die Reifen zu kontrollieren. Wir kamen uns dann doch ein bisschen komisch vor, so völlig tatenlos und versuchten ein paar kluge Fragen zu stellen, was uns allerdings nicht so besonders gut gelang. Als der Typ gerade mit dem 3. Reifen fertig war kam auf einmal ein anderer angelaufen und meinte das ginge gar nicht, dass er uns hier den Reifendruck kontrollieren würde, keine Ahnung wieso nicht, aber jedenfalls zog der nette Reifenaufpumper dann von Dannen. Der Idiot, der ihn weggeschickt hatte, fragte dann immerhin noch ob wir denn sonst noch irgendwelche Probleme hatten und wollte grade wieder gehen, als wir loslegten. Und ob wir noch andere Probleme hatten! Ein Loch im Kühler zum Beispiel und das schien langsam wieder ein bisschen aufzugehen, jedenfalls roch unser Auto manchmal ziemlich unangenhem und das fanden wir dann etwas gruselig. Fand der Idiot wohl auch, jedenfalls schaute er mit einem „Oh shit“ unter unsere Motorhaube, schien aber den Kühler nicht wirklich zu finden und beschloss dann er holte mal lieber einen anderen Tankstellenkerl, der uns vielleicht besser helfen konnte. Also kam noch einer und schaute sich das ganze an, meinte aber er würde leider überhaupt nichts von Autos verstehen und wüsste deshalb auch nicht so genau was wir da am besten machen sollten. So wurde ein dritter zur Hilfe gerufen, doch auf die Frage was er denn so von Kühlern verstünde, antwortete er mit „wenn sie kaputt sind überhauptnichts“. Super, und sowas arbeitet bei Tankstellen. Der Idiot verzog sich dann irgendwann, er meinte nämlich er habe ja nicht mal den Führerschein und wäre deshalb wohl eher keine so große Hilfe und die anderen beiden einigten sich darauf, dass wir am besten auf den nächstgelegenen Campingplatz fahren sollten und dort stehen bleiben und uns nicht mehr bewegen. Ganz tolle Idee.
Wir bedankten uns natürlich trotzdem ganz herzlich und schauten uns dann erstmal die Stadt an, schlenderten durch die Läden und setzten uns in die Bibliothek, um ein bisschen Wifi zu schnorren. Dann waren wir noch einkaufen, schlichen uns zum wiederholten Mal ins Base Hostel, um eine kostenlose Dusche zu ergattern (erfolgreich!) und kauften uns dann beim Subway was zu Essen, um uns damit an den See zu setzen und noch ein bisschen die gemütliche Sommerstimmung zu genießen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Arrowtown auf einen sehr schönen Campingplatz direkt am Fluss, der übrigens sogar in Herr der Ringe vorkommt! :D Von wegen stehen bleiben und nicht mehr bewegen, wir sind schließlich auf einem Roadtrip, da bleibt man doch nicht einfach auf einem Campinglpatz stehen und bewegt sich nicht mehr, auch nicht wegen einem Loch im Kühler. Manno.

 

 

Der Fox Gletscher

Donnerstag, 05.02.2015

 

5.2.

 

Und schon wieder zeigte sich die Wettergott-Sympathie schon fast überdeutlich, das wird langsam ja echt schon fast unheimlich... :D Wir hatten grade noch gemütlich gefrühstückt und waren mit spülen fertig und als wir das letzte bisschen ins Auto gepackt hatten fing es an zu regnen. Hier hielt uns also nichts mehr und so ging es los Richtung Fox Gletscher, zu dem wir eigentlich wandern wollten. Als der Regen mal ganz kurz aufhörte fuhren wir gerade an den Brunner mines vorbei, das sind alte Kohleminen und wir beschlossen uns die mal anzuschauen, denn die Westküste Neuseelands ist geschichtlich sehr geprägt von Kohle- und Goldminen und so ein bisschen Kultur kann ja nie schaden. Also liefen wir durch die verfallenen Anlagen und das Dorf, in dem die Arbeiter gelebt hatten, lasen Infoschilder und überquerten eine riesige Brücke, die übrigens laut einem der Schilder ganz kurz vor ihrer Fertigstellung eingestürzt war und dann 8 Monate lang wieder aufgebaut werden musste. Ziemlich ungünstig.
Nachdem wir nun schon gar kein schlechtes Gewissen mehr hatten, von wegen Kulturbanausen und so, ging die Fahrt zum Fox Gletscher weiter, inzwischen regnete es auch wieder in Strömen. Das machte das Ganze ein bisschen ungemütlich, wir haben nämlich leider das Problem, dass an unserem Auto der Scheibenwischer kaputt ist, der fliegt ständig halb ab und das bedeutet, dass alle 5 Minuten eine von uns in ihre Regenjacke krabbeln und sich mitten im Regen dem bescheurten Ding annehmen musste, damit es danach dann wenigstens für die nächsten 5 Minuten hielt. Irgendwie fanden wir dann beide, dass Regen einfach keine besonders tolle Sache ist, schon gar nicht, wenn man zu einem Gletscher wandern will, also beschlossen wir das ganze auf morgen zu verschieben.
Und so fuhren wir erstmal auf einen kostenlosen Parkplatz irgendwo im nirgendwo, dementsprechend hatten wir dort nicht mal Netz und der Regen wollte und wollte nicht aufhören. Also verbrachten wir den ganzen Abend im Auto, lasen und versuchten uns irgendwie zu beschäftigen und zwischen drin beteten wir immer wieder zu unserem Freund, dem Wettergott, dass wir morgen den Gletscher und alles bei wunderschönstem Wetter sehen können. Wir haben Hoffnung!

 

 

 

 

6.2.

 

Er hat uns erhört!! :) Heute Morgen wachten wir bei Sonnenschein auf und freuten uns beinahe ein Loch in den Bauch. So konnte der Tag losgehen. Nach dem Frühstück fuhren wir auch gleich los und zwar zum Lake Matheson, aber schon auf dem Weg dorthin waren wir begeistert von den Anblicken, die sich uns boten: Schneebedeckte Berge, direkt hinter grünen Wiesen, genau wie man sich Neuseeland immer vorgestellt hat. Bei der Wanderung um den See wurde das Ganze dann noch atemberaubender, es spiegelte sich nämlich alles im Wasser.
Als wir wieder bei unserem Sammy angekommen waren fuhren wir weiter zum Fox Gletscher und auch hier mussten wir noch hin wandern, wobei der Weg teilweise über kleine Flüsschen führte, wahrscheinlich Schmelzwasser, und wir aufpassen mussten, dass wir keine nassen Füße bekamen. Der Gletscher sah dann echt cool aus, da hatte sich der Weg doch gelohnt, und wir genossen den Anblick und futterten dabei die Müsliriegel, die wir uns mitgebracht hatten. Wir sind dann jedenfalls zurück ins Dörfchen gefahren, das nah am Gletscher liegt und weil wir uns irgendwie so richtig fühlten wie nach dem Skifahren dachten wir uns, wir setzen uns in ein Cafe und trinken ne heiße Schokolade, damit das Gefühl auch wirklich perfekt ist. War es dann auch und die heiße Schokolade war einfach ein Traum!
Dann ging es weiter nach Wanaka und zwar noch ganze 3 Stunden lang. Wir fahren hier schon immer ziemlich viel Auto, inzwischen bestimmt schon mehr, als wir bisher in Deutschland gefahren sind. Irgendwann bogen wir dann bei einem Campingplatzschild ein und machten uns glücklich, dass wir endlich angekommen waren ans kochen. Bis wir bemerkten, dass das nichts kostenloses war und man Geld in einem Umschlag einwerfen musste und einen Zettel ausfüllen und dann kommt wohl immer der Warnwestenkerl zum kontrollieren. Also beschlossen wir noch weiterzufahren, als wir fertig gegessen hatten, auch wenn wir darauf wirklich überhaupt keine Lust hatten. Die App hatte uns einen freien Campingplatz nicht weit entfernt angezeigt, aber als wir dort ankamen stellte sich heraus, dass das ein ziemlich schwer erreichbarer Platz direkt am See war und auch wenn es wunder, wunderschön war mussten wir uns noch kurz überlegen, ob wir wirklich dort bleiben sollten, das ganze war nämlich eigentlich eine no freedom Camping zone und nochmal 200$ Strafe wollten wir dann eigentlich doch nicht zahlen. Weiterfahren aber auch nicht, also suchten wir uns einen schönen Platz und genossen diese tolle Kulisse, die wir ganz für uns allein hatten.

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ahpysfnyqayqdn0/AADKQ2QP1uC2tW46CYbbNGzea?dl=0

 

Auf Reisen

Dienstag, 03.02.2015

 

3.2.

 

Sonnenschein! Und kein Strafzettel. Da hatten wir doch mal Glück gehabt, allerdings war es draußen immer noch unglaublich windig und so blieben wir auch beim Frühstück lieber im Auto sitzen und fuhren danach direkt los, Richtung Westport. Auf dem Weg dahin fiel uns auf dass wir ziemlich dringend mal unter die Dusche wollten und als wir erstmal keine finden konnten hielten wir kurzerhand am Straßenrand an, als wir so an der Küste lang fuhren, zogen uns unsere Bikinis an und hüpften ins Meer. Der Strand den wir da zufällig entdeckt hatten war auch richtig schön und das Wasser zwar schweinekalt, aber es war ein sehr angenehmes Gefühl endlich mal wieder halbwegs sauber und erfrischt, wenn auch umso salziger zu sein. So konnten wir dann den Weg nach Westport in aller Ruhe antreten und der war ganz schön lang, erst 3-4 Stunden später kamen wir an und mussten dann noch die Übernachtungsmöglichkeit suchen, die uns mal wieder die schlaue App gezeigt hatte. Was wären wir nur ohne Smartphone... Heute hatten wir uns eine Taverne ausgesucht, die kostete zwar 5$ pro Person, aber dafür gab es dann auch richtige Klos, die Möglichkeit zu Duschen und es hatte in der kompletten Umgebung einfach keinen freien Campingplatz gegeben. Bei der Taverne angekommen wollten wir uns gerade umschauen, als ein Mann raus kam und auf meine Frage, ob ihm das Ganze hier gehörte, lachend mit: „Leider ja“ antwortete. Also zahlten wir bei ihm und er erklärte uns wo wir uns hinstellen konnten und wo Klo und Dusche waren. Und das war irgendwie mitten in ihrem Haus. Man konnte also durch eine Art Hintertür laufen, stand dann fast in ihrem Wohnzimmer und konnte dort die sanitären Anlagen benutzen. :D War aber alles irgendwie sehr niedlich und endlich duschen zu können war einfach himmlisch. Ach und das Ehepaar, die am Abend dann auch noch einige Gäste in ihrer Taverne empfingen, hatten übrigens noch einen super witzigen Hund. Der hat uns jedes Mal, wenn er uns gesehen hat ewig schwanzwedelnd angebellt, konnte sich wohl nicht so richtig entscheiden was er von uns hielt. Aber wenn wir ihn dann gestreichelt haben war er super glücklich. :)

 

 

 

4.2.

 

Auch wenn das Wetter heute Morgen nicht so vielversprechend aussah, machten wir uns relativ früh auf dem Weg zu einem nahe gelegenen Strand, an dem man eine Robben Kolonie beobachten konnte, das hatten wir uns nämlich fest vorgenommen. Und das Wetter hielt auch noch, so dass wir trockenen Fußes den Weg an der Küste entlang bis hin zu einer Art Aussichtsplattform antreten konnten, vor der aus man wirklich eine ganze Menge super süße Robben beobachten konnte. Das niedlichste waren die kleinen Robben, die wohl im November geboren wurden und immer noch ziemlich unbeholfen über die Steine hüpften, oder platschten, oder wie auch immer man ihre witzige Art der Fortbewegung am besten beschreiben kann... :D Ein Junges war ganz besonders niedlich, es nervte nämlich die ganze Zeit seine Mama, ihm schien irgendwie wirklich langweilig zu sein. Und ein anderes rutschte bei dem Versuch einen Stein hoch zu kommen ständig zwischen zwei Steine und brauchte ewig um endlich an sein Ziel zu kommen. Wir konnten uns wirklich nur schwer vom Anblick der niedlichen pelzigen Robben losreißen, aber wir hatten noch einiges vor und so fuhren wir weiter zu den sogenannten Pancake Rocks. Wie der Name schon sagt sind das Steine, beziehungsweise Felsen im Meer und mit ein bisschen Fantasie sehen die aus wie ganz viele aufeinander gestapelte Pfannkuchen. Uns haben sie allerdings eher an KitKats erinnert, das kann aber auch daran liegen, dass wir die ja jeden Tag sehen. Trotzdem wurden die Felsen jetzt in KitKat-Rocks umbennant. Außerdem bilden sich zwischen ihnen sogenannte Blowholes, durch die das Meerwasser mit großer Wucht durch spritzt, das sieht wirklich toll aus! Nachdem wir von diesem Rundweg zurückgekommen waren und uns grade ins Auto gesetzt hatten zeigte sich mal wieder, dass der Wettergott ganz eindeutige Sympathien für uns hegte, es fing nämlich an zu schütten wie aus Kübeln. Das war natürlich ziemlich blöd, aber wir waren sehr froh wenigstens im Auto zu sitzen und konnten so ganz trocken nach Greymouth fahren. Von dem Städtchen selbst haben wir dann allerdings gar nicht so viel gesehen, wir sind erstmal in den McDonalds gerannt, um uns dort im Trockenen einen Muffin zu gönnen und dann saßen wir noch eine ganze Weile in der Bibliothek, weil wir dort das freie Wifi nutzen konnten, um Bilder hochzuladen und so weiter. Als es später wurde gingen wir noch kurz einkaufen und fuhren dann zu einem nahe gelegenen Campingplatz. Dort konnten wir sogar noch draußen kochen, weil es inzwischen nicht mehr regnete, aber dann wurde es schnell ziemlich kalt, so dass wir uns schon bald ins Auto verzogen haben.

 

 Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/b0c9hkx7bfjn0sd/AADB9PCfeYAmOHuw_KYMYeJ_a?dl=0

 

Nelson-die Südinsel :)

Montag, 02.02.2015

 

31.1.

 

Und mal wieder war der verhasste Wecker der Grund zum Aufstehen, wir wollten ja schließlich die Fähre nicht verpassen. Taten wir auch nicht, genau genommen waren wir super pünktlich und nachdem Jule aufgeregt an den Einweisungskerlen vorbei gefahren war (man fährt ja nicht jeden Tag auf eine Fähre) mussten wir sogar noch eine ganze Weile warten, bis es endlich los ging. Irgendwann war dann aber alles geschafft und wir hatten ein Plätzchen zum Parken gefunden und konnten uns die Fähre genauer anschauen. Es gab ganz viel Essen und Shops, sogar ein Kino, aber da es uns ja ein bisschen am Geld mangelt setzen wir uns erstmal einfach auf die gemütlichen Stühle und warteten bis die Fähre sich in Bewegung setzte. Wir vertrieben uns die Zeit mit lesen, Sudokus und so nem Spaß und irgendwann gönnten wir uns dann als riesen Highlight doch noch einen Schokomuffin. Nach 3 Stunden Fahrt kam die Fähre in Picton an, jetzt waren wir also auf der Südinsel, von der alle sagen sie sei noch viel schöner als die Nordinsel. Wenn man sich jetzt nur Picton anschaut kann man das nicht wirklich bestätigen, das Städtchen sah dann doch nicht wirklich atemberaubend aus. Das war auch der Grund warum wir uns sofort auf den Weg nach Nelson machten, das sollte ja die sonnigste Stadt Neuseelands sein, also genau das richtige für uns. Als wir nach einer ganzen Weile dort ankamen stolperten wir gleich über den Burgerking, das traf sich ziemlich gut, denn so konnten wir mit Wlan nachschauen, wo wir überhaupt schlafen sollten. Glücklicherweise gab es einen Parkplatz etwa 500 Meter weiter, auf dem man über Nacht kostenlos parken konnte. Doch bevor wir uns dort hinstellten ging es noch zum Pack n Save, da zieht es uns dann doch immer wieder hin, vor allem wegen den billigen Kitkats und wegen dem unglaublich leckeren Körnerbrot, das ist nämlich sogar ein bisschen hart und nicht so ekliges Toast Zeug wie sonst alles andere. Als wir unsere Einkäufe erledigt hatten stellten wir uns mitten in die Stadt zu den anderen Massen von Campern, die sich mit ihren Autos und Vans schon auf dem Parkplatz eingenistet hatten. Dort genossen wir dann noch leckeres Käsebrot als Abendessen und legten uns anschließend ins Auto, weil es anfing zu regnen, dabei haben wir uns allerdings mal vorsorglich eingeschlossen, dadurch dass der Parkplatz so zentral lag liefen nämlich auch etwa 200 betrunkene Menschen drüber, die gerade aus irgendwelchen Bars kamen und wir wussten ja nicht was die dann so vor hatten. Unsere Sorge war auch berechtigt, irgendwann in der Nacht wurden wir nämlich erstmal geweckt weil irgendwelche betrunkenen Idioten an unserer Tür rüttelten. Es lebe die Zentralverriegelung! :D

 

 

 

 

1.2.

 

Leider hat Nelson, die sonnigste Stadt Neuseelands, uns heute wieder mit Regen beglückt. Und zwar mit Dauerregen, den ganzen Tag lang. Also gönnten wir uns erstmal ein sehr ausgedehntes Frühstück mit Rührei und allem drum und dran unter dem Dach der Toiletten und fuhren dann die 500 Meter zum Burgerking, um zu schauen, was man denn in Nelson bei Regen so machen konnte. Es gab auch einiges an Museen und so, die waren aber alle extrem teuer und so entschlossen wir uns für einen Ausflug zum Shoppingcenter, in dem auch der Pack n Save war. Dort schlenderten wir eine Weile durch die Läden und als wir irgendwann keine Lust mehr hatten ging es zum zweiten mal an diesem grauen Tag in den Burgerking, wo wir uns erstmal häuslich einrichteten und lasen, Sudokus lösten und so weiter und zwar eine ganze Weile. Genau genommen bis um halb 9, dann machten wir uns nämlich auf den weitesten Fußmarsch für heute: 50 Meter über die Kreuzung. Da lag das State Cinema und bei diesem Wetter war Kino einfach genau das richtige. Also gab es eine Runde Popcorn, leider konnten wir nur zwischen salzig und Caramel entscheiden (nehmt niemals Caramel-Popcorn, schmekt schrecklich!), und dann ließen wir uns in die gemütlichen Kinosessel sinken und warteten bis der Film anfieng. Mortdekai mit Johnny Depp war es übrigens und uns hat er sehr gut gefallen. Ziemlich spät kamen wir wieder aus dem Kino und fuhren die 500 Meter zurück auf den Parkplatz, wo wir direkt gegenüber von einer Gruppe Deutscher einparkten. Für die waren wir dann das Kino des Abends und zwar bei dem Versuch unsere Luftmatratze aufzupumpen. Das mit dem Loch stopfen hat nämlich nicht so richtig geklappt und so verliert das blöde Ding jeden Tag die komplette Luft und wir dürfen uns am Abend hinstellen und sie ewig wieder aufpumpen, nur um dann früh morgens aufzuwachen, weil es auf einmal so schrecklich hart ist. Naja, jedenfalls saßen die anderen alle gemütlich in ihren Campingstühlen und lachten uns aus, als wir vor uns hin pumpten. Immerhin haben sie uns noch ihre elektrische Pumpe angeboten, aber wir sind ja groß und stark und haben es auch ohne geschafft. Als das erledigt war spielten wir draußen noch eine Runde Mensch ärgere dich nicht und ich ärgerte mich fast zu Tode, weil Jule mich direkt vor dem Häuschen raus schmiss, als ich mit meinem letzten Männchen davor stand. Später erfuhren wir noch, das zwei von den anderen Deutschen auch aus Freiburg kamen, mal wieder einer von vielen Zufällen, über die man sich langsam schon gar nicht mehr wundert. :D

 

 

 

 

2.2.

 

Nachdem das Wetter heute Morgen dann immer noch nicht so der Hammer war, zwar kein Dauerregen, aber alles ein bisschen grau, gaben wir die Hoffnung auf ein sonniges Nelson dann endgültig auf und beschlossen weiter zu fahren. Wir fuhren am hoch gelobten Abel Tasman National Park vorbei, weil wir irgendwie doch nicht so viel Zeit hatten und wollten erstmal nach Takaka. Eine Stadt mit einem so wunderschönen Namen muss man sich ja mal anschauen. Auf dem Weg hielten wir noch oben auf dem Berg an und liefen 20 Minuten zu einer Aussichtsplattform und dann sofort wieder zurück, die Gegend hing nämlich in einer einzigen riesigen Wolke und das hieß man konnte mal wieder absolut nichts sehen außer weiß. Das kannten wir ja schon vom Tongariro Crossing. Kurz vor Takaka hielten wir bei einem Campingplatz den wir gesehen hatten und auf dem wir vielleicht übernachten wollten und wir wurden auch gleich sehr freundlich empfangen, das ganze war nämlich ein totales Hippie Ding und so kam sofort ein netter Hippie und meinte sie würden sich alle riesig freuen wenn wir hier übernachten und es gäbe auch Lagerfeuer, ach und ob wir eigentlich klettern würden, das machen hier nämlich ganz viele und die könnten wir alle kennenlernen und dann morgen mit ihnen klettern gehen und und und. Es war jedenfalls wirklich süß! :D Wir machten uns dann aber trotzdem erstmal auf den Weg in die Stadt, es war ja schließlich noch früh. Inzwischen war sogar die Sonne raus gekommen und so konnten wir ein Eis essen und uns in Ruhe alles anschauen. Später beschlossen wir noch zu einer nahe gelegenen Quelle zu fahren, der Waikoropupu Springs, das ist die weltweit größte Süßwasserquelle und sie ist unglaublich klar, wenn man ins Wasser schaut kommt man sich fast so vor als würde man tauchen. Allerdings darf man wegen der Maori Mythologie das Wasser nicht mal berühren, geschweige denn darin baden oder tauchen. Als wir das ganze genug bewundert und zurück zum Auto gelaufen waren ging es weiter zum Wharariki Strand, der ist ganz in der nordwestlichen Ecke der Insel und so gurkten wir da hoch und mussten dann noch 20 Minuten laufen um zum Strand zu kommen. Der Weg war aber echt schön, so richtig neuseeländisch, es ging nämlich die ganze Zeit über grüne Weiden, mitten durch Schafsherden durch. Wir bewunderten also die typisch neuseeländischen Wollknäule und versuchten (leider vergeblich) uns auf schafisch mit ihnen zu unterhalten und kamen dann an einem der schönsten Strände an die wir je gesehen haben und wahrscheinlich sehen werden. Man kann gar nicht so genau beschreiben was so wunderschön war, es war einfach alles so weit und die Natur sah so unberührt aus, unendlich viel Sand und Meer. Und dann hatten wir auch noch das Glück, dass wir ziemlich spät dran waren und so war außer uns eigentlich niemand mehr da und wir hatten die ganze Unendlichkeit nur für uns. Atemberaubend!
Irgendwann mussten wir uns dann aber doch von diesem tollen Anblick verabschieden und wieder über die Schafsweiden zurück zum Auto laufen. Nun ging es an die Schlafplatzsuche und wir hatten ja auch immer noch nicht gegessen und alles. Natürlich hätte sich der niedliche Hippie Campingplatz gut angeboten, der war nur leider inzwischen ziemlich weit weg, wir waren dann doch noch ein ganzes Stück gefahren. Aber zum Glück gab es ja die tolle App und die sagte bei den Koiha Lakes gäbe es einen kostenlosen Campingplatz und die waren gar nicht so weit weg. Also fuhren wir dort hin, sichteten auf dem Weg sogar noch ein super süßes Schwein mit seinem Ferkelchen und waren total begeistert, suchten dann aber leider vergeblich nach dem freien Campingplatz und beschlossen irgendwann uns einfach an den Straßenrand zu stellen. Der Tag war irgendwie wirklich lang gewesen und wir hatten einfach keine Lust mehr noch weiter zu fahren und da wir schon ewig nur noch über irgendwelche holprigen Sandstraßen gefahren waren hielten wir auch den Besuch eines Strafzettel-Warnwestenkerls am Morgen für unwahrscheinlich, auch wenn wir uns trotzdem davor fürchteten. Das wir den ersten Strafzettel immer noch zahlen müssen blenden wir übrigens jeden Tag aufs Neue wieder erfolgreich aus. Also jedenfalls standen wir dann in einer kleinen Bucht am Straßenrand und hatten eine atemberaubende Aussicht auf den See, allerdings war es schrecklich windig und so verbrachten wir den Abend dann doch lieber im Auto und da es auch zum Kochen eindeutig zu windig war gab es nochmal Käsebrot im Auto. Da hoffen wir doch mal, dass wir morgen vom Sonnenschein geweckt werden und nicht von einem 200$ Strafzettel und dann ist alles gut... :D

 

Und hier sind die Bilder: https://www.dropbox.com/sh/0n04yr6d8x50i7s/AABbTP_b7cQn85blfkuywfvra?dl=0

Wellington

Freitag, 30.01.2015

 

29.1.

 

Aufbruchsstimmung! Heute wollten wir die relativ lange Fahrt nach Wellington antreten, unserem letzten Stop auf der Nordinsel. Von dort aus wird uns dann übermorgen die Fähre nach Picton, also auf die Südinsel, schippern. Bevor es losgehen konnte gönnten wir uns aber noch ein leckeres Frühstück und saßen noch eine Weile vor dem Burgerking rum, da war nämlich zur Abwechslung das Internet mal so gut, dass man sogar skypen konnte. Als alles erledigt war konnte es losgehen und ja, die Fahrt war lang und auch ziemlich anstrengend, weil irgendwie ziemlich viel Verkehr war und natürlich auch wieder die altbekannten Kurven. Also wenn wir wiederkommen ist der Schwarzwald und alles was dazu gehört nichts mehr für uns, nach den Todeskurven hier, die sich manchmal fast stundenlang hinziehen. Trotzdem kamen wir wohlbehalten an, nachdem Jule auch noch die Fahrt durch Wellington selbst gemeistert hatte (gegen Stadtverkehr einer Großstadt sind Kurven und Berge ja der Himmel) erreichten wir einen freien Campingplatz direkt am Meer. So konnten wir mit wunderschöner Aussicht mit dem Kochen beginnen und saßen später noch mit einem Gläschen Wein am Ufer, hörten Musik und unterhielten uns. Jaa wir zwei Tratschtanten haben nach 4 Monaten immer noch genug Themen über die wir uns stundenlang den Mund fusselig reden können, ob ihrs glaubt oder nicht. :D

 

 

 

 

30.1.

 

Nach dem Frühstück mussten wir uns heute sofort wieder mit dem Stadtverkehr rumschlagen und der war wirklich heftig. Wir sind ewig durch die Gegend gegurkt, haben uns zwischen Automassen durchgequetscht und gehofft irgendwo in dieser Stadt einen kostenlosen Parkplatz zu finden, aber Fehlanzeige. Und die Parkplätze waren leider nicht nur nicht kostenlos, sondern schweineteuer. Also waren wir irgendwann ein bisschen entmutigt und dachten uns wir halten erstmal bei der nächsten Tankstelle an und machen endlich mal das, was wir schon seit Beginn unserer Reise machen wollten: das Öl kontrollieren. Und so begann die klischeehafte Geschichte von zwei Mädchen, die nicht so wirklich Ahnung von Autos haben. Nachdem wir immerhin relativ schnell die Motorhaube aufgekriegt hatten standen wir erstmal etwas hilflos davor. Man sah Motor, ganz viele Kabel und dann war da noch so ein Ding, das hatte Löcher und aus den Löchern blubberte irgendwas raus. Sogar mit unserer eher geringen Autokenntnis war uns bewusst, dass das nicht so besonders gut war, also standen wir erstmal noch ein bisschen da und schauten die Blubberlöcher an. Allerdings mussten wir nicht so lange hilflos rumstehen, denn schon kam ein netter Mann angelaufen und hat gefragt ob er uns irgendwie helfen kann, er hätte uns vor dem Kühler stehen sehen und wir hätten so auf das Deckelchen vom Kühler gestarrt, da wollte er dann mal kommen und uns davon abhalten das Deckelchen aufzudrehen, weil uns dann wohl alles mögliche um die Ohren geflogen wäre. Ach wie nett von ihm! Er hat dann mal einen Blick unter die Motorhaube geworfen und war ein wenig geschockt von den Blubberlöchern. Unser Radiator hätte Löcher. Hmmm das klang ja schon mal nicht so gut. Ich hab dann mal noch nachgefragt, weil wir nicht so genau wussten was denn jetzt das blubbernde Zeug war, es war Wasser. Radiator heißt nämlich Kühler und eben der hatte jetzt Löcher. Also sollten wir in die Tankstelle gehen und irgendwelches Zeug kaufen, was man dann reinfüllen konnte um die Löcher zu stopfen und das machten wir dann auch. Wo er gerade so nett dabei war fragten wir denn Mann gleich noch, ob er uns beim Öl kontrollieren helfen konnte und das machte er natürlich gerne. Doch auch da war er wieder ein kleines bisschen geschockt. Es war nämlich nicht ein einziger Tropfen Öl in unserem Auto. Vielleicht hätten wir das alles doch ein bisschen früher kontrollieren sollen, aber gut... :D So ging es ab in die Tanke und wir kauften 2 Liter Öl und das Kühler-reparier-Zeug. Als wir wieder bei Sammy waren kam dann auch noch ein extrem dicker und mindestens genau so hilfsbereiter Mitarbeiter der Tankstelle angelaufen, der hat sich dann voller Elan dran gemacht das Öl einzufüllen, während der andere sich ums Kühlwasser gekümmert hat. Leider hat man nach den 2 Litern das Öl nur gaaaaanz leicht an der Spitze von dem Ölmesser gesehen und das Wasser war erst wieder halbwegs voll, nachdem er 2 Gießkannen reingeschüttet hatte. Tja, ich glaube die beiden haben uns dann doch für ziemlich typische Mädchen gehalten, die keine Ahnung von Autos haben. Jedenfalls meinten sie wir könnten jetzt weiterfahren, sollten aber in Zukunft immer gut auf Wasser und Öl achten und uns jetzt erstmal direkt auf dem Weg zum Warehouse machen, da würde es nämlich billiges Öl geben und von dem bräuchten wir noch eine ganze Menge. So bedankten wir uns etwa eine Millionen Mal bei dem netten Tankstellen Mensch und dem anderen Mann, ein Ex-Polizist übrigens, und fuhren dann zum Warehouse. Nachdem wir uns dort mit Öl eingedeckt und noch weitere 2 Liter in Sammy gefüllt hatten fiel uns auf, dass wir ja hier endlich einen kostenlosen Parkplatz gefunden hatten, wenn auch ganz deutlich dran stand, dass das ein Kundenparkplatz für höchstens 90 Minuten war. Dann mussten wir halt ein bisschen schnell machen, dachten wir uns, und so ging es los durch die Cuba Street, die schöne Fußgängerzone von Wellington, bis zum Te Papa Museum, das ist sogar kostenlos und da wollten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Wir konnten ein paar Dinos und Unterwasserlebewesen bewundern, es gab sogar ein 3D Kino und dann konnten wir noch eine Menge über Neuseeland und die Geschichte des Landes lernen, zum Beispiel gab es einen Maori Tempel und man konnte sich in ein Haus stellen, das dann auf einmal angefangen hat zu wackeln wie verrückt, weil so ein großes Erdbeben in Christchurch nachgestellt werden sollte. Nach etwas mehr als 90 Minuten liefen wir dann zurück zum Auto, wir wollten ja nicht abgeschleppt werden, und machten uns auf die Suche nach einer Dusche. Wir wurden sogar fündig und zwar direkt am Hafen und nachdem wir uns wieder frisch und munter fühlten kochten wir uns dort auch gleich noch was und dann warteten wir eine ganze Weile auf eine Nachricht von Dan, der hatte uns nämlich eigentlich gesagt wir könnten uns mit ihm treffen, weil er ja gerade in Wellington im Krankenhaus war, aber dann meldete er sich auf einmal auf mysteriöse Art und Weise nicht mehr. Nichts desto trotz beschlossen wir irgendwann nochmal in die Stadt zu fahren und noch ein bisschen das Nachtleben Wellingtons auf uns wirken zu lassen. So stellten wir das Auto wieder beim Warehouse ab und liefen in die Cuba Street, wo wir uns auf eine Bank setzen und einer Straßenmusikerin zuhörten. Dann kam erstmal ein ganz schön fertiger Kerl, dessen Lebensgeschichte wir uns etwa 200 Mal anhören durften, er hat wohl immer wieder vergessen, dass er das alles schon mal erzählt hat, und auf einmal ist noch so ein Russe aufgetaucht, der sah schon richtig assig aus und wir wollten gerade gehen, als die ganze Geschichte ein bisschen ausartete. Da kamen nämlich 3 Polizisten vorbei und der Russe hielt sich für besonders cool und pöbelte sie richtig an, dann kamen sie mal zu unserer Bank und wollten schauen was da los ist und er machte einfach weiter. So war es kein Wunder, dass er wenig später verhaftet und in Handschellen von den Polizisten abgeführt wurde. Unsere erste Live-Verhaftung, yipii! :D Irgendwie fanden wir das alles dann aber schon ein bisschen krass, also flüchteten wir uns von der gruseligen Straße in den sicheren Burgerking und nach einer Weile beschlossen wir doch zurück zum Auto zu gehen, nachdem wir die ganzen komischen Menschen auf der Straße gesehen hatten, hielten wir es nämlich für nicht so unwahrscheinlich, dass schon längst irgendwer unser Auto aufgebrochen hatte und das wollten wir dann doch lieber verhindern, falls das noch möglich war. Beim Parkplatz angekommen stellten wir erleichtert fest, dass Sammy noch an Ort und Stelle stand und auch keine eingeschlagenen Scheiben hatte und so konnten wir uns beruhigt auf den Rückweg zum Campingplatz machen. Als wir uns gerade auf unsere Luftmatratze legen wollten hatten wir aber doch noch ein Problem: ein Loch. Und zwar ein ziemlich großes, aber wir hatten ja zum Glück zu Klebezeug, um mögliche Löcher zu flicken, das Problem daran war nur, dass man eine halbe Stunde warten musste, nachdem man das draufgeklebt hatte und erst dann konnte man Schlafen gehen. Inzwischen war es schon ganz schön spät geworden, aber auch diese halbe Stunde überlebten wir noch irgendwie und dann konnten wir nach diesem ziemlich langen Tag endlich ins Bett fallen.

 

 Bilder: https://www.dropbox.com/sh/0v995ahejkxzqqc/AACglLWCEjPvlTQmPoFBMIX0a?dl=0

 

 

Taupo und das Tongariro Crossing

Mittwoch, 28.01.2015

 

26.1.

 

Direkt nach dem Frühstück gingen wir gleich nochmal in die kuschelig warmen Becken des Thermalbads, wenn man schon zahlt dann muss man das alles ja auch richtig ausnutzen. Und anschließend gab es natürlich auch gleich nochmal eine Dusche, wo die doch echt Mangelware sind, wenn man so im Auto unterwegs ist. Völlig entspannt konnten wir anschließend nach Taupo weiterfahren und schauten uns auf dem Weg noch die Huka Falls an, die waren wirklich sehr beeindruckend und man musste nicht mal 90 Minuten oder noch länger laufen um sie zu sehen, sondern höchstens 100 Meter. Dort kühlten wir uns dann noch mit einem Eis ab und fuhren anschließend das letzte Stückchen nach Taupo, um uns dort die Stadt anzuschauen. Die ist echt sehr schön, hat so ein bisschen Urlaubsflair, wie in Italien oder so, liegt direkt am See und ist weder zu klein noch zu groß. So kam es, dass wir uns eine ganze Weile dort aufhielten und es ziemlich spät wurde und da wir Dominos Pizza auch schon gesichtet hatten, lag nahe, dass wir uns dort den Magen vollschlugen, anstatt so spät noch mit dem Kochen anzufangen. Als wir glücklich und satt waren machten wir uns auf die Suche nach dem freien Campingplatz, den wir uns für diese Nacht gesucht hatten und stellten, als wir fündig wurden fest, dass den Plan schon etwa eine halbe Millionen Backpacker vor uns hatte, das große Gelände direkt am Fluss war voll von Autos, Vans und Zelten. So war eigentlich alles super und der Platz gefiel uns sehr gut, mal ganz abgesehen von den Klos, so bestialisch stinkende Klos kann man sich gar nicht vorstellen, da konnte man echt fast nur mit Wäscheklammer auf der Nase rein gehen, aber naja, es gibt schlimmeres... :D

 

 

 

 

27.1.

 

Halb erfroren wachten wir diesen Morgen auf. Warum muss es in diesem Auto auch immer so verdammt kalt werden....

Nächste Nacht wird noch ne Schicht mehr angezogen…

Unser Plan war eigentlich einmal um den Lake Taupo zu fahren. Wir schafften es auch bis zu ersten Bucht. Dort ruhten wir uns erstmal noch ne Weile aus und schliefen noch nen bisschen. Jedoch fing es dann ziemlich bald an zu regnen und so verwarfen wir unseren bisherigen Plan und entschieden uns nochmal in das wirklich schöne Städtchen zu fahren und ein bisschen die Einkaufsläden unsicher zu machen. Jedoch verging uns auch daran schnell die Lust und so landeten wir erst bei Mc Donalds, wo wir erst einen leckeren Muffin verdrückten, bevor es weiter zu Burger King ging, um das freie Wlan zu nutzen und zwischendrin unsere schon wieder leeren Becher umsonst auf zu füllen.

Der nächste Stop war das Base Hostel. Endlich wieder Steckdosen und ne Dusche. Endlich wieder sauber und mit vollem Akku machten wir uns wieder auf den Rückweg zu dem Campingplatz auf dem wir auch gestern schon waren. Wie fast jeden Tag gab es mal wieder Nudeln zu essen. Bei unseren Kochkünsten würden wir allerdings auch nicht viel mehr zu Stande kriegen…

Danach wurde noch ein bisschen Volleyball gespielt und fleißig geübt um unseren Highscore zu knacken. Wir sind mittlerweile immerhin schon bei 34.
Der Abend war ziemlich schnell vorbei und wir gingen früh schlafen, um fit für morgen zu sein. Da steht nämlich das Tongariro Alpine Crossing an, fast 20km wandern über einen viel zu hohen Berg. Und dafür müssen wir schon um halb 5 aufstehen... also gute Nacht!

 

 

 

28.1.

 

Warum zur Hölle tun wir uns sowas an?! Das fragten wir uns immer und immer wieder, als wir heute Morgen, oder besser heute Nacht um 5 im Auto saßen und in die Stadt fuhren, damit wir auch ja den Bus nicht verpassen würden. Wir hatten ungefähr alles an was wir dabei hatten und uns war trotzdem noch eiskalt. Zu dieser unmenschlichen Uhrzeit war es natürlich auch noch stockdunkel und eigentlich viel zu früh um zu Essen, aber ich schmierte trotzdem fleißig Nutellatoasts, während Jule einen Parkplatz suchte und auch sehr schnell fündig wurde. Es war ja auch 5 UHR MORGENS, verddammt!! Naja, jedenfalls kam auch sehr bald der Alpine Hotbus und nachdem wir einen Haufen Geld bezahlt hatten konnten wir einsteigen und der Fahrer holte noch ein paar andere Verrückte ab und fuhr uns dann zu einem Berg. Ja genau, warum zur Hölle tun wir uns sowas an, ist doch wirklich eine naheliegende Frage. Warum zahlt man einen Haufen Geld um morgens um 5 an den Fuß einen Berges gefahren und dort dann ausgesetzt zu werden, nur mit einem Papierchen in der Hand, auf dem stand wie weit man laufen musste. Und das war ganz schön weit, es handelt sich bei dem ganzen Ding nämlich um das Tongariro Alpine Crossing, wie der Name schon sagt läuft man dabei über einen Berg und kommt dann hoffentlich nach 7-9 Stunden auf der anderen Seite wieder an. Als wir aus dem Bus stiegen waren wir natürlich super motiviert, es war inzwischen halb 7, immer noch eiskalt und wir waren totmüde. Aber jetzt waren wir ja schon mal hier, da wollten wir das auch schaffen, also ging es mit allen Pullis und Fleecejacken die wir hatten gewappnet und dicken Rucksäcken auf dem Rücken los. Der Anfang ging dann sogar noch, das war eher ein gemütlicher Weg durch sehr schöne neuseeländische Landschaft, doch dann liefen wir an einem Schild vorbei, auf dem stand, dass man sich besser nochmal überlegen sollte, ob man auch wirklich fit genug für diese Wanderung war. Wir stellten uns diese Frage dann lieber mal nicht und versuchten schnurstracks weiterzulaufen. Und dann wurde es doch ziemlich anstrengend, es ging nämlich plötzlich kilometerweit ganz schön steil bergauf und wir mussten etwa alle 5 Meter eine Pause einlegen, weil wir schnauften wie die Walrösser. Trotzdem stellten wir fest, dass sich das Ganze irgendwie lohnte, wir konnten nämlich schon unglaublich schöne Ausblicke bewundern. Irgendwann stärkten wir uns mit einem Apfel und dann ging es weiter, den steilen Berg hoch, am Ende musste man sogar fast klettern und dann hatten wir endlich den Gipfel erreicht und konnten eine Pause einlegen. Was natürlich nicht ganz so schön war, war die Tatsache, dass eine dicke fette Wolke den gleichen Plan gehabt hatte und so hing sie an der Bergspitze rum und sorgte dafür, dass wir nicht so wirklich viel sehen konnten, außer weiß. Und dann hat sie auch noch angefangen zu regnen zu allem Überfluss. Aber das war uns irgendwie alles egal, wir aßen in aller Ruhe unser Käsebrot und begannen dann mit dem Abstieg durchs Weiß. Der war erstmal ziemlich schwer, weil man nur über eine Art Sandboden lief, der bei jedem Schritt unter den Füßen wegrutschte und so fand man nirgens Halt und fühlte sich ein bisschen wie beim Skifahren. Doch irgendwann wurde der Boden wieder fester und auch das Weiß lichtete sich, so dass wir ein paar hübsche Seen bewundern konnten. So war die Wanderung zwar wirklich sehr anstrengend aber auch wunderschön und eigentlich konnte einem jeder Anblick der Natur um einen herum den Atem rauben, wenn man mal kurz anhielt und das ganze auf sich wirken ließ. Irgendwann machten wir noch eine kleine Pause bei einer Hütte und dann ging es ans letzte Stückchen des Abstiegs, langsam waren wir wirklich ganz schön kaputt, aber bevor wir schlechte Laune bekommen konnten hatten wir es schon geschafft und kamen nach insgesamt 7 Stunden wandern auf dem Parkplatz an, von dem aus uns der Bus wieder abholen würde. Allerdings hatten wir bis dahin noch eine Stunde und da wir so unglaublich müde und kaputt waren schliefen wir erstmal ein, glücklich und zufrieden, dass wir das Alpine Crossing gemacht und überlebt hatten. Als dann eine Stunde später der Bus kam hatten wir Glück so freundliche Mitmenschen zu haben, die uns darauf hingewiesen haben, denn sonst wäre er wohl ohne uns wieder abgefahren und wir hatten fröhlich auf der Wiese vor uns hin geschnarcht... :D Im Bus herrschte Totenstille, alle waren völlig platt und die Hälfte schlief. Wir wurden als letztes abgesetzt und zwar vor dem Base Hostel in Taupo, das hatten wir supergut geplant, da konnten wir uns dann nämlich gleich rein schmuggeln, um eine warme Dusche zu genießen. Frisch geduscht und trotzdem noch völlig fertig kauften wir noch ein paar Sachen ein, machten einen Zwischenstopp im Burgerking und gönnten uns dann zum zweiten Mal in Taupo eine Pizza beim Dominos. Seeehr gesund, aber heute fehlte uns dann einfach die Kraft zum kochen... :D

 

 

Der Haufen Bilder kommt hier: https://www.dropbox.com/sh/998qx8sjl4d1pgy/AABQGpmm4RvZ00U7-jy7coZEa?dl=0

 

 

Waiotapu Thermal Wonderland

Dienstag, 27.01.2015

 

Heute war mal wieder früh aufstehen angesagt, wir hatten nämlich eine 90 minütige Fahrt zum Waiotapu Thermal Wonderland vor uns und da mussten wir spätestens um halb 10 ankommen. Also gab es ein kurzes Frühstück und dann gings los, wir wollten ja den Geysir Ausbruch nicht verpassen! Das besagte Wonderland hat Jule mir freundlicherweise zum Geburtstag geschenkt, also nicht das ganze, nur den Eintritt natürlich, aber das war ja auch schon mal ziemlich nett von ihr! :) Es handelt sich dabei um ein Gebiet voller Schwefelseen, das heißt überall liegt der penetrante Geruch nach faulen Eiern in der Luft, aber da kann man dann auch mal stark sein und das ignorieren. Also jedenfalls gab es dort auch ein Geysir, das jeden morgen um Viertel nach 10 ausbrach und das wollten wir natürlich nicht verpassen! Wir waren dann auch superpünktlich, kauften unsere Tickets und suchten uns einen guten Platz um den Geysir dann auch richtig zu sehen, wenn er Bumm machte. Leider mussten wir dann erstmal noch eine gute halbe Stunde in der Sonne bruzeln, bis irgendwas passierte, aber dann kam ein Warnwesten Typ (diesmal ohne Strafzettelblock in der Hand) und begann kurz die Geschichte des Geysirs zu erzählen, bevor er irgendwelches chemische Zeug reinkippte, so was ähnliches wie Seife, woraufhin das Blubbern und Brodeln begann. Und plötzlich konnten wir dann eine unglaubliche hohe Wasserfontäne bewundern, die aus dem Geysir spritze. Überall blitzten die Kameras und dann war das Ganze leider auch schon wieder vorbei. Das war jedenfalls schon mal ein beeindruckender Tagesanfang. Weiter ging es mit dem Rundwanderweg vorbei an verschiedensten Kratern und Seen und das alles in aktivem Vulkangebiet. Einige Krater blubberten oder dampften nur ein bisschen, manchmal konnte man brodelnden Matsch und Schlamm sehen, und dann gab es noch gelbe Schwefelhöhlen und viele sehr beeindruckende Seen, die die verschiedensten Farben hatten: grün, gelb, rot, alles dabei! Nachdem wir das alles eine ganze Weile angeschaut und bewundert hatten, am Ende auch noch das knallgrüne Wasserloch namens „Teufelsbad“, ging es weiter. Jule war auf dem Weg auf unergründliche Weise hingefallen und musste jetzt den Weg zu unserem Stopp Rotutua mit schmerzendem Bein antreten, wie sie das aber auch immer schafft... :D Roturua hat uns dann irgendwie nicht so richtig überzeugt, stinkt ziemlich und so... Aber immerhin gab es einen Pack n Save und so konnten wir einkaufen und mal wieder unser Laster ausleben: die Kitkat Sucht. Langsam wird das echt beängstigend, wir sind wirklich richtig abhängig nach Kitkat Chunky. Die Dinger sind der Hammer! Und so hat das irgendwie angefangen, dass wir uns eigentlich jeden Tag irgendwo eins kaufen, vor allem wenn irgendwas schief läuft oder so, nichts tröstet so gut wie ein Kitkat. Aber auch wenn wir einfach einen tollen Tag hatten, wie zum Beispiel heute brauchen wir natürlich unbedingt eins... zur feier des Tages... :D Naja, jedenfalls saßen wir dann glücklich mit unseren Kitkats im Auto und es konnte weitergehen. Und zwar zu den Waikite Valley Thermal Pools, das ist eigentlich eine Art Thermalbad im Freien und es gibt dort auch einen Campingplatz. Im Internet hatten wir gesehen, dass man für 20$ übernachten, und das Thermalbad nutzen konnte. Das konnten wir uns ja nicht entgehen lassen und so stellten wir Sammy auf dem kleinen Campingplatz ab und genossen noch eine ganze Weile die warmen bis heißen Becken, bis wir uns eine ausgiebige Dusche gönnten und dann gemütlich aßen. Anschließend spielten wir noch ein bisschen Volleyball und hatten noch einen schönen Abend, bevor wir müde ins Bett fielen, so viele schöne Eindrücke von Stinke-Seen und heißes Thermalwasser machen einen dann doch ganz schön fertig... :D

 

Und die Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ivq66o9tmxmwnuj/AAAxx0BBRggHk06fRZCxsItya?dl=0

 

Hobbiton und Matamata

Sonntag, 25.01.2015

 

Heute Morgen hat erstmal ein Hahn gedacht wir hätten zum Frühstück eingeladen und so nervte er uns die ganze Zeit und wollte unser Essen. Irgendwann haben wir dann angefangen mit diversen Sachen nach ihm zu werfen und schließlich hat er sich dann ganz bedröppelt verzogen.
Dann konnte es für uns losgehen nach Hobbiton, also sozusagen ins Auenland, wo die Hütten der Hobbits von Herr der Ringe stehen. Doch als wir dort ankamen traf uns fast der Schlag, 75$ pro Person kostet der Eintritt, damit man sich die Hütten anschauen kann und von denen stammt auch nur eine wirklich aus dem Film. Wir dachten noch eine ganze Weile drüber nach, ob man den Preis irgendwie rechtfertigen konnte, wir schafften es aber schließlich nicht und beschlossen unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Naja, nicht ganz unverrichteter Dinge, immerhin haben wir jetzt ein Foto mit Gandalf, von dem stand nämlich eine Figur vor dem Eingang. Und außerdem haben wir im Souvenirshop noch einen ganz tollen Reisführer gekauft, in dem lauter Drehorte von Herr der Ringe aufgelistet sind, die man sich kostenlos anschauen kann, also genau das richtige für uns. So fuhren wir weiter nach Matamata, dort war es aber nicht so besonders spannend und nach einer Weile ging es weiter, wir wollten nämlich zu einem kostenlosen Campingplatz nach Mangakino (ja, das ist eine Stadt) und das war noch ein ganzes Stück. Auf dem Weg hielten wir aber spontan trotzdem nochmal an, weil uns ein Haufen Schilder den Weg zu Wasserfällen wies, und nicht mal zu irgendwelchen, sondern zu den höchsten, die man auf der Nordinsel finden kann. Das kleine Problem war nur, dass man um die sehen zu können sein Auto parken und dann noch mindestens 90 Minuten laufen musste, aber das schreckte uns auch nicht mehr ab, wo wir jetzt schon mal da waren und so marschierten wir los. Das ganze wurde dann ziemlich anstrengend und wir waren wirklich froh, als wir endlich bei der Aussichtsplattform ankamen und da hat es sich dann doch gelohnt, die Wasserfälle sahen wirklich toll aus.
Völlig kaputt erreichten wir unseren Sammy irgendwann wieder und fuhren ohne weitere Stops nach Mangakino. Bei dem freien Schlafplatz handelte es sich um eine Wiese direkt am See, bei der unendlich viele Leute mit ihren Booten herumhandtierten. Es sah aber alles sehr schön aus und wir gingen erstmal eine Runde im See schwimmen, der war zwar alles andere als sauber, aber besser als nichts. Dann ging es ans Kochen und anschließend spielten wir noch eine Runde Volleyball, bevor es dunkel wurde. Den Abend verbrachten wir dann mit Mensch ärgere dich nicht spielen, allerdings wurden wir auch hier wieder ziemlich schnell von den Mücken gejagt und wollten ins Auto wandern, doch bei unserer Umzieh-Aktion kamen leider an die 1000 Mücken und andere eklige Insekten mit in unser trautes Heim und wir mussten uns jeweils mit einem Küchentuch ausrüsten und auf Insektenjagt gehen. Blöd nur, dass wir dabei nicht bedacht hatten, dass das Mensch ärgere dich nicht Brett mitten auf unserer Luftmatratze stand, das heißt nachdem endlich wenigstens die meisten der nervigen Plagegeister dahingeschieden waren mussten wir im kompletten Auto rumkrabbeln um die bunten Männchen wieder zu finden. Es ist uns aber schließlich doch noch gelungen, also können wir bald mal wieder Mensch ärgere dich nicht spielen und dann vielleicht sogar ohne dabei von lauter Insekten gestört zu werden.

 

Und hier gibts die Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/bqc2ww0q0zcopzm/AAB6xaUKMrHjmingXTQjNDuDa?dl=0

 

Mount Manganui und Tauranga

Samstag, 24.01.2015

 

Naja, es war... anders, als auf den Vordersitzen, so richtig bequem kann mans allerdings auch nicht nennen... :D So waren wir mal wieder noch ziemlich müde als wir aufstanden und gönnten uns erstmal ein leckeres Frühstück. Und dann saßen wir da und saßen da und taten nichts, aber wir wollten einfach nicht losfahren, der Abschied von Felix und Robert fiel uns dann doch ganz schön schwer. Trotzdem wussten wir natürlich dass wir nicht ewig da bleiben und die wenige Zeit die wir in Neuseeland haben vertrödelt könnten, also war irgendwann doch der Moment des Abschieds gekommen. Schweren Herzens, mit „My heart will go on“ im Hintergrund und mit weißen Küchentüchern wedelt fuhren wir davon. Sehr theatralisch. Und nach etwa 500 Metern fiel uns dann auf, dass wir wirklich ganz schön traurig waren und wir fuhren erstmal links ran und versuchten die Tränen zu unterdrücken. Keine Ahnung ob das an der Musik oder den Tüchern lag, oder vielleicht doch daran, dass wir einfach eine tolle Zeit mit den Jungs gehabt hatten. Nachdem wir die „Komm wir drehen einfach um und scheißen auf alles“-Phase überwunden hatten fuhren wir dann endgültig los und hörten nur ganz fröhliche Musik, so zur Ablenkung.

Die Fahrt führte zum Mount Manganui, man kann es sich vielleicht schon denken, aber es handelt sich hier um einen Berg. Einen ziemlich hohen Berg und man kann sogar noch ganz auf die Spitze laufen. Nach etwa 5 Sekunden nachdenken, ob wir das nicht vielleicht machen sollten, entschieden wir uns dafür, uns stattdessen an den super schönen Strand am Fuße des Berges zu legen und nichts zu tun. Also lagen wir da ganz entspannt, lasen und spielten irgendwann sogar ganz sportlich Volleyball, es war allerdings ein bisschen zu windig dafür und so rannten wir die meiste Zeit dem Ball hinterher, der über den Strand rollte.
Als wir den Strand genug genossen haben fuhren wir noch ein Stückchen weiter, bis wir nach Tauranga kamen, ein niedliches Städtchen, in dem wir erstmal durch die Einkaufsstraße liefen, allerdings waren wir ein bisschen spät dran und alles machte schon zu. So begnügten wir uns damit uns etwas zu Essen zu kaufen und setzen uns dann mitten auf die Wiese des kulinarischen Festes, das grade lief. Jaaaa, mit Subway und Pizza Hut Essen fühlt man sich schon erstmal ein kleines bisschen seltsam zwischen den ganzen Leuten die kulinarisch vor sich hin schlemmen. Aber es war eine sehr entspannte Stimmung, hat ein bisschen ans ZMF erinnert, und wir machten uns erst nach einer ganzen Weile pappsatt wieder auf den Weg zum Auto.
Die letzte Etappe heute führte uns dann zu einem freien Campingplatz in der Nähe von Matamata, dort wollen wir uns morgen Hobbiton anschauen. Der Platz an sich war auch echt schön, direkt am Fluss gelegen. Das brachte aber auch ein ziemlich großes Problem mit sich: etwa 2 Milliarden Mücken. Da wir sowieso schon ziemlich verstochen waren und langsam genug von dem Gejucke hatten verzogen wir uns deshalb schon ziemlich früh ins Auto und trauten uns da auch nur zum Zähneputzen nochmal ganz kurz raus. Blöde Viecher...

 

 und noch ein paar Bilder: https://www.dropbox.com/sh/9dr5pf953h2l0cz/AAAt1ShLplv6V-wiM7ZbJuGVa?dl=0

Kaiaua Bootsclub

Freitag, 23.01.2015

 

20.1.

 

Dan hatte sich am Morgen immer noch nicht richtig gemeldet, also beschlossen wir den Jungs noch ein bisschen länger auf die Nerven zu gehen, oder andersrum... :D Wir wollten also noch eine Nacht beim Bootsclub bleiben, einen kleinen Ausflug machten wir aber trotzdem, weil wir dringend duschen und einkaufen wollten. Also ging es in das nächste Städtchen (Thames), wo wir mal wieder dank der tollen App von einer Dusche in einem Schwimmbad wussten. Da fuhren wir also hin und genossen eine ausgiebige warme Dusche, das weiß man hier echt immer richtig zu schätzen. Anschließend suchten wir einen Supermarkt und fanden das Paradise: Pack n Save. Das ist der billigste Supermarkt Neuseelands und auch wenn viel immer noch sehr sehr teuer ist, kann man doch so ein paar Sonderangebote abstauben, die sich richtig lohnen. Also gingen wir rein, ganz mit dem Gedanken, dass wir Milch brauchten. Nur Milch. Den Gedanken hatten wir dann ziemlich schnell verdrängt, genau genommen nachdem wir 2 Meter gelaufen waren und auf billiges Shampoo und Kekse stießen. So ging es dann weiter und zwar so lange, bis wir mit einem völlig vollgepackten Einkaufswagen vor der Kasse standen. Jaaa nur Milch...
Als wir dann von unserem Ausflug zurück waren, der dann doch fast den ganzen Tag gedauert hatte, begannen wir wieder mit Karten spielen und nach dem Abendessen gab es dann auch noch eine Runde Tabu und wir errieten fleißig Black Storys. Und dann war da natürlich noch das Highlight des Abends: die Welpen. Da sitzt man da so ganz entspannt und auf einmal rennen 6 extrem süße Hundewelpen über die Wiese. Da kann man ja wohl nicht anders, als hingehen, mit ihnen spielen und sie knuddeln. Das dachten sich irgendwie alle Camper und so saßen bald haufenweise Leute um die niedlichen Pelzknäule herum, die wie wild durch die Gegend rannten, ständig umfielen und neugierig an allem herum knabberten, was sie zwischen die Zähne bekommen konnten. Roberts Schnürsenkel fanden sie dabei irgendwie ganz besonders toll. Nach langem Spielen und Knuddeln und natürlich der Überlegung, wie man wohl am besten einen von ihnen klauen könnte, mussten die niedlichen Welpen dann leider ins Bett und so verabschiedeten wir uns schweren Herzens von ihnen. Da sieht man doch mal wieder, wie einem niedliche Tierchen noch so richtig den Abend versüßen können! :)

 

 

 

21,1,

 

Der nächste Tag und das gleiche Problem: Was machen wir denn jetzt mit der blöden Matratzengeschichte?? Um der Frage ganz gekonnt aus dem Weg zu gehen dachten wir uns wir könnten ja auch einfach noch eine Nacht bleiben, wirklich die letzte! Das taten wir dann auch, aber davor fuhren wir schon wieder nach Thames, dieses Mal im Auto der Jungs, weil die dann doch auch mal beschlossen hatten, dass es Zeit für eine Dusche wäre und wir total Lust hatten nochmal in das neu entdeckte Pack n Save Einkaufsparadise zu gehen. So warteten wir eine Weile auf sie im Auto, während sie duschten und hörten dabei so laut Musik dass es wohl die ganze Straße hörte und dann fuhren wir einkaufen.
Und auch dieser Abend verlief ähnlich wie der letzte, mit Kartenspielen. Weil es dann irgendwann ziemlich kalt wurde entschlossen wir uns zu einem kuscheligen Hippie Sit in in Addi, dem Auto der Jungs. Und weil wir an dessen Decke mit einer super Konstruktion eine Taschenlampe befestigt hatten konnten wir dann sogar da noch weiter spielen. Obwohl die Tage und Abende ja wirklich nichts besonderes waren und immer ziemlich ähnlich abliefen, hatten wir jeden Tag unglaublich viel Spaß und das war wohl auch der Grund, warum wir es irgendwie einfach nicht übers Herz brachten zu gehen. Und natürlich noch die Matrazengeschichte... jedenfalls ein bisschen... :D

 

 

 

22.1.

 

Jaaaa okay, eigentlich war ja schon voraus zu sehen, dass das mit der letzten Nacht und danach fahren wir ganz sicher weiter, mal wieder nichts wird... Aber morgen müssen wir dann wirklich weiter und dieses Mal ist nicht mal mehr die Matrazengeschichte im Weg, wir haben nämlich erfahren, dass Dan gerade in Wellington im Krankenhaus ist, also können wir weiter runter fahren und haben trotzdem noch die Chance ihn zu treffen. Jetzt wollten wir aber erstmal noch den Tag genießen und dachten uns wir würden nochmal zum duschen in die Stadt fahren und dann einfach gleich weiter zu irgendwelchen Wassergärten, über die wir im Internet gelesen hatten. Der erste Teil des Plans klappte auch super, doch dann ist uns aufgefallen, dass wir ja noch gar nicht die Fußgängerzone des Städtchens gesehen hatten und dass wir ja nur mal ganz kurz... jap, genau, wir liefen stundenlang durch die Stadt und schauten in alle möglichen Läden und am Ende blieben wir dann auch noch Stunden im 1$ Shop hängen. Da fanden wir dann noch ein paar Spiele, die wir auch zu zweit spielen konnten, wo wir doch grade so in Spiellaune waren und das beste war ein pinker Pudel, den wir den Jungs mitbringen wollten. Robert hatte nämlich bei einer Runde Tabu seine Zeichenkünste unter Gewalt gestellt und den absolut hässlichsten Pudel gemalt, denn die Welt je gesehen hat. So bekamen sie jetzt einen super tollen pinken Pudel als Andenken an uns. :D
In der Stadt kauften wir uns dann auch endlich mal eine gute CD, beziehungsweise eine mit lauter Liedern, die man mitsingen kann und hörten die gleich ganz Laut auf dem Weg zurück zum Bootsclub. Mit Dancing Queen von Abba kamen wir an und ich glaube den Jungs war es dann doch ein kleines bisschen peinlich uns zu kennen... :D Und der Abend lief dann wieder nach einem sehr ähnlichen Muster ab, wie die letzten Tage, Abendessen und danach spielen. Auch heute saßen wir in Addi zusammen und als wir irgendwann keine Lust mehr auf Karten hatten gab es sogar noch eine richtig coole Massagerunde mit anschließendem Einrenken von Jule. Unsere Rücken knaksen dann doch ganz schön, dieses auf den Vordersitzen schlafen ist eindeutig nicht das Wahre. Als wir das dann so feststellten beschlossen wir doch nochmal zu probieren unsere Luftmatratze aufzupusten und irgendwie anders reinzulegen und siehe da, wir fanden eine Möglichkeit, damit das Ganze gar nicht mehr sooo unbequem aussah und wollen das jetzt heute Nacht mal ausprobieren. Toi, toi, toi!

 

Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/fd0n9idce6h3dxl/AACMtVslOmofbe18EEZdmU-ta?dl=0

Unterwegs auf der Nordinsel

Montag, 19.01.2015

 

14.1.

 

Heute hielten wir es dann doch mal für nötig weiter zu fahren, egal wie schön ein Ort ist, man will ja trotzdem noch genug Zeit für die anderen haben. Wir freuten uns, dass Felix und Robert beschlossen hatten uns zu begleiten, weil sie irgendwie nicht wirklich einen anderen Plan hatten. So fuhren wir los, erstmal zum Warehouse, das ist sowas wie der neuseeländische IKEA. Dahin hatte uns Dan nämlich geschickt und gemeint wir sollten uns alles was wir noch bräuchten, inklusive Matratze, erstmal selber kaufen und er würde uns dann das Geld zurück geben, wenn wir uns treffen. Das fanden wir natürlich nicht so optimal, aber uns blieb ja auch nicht viel anderes übrig, also wollten wir das tun und schleppten die Jungs ins besagte Warehouse. Das war für die beiden Kindsköpfe das Paradies, da gibt’s nämlich auch lauter Kinderspielzeug und alles mögliche, mit dem man richtig Scheiße bauen kann. So hielten wir uns jedenfalls ziemlich lange in dem riesigen Laden auf und ein Lachkrampf folgte dem nächsten. Eine Matratze haben wir dann auch gesichtet und Felix hat sie für uns durch die Gegend getragen, allerdings von Anfang an mit der Anmerkung, dass die niemals in unser Auto passen würde. Doooch das wird sie, behaupteten wir felsenfest. Tat sie aber nicht. Kein bisschen, um genau zu sein. Deshalb musste Felix die wunderhübsche Matratze leider gleich wieder zurück tragen. Dabei sorgte er noch für Belustigung aller Warehouse Kunden, weil die Matratze so riesig war, dass er darunter nichts mehr sehen konnte, und eine wild rumrennende Matratze auf dem Parkplatz sieht dann doch ein bisschen witzig aus. :D

Als endlich alles erledigt war und wir blöderweise immer noch keine Matratze hatten, fuhren wir weiter nach Bay of Island, da waren wir ja schonmal gewesen, um einzukaufen. Und dann wollten uns die Jungs eigentlich an irgendeinen Strand führen, wo wir schlafen konnten, allerdings hat Felix das mit der Navigation wohl noch nicht so ganz raus und wir landeten an irgendeiner Bucht. Aber immerhin gab es öffentliche Toiletten. Wir setzten uns dann gemütlich in unseren super Campingstühlen zusammen, tranken ein Tässchen Wein und erzählten weiter Geschichten aus dem Leben. Irgendwann hielt ein Auto in der Nähe und ein Kerl kam auf uns zu. Er sprach uns auch sofort an und fragte dann tatsächlich noch, ob wir reiten würden. Wir sagten natürlich begeistert ja, die Jungs hatten Angst vor Pferden. Der Kerl bot uns dann einen Strandritt für nur 60$ pro Person an und meinten wir könnten ihn schon morgen früh machen, wir müssten nur um 9 bei seiner Farm sein. Spontan sagten wir zu, so ein gutes Angebot durften wir uns doch nicht durch die Lappen gehen lassen und nachdem wir den Abend noch sehr nett verbracht hatten gingen wir schlafen und freuten uns schon auf den Ausritt. Da merkte man doch fast nicht, dass man immer noch auf den Vordersitzen, statt auf einer Matratze liegt...

 

 

 

15.1.

 

Erstaunlicherweise haben wir es heute wirklich geschafft beim ziemlich frühen Weckerklingeln aufzustehen. Weniger erstaunlich war dann, dass wir viel zu lange fürs Frühstück und alles gebraucht und uns dann auch noch ein bisschen verfahren haben, so dass wir trotzdem fast eine halbe Stunde zu spät bei dem völlig durchgeknallten Reitkerl ankamen. Er war gerade damit beschäftigt die richtigen Pferde zu suchen und meinte unsere Verspätung wäre überhaupt nicht schlimm, es gab ja auch eigentlich niemanden der auf uns wartete, außer ihm und seinem Bruder. Der war Ex-Jockey und erzählte ungefähr alle 2 Minuten irgendwas über Rennpferde etc., aber er war echt nett. So bekamen wir zwei super süße Pferdchen und nachdem wir sie kurz geputzt hatten wurden sie auch schon gesattelt und alles und es konnte los gehen. Das sah Jules Pferd allerdings irgendwie anders, es wollte partout nicht in die Richtung gehen, in die es sollte. Also schlug der Ex-Jockey einen Pferdetausch vor, weil er sich irgendwie völlig sicher war, dass er das Pferdchen zum laufen kriegen würde. Hat er aber auch nicht geschafft, erst als er abgestiegen war und es ein Stück geführt hatte gings wieder und der Ausritt konnte endlich los gehen. Zuerst ritten wir über Wiesen, dann ging es ein Stückchen in den Wald und anschließend kamen wir bei einer Bucht wieder raus. Weil grade Ebbe war gab es auch ein paar Sandbänke, aber im großen und ganzen war dann da doch ganzschön viel Wasser, aber das schien der Reitkerl schon erwartet zu haben, also ging es einfach einmal mitten durch. Da wurden gerade Jule und ich dann doch ein bisschen nass, weil wir auch noch die kleineren Pferde erwischt hatten, aber es war echt witzig. Dann ritten wir an ein paar Stränden entlang, nochmal ein Stück durch den Wald und kamen an einem wunderschönen Strand, allerdings kam uns davor noch ein kleiner nerviger Hund in die Quere, der unsere Pferde ziemlich erschreckte. Jule saß noch drauf, was dazu führte, dass sie ziemlich schnell im nächsten Baum hing, weil ihr Pferd auf schnellstmöglichem Weg in den Wald zurück wollte. Ich war grade abgestiegen und hatte alle Mühe meins festzuhalten, es hatte nämlich einen sehr ähnlichen Plan. Wir kriegten es aber alle hin die Tiere zu beruhigen und nachdem wir wieder aufgestiegen waren konnte der Strandritt endlich weitergehen. Jetzt waren wir auch an der Galoppstrecke angekommen und das Gefühl am Strand entlang zu galoppieren, mit den Wellen und türkisenem Wasser, war einfach atemberaubend! Irgendwann ging es dann den Weg zurück, den wir gekommen waren und diesmal war schon Flut, deshalb bekamen wir ziemlich schnell nasse Füße, hatten aber wirklich unseren Spaß. :D Doch auch die schönsten Sachen gehen ja irgendwann vorbei und so mussten wir uns schon viel zu bald wieder von den beiden Reitern und den Pferden verabschieden und fuhren zurück zu Robert und Felix, die an unserem Schlafplatz auf uns warteten. Zusammen ging es dann weiter zu den Abby Caves. Das sind Glühwürmchenhöhlen und ich weiß nicht so wirklich wie wir uns das vorgestellt hatten, aber die zu erkunden war dann doch ein bisschen schwerer als gedacht. Es war ziemlich dunkel und feucht, wir haben dann ganz langsam versucht da durch zu klettern, das war im Licht von zwei ziemlich kleinen Taschenlampen dann doch etwas kompliziert. Als wir irgendwann ein Stück in die Höhle geklettert waren knipsten wir die Lampen aus und siehe da: die Wände und die Decke waren voller leuchtender Glühwürmchen! Sah wirklich sehr sehr schön aus, aber viel weiter rein zu gehen war uns dann doch eine zu rutschige Angelegenheit und so traten wir den Rückweg an, nachdem wir den Anblick ein bisschen genossen hatten.
Anschließend fuhren wir in ein Schwimmbad in Whangerei, weil wir dank der tollen Campermates App wussten, dass es dort eine Dusche gab, die man benutzen konnte. Die Jungs waren nach 5 Minuten fertig und mussten dann leider noch eine halbe Stunde warten bis auch wir mal soweit waren, aber gut, langsam gewöhnen sie sich ja schon dran ständig auf uns zu warten... :D
Unser nächster Stop war mal wieder das Warehouse, Jule und ich hatten ja immer noch das Problem, dass wir ziemlich Matratzenlos da standen und das wollten wir jetzt endlich ändern. Also kam der Versuch mit der Luftmatratze, die war nämlich laut Verpackung wenigstens nicht ganz so breit wie die letzte. Doch als wir später dank Jule unseren Schlafplatz direkt an einem sehr schönen Strand gefunden hatten und Felix sich die Mühe machte die Luftmatratze ewig aufzupumpen, mussten wir blöderweise feststellen, dass auch die noch zu breit war, um richtig in Sammy zu passen. Da hieß es dann Luft wieder raus und nochmal auf den Vordersitzen schlafen. Doch wir ließen uns die gute Laune nicht verderben, kochten entspannt und verbrachten den Abend dann am Strand und auf dem Spielplatz.

 

 

 

16.1.

 

Nach einem gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen ging es schon bald weiter an den Paikiri Beach, das ist ein Strand an dem die Jungs schon mal übernachtet hatten und den fanden sie so schön, dass sie da unbedingt nochmal hin wollten, also sind wir halt mitgegangen. Er war dann auch wirklich sehr schön und wir genossen den Tag am Strand, lagen in der Sonne und konnten sogar zum ersten Mal seit dem Tattoo stechen wieder ins Wasser. Irgendwann am Nachmittag liefen wir dann mal zum benachbarten Campingplatz und kauften uns ein leckeres Eis und dann spielten wir noch zusammen Volleyball, was allerdings nur mehr oder weniger gut klappte, lustig war es aber trotzdem. Nach dem Essen spielten wir mal wieder eine Runde Tabu und danach entschieden wir spontan, dass jetzt ein super Zeitpunkt wäre, um Felix die Haare zu schneiden. Von der Idee waren auch wirklich alle völlig begeistert, außer Felix selbst vielleicht... :D Aber den haben wir dann auch noch überredet gekriegt und bevor er es sich nochmal anders überlegen konnte saß er schon auf einem Campingstuhl und Robert kam mit gezücktem Rasierer angelaufen. Und während Jule und ich fleißig mit unseren Taschenlampen leuchteten machte sich Robert daran überall alles mögliche abzuschneiden. Sein Kommentar dazu war: „Höhö, wie bei so nem Schaf“, während Felix die ganze Zeit Angst um sein Ohr hatte und befürchtete bestimmt gleich völlig scheiße auszusehen. Die ganze Prozedur dauerte ziemlich lange, Felix hatte dann doch ziemlich lange Haare gehabt, aber irgendwann war er überstanden, dann hatte er auf beiden Seiten einen Sitecut und es sah erstaunlicherweise kein bisschen blöd aus. Robert hat wohl doch mehr Frisörtalent, als man gedacht hätte. :D Jedenfalls hat diese extrem witzige Spontanaktion den Abend echt perfekt gemacht und wir dürfen gespannt sein, wie Felix sein neues Ich findet, wenn er morgen früh zum ersten Mal bei Tageslicht in den Spiegel schauen kann...

 

 

 

 

17.1.

 

Um die Frage des Vorabends zu beantworten: sogar Felix selbst war am Morgen rundum zufrieden mit seiner neuen Frisur! Da waren dann alle glücklich, vor allem Robert, der jetzt alle zwei Minuten erwähnt, was für ein toller Friseur er ist, und wir konnten die Weiterreise antreten. Heute ging es zum zweiten Mal nach Auckland, allerdings wollten wir dort dieses mal nur kurz dem Hostel einen Besuch abstatten, in dem wir am Anfang übernachtet hatten, um unsere Wäsche zu waschen und illegalerweise eine kostenlose Dusche abzustauben. Das klappte auch alles wunderbar, so dass wir ein wenig später frisch geduscht und mit sauberer Wäsche beim Dominos einkehren konnten, um die leckere 5$ Pizza zu genießen. Nachdem noch ein paar Vorräte aufgefrischt wurden konnte es weiter gehen, in Auckland selbst gibt es nämlich absolut keinen Campingplatz oder irgendwas, wo man im Auto übernachten dürfte. Also fuhren und fuhren wir und erst als es dann irgendwann dunkel wurde suchten wir uns mal einen Schlafplatz. Dieses Mal wurde es der Parkplatz eines Sportvereins, wo es auch öffentliche Klos gab, also fast ein Campingplatz... Diese Klos waren übrigens der Hammer, wir waren alle ziemlich fasziniert. :D Das hat so angefangen, das man die Tür zugemacht hat und auf einmal kam eine Stimme, die sagt: „Door closed. Press the button to lock.“ Na gut, dann drückt man halt auf den wild leuchtenden Knopf neben der Tür und schwups kriegt man gesagt, dass die Tür jetzt abgeschlossen ist und man genau 10 Minuten Zeit auf dem Klo verbringen darf. Anschließend setzt wunderbar entspannende Klaviermusik ein, keine Ahnung für was das gut sein soll und zwischendrin flüstert die Stimme immer wieder im Hintergrund: „your maximal usetime is 10 minutes“ Und dann gibt’s überall leuchtende Knöpfchen für Klopapier, Wasser, Seife und und und. Also wie man sieht, das faszinierendste Klo unserer Reise! :D
Wir haben dann aber trotzdem nicht den ganzen Abend auf dem Klo verbracht, sondern haben uns unter der Tribüne des Sportplatzes zusammengesetzt, weil es angefangen hat zu regnen. Und nachdem wir uns da noch eine ganze Weile unterhalten hatten ging es ab ins Bett, beziehungsweise auf die Vordersitze.

 

 

 

18.1.

 

Und schon wieder sind wir ziemlich früh aufgebrochen, wir hatten nämlich ziemlich große Pläne für den Ttag. Zuerst fuhren wir zum Hot water beach, das ist ein Strand, an dem man Löcher in den Sand graben kann und dann kommt heißes Wasser raus. Allerdings waren wir irgendwie ein bisschen spät dran und die Flut setzte schon langsam ein, deshalb konnten wir uns nicht mehr wirklich eigene Löcher buddeln, sondern nur noch ein wenig in denen, die andere vor uns gebuddelt hatten, herumstapfen. Wir legten uns dann noch eine Weile in die Sonne und genossen das tolle Wetter, bevor wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto machten. Auf dem Weg kamen wir an einem sehr sehr schönen Cafe vorbei und setzten uns dort in den Garten, um uns zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise so ein richtig dickes Stück Kuchen zu gönnen. Anschließend fuhren wir weiter zum Cathedral Cove, beziehungsweise zu einem Parkplatz, von dem aus man dorthin laufen konnte. Also ging es 1 ½ Stunden über Strände und dann auf so einem Küstenweg entlang und obwohl das wirklich schön war und man tolle Ausblicke hatte, war es auch unglaublich anstrengend und wir waren froh als wir endlich beim Cathedral Cove ankamen. Das ist ein riesiges Loch, beziehungsweise ein Bogen im Stein, direkt am Strand und auf beiden Seiten ist Strand und Meer. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen seltsam, sieht aber wirklich toll aus! Wir blieben eine Weile dort am Strand, dann wurde es aber schon wieder realtiv spät und wir mussten anfangen uns Gedanken darüber zu machen, wo wir die Nacht verbringen würden. Zuerst fuhren wir zu einem schönen Platz direkt am Strand und begannen gerade dort zu kochen, als ein ziemlich unfreundlicher Mann mit Hund kam und uns erklärt hat, dass wir hier nicht die Nacht verbringen könnten, weil Camping verboten ist und wir sollten machen, dass wir weg kommen. Das haben wir dann doch lieber mal gemacht, nachdem wir fertig gegessen hatten, allerdings gestaltete es sich als ziemlich schwer einen anderen Parkplatz zu finden. Irgendwann kamen wir in ein kleines Städtchen, in dem es einen Overnight Parkplatz am Hafen gab. Es gab zwar ein Schild, dass dieser nur für Selbstversorger fahrzeuge gedacht war, aber da es öffentliche Toiletten direkt nebendran gab, machten wir uns da nicht so viel draus. Wir gingen dann noch ein bisschen das Städtchen und den Hafen erkunden und legten uns anschließend schlafen.

 

 

 

19.1.

 

Wir hatten ja seit Beginn unserer Reise schon ein paar ziemlich unangenehme erste Momente, beim aufwachen. Ich erinnere an den verpassten Flug von Sydney nach Cairns, oder an dem Morgen, an dem Jules Handy kaputt war. Heute kam ein weiterer dazu. „Linda, scheiße!“ waren die ersten Worte und das erste was man sehen konnte war ein Kerl mit orangener Warnweste und einem weißen Block in der Hand. Warum wir denn auf einem Parkplatz für Selbstversorger stehen würden, auch wenn wir ganz offensichtlich kein Klo im Auto hätten. Robert schlug später vor wir hätten erwähnen können, dass wir zur Not auch in unsere Kühltruhe scheißen würden, aber ob das was gebracht hätte ist natürlich fraglich. Jedenfalls erklärte ich dem Warnwesten Kerl dann so verschlafen wie möglich, dass wir sooo spät ankamen und im Dunkeln das Schild gar nicht richtig gesehen hätten, mal ganz davon abgesehen, dass wir nicht wüssten was Self-contained denn überhaupt ist. Er war dann aucuh relativ verständnisvoll, meinte aber er käme jetzt trotzdem nicht drum rum uns einen Strafzettel über 200$ auszustellen. Das war natürlich eher weniger erfreulich, aber immerhin erklärte er uns noch, dass wir einen Zettel zu unserer Verteidigung ausfüllen könnten und auf den unwahrscheinlichen Fall warten, dass wir es dann nicht zahlen müssten. Die Jungs bekamen logischerweise genau den gleichen Strafzettel, allerdings war der Kerl zu ihnen sehr viel weniger freundlich gewesen und hatte auch nichts von Verteidigung oder irgendwas erzählt, das ließ ihre Laune dann noch weiter sinken, falls das überhaupt möglich war. Trotz allem versuchten wir nicht total deprimiert zu sein, denn so scheiße das auch war, ändern konnten wir es halt auch nicht. Jule und ich gönnten uns erstmal einen leckeren Frühstüksmuffin in der nächsten Bäckerei und dann warteten wir einfach darauf, dass es 9 Uhr wurde, geweckt hatte uns der Warnwestenkerl nämlich unverschämterweise schon um 7, weil dann das Office aufmachte und wir unseren Verteidigungszettel ausfüllen konnten. Das taten wir dann auch, allerdings wurde uns ziemlich schnell klar, dass unsere Chancen aus der Sache wieder rauszukommen ziemlich gering waren. Es sah nämlich so aus, als würden in diesem Office täglich hunderte von Backpackern antanzen und alle mit der gleichen Begründung versuchen um die 200$ herumzukommen. Da würde ich als Mitarbeiter wahrscheinlich auch irgendwann anfangen einfach überall einen abgelehnt Stempel draufzuklatschen. Nach diesen Vorfällen war uns jedenfalls klar, dass wir hier nicht noch eine Nacht bleiben konnten und wollten, also machten wir uns auf den Weg zu einem kostenlosen Campingplatz, den wir in der App gefunden hatten. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es sich um einen Bootsclub völlig im Nichts handelte, aber es war direkt am Meer, gab Tische und Bänke und Toiletten, also alles was das Herz begehrt. Und das beste: wir mussten nicht befürchten morgens wieder mit einem Warnwestenkerl in den Tag zu starten. Also parkten wir unsere Autos und verbrachten den Rest des Tages dann sehr entspannt mit lesen und Karten spielen und zwischendrin schliefen wir immer wieder ein. Wenn der uns aber auch schon um 7 wecken musste... Auch am Abend vertrieben wir uns dann die Zeit mit verschiedenen Spielen und gingen irgendwann völlig angstfrei schlafen, das ist doch auch mal was schönes.

 

Bildeeer: https://www.dropbox.com/sh/onp4puqiv0xnni7/AADnXWnmzRmIBNk02HkBXKGNa?dl=0

 

Cape Reinga und 90 Mile Beach

Dienstag, 13.01.2015

 

12.1.

 

Wir haben auch diese Nacht wieder ziemlich gut überlebt und wurden dann irgendwann von der Sonne geweckt. Nach einem leckeren Frühstück mussten wir leider feststellen, dass Dan immer noch im Krankenhaus war und überhaupt nicht auf dem Weg zu uns. Schade eigentlich, hatten wir wohl immer noch keine Matratze und mussten uns weiterhin mit den Vordersitzen begnügen. Da wir aber deswegen nicht tatenlos rum sitzen wollten, beschlossen wir ganz in die oberste Spitze Neuseelands zu fahren, zum Cape Reinga. Kurz bevor wir dort ankamen mussten wir nochmal tanken, an der einzigen Tankstelle, die es in diesem Zipfel gibt und mussten dort dann erstmal warten, weil 2 deutsche Jungs im Weg rumstanden und irgendwie nicht tankten. Dass sie deutsch waren merkten wir daran, dass sich einer von beiden lautstark aufregte, weil offensichtlich der Tankautomat ihre Kreditkarte nicht akzeptierte. Das erklärte dann auch, warum sie nicht tankten. Also taten wir das zuerst und Jules Karte funktionierte einwandfrei. Nett wie wir sind boten wir natürlich an, ihnen gegen Bargeld das Tanken zu bezahlen und sie nahmen dankend an. Dann kamen wir noch ins Gespräch darüber wo wir denn jetzt hinfahren wollten und stellten fest, dass wir alle nicht so richtig einen Plan hatten und dass man sich ja eigentlich mal zusammentun könnte. Zuerst fuhren wir aber noch zum Cape und genossen die wunder, wunderschöne Aussicht, schossen eine ganze Menge Fotos und so weiter und dann machten wir uns wieder auf den Rückweg, beziehungsweise auf die Suche nach einem Schlafplatz. Auf dem Weg wollten wir noch nach einer Dusche suchen und kamen dabei zufällig völlig an den Arsch der Welt. Was für ein Glück, dass da auch ein richtig schöner Strand war, an dem wir uns noch ein bisschen sonnten bevor wir nach einer Weile immer noch ungeduscht aber jetzt auch noch sandig weiter fuhren. Dank einer tollen App, die einem freie Campingplätze überall in Neuseeland anzeigt kamen wir zu einem Park direkt am 90 Mile Beach, der völlig Spendenfinanziert war, das heißt man kann sich dort hinstellen, Duschen, Küche und alles benutzen und schmeißt dann einfach ein bisschen was in die Spendenbox. Da haben wir dann auch die beiden Deutschen von der Tankstelle wieder getroffen und nachdem wir erstmal die dringend notwendige Dusche genossen und ein paar Toasts gefuttert hatten, setzten wir uns mit ihnen an den endlos weiten Strand und wurden im Gegenzug für unsere Rettungsaktion auf ein Bier eingeladen. Die beiden Jungs waren wirklich nett und der Abend sehr gemütlich, so dass wir erst als es dann wirklich ziemlich, ziemlich kalt wurde zurück zum Camp gingen und uns in unsere Autos verzogen, um zu schlafen.

 

 

 

 

13.1.

 

Es ist echt ein schönes Gefühl, wenn man aufwacht und steht auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am Strand, kann einfach auf ein sauberes Klo gehen, sich die Zähne putzen und duschen wenn man will, das hat man hier nicht so richtig oft. Wenn man immer einfach irgendwo schläft, kann die Suche nach einer Dusche und so weiter schon manchmal ziemlich lange dauern, wie wir ja gemerkt hatten. Nachdem sich Dan dann auch immer noch nicht gemeldet hatten beschlossen wir einfach noch eine Nacht zu bleiben und das taten auch die beiden Jungs von gestern, die kommen übrigens aus Heilbronn und heißen Felix und Robert. So verbrachten wir den Tag mit ihnen, fuhren mal zum einkaufen, lagen am Strand, spielten Frisbee und machten eine supertolle Massagerunde. Irgendwann saßen wir alle grade rum und haben gelesen, als plötzlich eine Frau auf den Campingplatz fuhr und fragte ob wir gerade Zeit hätten, am Strand bräuchten zwei Deutsche Hilfe, weil ihr Auto im Sand stecken geblieben war. Natürlich sprangen wir sofort hilfsbereit zu ihr ins Auto und saßen dann zu dritt mit 2 sabbernden Hunden auf der Rückbank. Am Strand war das Unglück nicht zu übersehen, die beiden Jungs schienen wirklich ganz schön dumm gewesen zu sein und waren grade in den tiefsten Sand gefahren, den man am gesamten Strand finden konnte. Dementsprechend lange hat es auch gedauert, das Auto da wieder raus zu kriegen, aber schließlich hat es dann doch geklappt und die beiden konnten glücklich weiterfahren.
Wir haben dann lecker gegessen und waren anschließend super sportlich unterwegs und sind durch die Dünen gejoggt. Eigentlich wollten wir einfach den Weg entlang joggen, aber Felix war auch dabei und zeigte irgendwann Richtung Wald und noch bevor wir irgendwas sagen konnten war er auch schon darin verschwunden. Also rannten wir ihm hinterher, was dazu führte, dass wir uns völlig verliefen und er uns dann über irgendwelches Geäst, Wiesen, Sand und vollgeschissene Kuhweiden wieder zum Campingplatz zurück bringen mussten. Immerhin hat er das geschafft und wir konnten dort erstmal duschen, nachdem wir uns noch kurz am Strand abgekühlt hatten.

Den Abend verbrachten wir dann wieder mit Musik und lustigen Geschichten am Strand, heute wurde uns allerdings schneller kalt, so dass wir irgendwann zurück zum Camp gingen, uns in die Küche setzten und anfingen Tabu zu spielen. Das war dann auch noch sehr unterhaltsam, Robert hat den hässlichsten Pudel gemalt, den die Welt je gesehen hat und Felix ist erstmal die Hose gerissen, als er versucht hat Aerobic pantomimisch darzustellen. :D

 

Bilder gibts hier:
https://www.dropbox.com/sh/sm4vid4lw2uge3m/AAAfPmEhTSbiUgGDfW1wnq5Oa?dl=0

 

Bay of Islands

Samstag, 10.01.2015

 

10.1.

 

Der Morgen begann erstmal mit einem gemütlichen Frühstück, wir mussten ja sowieso warten bis sich Dan meldete. Das tat er dann auch und leider mit der Mitteilung, dass er immer noch im Krankenhaus fest hing und dass wir ihn auf seiner Farm in Bay of Islands treffen sollten. Also kauften wir noch ein und suchten dann nach unserem Auto, es war nämlich gar nicht so leicht die Seitenstraße wiederzufinden, aber wir wurden tatkräftig von Dan unterstützt, der ein Google Maps Bild nach dem anderen schickte, um uns zu zeigen wo wir nach Sammy suchen sollten. So wurden wir dann auch irgendwann fündig und fuhren los und nachdem wir gleich zum ersten Mal tanken mussten und dabei so unsere Problemchen hatten, verlief der Rest der Fahrt dann sehr reibungslos. Erstmal ging es nach Waipu, wo wir in einem hübschen Park für ein Picknic anhielten. Und dann wollten wir eigentlich weiter zu Dans Farm, doch der schrieb uns, dass er immer noch nicht aus dem Krankenhaus weg kam und dass wir uns für diese Nacht einen Platz zum schlafen suchen sollten und ihn dann morgen treffen. Also fuhren wir an den Tutukaka Beach und kurz bevor wir da waren wurde es dann nochmal sehr aufregend: Polizeikontrolle. Ganz langsam fuhren wir zur Polizistin, die mit einem seltsamen Gerätchen in der Hand mitten auf der Straße stand. „Hahaha du musst pusten“, freute sich Jule. Das wollte ich dann auch gleich mal tun und versuchte fleißig in das Gerätchen zu pusten, bis die freundliche Polizistin es wegzog und mich aufklärte, dass ich nur meinen Namen und meine Adresse sagen sollte. Das mit dem Namen war ja kein Problem, aber dann musste ich ihr doch erstmal erklären, dass ich nur eine deutsche Adresse hatte, doch sie beruhigte mich dann ganz schnell, meinte sie wollten mich nur auf Alkohol testen, aber es wäre alles okay, auf dem Gerätchen stand nämlich dick und fett „No Alcohol“ und schon durften wir weiter. Das war also die erste Polizeikontrolle meines Lebens.
Der Tutukaka Beach war dann echt hübsch, eine kleine Bucht mit einigen Seegelschiffchen und nachdem wir das noch auf einigen Bildern festgehalten hatten und noch etwas gelesen hatten ging es auch bald ins Bett, beziehungsweise auf die Vordersitze, eine Matratze hatten wir ja nicht. Die Sitze konnte man aber zum Glück fast in eine waagrechte Position bringen und so war das gar nicht so schlimm, wie es klingt, man konnte jedenfalls schlafen. Jetzt hatte unser Abenteuer in Neuseeland endlich so richtig begonnen.

 

 

 

11.1.

 

Nachdem wir die erste Nacht in Sammy gut überlebt hatten und in Ruhe gefrühstückt hatten, nutzten wir erstmal die neu gewonnene Flexibilität und machten bei den Rainbow Falls halt, das ist ein sehr hübscher Wasserfall und das beste ist, dass man wirklich direkt dort hin fahren konnte und nicht noch 3 Stunden laufen, um ihn zu sehen.
Dann ging es weiter nach Bay of Island, auf dem Weg kauften wir noch an einem Obststand an der Straße ein paar super leckere Erdbeeren und dann schauten wir uns die Stadt an, in der gerade auch noch irgendein Sommerfest war, bei dem drei junge Akrobaten ihr Können zeigten, also gab es gleich noch mehr zu sehen. Dann deckten wir uns wieder reichlich mit Essen ein und suchten leider erfolglos nach einer Dusche, bevor wir uns noch ein bisschen an den Strand legten und uns dann in eine Bar setzen, um etwas zu essen. Inzwischen war es dann doch wieder später geworden und wir mussten uns noch einen Schlafplatz suchen. Am Ende hielten wir es dann für die beste Lösung, bei einer Wendeplattform direkt an einer schönen Bucht aber völlig am Arsch der Welt zu parken, so dass uns dort hoffentlich keiner finden würde. Dort beschäftigten wir uns dann noch ein bisschen und nach einer gemütlichen Vorleserunde im Auto schliefen wir erneut auf den Vordersitzen ein. Ganz in der Hoffnung, dass Dan am nächsten Tag endlich aus dem Krankenhaus raus sein würde, so Leid es uns auch für ihn und natürlich für seinen Cousin tat.

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/i3nvxac19ueq21j/AABHXsjzMm4kZPWT_hrg8bWWa?dl=0

Auckland-Hello New Zealand! :)

Dienstag, 06.01.2015

 

Tag 1

 

Nachdem der Flug nach Auckland erstmal ewig Verspätung hatte und wir stundenlang am Flughafen rum saßen, gingen die paar Stunden im Flugzeug dann erstaunlich schnell vorbei und ehe wir uns versahen waren wir schon im Landeanflug und sahen grüne Hügel überall und alles war eigentlich ziemlich genau so, wie man sich das immer vorgestellt hat.

Die ganzen Kontrollen am Flughafen dauerten dann auch nochmal eine Weile, die Neuseeländer scheinen echt Angst davor zu haben was man ihnen für Sachen auf ihr Inselchen bringen könnte. Jedenfalls muss man alles was man mal draußen benutzt hat verzollen und so. Wir kamen dann aber doch ganz unproblematisch durch und wurden am Ende noch von einem übertrieben süßen Hund beschnüffelt, der aber auch nichts gefunden hat.

Anschließend nahmen wir den Bus in die Stadt,der direkt vor dem Hostel hielt. Das Base Hostel hier ist unglaublich groß und deswegen ist es auch nicht so einfach mit irgendwem in Kontakt zu kommen, weil jeder so ein bisschen sein eigenes Ding macht. Und das Zimmer hatte ungünstigerweise keine Fenster, aber ansonsten war es echt gut, sauber und alles. Wir sind dann erstmal einkaufen gegangen, wobei wir leider feststellen mussten, dass hier Lebensmittel kein bisschen billiger sind als in Australien. Aber bisher müssen wir ja noch nicht hungern.

Zurück im Hostel wurde gekocht, zum ersten Mal Kartoffeln, seit wir losgegangen sind und die waren auch noch ziemlich lecker, falls das irgendjemanden interessiert. :D Und dann gingen wir auch schon bald ins Bett, wir waren todmüde vom frühen aufstehen und der Reise. Hier ist es jetzt übrigens nochmal 2 Stunden später, also exakt 12 Stunden Zeitverschiebung, sehr praktisch zu rechnen. Ganz liebe Grüße also aus Neuseeland! :)

 

 

 

Tag 2

 

Heute haben wir erstmal ganz schön lange geschlafen, dass ist in so einem Raum ohne Fenster und wenn man so müde ist auch wirklich leicht. Dann frühstückten wir ganz gemütlich und rafften uns dann irgendwann auf noch in die Stadt zu gehen und da shoppten wir dann ein bisschen.

Gerade noch rechtzeitig waren wir zurück im Hostel und schafften es zu kochen bevor wir los zum Skytower mussten, weil wir von dort aus den Sonnenuntergang sehen wollten. Der Skytower ist wie der Name schon sagt einfach ein sehr sehr hoher Turm mitten in Auckland und man hat einen atemberaubenden Blick über die Stadt, sieht die ganzen Inseln und alles.
Da fuhren wir nun also die 60 Stockwerke mit dem Aufzug hoch und genossen stundenlang den Ausblick. Der Sonnenuntergang war wunderschön und als es dann richtig dunkel wurde und nach und nach die ganze Stadt beleuchtet wurde, war der Anblick mindestens genauso schön!

Nachdem wir uns dann doch satt gesehen hatten fuhren wir wieder nach unten und machten noch halt im Souvenirshop, um die ganzen knuddeligen Plüschkiwis und Schafe zu bewundern. So haben wir jetzt jedenfalls schon mal einen sehr schönen ersten Eindruck von Neuseeland von oben bekommen, hat sich auf jedenfall gelohnt! :)

 

 

 

Tag 3

 

Mist. Heute wollten wir eigentlich auf eine der Inseln fahren, die um Auckland herum liegen, dafür hatten wir uns auch ganz vorbildlich einen Wecker auf halb 8 gestellt. Das Problem war nur der Argentinier in unserem Zimmer, dessen Wecker klingelte nämlich um 6 und irgendwie hielt er es erstmal eine halbe Stunde nicht für nötig ihn wieder aus zu stellen. Da konnte man dann natürlich eher weniger gut schlafen und dementsprechend müde waren wir noch, als unsere Wecker klingelten. Deshalb reagierten wir beide genau gleich: Wecker aus und weiter schlafen. Um halb 11 wachte ich auf und machte Jule darauf aufmerksam, dass wir das mit der Insel wohl für heute vergessen konnten. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag.
Wir frühstückten dann erstmal eine ganze Weile und dann machten wir uns wieder an die Auto Suche. Wir wollen uns ja hier unbedingt ein Auto kaufen, weil sich das im Endeffekt viel mehr lohnt und auch viel billiger ist als mit dem Bus zu fahren. Und man ist so toll flexibel und kann einfach an irgendwelchen Stränden anhalten an denen sonst niemand ist und so, das wollen wir unbedingt noch erleben. Aber das richtige Auto zu finden ist echt nicht so einfach, vor allem weil es immer heißt dass in Auckland wirklich ein Haufen Schrottautos verkauft werden.
Am Abend machten wir uns dann trotzdem mal auf gut Glück auf den Weg zu irgendeinem Chinesen, der am anderen Ende der Stadt einen kleinen Hof mit ein paar Backpacker Autos hatte. Als wir dort ankamen war uns allerdings schon nicht so ganz wohl bei der Sache, der Verkäufer selbst war nämlich erst noch gar nicht da, dafür sein sehr sehr seltsamer Mechaniker und noch so ein komischer Kerl, bei dem wir nicht so ganz wussten, was er da zu suchen hatte. Mit den beiden warteten wir dann auf den Verkäufer und schauten uns schon mal die Autos an. Sie sahen alle ziemlich alt und verstaubt aus, aber ein kleines weißes Auto, in dem man aber auch schlafen konnte, gefiel uns dann trotzdem ziemlich gut. Als der Verkäufer dann endlich kam durften wir es uns auch noch genauer anschauen und eine Probefahrt machen. Das Problem dabei war nur die kleine Sprachbarriere, weil der Kerl irgendwie nur ganz komisch Englisch sprach und wir nur die Hälfte von dem Zeug verstanden, was da so aus seinem Mund kam. So waren wir uns dann doch relativ einig, dass wir lieber nochmal warten wollten und auf ein passenderes Auto warten wollten. Also traten wir wieder den Rückweg an. Schnell wurden noch Bananen und Kitkats gekauft, bevor es zur Busstation ging, wo wir noch ziemlich lange warten mussten und uns so die Zeit mit sinnlosen Selfies vertrieben. Nach endlosem warten kam endlich der Bus und es konnte wieder zurück zu unserem Hostel gehen. Heute gings früher ins Bett. Wir wollen ja nicht nochmal die Fähre verpassen.

 

 

 

Tag 4

 

Heute mussten wir morgens erstmal aus dem Hostel auschecken, um dann später in einem anderen Zimmer wieder einzuchecken. Sehr spaßig sowas... Also verstauten wir unsere ganzen Taschen und so im Gepäckraum und machten uns dann auf den Weg zur Fähre, heute wollten wir jetzt nämlich endlich die Rangitoto Insel besichtigen, nachdem wir das schon gestern im wahrsten Sinne des Wortes verpennt hatten. Wir schafften es auch noch grade rechtzeitig auf die Fähre, das heißt etwa 2 Sekunden nachdem wir drauf waren wurde die Leiter hochgezogen. Glück gehabt! Auf der Insel angekommen waren wir sehr froh, dass wir uns genug Vesper und alles nötige mitgenommen hatten, es gab nämlich absolut nichts außer ganz viel grün und noch ganz vereinzelten Ferienhäuschen. Die Insel war eine Vulkaninsel, also durch den Ausbruch eines Vulkans entstanden und deswegen gab es natürlich auch einen Vulkankrater, den man besichtigen konnte. Also liefen wir erstmal ca. 90 Minuten den Berg hoch, bis wir oben ankamen und in ein Loch voller Wald schauten. Der ganze Krater war bewachsen mit allen möglichen Bäumen und Pflanzen. Und man hatte einen wunderschönen Ausblick von der Spitze, über Auckland selbst und alle kleinen und größeren Inselchen, die Außenrum liegen. Als wir das alles genug genossen hatten ging die Wanderung weiter, nochmal genauso lange zu einem Strand, an dem wir uns ein bisschen entspannen wollten. Und obwohl das Laufen echt irgendwann ganzschön anstrengend war hat es sich am Ende doch gelohnt, am Strand war es nämlich wirklich schön und wir konnten uns eine Weile hinlegen, bevor wir den Rückweg antreten mussten, weil wir nicht so Lust hatten die letzte Fähre zu verpassen und auf der Insel übernachten zu müssen. Als wir dann völlig erschöpft wieder im Hostel ankamen hatten wir über 20km laufen hinter uns und waren froh, als wir endlich wieder eingecheckt hatten und uns entspannen konnten. Aber auch wenn der Tag wirklich anstrengend war, hat es sich wirklich gelohnt die Füße ein bisschen zu schinden und den möglichen Muskelkater auf sich zu nehmen, jetzt haben wir nämlich mal einen guten ersten Eindruck von der Natur Neuseelands und irgendwie ist und aufgefallen, dass wir uns die ziemlich genau so vorgestellt haben wie sie ist. Sehr sehr grün, etwas grau, weil oft sowas wie eine leichter Nebel über allem hängt und wunderschön! Da freuen wir uns doch schon auf alles was noch kommt.

 

 

 

Tag 5

 

Das war eindeutig ein Tag der spontanen Entscheidungen, ob das gut ist oder nicht wird sich dann wohl erst später rausstellen. Angefangen hat alles, als wir uns heute Morgen um 10 mit Dan trafen, er nennt sich selbst den Birdsman, weil seiner Familie eine Farm gehört und er sich dort um verschiedenste Vögel kümmert und er verkauft gebrauchte Autos an deutsche Backpacker, um sie dann wieder zurück zu kaufen, falls diese am Ende keinen besseren Käufer finden.

Er war auch sofort sehr nett und brachte uns in eine Garage zu einem hübschen weißen Honda, der uns irgendwie sofort gut gefiel. Klar hatte er ein paar Schönheitsmängel, aber er hat ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Dann ging es jedenfalls los, wir setzen uns ins Auto und Dan fuhr uns stundenlang in der Gegend rum, zeigte uns wo er die Campingausrüstung für uns kaufen würde, wenn wir uns entscheiden würden das Auto zu nehmen und erklärte uns alles über Versicherung und so weiter und so fort. Dann lud er uns erstmal zu einem Kaffee ein und später gab es dann auch noch Croissants in einer deutschen Bäckerei, in der eine andere Deutsche arbeitet, der er ein ähnliches Auto verkauft hat. Die war sehr nett und hat uns auch nochmal gesagt, dass sie bisher noch keine Probleme mit ihrem Auto hatte und so.

Wir waren jetzt schon viel zu lange in Auckland gewesen und wollten endlich ein Auto, damit unsere Reise richtig losgehen konnte und bei diesem Auto schien eigentlich alles gut zu sein und es fuhr uns stundenlang ganz brav durch die Gegend, ohne komische Geräusche, heißen Motor oder was auch immer. Und im Vergleich zu dem komischen Asiaten den wir 2 Tage zuvor kennengelernt hatten schien Dan die vertrauenswürdigste Person im ganzen Universum zu sein. Also kam es zu der besagten Spontanentscheidung: wir kauften das Auto.
Und dann ging irgendwie alles ganz schnell, das Auto wurde uns überschrieben, die Versicherung abgeschlossen, das Campingzeug eingekauft, außgenommen der Matratze, die wollte Dan uns so geben und dann bekam das Auto noch seinen Namen: Sammy. Zwischendrin spendierte Dan uns übrigens noch Fruchtshakes und eine Sonnencreme, weil wir von gestern noch einen Sonnenbrand hatten und zum Abschluss lud er uns noch lecker zum Essen ein. Dann brachte er uns zurück zum Hostel und Sammy wurde in einer Seitenstraße geparkt. Wir vereinbarten, dass wir ihn am Abend nochmal treffen würden, damit er das mit dem Bett und so regeln konnte und verabschiedeten uns dann.
Später gingen Jule und ich auf die Nightmarkets, weil Dan uns das empfohlen hatte und uns eigentlich auch da treffen wollte und wir gönnten uns eine richtige deutsche Brezel und setzen uns dann zu den ganzen anderen Menschen um uns im Outdoor Kino Krokodil Dundee anzuschauen. Es war auch wirklich ein sehr schöner Abend und wenn wir dann noch unser Bett ins Auto bekommen hätten wäre auch alles perfekt gewesen, aber da kam der Haken: plötzlich schrieb uns Dan, dass sein Cousin einen Motorradunfall hatte und dass er jetzt im Krankenhaus in Hamilton, ein ganzes Stück weg von Auckland musste. Er meinte es würde ihm schrecklich Leid tun und er würde sich melden, sobald er wieder in der Stadt wäre. Da waren Jule und ich dann doch ein bisschen verwirrt und wir fingen an uns Sorgen zu machen verarscht worden zu sein, aber immerhin hatten wir alle Autoschlüssel und natürlich das Auto.
So gehen wir heute als frisch gebackene Autobesitzer ins Bett, das erste Auto unseres Lebens! Und jetzt hoffen wir nur, dass der mysteriöse Birdsman ganz schnell wieder auftaucht... Hoch lebe Sammy! :)

 

Und hier die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/n3k215jq5qleya2/AAAV8MQxwxgl0LpWuoTWUJiga?dl=0

Sydney 2.0.

Sonntag, 04.01.2015

 

Tag 1

Und da kamen wir zum zweiten Mal auf unserer Reise in Sydney an. Auch wenn die Fahrt dieses Mal ein bisschen turbulenter war und Sina uns irgendwie ziemlich rasant durch den unglaublich stressigen Verkehr in der Innenstadt kutschierte, waren wir gesund und munter als wir aus dem Auto stiegen und es war irgendwie fast ein Gefühl wie nach hause kommen. Sydney war einfach eine Stadt die unser Australienabenteuer gleich sehr geprägt hat und wir haben uns wirklich gefreut, dass wir jetzt nochmal wiederkommen konnten.
Noch mehr Glück hatten wir natürlich, weil wir sogar eine Unterkunft hatten und zwar in der Wohnung von ein paar Jungs, die wir in Townsville kennengelernt hatten. Wir hatten nämlich in keinem Hostel mehr ein Zimmer gefunden, dass nicht mindestens 100$ pro Nacht gekostet hätte und so waren die Jungs unsere Retter in der Not.
Als wir die Wohnung endlich gefunden hatten machte uns Basti auch sehr freundlich die Tür auf, war allerdings ein kleines bisschen schockiert, als er unsere Tonnen an Gepäck gesehen hat. Aaaach das ganze Zeug quetschten wir jetzt einfach irgendwie in die winzig kleine Wohnung in der ja auch nur noch 14 andere Leute wohnten. Dementsprechend sah die Wohnung übrigens auch aus, es war alles ziemlich dreckig, das Bad überflutet, in der Küche tonnenweise dreckiges Geschirr und überall Kakerlaken. Aber wir waren trotzdem sehr glücklich, dass wir dort eine Unterkunft gefunden hatten und ließen uns die Laune nicht verderben.
Nachdem wir einkaufen waren und uns einen sehr geilen Obstsalat gemacht hatten, den wir auf dem Balkon genossen (die Aussicht war zwar nicht ganz so schön wie in Surfers Paradise, ging eher Richtung Hauswand, aber egal) überredeten wir Basti sich mit uns auf den Balkon zu setzen und ein paar Spiele zu spielen. Die anderen mussten leider arbeiten. Irgendwann gesellten sich dann noch ein paar andere zu uns, Markus, ein sehr eingebildeter Deutscher, dann noch so ein witziger Engländer und ein Inder, der normalerweise den ganzen Tag Donuts verkauft, ein echter Traumprinz also! :D So verbrachten wir noch einen sehr schönen ersten Abend in Sydney und fielen irgendwann todmüde ins Bett, da interessierten auch keinen mehr dreckiges Geschirr und Kakerlaken.

 

 

 

Tag 2

 

Nach dem Frühstück machten wir uns heute erstmal auf dem Weg ins Einkaufszentrum, da gab es dann auch gleich noch eine Bank mit freundlichen Angestellten, die mir sehr gerne halfen mir einen neuen Pin zu erstellen. War ja eigentlich klar, dass ich den sofort vergessen hab. Naja, ich hatte dann ziemlich schnell einen neuen und damit auch wieder Geld und so ging es mit frisch genommenem Reichtum los zum Tattoostudio. Wir hatten uns ja schon seit wir los geflogen sind vorgenommen uns noch ein Tattoo in Australien stechen zu lassen und jetzt, ein paar Tage vor Abflug, wurde es dann höchste Zeit.
Nachdem wir uns mit Googles Hilfe das beste Studio gesucht hatten und da dann erstmal einen halben Tagesmarsch hin gemacht hatten ging alles ganz schnell. Wir erklärten irgendeiner Frau kurz was wir so etwa wollten und schwups hatten wir einen Termin für den 2.1., Jules Geburtstag. Ein bisschen überfordert mit der Situation stolperten wir wieder aus dem Laden, nicht ohne 100$ Anzahlung da zu lassen, damit man sich das ganze auch ja nicht nochmal überlegen konnte.
Aber noch war es ja noch nicht so weit und deshalb konzentrierten wir uns erstmal auf Silvester. Wir machten super leckeres Mousse au Chocolat, damit wir Orkid, unserem Gastgeber für den Abend, wenigstens irgendwas mitbringen konnten und dann mussten wir uns auch schon schnell fertig machen, um noch rechtzeitig den Zug zu kriegen. Orkid ist ein sehr netter Neuseeländer, den wir bei unserem ersten Aufenthalt in Sydney kennengelernt hatten und der hat uns jetzt angeboten mit ihm und den anderen aus seiner WG Silvester zu feiern. Dieses Angebot nahmen wir natürlich dankend an, vor allem, weil er meinte wir könnten dann zum Feuerwerk schauen in die Wohnung von einem seiner Freunde, von der aus man es perfekt sehen kann. Und in Sydney muss man ansonsten ab morgens um 7 in irgendeinem Park warten, um dann um 12 nachts auch nur ein bisschen was zu sehen.
Und so kam es, dass wir den Zug zu Orkid nahmen, ohne wirklich zu wissen wie der denn nochmal aussah oder so. Er holte uns dann aber freundlicherweise vom Zug ab und brachte uns in die WG. Und die ist wirklich unglaublich geil. Ein riesen Haus mit großem Hof draußen, auf dem alle Basketball spielten und Breakdance tanzten als wir rein kamen. Ganz viele Kerle aus Neuseeland, die eben alle in diesem hübschen Haus zusammen wohnen und sich die Seele in Australien aus dem Laib feiern, weil es ihnen in Neuseeland irgendwie zu ruhig ist. :D
Der Abend war auch wirklich super, die Leute waren alle total nett und wir haben uns schnell gut mit ihnen verstanden. Zwischendrin gabs dann auch immer mal wieder was zu gucken, wenn sich die Jungs irgendwelche Breakdance Battles geboten haben und dann war es auch schon bald 12 und wir machten uns auf den Weg zu der Wohnung des Freundes, von der aus wir das Feuerwerk schauen wollten, sogar mit Anna und Melli, die inzwischen gekommen waren.

Ungünstigerweise brach sich auf den Weg zur Wohnung der Besitzer der Wohnung das Bein, weil er versuchte Skateboard zu fahren, was mit dem Alkoholpegel wohl nicht so einfach war. Und schwups lag er auf der Straße, versuchte auch sofort wieder aufzustehen, aber es schien schnell allen außer ihm klar zu sein, dass das so schnell nicht mehr funktionieren würde. Also wurde der Krankenwagen gerufen und einige blieben da, alle anderen machten sich aber trotzdem auf dem Weg zur Wohnung, das Feuerwerk will man sich dann eben doch nicht entgehen lassen. Und so kamen wir noch rechtzeitig in der Wohnung an, wo die Frau des Pechvogels uns mit einem Haufen super leckerem Essen empfing und wir durften es uns auf ihrem Balkon bequem machen und warten. Dass ihr Mann sich grade das Bein gebrochen hatte fand sie jetzt nicht gerade toll, es schien sie aber auch nicht besonders zu beeindrucken und sie meinte sie würde dann nach dem Feuerwerk versuchen irgendwie in die Stadt zu kommen.
Und so genossen wir die tolle Aussicht, aßen, bis wir das Gefühl hatten zu platzen und die Zeit bis um 12 verging wie im Flug. Da war es dann auch schon, das bombastische Feuerwerk in Sydney, von dem man schon manchmal gehört hat. Und es war wirklich super schön! Mit der Harbour Bridge in der Mitte und dann jeweils 2 Stellen an beiden Seiten der Brücke, von wo aus Feuerwerkskörper abgefeuert wurden. Es sah unglaublich aus! Und wir mussten für diesen Blick nicht man den ganzen Tag in irgendeinem Park sitzen, es war also perfekt. :)
Als das ganze Spektakel vorbei war liefen wir irgendwann zurück zur WG und feierten dort noch eine ganze Weile, bis wir uns irgendwann überlegten, wie wir denn jetzt zurück in das Apartment am anderen Ende der Stadt kamen und leider feststellen mussten, dass keine Züge mehr fuhren. Dumm gelaufen. Aber die Jungs schliefen sowieso irgendwann auf dem Sofa ein und als sie uns so großzügig ihre Betten überlassen hatten machten wir es uns darin bequem, um ein paar Stündchen zu schlafen. HAPPY NEW YEAR! :)

 

 

 

Tag 3

 

So richtig lange war die erste Nacht im Jahr 2015 dann aber nicht, wir hatten uns nämlich einen Wecker auf halb 8 gestellt und nahmen dann gleich den Zug zurück zum Apartment. Also saßen wir völlig fertig, mit ungekämmten Haaren und in unseren Silvesterkleidern im Zug und schlichen uns ganz leise wieder ins Apartment, frühstückten dann erstmal noch und legten uns anschließend schlafen, während die Jungs aufstehen mussten, um zur Arbeit zu gehen.
Wir konnten den Tag dann aber ganz gemütlich im Bett verbringen und der einzige Weg, den wir an diesem Tag zurücklegten führte zum McDonalds an der nächsten Straßenecke, wo wir uns ein McFlurry gönnten und dann gleich wieder zurück ins Bett.

Am Abend spielten wir dann noch Karten und versuchten mit dem unglaublich schlechten Wlan einen Film zu gucken, bis es auf einmal schon 12 war, das bedeutete: Jule war jetzt 19. Da wurde sie dann erstmal ein bisschen totgeknuddelt und dann gingen wir auch irgendwann wieder schlafen, als das mit dem Film dann völlig aussichtslos erschien. Feiern tun wir morgen! :)

 

 

 

Tag 4

 

Heute Morgen bin ich sogar ziemlich früh aufgestanden und erstmal einkaufen gegangen, um Jule ein superduper Geburtstagsfrühstück zu machen. Von Rührei, über Brötchen, Müsli mit Obst, bis hin zu einem Muffin mit tollen Happy Birthday Kerzen war alles dabei und als ich ihr endlich erlaubte aus ihrem Zimmer zu kommen, um zu frühstücken war sie auch sichtlich gerührt und wir konnten das leckere Frühstück genießen.
Dann machten wir uns auf den Weg in die Stadt und stießen auf einen riesigen Markt, es gab einen Haufen Obst und Gemüse, aber auch Kleidung und jede Menge Souvenirs. Nach einem ausgiebigen Shoppingtrip machten wir uns dann auf den Rückweg und das wurde auch höchste Zeit, denn jetzt wurde es wirklich ernst. Heute war der Tattoo Termin.
Gerade noch rechtzeitig und ziemlich aufgeregt kamen wir im Studio an und wurden gleich von unserem super netten Tättowierer empfangen. Er klärte dann noch ein paar Details mit uns, wie wir unser Tattoo denn überhaupt wollten, dann wurde es sozusagen als Klebetattoo gedruckt und los gings. Ich war zuerst dran, also hieß es aufkleben, schauen ob alles passt, ab auf die Bank und stechen. Irgendwie war das wirklich erstaunlich, aber es tat fast gar nicht weh, eher wie wenn man mit einem spitzen Bleistift gepiekst wird. Nach nur 20-30 Minuten war ich auch schon fertig und sehr glücklich mit meinem ersten Tattoo. Es wurde dann noch unter einer Art Frischhaltefolie verpackt und dann war Jule dran. Sie musste ziemlich unbequem auf einem Stuhl sitzen, am Nacken ist das ja irgendwie ein bisschen schwerer und da Gus, der Tättowierer, wohl aus versehen einmal einen Nerv getroffen hat, tat es ihr auch etwas mehr weh, auszuhalten war es aber trotzdem. Es dauerte auch etwa 10 Minuten länger als bei mir, doch dann hatte auch Jule die Prozedur überstanden und wir liefen mit ganz viel Frischhaltefolie und einem Grinsen auf dem Gesicht aus dem Studio. Erstmal zur nächsten Apotheke, um uns Creme dafür zu kaufen und dann ging der Tag auch schon ganz normal weiter.
Wir waren lecker Pizza essen und als wir zurück im Apartment waren gönnten wir uns noch Mousse au Chocolat mit Erdbeeren. Lecker, lecker! :D Und dann mussten wir schon wieder los, weil wir uns mit Jules Geburtstagsgästen am Darling Harbour verabredet hatten. Das waren in dem Fall Anna und Melli, dann die beiden Freiburgerinnen Sabrina und Steffi und natürlich ein paar Neuseeländer von Silvester. Nico und Basti, bei denen wir Unterschlupf gefunden hatten, mussten natürlich wieder arbeiten, das heißt auf die mussten wir leider verzichten,
Aber auch so wurde es ein wirklich toller Abend, wir hatten viel Spaß und waren später auch noch im Club und haben getanzt, bis er zugemacht hat. Da sieht man mal, dass sich so ein Geburtstag auch am Ende der Welt super feiern lässt, vor allem wenn man mit Leuten zusammen ist, die schon zu echten Freunden geworden sind. Cheers!

 

 

 

Tag 5

 

Das Frühstücks-Reste essen von heute morgen war eindeutig das beste Reste essen aller Zeiten! Eigentlich gab es nämlich nochmal ein richtiges Geburtstagsfrühstück, nur ohne Muffin und natürlich ohne Geburtstagskind. Dann lungerten wir noch ein bisschen mit den Jungs im Apartment rum, bis wir uns dann irgendwann aufrafften, unser Zeug zusammen packten und den Bus nach Kingscross nahmen. Da war nämlich das Hostel, in dass wir jetzt noch für 2 Nächte zogen.

Dort angekommen brauchten wir ewig, um unsere kompletten Backpacks auszuräumen und ganz viel Zeug zusammenzusuchen, was wir alles noch nach hause schicken wollten, bevor der Flug nach Neuseeland ging, weil wir da ja nicht so viele Gepäckstücke mitnehmen durften.
Und am Abend holte uns dann Orkid ganz luxuriös direkt vor dem Hostel ab und wir fuhren zusammen zu Michelles Geburtstag, das ist die Frau von dem Kerl, der sich an Silvester das Bein gebrochen hat, also die bei der wir das Feuerwerk geschaut haben. Und diese Michelle wurde heute 40 und hat uns allen gesagt wir könnten gerne kommen, also machten wir das doch. Als wir dort ankamen war das ganze dann aber doch ein bisschen seltsam, irgendeine ziemlich betagte Frau, es war wohl ihre Mutter, hielt grade eine herzergreifende Rede, anschließend saß Michelle für 10 Minuten in der Mitte des Raums und posierte mit gleich zwei wunderschönen Geburtstagstorten und alle Gäste waren mindestens 5 Mal so alt wie wir. Ach außer die kleinen Söhne von ein paar Anwesenden, die waren natürlich jünger. Jedenfalls war das irgendwie alles ein bisschen komisch und wir fühlten uns erstmal ziemlich fehl am Platz, später gab es dann aber einen riesen Haufen Kuchen und Freigetränke und Michelle war auch super nett und hat dann die ganze Zeit mit uns getanzt und so. Irgendwann sind dann alle nach und nach gegangen und es wurde eigentlich immer lustiger, weil am Ende dann nur noch wir da waren und dann sind wir wieder in die Wohnung von Michelle und ihrem Mann gefahren, der übrigens jetzt völlig zugegibst im Rollstuhl sitzt.
Noch ein bisschen später fuhren wir dann noch in die WG zurück, wo erst alle müde auf dem Sofa saßen, dann brach aber nochmal die volle Partystimmung aus und zwar als wir ein deutsches Fasnachtslied nach dem anderen hörten und laut mitgrölten. Dabei sind uns übrigens 2 Sachen aufgefallen: 1. Wenn man Fastnachtslieder übersetzen will merkt man erstmal wie schrecklich der Text eigentlich ist (z.B.: … you horny snake??) und 2. Das Fliegerlied ist super und kann sogar von englischsprachigen Menschen problemlos gesungen werden, vor allem der „schwimm, schwimm, schwimm“ Part. Alles in allem also ein etwas anderer, aber superwitziger Abend! ;)

 

 

 

 

Tag 6

 

Unser letzter Tag in Australien... schnüff... zum Abschluss wollten wir uns heute noch ein Mal das Wahrzeichen anschauen, das Opera House und die Harbour Bridge, also fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und liefen am Hafen entlang, schauten uns noch ein paar Straßenkünstler an und machten Fotos und dann setzten wir uns auf die Treppen vom Opera House und warteten auf Anna und Melli. Als wir die beiden irgendwann im Getümmel erblickten und anfingen zu winken wie die bescheuerten, kamen auf einmal ein paar Leute direkt auf uns zu, lachten und schienen sich eindeutig angesprochen zu fühlen. War auch nicht so verwunderlich, die kannten wir nämlich aus Coffs Harbour und waren nur so auf Anna und Melli fixiert gewesen, dass wir sie gar nicht bemerkt hatten. Also unterhielten wir uns noch kurz mit denen und liefen dann Anna und Melli hinterher, die sich schon auf den Weg zum botanischen Garten gemacht hatten, weil sie dort mit Freunden aus Darwin verabredet waren. Das war ein sehr verrücktes, aber nettes Mädchen und ein entspannter Typ und mit denen saßen wir dann noch eine ganze Weile im wunderschönen botanischen Garten und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Irgendwann mussten wir uns dann aber von den Mädels verabschieden und machten uns auf den Weg zurück zum Hostel, ganz in der Hoffnung auf dem Weg irgendwo einen Subway zu finden, zum kochen waren wir nämlich wirklich zu faul. Der Weg war dann irgendwie ganz schön lang und der ersehnte Subway leider erst 5 Minuten vor dem Hostel, aber wir überlebten, genossen unser wohlverdientes Sandwich und kamen dann irgendwann auch im Hostel an.

Todmüde machten wir uns noch ans Packen, was sich als ziemlich schwierig gestaltete, da wir heute eigentlich ja noch lauter Zeug nach Deutschland schicken wollten uns bei unserer Planung irgendwie nicht bedacht hatten, dass die Post am Sonntag leider geschlossen hat. Irgendwann schafften wir es dann aber doch alles in die Rucksäcke zu stopfen und konnten uns endlich ins Bett legen. Wir müssen morgen früh ja auch schon um halb 6 aufstehen, damit wir unseren Flieger nach Neuseeland auch ja nicht verpassen.
Wirklich heftig wie schnell diese 3 Monate in Australien jetzt vergangen sind. Es war eine wunderschöne Zeit, jeder einzelne Tag, wir haben so viele tolle Sachen gesehen und auch unglaublich nette Menschen kennengelernt. Es ist ein ganz schön komisches Gefühl jetzt zu gehen und irgendwie sind wir schon ein bisschen traurig, wir wären gerne noch länger geblieben. Aber natürlich ist Neuseeland auch ein tolles Land und wir werden dort bestimmt auch eine tolle Zeit verbringen, deshalb schauen wir jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Tag morgen und sind sowohl traurig Australien zu verlassen, als auch sehr gespannt auf Neuseeland.

 

 

Und hier sind die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/llcihvajpp6ndrt/AAC9GO5FlW9FCnGgNybozyR5a?dl=0

Coffs Harbour

Montag, 29.12.2014

Mit dem rappelvollen Greyhound Bus waren wir nun schlussendlich in Coffs Harbour gelandet und hatten diesmal sogar Glück, dass unser Hostel einen Shuttle besaß. Der Fahrer fuhr uns jedoch nicht auf direktem Weg ins Hostel, sondern kutschierte uns zuerst zu einem Aussichtspunkt, von dem man die gesamte Stadt und Umgebung sehe konnte.

Das Hostel ist wirklich toll. Surfbretter, Stand up Paddle, Kajaks, Schnorchel Utensilien, dass alles kann man sich umsonst ausleihen und davon wollten wir natürlich auch Gebrauch machen. Auch unser Zimmer war wirklich nett, aber natürlich mal wieder komplett deutsch.

Der einzige Nachteil an diesem Hostel ist, dass es eine wenig im Nichts liegt. Zum nächsten Größeren Supermarkt braucht man ungefähr 20 Minuten und wenn man sich mit vollgepackten Tüten auf den Rückweg macht bekommt man das wirklich schmerzhaft zu spüren. Dafür haben wir jetzt wirklich leckere Sachen und können uns an Weihnachten ein Festmahl kochen. Heute gibt’s aber erstmal nur Nudeln mit Pesto.

Heute Abend hat da Hostel ein Ping Pong Tuner gestartet, aber wir haben lieber erstmal nur zu geschaut. Wir wollen ja nicht den anderen den Spaß verderben und die ganze Zeit gewinnen ;)

Ach wir hatten ja so Probleme mit dem Greyhound, da wir ihn vergessen hatten zu buchen und er nun natürlich um diese Zeit komplett ausgebucht ist. So hätten wir immer zu sehr ungünstigen Zeiten fahren müssen. In Sydney zum Beispiel wären wir erst um halb eins in der Nacht angekommen. Jetzt haben uns drei wirklich nette Mädels aus Lörrach angeboten mit ihnen mit zu fahren. So würden wir am 29. einen Stopp in Forsters machen und dann am 30. nachmittags in Sydney ankommen. Das wäre eigentlich gar nicht so schlecht, obwohl es wirklich unsere kompletten Pläne über den Haufen wirft. Denn eigentlich haben wir das Hostel nur bis zu 25. gebucht, wollten dann weiter nach Port Mcquarie fahren und von dort aus dann nach Sydney. Aber man muss auch manchmal einfach seine Pläne über den Haufen werfen und spontan das machen was man gerade als sinnvoller erachtet. Also heißt es jetzt Greyhound stornieren und Hostel verlängern!



24.12. Heilig Abend

„Merry Christmas!“ … und nun ist auch schon Weihnachten….Wirklich ein Weihnachtliches Gefühl ist immer noch nicht aufgekommen, aber gefeiert werden muss es natürlich trotzdem.

Und ein ganz anderes Weihnachten solle es dieses Jahr auch werden. So haben wir uns morgen die Schorchelsachen gekrallt und waren erstmal eine kleine Runde im Hafen Schnorcheln. Naja die Location war jetzt wirklich nicht so wahnsinnig atemberaubend, aber wir hatten trotzdem unseren Spaß und konnten uns auch für die paar Muscheln an den Felsen begeistern.

Zurück im Hostel genehmigten wir uns eine kleine Pause, bevor es zu unseren Surfsession ging. Erstmal mussten wir jedoch die wirklich schweren Surfbretter zu dem gefühlt Hunderte Kilometer entfernten Strand schleppen. Da war der Weihnachtsmuffin eine echt gelungene Belohnung. Angekommen stürzten wir uns in die Fluten und nach einer kleinen Eingewöhnungsphase an die doch etwas anderen Brettern schafften wir es endlich wieder aufzustehen. Wow waren wir stolz auf uns. Das Surfcamp hat sich also wirklich gelohnt und wir hatten das legendäre: paddle, paddle, paddle, thumbs to nipple, push, stand up and shuffle noch nicht vergessen. Was wir jedoch vergessen hatten war wie anstrengend Surfen sein kann und so benötigten wir erstmal ein kleines Päuschen bevor wir uns wieder auf die Bretter wagten. Doch die Wellen wurden wirklich böse und nachdem es uns einige Male überspült hatte, hatten wir dann doch endgültig die Nase voll und machten es uns wieder am Strand bequem, bevor wir wieder den mühsamen Weg zurück antraten, um uns ein Weihnachtsdinner zu kochen. Mhhhhhm lecker! Es gab Nudeln mit Gemüse, Feta und Hackfleisch! Langsam aber sicher steigern sich unsere Kochkünste und heute haben wir uns wirklich selbst übertroffen. Was vielleicht auch der Grund war, weshalb wir uns unsere Bäuche ziemlich voll hauten!

Gut gesättigt ging es nun an die Bescherung und wir überreichten uns feierlich unsere kleinen Weihnachtsgeschenke und jaaaa wir waren beide wirklich kreativ und haben uns gegenseitig Armbänder geschenkt. Aber wirklich ausgesprochen schöne. Glücklich mit unseren kleinen Geschenken ging es dann auf zum Feiern in einen Club ging. War ganz lustig, jedoch ging es Linda im Laufe des Abends immer schlechter (und nein das lag nicht am Alkohol!), jedoch verließen wir so den Club wieder recht zügig, damit Linda sich ein wenig ausruhen konnte.

Insgesamt war es jedoch ein wirklich schönes und gelungenes Weihnachten, dass man nicht so schnell vergessen wird!





25.12.

Leider ging es Linda heute immer noch nicht wirklich besser. War wohl unser Hoffen, dass es sich nur um eine merkwürdige Abendkrankheit gehandelt hat umsonst gewesen. So durfte Linda erstmal das Bett hüten während ich mich in der Tanke auf die Suche machte etwas Essbares für Magen- Darm- Patienten zu finden. So richtig fündig wurde ich jedoch nicht. Mit einer mickrigen Cola kam ich zurück.

Aus unserem Plan den Weihnachtstag mit den anderen am Strand zu verbringen wurde so erstmal nichts. Stattdessen versuchte Linda ihre Krankheit weg zu schlafen, während ich versuchte etwas Sinnvolles zu tun und mich ein wenig um meine Unibewerbung kümmerte.

Wirklich spannend war der Tag so wirklich nicht. Kurz setzten wir uns zusammen an den Pool, bevor Linda wieder einen auf Koala machte und weiter daran arbeitete es zu schaffen 90% des Tages zu schlafen.

Ich entschloss mich spontan doch am Weihnachtsdinner teilzunehmen (ohne zu bezahlen…. Pscht….). War wirklich lecker und wir hatten alle eine Menge Spaß zusammen. Nachdem wir eine Weile zusammen gesessen hatten entschloss ich mich es Linda nach zu machen und ging auch ins Bett.

Jaaaa der heutige Tag war wirklich nichts Besonderes, aber wir hoffen einfach mal, dass es Linda morgen etwas besser gehen wird!



26.12.

Heute ging es Linda endlich wieder ein bisschen besser! Was auch gut so war denn wir mussten in einen anderen Raum umziehen. In unserem neuen Zimmer wohnten eine nette Holländerin und ein netter Engländer. Als sie von unseren Plänen, die wirklich wahnsinnig beeindruckende Big Banana (das Wahrzeichen Coffs Harbours) zu besichtigen, erfuhren, boten sie uns sofort an uns im Auto mitzunehmen, da sie einen nahegelegenen Strand besichtigen wollten. Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen und stiegen gespannt auf das was uns erwarten würde in den Wagen ein.
Bei der Banana angekommen wurden wir dann doch etwas enttäuscht, denn so wahnsinnig groß wie sie immer beschrieben wird ist sie eindeutig nicht und auch ansonsten ist es halt einfach eine gelbe Plastikbanane auf der der Name der Stadt steht. Tausende Touristen stehen davor um ein Foto zu bekommen und so reihten wir uns auch in die Schlange der Wartenden ein. Nur schade, dass der Akku der Kamera genau in dem Moment als wir an der Reihe waren meinte leer gehen zu müssen…

So beschlossen wir zusammen mit unserer Begleitung den dazu gehörigen Freizeitpark zu erkunden. Von Schlittschuhlaufen bis Minigolfen wurde alles angeboten. Wir entschlossen uns jedoch dazu unser Geld für eine Rodelbahn auszugeben. Voller Begeisterung stiegen wir in die Wägen und hatten den Berg fast erklommen, als auf einmal die Bahn ihren Geist aufgab und wir nun auf dem Hügel festhingen. Mit aller Kraft feuerten wir die Bahn an, damit sie noch die letzten Meter bis zum rettenden Gipfel schaffen würde, aber nichts war zu machen. Sie rührte sich keinen Millimeter mehr. So mussten wir mit traurigen Gesichtern wieder aussteigen und den Hügel hinab zur Station laufen.

Das reichte uns dann auch vorerst und wir beschlossen noch einen kleinen Abstecher zu machen und uns beim Einkaufszentrum aussetzten zu lassen. Mal wieder hieß es: ab in die Läden, Klamotten anprobieren und dann merken, dass wir doch nicht so viel Geld für unnötiges Zeug ausgeben wollen, da unser Backpack sowieso schon am überquellen ist. So verließen wir das Einkaufszentrum wieder mit leeren Händen und machten uns auf die Suche nach der nächsten Busstation. Tia gefunden hatten wir diese relativ schnell. Das größere Problem war eher, dass der nächste Bus nicht in der Nähe unseres Hostels halten wollte und auch irgendwie einfach nicht kam. Mittlerweile hatte es auch in Strömen angefangen zu regnen und als der Bus sich endlich mit 20 minütiger Verspätung blicken ließ stiegen wir dankbar ein ohne genau zu wissen wo es jetzt hingehen würde. Wir hatten jedoch enormes Glück! Der Busfahrer war extrem nett und hilfsbereit und fuhr uns nicht nur zur nächst gelegenen Busstation, sondern gleich ganz vor die Haustür.

Der restliche Abend verlief dann ziemlich entspannt ab. Es wurde gekocht und dann gemütlich auf die Sofas gekrümmelt, um zu lesen. Lina muss sich schließlich noch ausruhen! Wir wollen morgen ja in den Delphine Marine Park und ein paar Delphin Küsse abstauben!



27.12.

Und immer noch regnete es in Strömen… Wir hatten uns jedoch fest in den Kopf gesetzt heute die Delphine besuchen zu gehen und da wollten wir uns auch nicht von dem schlechten Wetter einen Strich durch die Rechnung machen lassen. Wir bestehen ja schließlich nicht aus Zucker (auch wenn manche von uns das wohl denken). So zogen wir unsere Regenjacken an und ab gings ins Unwetter.

Ja der Weg durch den Regen war jetzt wirklich nicht das angenehmste. So waren wir dann doch ganz froh, als wir endlich da waren. Im Internet hatten wir uns schon Schülerkarten gekauft, da wir ja unsere tolle ISIC Karte besitzen, die Verkäuferin wies uns jedoch darauf hin, dass wir die Backpacker Karte hätten kaufen müssen, die leider um einiges teurer gewesen wäre. Nicht das erste Mal stellten wir fest wie nett die Menschen hier sind, sie erließ uns nämlich den Aufpreis und ließ uns als Schüler durchgehen.

Glücklich konnten wir also beginnen den Park zu erkunden. Als erstes warfen wir schon einmal einen kurzen Blick auf die Delphinshow, die wir später nochmal in voller Länge bewundern wollten. Als nächstes gingen wir zu den Pinguinen, wo wir uns in eine Schlange einreihen mussten, um kleine Fischlies zu verfüttern. Nachdem alle Mägen voll waren ging es weiter zu einer Reptilienshow, in der wir Schlangen und Krokodile streicheln durften und erklärt bekamen wie wir uns verhalten müssen falls wir Bekanntschaft mit einem dieser netten Tierchen machen.

Nachdem auch diese Show beendet war brauchten wir erst einmal eine kleine Kuchenpause im Café, um uns ein wenig aufzuwärmen, denn der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen. Als wir wieder einigermaßen trocken waren ging es dann auch gleich weiter zu den Delphinen, um ein Küsschen abzustauben. Eigentlich wollten wir selber Fotos machen, aber da diese so schrecklich geworden waren, entschlossen wir uns dann doch dazu die mega überteuerten Fotografenfotos zu kaufen. Genau wie bei unseren Robbenküssen.

Nachdem wir nun einmal von beiden Seiten Abgeknutscht wurden konnten wir uns gemütlich die wirklich schöne und unterhaltsame Delphinshow anschauen. Von Kunstsprüngen bis zu Wettrennen wurde alles geboten. Wirklich faszinierend was man diesen wunderschönen Tieren alles beibringen kann. Aber auch die Seerobbe war echt gut und brachte uns einige Male zu lachen.

Die Show war ein echt gelungener Abschluss unseres Besuches im Park und so machten wir uns im strömenden Regen wieder auf den Weg zurück zum Hostel.

Erst einmal brauchten wir jetzt eine heiße Dusche und kuschelten uns mit einem Tee in unser Bettchen, dass wir für heute auch nicht mehr verlassen wollten. So wurden am Abend nur noch Filme geschaut und ein wenig gelesen, bevor wir todmüde einschliefen.



28.12.

Weltuntergangsstimmung! Der zweite Tag nun in strömenden Regen und es sah auch nicht wirklich so aus, als würde dieser demnächst nachlassen. So entschlossen wir uns diesmal das Haus zu hüten und uns nicht komplett durchnässen zu lassen. Dies war auch der Grund, weshalb wir nur ein sehr spärliches Frühstück hatten, das aus ein paar Haferflocken und Milch bestand.

Was wir heute im Laufe des Tages machten? Naja nicht wirklich viel… Wir mussten ja heute auschecken, so hatten wir kein Zimmer mehr, wussten noch nicht so wirklich wo wir heute Nacht schlafen sollten und gammelten den ganzen Tag auf den öffentlichen Sofas vor dem Fernseher rum. Zu essen hatten wir ja nichts mehr, so blieb uns nichts anderes übrig als Filme zu schauen und zu lesen. Immer wieder wurde ein kurzer Blick aus dem Fenster geworfen, wodurch sich unsere Laune jedoch nicht wirklich verbesserte. Es hatte den Anschein, als würde der Regen stündlich nur noch stärker werden.

Am Abend siegte dann unser Hunger und wir entschlossen uns doch Regendicht zu verpacken und irgendwo etwas Essbares aufzutreiben. Unser erster Weg führte zu der nur zehn Meter entfernten Tanke. Leider gab es hier nur Tomatensauce, was wir nicht so passend zu dem Reis fanden den wir noch besaßen. So gingen wir, mittlerweile bis auf die Unterhose durchnässt, weiter zu dem nächsten Supermarkt. Nur um dann festzustellen, dass dieser noch Weihnachtsferien hatte. Komplett entnervt watschelten wir zurück zur Tanke, um uns doch die Tomatensauce zu kaufen.

Gab heute also ein wirklich exklusives Dinner. Wird echt schwer das so bald wieder zu toppen….

Nachdem wir immerhin gesättigt waren stellte sich nun nur noch die Frage wo wir heute Nacht schlafen sollten. Wir entschlossen uns dazu unsere Isomatten im alten Zimmer aufzuschlagen und dort die Nacht zu verbringen. Auf jeden Fall besser als draußen.



29.12

Was für eine scheiß Nacht! Vielleicht war die Idee mit den Isomatten doch nicht so genial gewesen, denn wir hatten beide nicht länger als ne habe Stunde am Stück geschlafen und waren demnach fertig am nächsten Morgen. Tia und wo wir heute schlafen sollten war auch noch ein bisschen fraglich. Schließlich wollten wir heute mit den Mädels Richtung Sydney aufbrechen. Sie besaßen zwar zu dritt einen Van und einen Station Wagon, aber um zu fünft da drin zu schlafen sind die Dinger dann doch recht eng. Aber erstmal musste die Fahrt überhaupt losgehen. Das eine Mädel hatte nämlich knapp zwei Monate in diesem Hostel verbracht und es fiel ihr dementsprechend schwer Coffs Harbour zu verlassen. Als sie es dann endlich geschafft hatte sich zu verabschieden, mussten wir erst einen kurzen Stop im Einkaufszentrum einlegen, um Einzukaufen und noch ein paar Campingsachen zu besorgen, bevor es endgültig losgehen konnte.

Wir fuhren mit Anna im Station Wagon mit, während Melanie und Sina im Van hinterher gurkten. Ja der Van war sehr alt und wirklich seeeehr langsam…. Aber kurz vor Sonnenuntergang schafften wir es dann doch noch zu dem Parkplatz am Strand, an dem wir die heutige Nacht verbringen wollten, um morgen dann endlich Sydney zu erreichen. Die Mädels waren wirklich sehr nett. Sie quetschten sich zu dritt in den Van und überließen uns ihren Station Wagon. Boah war das ein Luxus im Gegensatz zur letzten Nacht und so waren wir auch dementsprechend froh als wir endlich schlafen konnten!



30.12.

In dieser Nacht hatten wir eindeutig wieder besser geschlafen und freuten uns schon tierisch endlich wieder in unsere Lieblingsstadt zu kommen.

Der Weg war auch gar nicht mehr weit und in zwei Stunden hätten wir da sein können, wenn heute nicht alles schief gegangen wäre, was hätte schief gehen können. Es fing damit an, dass Sina auf einmal mitten im Nichts rausfuhr und stehen blieb. Sie hatte keinen Sprit mehr…. Na toll! Die nächste Tanke war ungefähr 20 km entfernt und so packte Anna die Benzinkanister ein und fuhr schlecht gelaunt zurück zur Tanke, während wir in der Hitze beim Van warteten. Als Anna nach einer guten Stunde immer noch nicht da war, kam das uns dann doch etwas komisch vor und als sie dann noch nicht mal ans Handy gingen, begangen wir langsam uns Sorgen zu machen. Nach fast zwei Stunden erreichten wir sie endlich und sie berichtete was ihr passiert war. Sie hatte den Schlüssel beim Tanken im Auto gelassen und sich somit ausgesperrt. Nun versuchten verschiedene Typen irgendwie an ihren Schlüssel zu kommen, was sie auch nach etlichen Versuchen schafften, aber leider wurde dabei die elektrische Verriegelung zerstört. So schloss sich das Auto ständig von selber auf und ab und Anna gelang es nicht mehr in Auto zu kommen. Erst als ihr ein Mechaniker zur Hilfe eilte schaffte sie es zu uns zurück zu fahren.

Das nächste Problem war nun, dass der Benzinkanister leckte, so benötigend wir erstmal noch eine halbe Ewigkeit bis wir es geschafft hatten das Benzin in das Auto umzufüllen.

Aber dann konnte es endlich weitergehen und wir erreichten endlich am Nachmittag Sydney. Nachdem wir uns von Anna und Melanie verabschiedet hatten fuhr Sina uns noch in die Innenstadt.

Nun waren wir also bei unserem letzten Stopp der Reise durch Australien angekommen!

 

 

Die Bilder findet ihr wieder hier:

https://www.dropbox.com/sh/drj482g0bht9hdi/AABwOc0zkVolMDVTOHzPhq0Ba?dl=0

Byron Bay

Dienstag, 23.12.2014

 

Nach ein paar Stunden Fahrt kamen wir gegen Abend in Byron Bay an, mussten erstmal noch zum Hostel laufen und haben dort dann erfahren, dass es irgendwie Probleme mit der Buchung gab und dass wir deshalb nicht im gleichen Zimmer schlafen würden. So kam Jule in ein totales Messi Zimmer, lauter Säufer und ein riesen Chaos, während ich in einem ziemlich ordentlichen Zimmer mit einigen Pärchen und so war. Doch da wir sowieso nur so wenig Zeit in Byron Bay hatten und die wenigstens nutzen wollten, hatten wir ja sowieso nicht vor so lange im Zimmer zu bleiben. Deshalb liefen wir auch gleich los zum Strand, wo wir noch wunderschön die Abenddämmerung sehen konnten und bummelten ein bisschen durch das Städtchen, um die Hippie-Atmosphäre aufzusaugen, die hier überall ist. Byron Bay ist wirklich eine Hippie Stadt, alles sehr entspannt, überall sitzen Grüppchen auf der Straße, spielen Gitarre und so weiter und alles riecht nach Gras.
Irgendwann mussten wir aber zurück ins Hostel, weil wir unseren Hunger nicht mehr aushielten und gingen erst nach einer Dusche wieder los. Wir gönnten uns ein Eis mit dem wir uns dann an den Strand setzen und ein paar Leuten zuschauten, die dort grade eine Silent Party veranstalteten. Das heißt alle haben Kopfhörer auf und tanzen wie verrückt, für die ist es ja wie im Club, und alle umstehenden, die keine Kopfhörer aufhaben, sehen nur Menschen die irgendwie in der Stille rumtanzen. Der Anblick ist also relativ unterhaltsam und so saßen wir auch eine ganze Weile mit unserem Eis da, haben uns unterhalten und die Menschen beobachtet.

Doch dann wurde uns irgendwann der Wind zu kalt und wir machten uns auf den Rückweg und dann auch ziemlich direkt auf den Weg ins Bett, es war nämlich dann doch relativ spät geworden.

Am nächsten Tag hatten wir nur noch bis 12 Uhr Zeit, um ein bisschen was von Bayron Bay zu sehen, aber wir bevorzugten dann doch die Möglichkeit das zu sehen was wir schon kannten: den Strand. Da legten wir uns nach dem Frühstück hin und ehe wir es bemerkt hatten war auch schon die Zeit um und wir mussten zum Hostel, um unser Gepäck abzuholen.
Ach in Byron Bay waren wir jetzt übrigens zum ersten mal im australischen Aldi und sehr positiv von den Preisen überrascht! :D Aber was erwartet man auch von Aldi.
Jedenfalls schafften wir es auch noch unsere Einkäufe in den Taschen zu verstauen und den Bus zu erwischen und traten nach einem viel zu kurzen Aufenthalt in Byron Bay die 4 Stunden lange Fahrt nach Coffs Harbour an.

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/yua4n75dh9bd563/AABTxXnrjJtP-PlhR3iOfOlBa?dl=0

 

Surfers Paradise

Montag, 22.12.2014

 

Heute Morgen hat sich grade mal wieder gezeigt wie klein doch Australien ist. Nachdem wir es völlig verpennt, aber immerhin rechtzeitig zum Greyhound Stop geschafft hatten, trafen wir erstmal Julia, das eine Mädchen aus Mission Beach, die jetzt mit uns nach Surfers Paradise fuhr. Ebenfalls in dem Bus saß auch Robin, den haben wir inzwischen schon in Townsville, Airlie Beach und Rainbow Beach getroffen und auch er war auf dem Weg nach Surfers und als wir dort ankamen und aus dem Bus ausstiegen stand Dave vor uns, der kleine Engländer von unserem Fraser Island Trip. Es ist doch immer wieder schön Menschen zu treffen die man kennt. :)
Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten gingen wir los in die Stadt, ein bisschen shoppen und einkaufen, wir brauchten ja auch noch ein Geschenk für Merlin von den Whitsundays und Fraser, der hatte nämlich Geburtstag und wir wollten am Abend mit ihm und seinen Freunden feiern gehen. Also kauften wir einen ganz tollen Kuchen. Außerdem wurden wir noch von so einem Kerl in einem kleinen blauen Stand angelabert, ob wir heute Abend nicht vielleicht feiern gehen wollen und so weiter, sie machen ganz tolle Club Crawl Touren und alles was wir dafür bräuchten wären die Bändchen für nur 80$ das Stück. Ja genau, kaum teuer, Wir erklärtem ihn dann, dass der Preis leider weit überhalb unseres Budgets lag, wir aber trotzdem gerne feiern würden, allerdings mit noch 6 anderen Leuten und mit denen müssten wir davor ja sowieso noch reden.
Da hat der Kerl dann auf einmal gemeint es wäre jetzt grade sein letzter Arbeitstag vor Weihnachten und er hat in 10 Minuten Feierabend und dementsprechend wenig Lust sich noch Mühe beim Verkaufen zu geben, also sollen wir jetzt einfach 100$ zaheln und bekomen dafür 8 Karten, das heißt eine für 13$. Wenn man weiß dass in diesen Tickets 2 Clubs enthalten sind für die der Eintritt jeweils 20$ kostet und einen Drink gibt’s auch nicht unter 7$, dann ist das schon ein extrem gutes Angebot. Also schlugen wir zu, hatten dann 8 Karten und wussten leider zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass Merlin und seine Freunde schon längst welche gekauft hatten und für uns schon günstige Tickets bei ihrem Mitbewohner reserviert hatten, der die ebenfalls verkauft. Allerdings hat der später gesagt er hätte noch nie ein Ticket für nur 13$ verkauft und dass das normalerweise sowieso wirklich keiner macht, also keine Ahnung was da passiert ist, aber irgendwie hatten wir extrem Glück. Das mit den 6 Tickets, die wir jetzt zu viel hatten klärte sich dann auch noch sehr unkompliziert, eins nahm Julia, die anderen verkauften wir an Melli und Anna, die beiden Mädels mit dem Auto aus Airlie Beach, und ihre Freunde.
Als das alles geklärt war und unsere Shoppingtour beendet, auf der haben wir übrigens zufällig auch noch ein Mädchen getroffen, mit der wir Abi gemacht haben, machten wir uns auf den Weg in das Appartment in dem Merlin und so wohnten, um mit ihm seinen Geburtstagskuchen zu essen. Und das war wirklich ziemlich schön, auf einem Balkon im 8. Stock, Blick auf einen Teil der Stadt und direkt auf den Strand. Da kann mans schon aushalten.

So waren wir auch nur kurz zum duschen im Hostel und mussten dann gleich wieder los, um halb 7 holte uns nämlich Julia ab und wir gingen zusammen zum BBQ in den ersten Club, um auch wirklich alle Vorteile des Club Crawls mitzunehmen. Nach einer Weile ging es weiter ins Vanity, da holten wir uns aber nur schnell unser Freigetränk ab und gingen dann nochmal ins Apartment, um Geburtstag zu feiern. Pünktlich zum nächsten Club und damit dem nächsten Getränk waren wir wieder da, trafen Anna und Melli und tanzten eine Weile, bis es in den letzten Club des Abends ging: Sincity. Etwas gewöhnungsbedürftig war die Tatsache, dass alle Barkeeperinnen in Unterwäsche und Strapse bedienten und so kam es auch, dass die Jungs irgendwie immer wieder vergaßen was sie denn eigentlich bestellen wollten. :D
In diesem Club trafen wir dann auch Merlin und seine Freunde wieder, inklusive seinem Mitbewohner, der uns irgendwie in den VIP Bereich brachte, wo wir tanzten bis wir keine Lust mehr hatten, weil die Musik immer schlechter wurde. Da gingen wir dann doch lieber wieder zurück ins Apartment und genossen noch ein bisschen die Aussicht vom Balkon. Und zwar so lange, bis wir so unglaublich müde wurden, dass der Weg zu unserem Hostel uns vor kam wie eine Tageswanderung. Also nahmen wir das nette Angebot an, dass wir ruhig auf der Couch schlafen könnten und während wir noch auf dem Balkon saßen hatten die Jungs schon alles erledigt und auf uns wartete ein gemütliches Bett, in dem wir dankbar und totmüde einschlafen konnten.

 

Am nächsten Morgen hatten wir das kleine Problem, dass wir um 10 aus unserem Hostel auschecken mussten, aber ganz offensichtlich nicht in unserem Hostel waren. Also mussten wir ziemlich früh aufstehen, zum Hostel laufen, packen und auschecken und dann warteten wir auf Merlin, der uns und unsere 10 Tonnen Gepäck mit seinem Van abholen wollte. Wir hatten nämlich am Morgen spontan entschieden unsere geplante Nacht in Nimbin dann doch gegen eine weitere Nacht im Traumapartment der Jungs einzutauschen und so luden wir unser Zeug in der Wohnung ab und liefen anschließend die 5 Meter an den Strand, die es von dort aus noch waren.
Nachdem wir genug geschwitzt und in der Sonne gelegen hatten gingen wir einkaufen und kochten uns anschließend endlich mal wieder was. Das hat echt gefehlt in den letzten Tagen und die ungesunde Ernährung schlägt sich eben leider doch ziemlich schnell nieder.
Als wir pappsatt waren mussten wir auch gleich schon wieder los, an der Promenade hatte nämlich ein großer Night Market angefangen, auf dem es alles mögliche zu kaufen gab. Das waren teilweise echt sehr sehr schöne Stände und wir genossen es über den Markt zu schlendern. Außerdem war noh eine riesige Bühne am Strand aufgebaut, auf dem Christmas Chorals auftraten und davor hatten sich unglaublich viele Leute versammelt, die mit Nikolausmützen und dem ganzen Spaß irgendwie versuchten doch noch Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Am Ende gab es dann auch noch ein wunderschönes Feuerwerk auf dem Meer, passend zu den Weihnachtsliedern, die gespielt wurden. In solchen Momenten kriegt man dann vielleicht schon ein kleines bisschen Heimweh, wenn man sich so überlegt, dass Weihnachten ganz ohne Familie und Freunde dann doch irgendwie seltsam ist.

Trotzdem war der Abend sehr schön und nachdem wir uns noch gegenseitig kleine Weihnachtsgeschenkchen gekauft hatten ging es zurück ins Apartment.

Es hat schon was wenn man morgens aufwacht, den Kopf hebt und das erste was man sieht ist das Meer. Allein für diesen Ausblick hat es sich schon gelohnt noch eine Nacht länger in Surfers Paradise zu bleiben. Wir frühstückten dann auch sehr ausgiebig mit Rührei und Müsli auf dem Balkon und freuten uns über Sonne, Strand und Meer, während die Jungs alle noch fröhlich vor sich hin schnarchten.
Nach einem ganz kurzen Shoppingtrip legten wir uns dann noch ein bisschen mit Merlin an den Strand und sprangen eine Runde ins Meer, bevor am Nachmittag unser Bus nach Byron Bay fuhr. Merlin brachte uns noch zum Bus und auch hier war es wieder wirklich schwer sich zu verabschieden, weil man sich irgendwie total daran gewöhnt hatte die Leute einfach jeden Tag zu sehen. Naja, wenn wir wieder in Deutschland sind können wir dann einmal eine Rundreise machen und überall irgendwen besuchen, das ist doch auch was schönes! :D

 

Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/lyr1re5wrw10tvc/AABCwLU2CjAhpLUf88utL112a?dl=0

 

Brisbane

Freitag, 19.12.2014

 

Heute verbrachten wir fast den ganzen Tag noch am Strand in Noosa und fuhren erst Nachmittags weiter nach Brisbane. Als wir ankamen wurde es schon dunkel, es regnete und wir hatten keine Ahnung in welche Richtung wir laufen mussten, um zu unserem Hostel zu kommen.
Irgendwann hatten wir den Weg durch die weihnachtlich dekorierte Stadt dann aber gefunden und konnten einchecken. Das Zimmer in das wir kamen war voll von schwedischen Mädchen, die ihre Sachen so über den kompletten Boden ausgebreitet hatten, dass wir erstmal nichtmal unseren Rucksack absetzen konnten, weil einfach nirgens Platz war, um ihn hinzustellen. Da es in diesem Zimmer dementsprechend auch nicht so besonders gemütlich war und wir so viel wie möglich erleben wollten, beschlossen wir gleich zur Down Under Bar zu gehen, um dort Pizza zu essen. Wir bekamen außerdem noch ein Willkommensgetränk und während wir da so saßen, an unserem Drink nippten und auf die Pizza warteten, kam alle 2 Minuten irgendwer und versuchte uns zu überreden am sogennanten Pub Crawl teilzunehemn. 5$ für 3 verschiedene Bars und Pubs, jeweils ein Freigetränk und so weiter. Als wir zufällig die drei Mädchen trafen, mit denen wir uns in Airlie Beach ein Zimmer geteilt hatten und die auch am Pub Crawl teilnahmen, beschlossen wir spontan mitzugehen. Also wurden wir mit Bändchen ausgestattet und hatten jetzt nurnoch das kleine Problem dass jeder von uns seine Pizza innerhalb von 5 Minuten runterschlingen musste, dann ging es nämlich los in die nächste Bar.
Mit noch 2 Stückchen Pizza in der Hand zogen wir los, kamen in eine nette Bar mit Live Musik, irgendwann ging es weiter in einen Irish Pub mit sehr sehr cooler Band und später gingen wir dann wieder zurück in die Down Under Bar und tanzten und tanzten, so dass wir überhaupt nicht merkten wie spät es wurde. Völlig fertig kamen wir also mitten in der Nacht in das Messi Zimmer zurück und schafften es grade noch so uns einen Wecker zu stellen, damit wir auch rechtueitig aufwachen würden um zur Lone Pine Koala Sanctury zu gehen.


Den Umständen entsprechend waren wir am nächsten Morgen nicht so ganz fit, rafften uns aber trotzdem dazu auf früh aufzustehen, schnell zu frühstücken und uns dann auf den Weg zum Bus zu machen, der uns zur Koala Sanctury bringen sollte. Wir verliefen uns erstmal eine ganze Weile und nicht mal die Mitarbeiter von der Bus Company konnten uns auf Anhieb sagen wo denn dieser Bus abfuhr, aber nachdem sie dann ein bisschen gegoogelt hatten bekamen wir alle Infos die wir brauchten und schafften es den Bus zu finden. Brisbane ist eben doch eine Großstadt. Der Busfahrer war dann das Highlight des Tages, er ließ uns arme mittellose Backpacker nämlich kostenlos mitfahren und normalerweise kostet eine Fahrt 7$, wie wir auf dem Rückweg feststellen mussten.
Die Lone Pine Koala Sanctury ist wirklich ein riesen Tipp für alle die nicht ihr komplettes Geld raushauen wollen, um Kängerus, Koalas etc. zu streicheln und Fotos zu machen, dann sollte man nämlich nicht in den Australia Zoo gehen, sondern eben lieber in die kleine Koala Sanctury, wo wirklich nur australische Tiere zuhause sind. Wir haben unsere Zeit dort jedenfalls sehr genossen, haben Schnabeltiere, Schlangen, Krokodile und so weiter gesehen. Es gab auch eine Raubvogel Show und eine von Schäferhunden, bei der im Anschluss auch vorgeführt wurde wie man so ein Schaf schert, das war allerdings kein so wirklich schöner Anblick. Dann verbrachten wir noch eine ganze Weile im riesigen Kängeru Streichelzoo und knuddelten einen Koala.
Irgendwann am Nachmittag fuhren wir dann schweren Herzens von den niedlichen Tierchen weg, wieder zurück in die Stadt, hatten aber gar keine Zeit mehr, um nochmal ins Hostel zu gehen, weil grade alles für eine große Weihnachtsparade vorbereitet wurde. Das mussten wir uns natürlich anschauen, also kauften wir uns schnell was zu essen und suchhten uns einen guten Platz um die Pardade zu sehen und die war auch wirklich schön, auch wenn wir immer noch nicht so richtig in Weihnachtsstimmung sind.
Und auch nach der Parade konnten wir noch nicht ins Hostel, sondern mussten uns ziemlich beeilen um an den Hafen zu kommen und noch die kostenlose Fähre über den Fluss zu erwischen. Auf dem Deck konnten wir die wunderschöne Skyline sehen und wurden dann an der Lagune auf der anderen Seite des Flusses abgesetzt, wo ein großer Weihnachtsmarkt aufgebaut war. Das hat dann doch alles ein bisschen an zuhause erinnert, auch wenn hier anstatt Wollsocken, Sonnenbrillen und Bikinis auf dem Weihnachtsmarkt verkauft werden. Und wir haben leider weder Glühwein noch gebrannte Mandeln gefunden. Dafür aber Popcorn und damit setzen wir uns dann auf die Mauer am Fluss, ließen unsere Beine baumeln und unterhielten uns, während aus den Lautsprechern an der kompletten Promenade ein Weihnachtslied nach dem anderen schallte. Und dann ging auch schon das Feuerwerk los, von dem man uns erzählt hatte. Das war wirklich sehr sehr schön, direkt über dem Fluss, im Hintergrund die Skyline und dazu die Weihnachtsmusik.
Als das Spektakel dann irgendwann vorbei war liefen wir zurück zur Fähre und machten uns nach 13 Stunden, die wir nun unterwegs waren, wieder auf dem Weg zurück zum Hostel. Dort mussten wir noch packen und das war in diesem Saustall wirklich gar nicht so einfach, vor allem, weil die netten Schwedinnen gemeint haben es stört bestimmt gar nicht, wenn sie einen Film schauen und sich dabei dickfettpräßig auf dem ohnehin schon vollen Boden breit machen.
Nachdem wir endlich alles eingepackt hatten ging es auch schon bald ins Bett, wir müssen nämlich morgen um halb 6 aufstehen, damit wir um 7 den Bus nach Surfers Paradise kriegen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass wir unsere kurze Zeit in Brisbane perfekt genutzt und eine Menge schöne und abwechslungsreiche Sachen erlebt haben. Und wir können beide den ganzen Reisebüromitarbeitern und so weiter nicht zustimmen, wenn sie sich immer aufregen was für eine unglaublich hässliche Stadt Brisbane doch ist. Sie hat eben keinen Strand und es ist eine Großstadt aber Atmosphäre hat sie auf jedenfall! In diesem Sinne: Gute Nacht aus Brisbane! :)

 

Ganz viele Bilder seht ihr hier:
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Noosa

Mittwoch, 17.12.2014

 

Am nächsten Tag fiel es uns dann schon etwas schwer Rainbow Beach und die ganzen netten Menschen dort hinter uns zu lassen. Vor allem nachdem wir auch noch den ganzen Vormittag am Traumstrand, den es dort gab, vor uns hingebruzelt waren.
Aber was sein muss muss sein und schließlich wollten wir ja auch Noosa sehen. Als wir ankamen hatten wir dann mal wieder das Glück genau das Hostel gebucht zu haben, dessen Bus für den Pick up Service grade kaputt war, das hieß also laufen. Das Hostel an sich war dann wirklich sehr schön, das Problem war nur, dass es nicht mehr 2 Betten in einem Zimmer gab und so wurde ich in ein 16er Zimmer und Jule in ein 8er gesteckt. Deshalb machten wir uns alleine auf die Suche nach der richtigen Tür.
Ich hörte schon vom Eingang aus extrem laute und vor allem extrem schlechte Musik, die immer lauter wurde, je näher ich meinem Zimmer kam. „Bitte nicht, bitte nicht, bitte nicht...“ Doch! Super, da war ich dann wohl in einem 16er Zimmer mit einer Gruppe aus 15 feierwütigen Franzosen mit extrem schlechtem Musikgeschmack gelandet. Jule hatte es aber auch nicht so viel besser getroffen, außer dass sie zufällig mit dem netten Angsthasen Will von Fraser Island im Zimmer war, da waren nämlich außerdem noch ein paar sehr seltsame Mädchen die irgendwie jeden der ankam erstmal beschuldigten er oder sie hätte ihr Bett und ihr Essen und was weiß ich geklaut.
Weil wir uns in unserem Zimmern dementsprechend nicht so besonders wohl fühlten machten wir uns sofort auf den Weg in die Stadt und die war auch echt süß. Totale Urlaubsatmosphäre überall, schöne Läden und und und. Nach diesem Stadtbummel hatten wir leider noch das Problem, dass Menschen immer mal wieder was essen müssen und da wir viel zu faul zum kochen waren gab es Pizza.
Den Abend verbrachten wir dann zusammen mit Will in der Bar des Hostels, da gabs sehr sehr gute Live Musik, wir spielten Karten, tanzten ein bisschen und so weiter und genossen die Stimmung.
Noosa ist eigentlich eine wirklich schöne Stadt und es gibt auch noch viel mehr Strände und Nationalparks und so weiter, die wir uns jetzt alle gar nicht anschauen konnten... vielleicht wenn wir das nächste Mal in Australien sind :D

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/2kix15hqug4mq4y/AAAHziyMSO1JvAV7HutLegCla?dl=0

 

Fraser Island

Dienstag, 16.12.2014

 

Um 6 Uhr aufstehen ist immer noch scheiße. Heute wurde es aber wenigstens ein bisschen besser durch die Tatsache, dass wir um 8 kostenlose und ganz frische Pancakes bekamen.
Und irgendwie wollten wir ja auch früh los, um so viel Zeit wie möglich auf Fraser Island zu haben. Aber zuerst mussten wir noch unsere Autos packen, Essen und Alkohol in Kühlboxen verfrachten uns so weiter. Beim Essen hatten wir wirklich Glück, normalerweise sind nämlich 8 Leute in einem Auto, in unserem haben aber zwei mysteriöserweise gefehlt und so hatten wir zu 6. das gleiche Essen, was alle anderen durch 8 teilen mussten. Also hungern mussten wir schonmal nich, wäre die nächste Möglichkeit gewesen, wie man sterben hätte können.
Als alles verstaut war und jeder in seinem Auto saß ging es endlich los, erstmal auf die Fähre. Obwohl das Wetter nicht unbedingt das ausschlaggebende Argument dafür war, war die Stimmung super und alle freuten sich, als wir endlich auf der Insel waren. Der kleine Engländer (Dave) war der erste mutige Fahrer, das mit dem über Sand fahren ist nämlich echt nicht so einfach, ist aber unvermeidbar, weil die Insel wirklich komplett aus Sand besteht. Er brachte uns auch sicher zum Lunch und danach ging es mit dem großen Engländer (Will) weiter, der musste dann durch die hoppeligen Inlandswege zum Lake McKenzie fahren, hatte dabei aber auch keine größeren Probleme. Der See war sehr schön, sogar bei dem leichten Regen der angefangen hatte, aber so richtig warm war es dadurch natürlich nicht und das schwimmen war dann doch eher ein bisschen ungemütlich... Die erste Hälfte unseres Wegs zum Camp ist dann Louise, die Holländerin, gefahren. Die hatte allerdings schon ein paar Probleme, jedenfalls hat sie gleich am Anfang mal vergessen den Motor anzumachen und sich dann die ganze Zeit gewundert, dass sie kein Gas geben kann. Da mussten wir erstmal eine Runde beten, dass wir diese Fahrt irgendwie überleben, hat aber geklappt.
Und als wir dann am Strand angekommen waren war ich dran mit Fahren. Das ist wirklich nicht so einfach auf Sand, sehr sehr rutschig, man fährt eigentlich in den Spuren vom vorderen Auto, lenken kann man nicht und wenn man aus der Spur rutscht ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass man irgendwie feststeckt. Und dann sind überall noch so kleine Flüsschen, die aus dem Inland ins Meer fließen, da muss man dann durch, auch wenn das teilweise halbe Seen sind, also heißt es manchmal einfach Augen zu machen und hoffen, dass man auf der anderen Seite vom Wasser wieder aufs Land kommt... :D
Als ich es dann irgendwann erfolgreich geschafft habe das Auto zum Camp zu fahren mussten sich alle ihre Zelte suchen. Louise wollte auf keinen Fall alleine im Zelt schlafen, wegen den ganzen gruseligen Tieren und suchte sich den riesigen Engländer Will als Zeltnachbarn aus. Blöd nur, dass sie da noch nicht wusste, dass der am allermeisten rum schreit und weg rennt sobald sich irgendein Tier zeigt. Hätte man aber auch echt nicht ahnen können, wenn jemand so aussieht wie ein Schrank.
Erstmal wurde dann jedenfalls gekocht, ein ganzer Haufen Reis mit Gemüse und Hühnchen beziehungsweise Veggie Burgern. Nach gefühlten 5 Sunden kochen stand das Essen dann auch endlich auf dem Tisch und hat erstaunlich gut geschmeckt.
Und dann ging der Abend richtig los, alle saßen zusammen, der eine Guide machte Entertainment Programm und zeigte uns allen irgendwelche Trinkspiele und und und. Wir haben dann auch noch Sarah getroffen, das Mädchen aus Rainbow Beach und die von den Whitsundays und aus Hervey Bay waren ja auch immer noch da. Und natürlich die witzigen aus unserem Auto, also langweilig wurde uns ganz bestimmt nich! :)
Völlig tot fielen wir irgendwann auf unsere Isomatten, die wir leider nicht aufgeblasen hatten und jetzt waren wir dann auch zu faul dazu.

 

 

Das aufstehen am nächsten Morgen war dann nicht nur tot sondern Hölle. Beim Frühstück hat eigentlich keiner ein Wort gesagt, auf die Frage wie es einem geht hat man von überall nur „scheiße“ gehört. Da sich deswegen auch niemand von uns so richtig bereit fühlte jetzt ein Auto zu fahren stiegen wir gerne bei Mick, unserem Guide, ein und das war bestimmt auch gut so, hier gibt es nämlich ziemlich häufig Polizei Kontrollen und einer aus unserem Camp musste blasen, war ganz knapp überm Limit und ist jetzt 900$ los...
Wir jedenfalls hoppelten in Micks Auto am Strand entlang richtung Indian Head und versuchten unseren Magen zu beruhigen. Da tat der Aufstieg auf den Berg und die frische Luft dann richtig gut. Indian Head ist eine riesige Klippe von der man in alle Richtungen einen wunderschönen Ausblick hat. Nachdem wir uns dort eine Weile alles angeschaut hatten ging es weiter zu den Champagne Pools, die einzige Stelle auf Fraser Island an der man im Meer schwimmen kann, ansonsten gibt es viel zu viele Haie und Quallen, doch die werden an dieser Stelle von den Steinen abgehalten, die den „Pool“ umgeben.
Anschließend fuhren wir zum Lunch zurück ins Camp, brachen aber ziemlich bald wieder auf, wir wollten ja auch noch das berühmte Schiffsfrack sehen, dass am Strand liegt und uns im Eli Creek abkühlen. Das ist echt witzig, das ist ein total klarer Fluss, den man hoch laufen kann und dann springt man an einer Stelle rein und lässt sich durch das erfrischende Wasser wieder runter treiben.
Genau das was wir brauchten! Nachdem wir oft genug hoch gelaufen und runter geschwommen waren hatten wir alle extrem Hunger und so fuhren wir zum kochen ins Camp zurück.
Dieses mal ging es sogar ein ganz kleines bisschen schneller und wir konnten nach dem Essen noch entspannt duschen und alles. Irgendwann kam einer zu mir und hat ganz aufgeregt gemeint ich muss jetzt unbedingt ganz schnell mitkommen, also bin ich mitgelaufen an den Zaun, der unser Camp einschließt und da stand ein Dingo draußen und hat uns angeschaut. Und wenn man die mal so sieht weiß man wirklich was das eigentlich gefährliche an ihnen ist, die sind nämlich unglaublich süß. Sehen eigentlich aus wie Hunde und benehmen sich auch wie Hunde. Der jedenfalls hat erstmal gegähnt und sich gestreckt, ist dann an den Zaun gelaufen, hat seine Schnauze durch gesteckt und dran gekratzt und wir standen auf der anderen Seite vom Zaun und wollten ihn knuddeln.
Irgendwann mussten wir uns dann trotzdem von dem niedlichen Dingo los reißen, weil das Abendprogramm wieder angefangen hat. Allerdings haben sich heute wirklich alle ziemlich zurück genommen, nochmal den ganzen Tag über lauter Gewackel fahren mit so einem Magen... das wollte dann doch niemand gleich nochmal.
Später haben wir beschlossen noch an den Strand zu gehen, um den Sternenhimmel anzuschaun, auf Fraser Island geht das nämlich eigentlich so gut wie ńirgendwo sonst, es gibt ja absolut keine Zivilisation mit irgendwelchen Lichtern in der Nähe. Weil alle Angst vor einem Dingoangriff hatten gingen wir in einer ziemlich großen Gruppe nach draußen und alle hatten Panik, dass jetzt bestimmt gleich einer kommt. Als wir zwei Meter aus dem Tor rausgelaufen waren und alle wie wild anfingen „Dingoooooo!!!“ zu brüllen, dachte ich erst das wäre ein Witz. Wars aber nicht, auf einmal kam wirklich ein Dingo auf uns zu gerannt, er ist aber dann eigentlich sehr friedlich an uns vorbei gelaufen, obwohl vor allem Will, der 2 Meter Kerl, vor lauter Angst schon die Flucht antreten wollte, obwohl weg rennen wirklich das einzige ist was man auf keinen Fall machen sollte. Jedenfalls kamen wir alle heile am Strand an, setzen uns in den Sand und genossen den unglaublich schönen Himmel.
Irgendwann liefen wir zurück ins Camp, nur um gleich von dem nächsten gefährlichen Tier begrüßt zu werden. Eine Schlange. Die Guides kamen auch sofort angelaufen, um zu schauen ob sie wirklich gefährlich war oder nicht und sie waren sich blöderweise einig, dass das ein giftiges Exemplar war. Und da sie sich irgendwo auf einem Baum verkrochen hatte hieß es jetzt einfach: Bogen um den Baum.
Ansonsten war der Abend dann noch sehr witzig, wir unterhielten uns lange mit Mick, unserem Guide, und er erzählte einen Haufen interessante Sachen. Einen letzten Schock für den Tag gab es dann aber noch, als wir ins Zelt krabbelten und ich feststellen musste, dass meine Sachen klitschnass waren. Nach kurzem suchen war klar, dass die Ursache dafür ein Loch im Boden meiner Wasserflasche war... Ratten. Louise hatte genau das gleiche Problem und war deswegen kurz vor dem kollabieren und wie ihr ja schon wisst war ihr Zeltgenosse Will jetzt auch keine große Hilfe. Nachdem wir unsere Zelte ewig mit Taschenlampen abgesucht hatten, die Ratten aber wohl schon weiter gezogen waren, legten wir uns einfach hin und schliefen. Wenn man so müde ist wie wir kann man auch mit Ratten im Zelt schlafen.

 

 

Am nächsten Morgen gab es noch ein Mal Frühstück im Camp, bevor wir alles packen und aufräumen mussten. Echt heftig wie schnell die Zeit in solchen Camps mit einem Haufen fremder Menschen vergeht.
Als alles halbwegs ordentlich war machten wir uns auf den Weg zum Lake Wobby, Jule durfte jetzt endlich auch noch Auto fahren. Das Problem war nur, dass wir die Ehre hatten ein komplettes Schrottauto zurück nach Rainbow Beach zu fahren. Und komplett Schrott heißt auch wirklich komplett Schrott. Es gab so kleine Macken, zum Beispiel ging das Tacho nicht, und dann war da noch sowas wie die Tatsache, dass die Kupplung ständig festgesteckt ist. Dann musste man mit dem Fuß unter die Kupplung und sie wieder hoch drücken, bevor überhaupt irgendwas funktioniert hat. Dementsprechend oft hat man dieses super Auto auch abgewürgt aaaaber naja, dafür konnten wir ja nichts.
Jule fuhr uns jedenfalls trotz Schrottauto erfolgreich zum Lake Wobby, beziehungsweise zu der Stelle am Strand, an der der 40 Minütige Wanderweg dorthin anfängt. Der war eindeutig viel zu lang, aber als man dann mal ankam hatte es sich schon gelohnt, das ganze waren einfach riesige Sanddünen, sah aus wie eine Wüste, und mittendrin war ein See mit sehr dunklem Wasser, in dem man schwimmen konnte. Darin gabs auch einen ganzen Haufen von diesen kleinen Fischchen, die abgestorbene Haut abknabbern, also hatten wir gleich noch kostenloses Wellness Programm.
Anschließend durfte ich das Schrottauto zum Lunch fahren und danach nahm Dave den Rest des Wegs auf sich, auch wenn er dabei das ein oder andere Mal schon ein bisschen Scheiße baute...
Trotzdem überlebten wir auch die Rückfahrt und kamen gesund und munter wieder in Rainbow Beach an, nichts hatte uns gefressen oder vergiftet, wir waren nicht verhungert und hatten auch keinen Autounfall, also alles bestens. Und schon wieder war der Trip einfach unglaublich geil und viel zu kurz.
Es ist echt immer sehr seltsam nach solchen Ausflügen wieder in die Zivilisation zu kommen, wo man sich um alles selbst kümmern muss. Damit haben wir dann auch gleich wieder angefangen und haben im Reisebüro alle Nächte bis Weihnachten buchen lassen, weil echt überall alles ausgebucht ist bis dahin.
Damit wurden wir grade rechtzeitig fertig, so dass wir rechtzeitig zum Essen mit den anderen aus unserem Auto kamen, wo wir Fotos anschauten und über die letzten Tage und alles mögliche redeten. Später ging es dann noch rüber ins andere Hostel, wo eine große Karaoke Nacht stattfand und weil erstaunlicherweise wirklich gute Sänger da waren, war es fast wie im Club und wurde ein toller Abend. Als letztes Highlight gab es dann noch ein wunderschönes Lagerfeuer am Strand.
Also mal wieder eine super Tour, die wir beide jederzeit wieder machen würden! :)

 

 

Bildeeer :)
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Rainbow Beach

Samstag, 13.12.2014

 

Und heute saßen wir schon wieder im Bus, als wir uns nach einem gemütlichen Frühstück in Hervey Bay auf den Weg nach Rainbow Beach machten. Da Rainbow Beach eigentlich nur eine Stadt ist, von der aus alle (so wie wir) nach Fraser Island gehen, gibt es da jetzt nicht so besonders viel zu tun uns sehn. Dafür gibt es 3 Backpacker Hostels direkt 2 Meter voneinander entfernt und es gibt immer in einem der Hostels so eine Art Abendprogramm, deswegen lernt man viele Leute mit denen man später aufs Camp fährt schon dann kennen.
Als wir in unserem Zimmer ankamen waren wir allerdings ein bisschen verstört, da saß nämlich ein ganzer Haufen deutscher Mädels drin, die nicht mal richtig Hallo sagten. Die Stimmung war dementsprechend ziemlich unterkühlt und wir flüchteten erstmal zum Einkaufen. Auf dem Weg dahin haben wir auch gleich noch 2 Jungs getroffen, mit denen wir auf der Whitsunday Tour waren, die machen auch die Fraser Tour mit uns. Immer wieder erstaunlich wie man alle wieder trifft.
Als wir wieder im Hostel waren überredeten wir noch ein Mädchen aus unserem Zimmer uns zu begleiten und machten uns dann auf den Weg zum Carlo Sandblow. Das ist eine riesige Sanddüne mit ganz vielen verschiedenen Sandfarben und es gibt jeden Tag eine Tour dorthin, die vom Hostel angeboten wird. Also kam ein netter Kerl, um uns hin zu bringen und in diesem Fall waren wir auch wirklich nur zu dritt.
Nachdem der Kerl sich noch ein Sandboard unter den Arm geklemmt hatte ging es los und nach 20 Minuten den Berg hochquälen kamen wir auch an. Aber der Weg hatte sich auch wirklich gelohnt, trotz nicht ganz perfektem Wetter war die Aussicht einfach atemberaubend.
Und dann durften wir auch noch alle das Sandboarden ausprobieren. Leider stand an der Stelle, an der wir runter fahren sollten ein Baumstumpf im Weg, gegen den Jule dann noch fast dagegen fuhr, aber sie konnte noch abspringen und ansonsten wäre der Kerl auch schon bereit gewesen sich todesmutig zwischen sie und den Baumstumpf zu schmeißen.
Irgendwann traten wir dann den Heimweg an und gingen noch eine Runde joggen. Wir müssen ja hin und wieder zeigen wie unglaublich sportlich wir sind... hust. Jedenfalls kochten wir nach einer erfrischenden Dusche und setzen uns dann mit Sarah zusammen, dem Mädchen aus unserem Zimmer, das mit sandboarden war. Im Hostel hat dann auch noch ein DJ aufgelegt uns alle aus dem Nachbarhostel kamen rüber und so hatten wir einen sehr schönen Abend.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns nach einer viel zu kurzen Nacht auf den Weg zu einem Reiterhof, bei dem wir einen Strandritt gebucht hatten. Blöd nur, dass das Wetter nicht so besonders gut war. Das hatten die Besitzer des Hofs wohl schon in der Wettervorhersage gesehn und kamen deshalb nicht zum vereinbarten Treffpunkt. Sie hatten uns zwar am Tag davor angerufen, um uns zu fragen, ob wir auch an einem anderen Tag können, doch weil vom Sturm hier einige Telefonmasten umgefallen sind hat man leider kein Netz und wir haben den Anruf nicht bekommen. Und so saßen wir da eine halbe Stunde oder so und machten uns dann auf den Rückweg Richtung Bett. Jetzt müssen wir dann nurnoch schaun, dass wir unser Geld zurück kriegen.
Nachdem wir noch ein bisschen Schlaf nachgeholt hatten mussten wir zum Safety breathing. Wir haben ab morgen für 3 Tage eine Tour auf Fraser Island gebucht, der größten Sandinsel der Welt, bei der wir in Geländewagen, die wir auch selber fahren dürfen, über den Sand fahren werden. Und dafür muss man am Tag davor lernen was so alles anders ist, wenn man über Sand fährt und wie man dabei sterben könnte, was man natürlich nicht sollte.
Aber wir durften uns zwei Stunden lang auch noch 100 andere Möglichkeiten anhören, wie man auf Fraser Island sterben kann. Da wären einmal die giftigen Schlangen überall, dann die riesigen Spinnen auf den Toiletten, die bis zu 4 Meter weit springen können und anscheinend immer auf dem Gesicht landen und natürlich die Dingos, menschenfressende Monster, die blöderweise einfach aussehen wie Hunde. Wenn wir einen sehen müssen wir ganz laut Dingo schreien hieß es. Nachdem wir uns zwei Stunden lang die sehr anschaulichen Erzählungen angehört hatten wie irgendwelche Campteilnehmer von Dingos gefressen wurden, so dass die Schädeldecke weg war und was weiß ich gingen wir zitternd nach draußen. Also so 100%ig Lust auf zelten mit Schlangen, Spinnen und Dingos hatte man da irgendwie doch nicht mehr. Aber immerhin hatten wir wohl am meisten Glück mit dem Auto in das wir gesteckt wurden, ein Schwede mit gebrochenem Arm, ein winzig kleiner Engländer, ein riesengroßer Engländer und ein ganz normales Mädchen aus Holland.
Den restlichen Tag verbrachten wir dann mit essen und gingen am Abend immer mal zwischen den Hostels hin und her, um alle zu besuchen die wir so kannten. Das waren jetzt immerhin schon die Jungs von der Whitsunday Tour, die anderen Jungs mit denen wir in Agnes Water den ganzen Abend gespielt hatten und Steffi und Felix aus Hervey Bay. Zufälle gibt’s. :D
Und jetzt sind wir sehr gespannt auf den Trip nach Fraser Island und dann schauen wir mal ob wir danach noch leben oder zur sehr anschaulichen Erzählung für die Camper nach uns werden...

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ibom2st6d3g87kr/AAA7SQbk69DxRz4ZzuQpHlHda?dl=0

 

Hervey Bay

Freitag, 12.12.2014

Tag 1
Diesmal war die Busfahrt glücklicherweise nicht ganz so weit und nach vier Stunden hatten wir Hervey Bay erreicht. So nun standen wir an der Busstation und wussten nicht recht wohin. Anscheinend sollte es einen Shuttle zum Hostel geben, aber wo war der? Langsam wurden alle Leute abgeholt und nur noch wir saßen einsam und verlassen da. Aber zum Glück haben wir ja jetzt ein Handy mit Geld auf der Karte, so dass wir einfach anrufen konnten und dann auch ziemlich bald abgeholt wurden.
Der Fahrer war echt ein witziger Typ und nachdem er sein Sandwich gegessen hatte, erzählte er uns noch einiges über Hervey Bay. Die beiden Hauptattraktionen hier sind Whale whatching, aber die Saison ist leider schon vorbei und Fraser Island, aber das machen wir ja ab Rainbowbeach. So stellte sich ein wenig die Frage was wir hier überhaupt wollen, aber wir dachten uns: Sieht ganz schön aus, also warum nicht mal nen kurzen Zwischenstopp einlegen.
Das Hostel ist echt schön mit eigenem kleinen Privatkino und freiem Frühstück und das beste an der ganzen Sache ist, dass wir zwar ein sechser Zimmer gebucht haben, jedoch momentan nur zu zweit da wohnen, d.h. wir können uns mal wieder richtig schön ausbreiten und einen riesen großen Saustall machen. Außerdem gibt es in diesem Zimmer nicht nur die klapprigen Hochbetten mit ausgelegenen Matratzen, sondern auch zwei richtige Betten, die natürlich auch gleich von uns in Anspruch genommen wurden.
Nachdem wir uns fertig häuslich eingerichtet hatten, nahmen wir den Shuttle zu den Einkaufsläden. Eigentlich wollten wir nur Lebensmittel kaufen, aber da wir eh grad da waren, dachten wir uns so ein kleines bisschen shoppen kann auch nicht schaden. So nahmen wir erst einen relativ späten Shuttle zurück und fingen im Hotestel auch sofort an ausgehungert zu kochen. Spaghetti mit Tomatensauce… wie kreativ…. Aber es schmeckte trotzdem sehr gut
Den restlichen Abend ließen wir dann mit einem Tässchen Tee und unseren Kindles ausklingen und machten sogar noch Bekanntschaft mit einem netten Kerl, der zufällig auch noch in Sydney wohnt und der uns beiden angeboten hat bei ihm über Silvester zu wohnen, wenn wir keine andere Unterkunft mehr finden. Yuhuuuu wir werden nicht unter der Brücke schlafen müssen. Also wenn das mal keine gute Nachricht ist.

Tag 2
Heute hieß unser Plan das Aquarium in Hervey Bay unsicher machen. Nachdem wir unser kostenloses Frühstück genossen hatten, machten wir uns auf den 6 km langen Weg um Fischies zu beobachten. Ja als armer Backpacker will man sparen und läuft sich lieber die Füße platt, anstatt einen Bus zu nehmen. Der Weg war sehr schön, da er direkt am Meer verlief, jedoch waren wir trotzdem froh als wir endlich am Aquarium angelangt waren. Das Glück war heute mit uns denn wir waren gerade noch rechtzeitig gekommen um die großen Meeresschildkröten mit Salat zu füttern. Dabei durften wir sie auch noch streicheln was sie sichtlich genossen. Am süßesten war es wenn man ihnen den Nacken krault. Dann ziehen sie den nämlich ganz knuffig ein und sehen einfach unglaublich niedlich aus. Nachdem wir Stundenlang begeistert vor den Schildkröten standen, konnten wir uns endlich losreißen, um noch das restliche Aquarium zu besichtigen. Es gab so viele faszinierende und teilweise echt merkwürdige Fische zu sehen. Gerade als wir gehen wollten um vor der nächsten Fütterung noch ein wenig am Strand zu chillen, kam der Wärter und gab uns noch eine kleine Privatführung, bei der er uns sogar kleine Babyhaie und Haieier zeigte. Der Mann hatte echt Ahnung und konnte uns einiges Interessantes erzählen. Dannach gings dann aber ab zum Strand, an dem es sowas von viele Muscheln gab. Und wie soll es auch anderes sein pennten wir mal wieder ein, aber wir sind ja gut gewappnet und hatten uns einen Wecker gestellt, so dass wir pünktlich zur nächsten Fütterung kamen. Als erstes waren die großen Fische und ein paar Haie dran. Man musste eine Leiter, die an der Glasscheibe lehnte hinaufklettern, den Fisch ins Wasser halten und hoffen, dass nur der Fisch gefressen wird und nicht auch noch seine Hand. Nachdem die Fischies genug hatten ging es weiter zum großen Haifischbecken. Zum Glück bekam man diesmal Stöcke zum füttern, trotzdem war es krass wie nah man diesen Tieren dabei seien konnte. Wenn man seine Hand austreckte konnte man ihnen einmal über ihren Körper streicheln und jetzt können wir überall stolz berichten, dass wir einen Hai gestreichelt haben.
Nach dieser tollen Erfahrung machten wir uns auf den Rückweg. Und wie soll es auch anders sein, verliefen wir uns diesmal. So war der Rückweg nicht nur 6km lang sondern ganze 8 km. Zum Glück hatten wir uns währendessen eine kalte Cola genehmigt, so dass wir nicht vollständig entkräftet wieder ins Hostel zurückkamen. Am Abend setzten wir uns noch mit Leuten die wir schon in Agnes Water kennen gelernt hatten zusammen und spielten ein wenig Tabu. Und wie soll es auch anders sein: unsere Mannschaft gewann haushoch. Ein durchaus gelungener Tag also.

Tag 3
„Mhm was können wir denn hier noch so machen?“ So lautete so ziemlich die erste Frage beim Frühstück. Tia eigentlich kann man hier nicht mehr viel machen. So entschlossen wir uns spontan ein Henna Tattoo machen zu lassen. Ein kleiner Schritt zum ersten richtigen Tattoo.
So nahmen wir den Shuttlebus und machten uns auf die Suche nach dem Tattoostudio. Nach einigen Versuchen gelang uns das schließlich auch. Und wir kamen noch gerade so rechtzeitig zu unserem Termin. Die Frau war echt nett und gab sich große Muhe uns ein möglichst schönes Tattoo zu zeichnen. Nachdem es ihr gelungen war, wurde das Kunstwerk trocken geföhnt und durfte nun für 24h nicht berührt werden. Gar nicht so leicht wenn man sich für ein Tattoo im Nacken und auf den Rippen entschließt.
Stolz machten wir uns wieder auf den Weg zum Einkaufszentrum, um den nächsten Shuttle nach Hause zu nehmen, aber der kam einfach nicht. Irgendwann kamen noch unsere Freunde aus Agnes Water von ihrer Shoppingtour wieder und so warteten wir nun alle zusammen vergeblich auf den Shuttle. Nach ner halben Stunde rafften wir uns endlich auf beim Hostel anzurufen und die wunderbare Nachricht lautete: Der Bus ist kaputt und wir müssen nun schauen wie wir nach Hause kommen. Tia blöd nur das uns 45min Fußmarsch zu viel waren und ein Taxi zu teuer. So saßen wir da und warteten, ob nicht irgendwie doch noch ein Wunder geschehen will und wir doch abgeholt werden. Aber dem war leider nicht so. So suchten wir nach möglichst günstigen Alternativen zurück nach Hause zu kommen. Eine davon war zu fragen, ob uns der Shuttle eines anderen Hostels bei uns zu Hause absetzten könnte, aber dies war nicht möglich da die Hostels untereinander verfeindet waren und man dann keinen armen Backpackern helfen kann. So ein Schwachsinn…. Die zweite Idee lautete bei Dominos eine Pizza für fünf Dollar zu bestellen und nicht nur die Pizza nach Hause liefern lassen, sondern sich gleich noch mit. Aber auch diese Idee verwarfen wir relativ schnell wieder und kamen schlussendlich doch zu der Entscheidung, dass ein Taxi vielleicht das Sinnvollste wäre.
Ich glaube wir haben uns schon lange nicht mehr so gefreut endlich wieder im Hostel zu sein und endlich unser langersehntes Barbecue zu machen, dass wirklich fantastisch schmeckte!
Nach einen paar Runden gemütlichem Uno ging es dann auch recht zeitig ins Zimmer und ach du Schreck wir hatten neue Mitbewohner, die etwas entsetzt über unseren Saustall waren. So machten wir noch schnell etwas Ordnung und packten, da es morgen sowieso weiter nach Rainbowbeach gehen wird.

 

Bilder wie immer hier:
https://www.dropbox.com/sh/505trbruf0s4o0w/AAD9jK6u15YpAYJg0Oh7WMCCa?dl=0

Agnes Water/Town of 1770

Montag, 08.12.2014

Tag 1
Endlich in Agnes Water! Nach 10 langen und unbequemen Stunden Busfahren über Nacht, hatten wir endlich unser nächstes Ziel erreicht und sogar das Wetter spielte mit und zeigte sich von seiner schönsten Seite. Währende der Busfahrt hatte es uns nämlich gezeigt wie eklig es auch noch sein kann und sinnflutartige Regenschauer waren auf unseren Bus eingeprasselt und setzten sie komplette Straße unter Wasser.
Nachdem wir in unser Hostel eingecheckt hatten, wurde erstmal wie so oft das freie Wlan genutzt, bevor wir ausgehungert die Suche nach einem Supermarkt antraten. Zum Glück wurden wir recht bald fündig und kauften alles ein was unser leerer Backpacker Geldbeutel zuließ. Und weil man sich ja sonst nichts gönnt landeten auch noch deutsche Brezelchen und Salzstangen in unserem Einkaufskorb.
Wieder zurück im Hostel schlugen wir uns erstmal die Bäuche voll mit unseren neuen Schätzen, bevor wir uns dann auch schon für unsere bevorstehende Scooteroo Tour fertig machen mussten. Nachdem der Shuttle uns abgeholt hatte hieß es: Tattoo aufkleben, Lederjacke an, Helm auf den Kopf und ab aufs Bike. Die Proberunden absolvierten wir mit Bravour. Nur ein paar Mal verschwand auf seltsame Weise die Bremse oder ein Heuballen kreuzte unseren Weg. Nachdem alle mehr oder weniger ihre Teufelsmaschine im Griff hatten, konnten wir uns endlich in den Straßenverkehr wagen.
Und so düsten wir zu zwanzigst durch Agnes Water und Town of 1770 und bewunderten die schöne Umgebung und die davon hüpfenden Kängurus. Lediglich ein Zwischenfall überschattete den ansonsten wirklich gelungenen Ausflug. Denn ein Mädchen hatte Probleme mit der Bremse, fuhr dadurch in das vordere Motorrad, stürzte und trug üble Schürfwunden davon. Ansonsten überstanden alle die Spritztour unbeschadet und konnten ein wenig entspannen während die Sonne über dem Hafen von 1770 unterging. Danach hieß es dann wieder aufs Bike schwingen und wir mussten leider schon wieder den Heimweg antreten. Holten aber nochmal alles aus unseren Motorrädern raus und düsten mit 60 km/h die Straße entlang. Die Scooteroo Tour war wirklich eine einmalige Art die Stadt zu erkunden und wir hatten jede Menge Spaß dabei.
Wieder zurück im Hostel kochten wir lecker und machten es uns dann gemütlich mit unseren Laptops auf den Sofas um mal wieder ein wenig weiter zu planen. Jedoch fielen wir ziemlich schnell erschöpft und todmüde ins Bett. Der wenige Schlaf der letzten Tage steckt uns anscheinend doch noch ordentlich in den Knochen, aber jetzt können wir uns ja erstmal ausruhen.

Tag 2
Ausgeschlafen und nach einem gemütlichen Frühstück entschlossen wir uns trotz des suboptimalen Wetters einen Strandtag einzulegen. Wieder erwartete uns ein langer und sehr schöner Strand, der aber diesmal nicht verlassen war, sondern an dem sich viele Surfanfänger tummelten. Whaaaaa und wir hatten uns kein Surfbrett ausgeliehen. So ein Mist. So blieb uns nichts anderes übrig als die Surfer neidisch zu beobachten und uns fest vor zu nehmen uns bei der nächsten Möglichkeit eins auszuleihen. Also legten wir uns in den Sand und wollten uns ein wenig erholen, was sich jedoch als nahezu unmöglich gestaltete, da der Wind uns die Sandkörner nur so um die Ohren peitschte und wir nach kurzer Zeit wie Sandburgen aussahen.
Nach einigen Stunden hatten wir dann doch genug und traten wieder den Weg zurück zum Hostel an. Und kurz nachdem wir angekommen waren setzte auch schon das Gewitter ein. Jetzt hat die Regenzeit wohl wirklich begonnen.
So entschlossen wir uns den restlichen Tag einfach zu chillen und setzten uns mal wieder auf die Sofas, um etwas zu lesen. Das duschen gehen gestaltete sich heute etwas schwieriger, da wirklich jeder meinte in unserem Zimmer duschen zu müssen, da viele heute von einer Tour wiedergekommen waren, in der Nacht weiterfahren mussten und somit kein eigenes Zimmer hatten. So lernten wir auch zwei nette Typen kennen, die uns fragten, ob wir ihnen nicht etwas Gesellschaft leisten könnten, da sie sich die Nacht noch bis um zwei um die Ohren schlagen mussten. Und nett wie wir sind erbarmten wir uns und ließen den Abend mit einem Gläschen Goon und Kartenspiele ausklingen. Echt immer wieder faszinierend wie leicht und schnell man neue wirklich nette Leute kennen lernen kann. Aber jetzt geht es
morgen ja auch schon nach Hervey Bay. Mal schauen was uns da erwartet.

 

Bilder sind hier:

https://www.dropbox.com/sh/tq04jd76e72z8yg/AAC_lNlu1V-SqRiVsWMZ4qm0a?dl=0

Whitsunday Segeltour

Samstag, 06.12.2014

 

Schade schade, dass schöne Sachen immer so schnell vorbei gehen. Und so unendlich schöne Sachen wie unsere Segeltour um die Whistundays gehen dann wirklich ganz extrem schnell vorbei... aber es war wirklich eine unvergessliche Tour!
Wir wurden am Donnerstag Mittag vom Hafen abgeholt und alle auf das „New Horizon“ verfrachtet, das war unser neues zu hause für 2 Nächte. Ein sehr hübsches Segelboot mit 32 fremden Menschen, die uns auf den ersten Blick teilweise etwas seltsam vor kamen. Doch da zeigt sich mal wieder, dass der erste Eindruck oft täuscht, wir haben uns schnell mit vielen von ihnen angefreundet, mit der Schweizerin Rahel sogar schon bevor wir das Boot überhaupt betreten hatten. Die Crew bestand mal wieder aus ein paar völlig durchgeknallten jungen Menschen und unter deren Leitung ging es nun raus auf See. Das Wetter war wunderschön, die Stimmung super und dadurch dass man sich auf so einem Schiff schon ein bisschen auf der Pelle hockt unterhielt man sich mit jedem ein bisschen und alle lernten sich kennen. Irgendwann wurde das Sprungbrett ausgepackt und alle begannen ins warme Wasser zu springen, leider geht das nur mit Wetsuite, weil die Zeit angefangen hat, in der es hier gefährliche Quallen gibt. Dass wir in der sogenannten Bullshark Bay schwammen sagte uns Richie, der Captain, lieber erst am nächsten Tag. Wäre auch nicht so beruhigend gewesen, zu wissen, dass unter einem ein Haufen riesiger Bullsharks ist, die leider sobald es dunkel wird nichts mehr sehen können uns sich bei ihrer Futtersuche nur an Herzschlägen orientieren. Und da Menschen im Wasser ja bekanntlich einen ziemlich schnellen Herzschlag haben... :D Aber wir leben ja zum Glück noch alle :D
Es gab auch ein sehr leckeres Abendessen, dass wir auf dem Deck genossen, damit wir dabei den Sonnenuntergang anschauen konnten. Das Abendprogramm bestand dann aus diversen Spielen, alle genossen ihr Bierchen und irgendwann saßen auch wirklich alle 32 Leute zusammen um einen Tisch und haben gemeinsam gespielt. Das man sich bei diesem Spiel die ganze Zeit gegenseitig mit „Fuck you“ angeschrien hat, mindert die romantische Vorstellung vielleicht ein bisschen. Jedenfalls hatten wir an diesem Abend mehr als genug Party, obwohl wir nicht mal das Partyboot gebucht hatten und wir hatten wirklich Glück mit den ganzen netten Menschen, mit denen wir mitten auf dem Meer fest saßen. Auch die erste Nacht überstanden wir gut, obwohl sie ein kleines bisschen kurz war, da Richie meinte uns um halb 7 wecken zu müssen. Immerhin gab es dann gleich leckeres Frühstück an Deck und wir fuhren Richtung Whitehaven Beach, dem absolut wunder schönsten Strand der Whitsundays.
Wie noch mehrere andere Ausflugsschiffe hielten wir in einer Bucht und wurden dann nacheinander in kleinen Bötchen auf die Insel gebracht. Dort liefen wir erstmal hoch zu einem Aussichtspunkt und dann wieder runter zum Strand und der war wirklich unglaublich schön. Strahlend weißer Sand, fast wie Schnee, und türkises Wasser. Nachdem wir einen Haufen Bilder gemacht hatten, ein bisschen geschwommen und in der Sonne gelegen waren, gab es auch noch eine Menge Gruppenfotos und dann mussten wir leider schon wieder gehen.
Als alle wieder auf dem Schiff waren ging es weiter in eine andere Bucht, in der man besonders gut schnorcheln kann. Also hieß es Schnorchelausrüstung an und ab ins Wasser zum Fische gucken. Und was wir da sahen war wirklich atemberaubend. Bunte Korallen und Unmengen von Fischen in allen Regenbogenfarben, die überall um uns rum schwammen. Manchmal auch aus versehen gegen uns, wenn zum Beispiel Richie von seinem Schlauchboot aus Fischfutter direkt auf unsere Köpfe warf.
Trotzdem mussten wir irgendwann zurück zum Schiff, doch da wartete schon die nächste freudige Überraschung: eine riesige Wasserrutsche! Also rutschten alle vorwärts und rückwärts und wie auch immer ins Wasser und freuten sich ihres unbeschwerten Lebens in Australien :D

Nachdem wir uns noch ein bisschen gesonnt hatten, während entspannte Musik aus den Lautsprechern an Deck schallte, hatte es die Crew geschafft zum Schlafplatz für die 2. Nacht zu segeln. Also wurde der Anker runter gelassen und es gab Abendessen. Danach verlief der Abend ähnlich wie der erste, wenn auch dieses mal ohne „Fuck you“.
Am nächsten Morgen war Richies Weckaktion dann auch nicht besser. Mit hellem weißem Licht im Gesicht geblendet zu werden ist dann doch nicht das wahre. Draußen wurde es dann auch nicht unbedingt weniger bäh, es regnete nämlich. Also wurde es beim Frühstück drinnen ein bisschen eng und dann sollten wir uns auch schon umziehen, um ein 2. Mal schnorcheln zu gehen. Naja, wenigstens ist man im Wasser ja sowieso schon nass, da macht dann Regen auch nichts mehr. Und das Schnorcheln war auch trotzdem sehr schön, wir haben riesige Fische gesehen!
Wieder auf dem Schiff machten wir uns leider schon auf den Rückweg und mittags kamen wir im Hafen an, nachdem wir noch ein letztes Mal Lunch bekommen hatten. Wirklich, wirklich schade, wir wären wohl alle gerne noch länger geblieben.
So liefen wir zurück zum Hostel, in dem wir unser Gepäck gelassen hatten, doch da unser Plan war um 12 Uhr nachts nach der Afterparty noch den Bus nach Agnes Water zu nehmen, hatten wir für diese Nacht keine Unterkunft mehr. Also verbrachten wir den Tag draußen und duschten später stundenlang in der öffentlichen Dusche neben der Küche des Hostels. Dann nutzten wir ein paar Getränkegutscheine von der Bar nebenan, die wir noch hatten und trafen uns anschließend mit Rahel, der Schweizerin vom Schiff, und ein paar Freunden von ihr, um gemeinsam zur Afterparty zu gehen. Es war noch ein sehr gelungener Abend und die Zeit verging so schnell, dass wir uns am Ende noch ziemlich beeilen mussten, um rechtzeitig zum Bus zu kommen. Wir hatten nicht mal mehr Zeit uns umzuziehen, also sahen wir wohl ein bisschen witzig aus, wie wir uns in Minikleidchen, kombiniert mit leuchtenden Turnschuhen, mit jeweils 2 Rucksäcken und 2 Taschen abschleppten. Als wir an der Busstation angekommen waren konnten wir uns dann aber endlich umziehen und so traten wir die 10 Stunden lange Nachtfahrt, die uns eine Übernachtung im Hostel sparen sollte, in gemütlichen Jogginghosen an.
Die Nacht war auch gar nicht sooo schlimm, man konnte erstaunlich gut schlafen, dafür dass es ein super enger Bus war, in dem sowieso immer Kühlschranktemperaturen herrschen. Und das Hostel in Agnes Water, in dem wir dann um 10 Uhr Morgens ankamen war auch gleich sehr schön!
Also nochmal zusammengefasst: Wir hatten eine wunderschöne und viel zu kurze Zeit auf dem Segelboot und riiiiesen Glück mit den Leuten die mit uns da waren. Falls irgendwer vorhaben sollte bald mal nach Australien zu kommen: das dürft ihr euch nicht entgehen lassen! :)

 

 

hier ist wieder der Link zu den Bildern:
https://www.dropbox.com/sh/l3aq89w9gkzauoc/AABq8BiTvfI-FD1tX3g8I0mta?dl=0

 

Airlie Beach Part 2

Mittwoch, 03.12.2014

 

Also der zweite Teil unserer Zeit in Airlie Beach ist irgendwie ein noch undefinierbarer Haufen geworden, wir wissen überhaupt nicht mehr was wir die ganze Zeit gemacht haben. Erstmal haben wir auf jedenfall die beiden Mädchen wieder getroffen, die uns ihr Auto geliehen hatten. Mit denen waren wir dann am Abend nochmal weg, am nächsten Tag sind sie aber leider weitergefahren.
Und wir hatten irgendwie schon so eine Art Alltagsroutine. Jeden Morgen zur gleichen Zeit aufstehen, lecker Frühstücken, ein paar Stunden arbeiten, unseren Softdrink in der Bar abholen und dann entweder Lagune oder ein bisschen durch die Stadt bummeln. Das Wochenende hatten wir dann wieder frei, also gingen wir am Samstag zuerst auf einen wirklich schönen Markt am Strand und verbrachten ihn dann komplett an der Lagune, um die Sonne zu genießen und am Sonntag haben wir einen Ausflug gemacht. Und zwar sind wir mit dem Bus nach Shute Harbour gefahren und wollten dann von da aus eine kleine Wanderung an einen einsamen Korallenstrand machen. Vielleicht hätten wir uns davor noch ein bisschen genauer informieren sollen, wo man denn da lang laufen muss, aber das wären dann nicht wir gewesen. So standen wir dann am Hafen und sind einfach mal losgelaufen, bergauf, was anderes ging nicht. Dann gabs keinen Fußweg mehr aaaaber egal, laufen wir halt die Straße weiter hoch. Als wir dann noch ewig irgendeinen Weg immer den Berg hoch gelaufen waren, hatten wir fast die Spitze erreicht. Das kam uns dann doch ein bisschen komisch vor, weil so ein Strand ja normalerweise nicht auf Bergspitzen ist, sondern am Meer... Aber jetzt waren wir ja sowieso schon da oben und eindeutig auf dem falschen Weg, also liefen wir eben weiter, jetzt dann auf der anderen Seite vom Berg wieder runter. Unten angekommen stießen wir auf ganz tolle Wegweiser, blöd dass es die am Shute Harbour nicht gegeben hatte. Naja wenigstens wussten wir jetzt, dass wir fälschlicherweise zum Lookout Point gelaufen waren und wir wussten auch, dass es noch eine Bucht gab, die gar nicht mal sooo weit entfernt war. Also liefen wir weiter, hatten irgendwann überhaupt keine Lust mehr, wollten aber unbedingt noch an irgendeinen Strand. Und am Ende hat sich der lange Weg auch wirklich gelohnt, wir kamen nämlich an einen kleinen und sehr sehr schönen Korallenstrand, er war also mal ein Teil vom Great Barrier Reef und jetzt liegt man anstatt auf Sand auf unzähligen abgestorbenen Korallenstückchen. Nachdem wir uns dort noch eine ganze Weile von der anstrengenden Wanderung erholt hatten mussten wir ja blöderweise auch noch den Rückweg antreten. Doch auch das überlebten wir gerade so und kamen gut wieder im Hostel an.

Ansonsten war in den letzten Tagen hier die einzige Besonderheit vom Alltagsleben eigentlich das Stand up paddeln, das hatten wir an einem Abend im Club gewonnen. Und wenn man schon was kostenlos kriegt, dann muss mans ja auch nutzen, also ging es für uns auf die Bretter. Der Instructor hatte es anscheinend auch echt eilig uns aufs Wasser zu kriegen, jedenfalls hatten wir nicht mal Zeit unsere Klamotten auszuziehen und so waren die schon ziemlich schnell ziemlich nass. Wir scheinen auch nicht so die Stand up paddle Talente zu sein, eigentlich paddelten wir erstmal ziemlich lange nur im knien auf der Stelle rum, weil wir nicht gegen den Wind ankamen. Der Instructor ist dann irgendwann sogar nochmal zu uns gepaddelt gekommen (im stehen natürlich), nur damit wir ihm dann verzweifelt und immer noch im knien hinterher paddeln konnten, bis zu einer Stelle an der es anscheinend etwas windstiller sein sollte. Hmm... genauuu... irgendwie hats dann trotzdem noch nicht ganz optimal geklappt, also entschlosse wir uns dazu endlich unsere Klamotten auszuziehen und dann einfach eine Wasserschlacht zu machen. Im sitzen. Sit down paddling ist dann wohl doch eher unser Ding.
Nachdem wir dann doch ziemlich lange herumgepaddelt waren wollten wir uns an die Lagune legen und dabei trafen wir zufällig sogar noch die Mädchen aus Freiburg die wir kennengelernt hatten, die waren gerade aus Cairns wieder da. Also verbrachten wir den Rest des Tages mit ihnen.
Am letzten Abend in Airlie Beach haben wir uns dann noch ein letztes Mal feiern gegönnt, aber wir feiern hier irgendwie am liebsten, indem wir uns ein superleckeres Eis aus der neuseeländischen Eisdiele gönnen und uns damit an den Strand setzen. Um sich hier ein richtiges Eis zu gönnen braucht man nämlich wirklich einen guten Grund, das ist übertrieben teuer. Aber an dem Abend hatten wir ja zum Glück einen Grund und so saßen wir überglücklich mit unserem Eis am Strand.
Und dann war Donnerstag und es ging endlich los auf unsere Segeltour! :)

 

 

 

die Bilder haben wir zu den ersten aus Airlie dazu gepackt, sind teilweise ein bisschen mittenrein gerutscht... :D
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Airlie Beach

Donnerstag, 27.11.2014

 

Ohje, unsere Zeit hier verschwimmt irgendwie zu einem ganz großen Haufen Airlie Beach und wir wissen überhaupt nicht mehr was an welchem Tag passiert ist oder sowas, aber das ist euch wahrscheinlich auch völlig egal. :D
Wir arbeiten hier 5 Tage die Woche im Hostel beim Housekeeping, das heißt wir putzen die Zimmer, beziehen die Betten neu und so nen Spaß. Ist aber wirklich nicht so schlimm, man arbeitet nämlich immer in Teams, 2 laufen vor und ziehen die Betten ab und dann kommen die anderen hinterher. Der eine fegt, der andere wischt, einer putzt die Bäder und 2 beziehen die Betten wieder frisch. Und dann kommt auch schon der nächste Raum und obwohl am Tag auch öfter über 100 Betten bezogen werden müssen und so weiter, ist das eigentlich wirklich ein Job, der meistens Spaß macht. Die Leute sind nett, oft macht jemand Musik an und alle singen mit, während sie ihre Aufgabe erledigen, wenn man fertig ist darf man sich einen kostenlosen Softdrink in der Bar holen und so weiter. Am besten ist eigentlich das Betten abziehen. Wenn aus einem Raum alle ausgezogen sind, darf man nämlich die Hinterlassenschaften einsammeln und behalten. Und manchmal stößt man da echt auf Goldgruben, volle Kühlschränke, Säcke mit Klamotten und und und. So kam es zu Situationen wie dem „Da ist Schokoladeeee!!!“ Schrei und wir sind jetzt auch schon um ein paar Kleidungsstücke reicher.
Wenn wir mit der Arbeit fertig sind, also spätestens um 2, haben wir ja eigentlich immer noch den ganzen Tag vor uns. Oft verbringen wir ihn am Pool oder an der wunderschönen Lagune, manchmal schlendern wir durch das schöne Städtchen und schauen ein bisschen in die Läden und wir haben auch schon ein paar Ausflüge gemacht. Es gibt zum Beispiel einen sehr schönen Weg an der Küste entlang, den kann man auch gut joggen haben wir festgestellt, das machen wir nämlich seit wir hier sind ganz fleißig jeden zweiten Tag. Leider gehen wir trotzdem auseinander wie die Hefeklöße, aber naja, man kann ja nicht alles haben... :D
Wir haben hier ausnahmsweise mal einen ganzen Haufen nette Mädels kennengelernt, mal wieder alle aus Deutschland. Zwei davon kommen sogar aus Freiburg und wohnen ca 10 Minuten von uns weg, so klein ist die Welt...!
Mit zwei anderen aus Bayern haben wir hier aber auch sehr viel unternommen. Die beiden haben sich ein Auto gekauft und so waren wir einen Tag an einem Wasserfall, der war zwar leider ausgetrocknet, also gefallen ist da nicht viel, aber man konnte trotzdem schwimmen und es war der reinste Wildlife Park! Wir saßen ganz gemütlich da und haben gegessen, als auf einmal eine Schlange auf uns zugeschossen kam. Durch unser Gekreische alamiert kamen auch noch die wenigen anderen Menschen angelaufen und alle waren begeistert von der Schlange, die es sich neben unserem Käsebrot bequem machte. Als der Schock dann endlich überwunden war saß auch noch ein ganz komischer weißer Frosch in meinem Rucksack und hat mich angeglotzt... ganz toll!
Naja, wir waren mit den besagten netten Mädels auch ein paar Mal feiern, haben abends zusammen Activity gespielt, ein BBQ an der Lagune veranstaltet und uns immer gegenseitig super unterstützt. Wir haben sie mal in unserem Zimmer schlafen lassen und ihnen unsere Isomatten geliehen, dafür haben die beiden uns ihr Auto überlassen, solange sie die Whitsunday Segeltour machen.
Mit diesem Auto waren wir dann an einem sehr sehr schönen Strand und in Mackay, der nächstgelegenen größeren Stadt, um uns um ein neues Handy für Jule zu kümmern. Wir waren auch erfolgreich und mussten dann nur noch die 2 Stunden Fahrt nach Airlie Beach wieder hinter uns bringen. Nachdem wir uns, wie schon auf dem Hinweg, in Mackay verirrt hatten, kamen wir irgendwann auf den Highway und dann verlief die Fahrt weitestgehend unproblematisch. Nichtmal ein Känguru haben wir auf dem Gewissen, die werden hier nämlich im Minutentakt überfahren, auch wenn das gestern ziemlich knapp war, hätte Jule nicht so wunderbar früh gebremst.
Das alles und noch viel mehr, was uns grade nicht mehr einfällt so auf die schnelle, haben wir hier schon erlebt und nächsten Donnerstag geht es dann los auf die Segeltour um die Whitsundays. Yipiii!! Ganz liebe Grüße aus Airlie Beach! :)

 

Bilder gibts hier! ach und alle Bilder auf denen irgendwie Bettwäsche oder Müll zu erkennen ist stammen übrigens aus den höchstproduktiven Phasen unserer Arbeit :D
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Townsville 2.0

Samstag, 15.11.2014

 

Wir machen jetzt einfach mal eine kleine Zusammenfassung unserer Tage in Townsville (jaa eigentlich sollte es nur ein Tag werden) die insgesamt wirklich sehr sehr schön waren, obwohl Townsville nicht unbedingt eine Traumstadt ist.
Am Donnerstag Morgen waren die ersten Worte, die wir wechselten: „Wie geht’s deinem Handy?“ „Ist tot...“ Gut, das war zugegebenermaßen nicht der beste Tagesanfang. Und keine Ahnung wie das passiert ist, aber Jules Handy war leider wirklich tot. Komplett tot. Da hieß es dann erstmal Applestore suchen, der nächste war aber eine Stunde entfernt. Egaaal das ist ja keine Entfernung in australischen Maßstäben, also ging es für Jule mit dem Bus los zum Applestore, während ich mit den Jungs, die wir am ersten Abend kennengelernt hatten an der Lagune lag. Die ist fast noch schöner als die in Cairns, allerdings muss man auch eine Weile hin laufen.
Am Nachmittag trafen wir uns dann wieder im Hostel, um zu kochen und verschiedenste Fruitpicking Farmen anzurufen, die aber leider meistens sofort meinten sie würden nur Jungs nehmen oder sowas. Wir wollen in den nächsten Wochen noch ein bisschen arbeiten, weil wir die Whitsunday Segeltour, die wir gebucht haben, erst am 4. Dezember machen können und bis dahin nicht weiter als Airlie Beach reisen können. Später sind wir dann noch Joggen gegangen, vorbildlich und sportlich wie immer, und dann setzten wir uns am Abend mit den anderen draußen zusammen, spielten ein bisschen Goonpong und genossen es wieder sowas wie eine kleine Familie gefunden zu haben.
Freitag riefen wir erstmal alle Hostels in Airlie Beach an, um zu fragen ob man dort für freie Unterkunft arbeiten kann. Das war dann Plan B. Danach machten wir uns auf den Weg in ein Shoppingcenter, um unser nicht vorhandenes Geld auf den Kopf zu hauen. Nein Spaß, wir überlegen schon immer sehr lange bevor wir für irgendwas Geld ausgeben, aber so ein kleines bisschen shoppen muss auch mal sein... :D
Gerade noch rechtzeitig kamen wir zurück im Hostel an, konnten uns sogar noch eine Pizza auf dem Weg mitnehmen und dann ging es zum zweiten Mal auf den Berg, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Das hatten wir ein paar Leuten versprochen und wir brechen natürlich keine Versprechen, auch wenn wir gerade eine komplette Pizza verdrückt haben und es schon viel zu spät ist, um entspannt den Berg hoch laufen zu können. Dumm von uns. So ging es schon wieder in einem Affenzahn diesen blöden Berg hoch, wenn auch dieses Mal wenigstens auf dem richtigen Weg. Und es hat sich auch nochmal gelohnt, der Ausblick ist einfach atemberaubend.
Trotzdem traten wir relativ bald wieder den Rückweg an und verbrachten den Abend dann erstmal so wie den gestern, saßen draußen und spielten Goonpong und später ging es dann noch in die Stadt. Von Antoine, einem extrem witzigen Franzosen, geführt, ging es in kostenlose Bars und Clubs und es war echt ein toller Abend. Ein bisschen gedämpft wurde das Ganze nur von der Tatsache, dass einer der Jungs aus dem Club geworfen wurde, weil er mit einem anderen eine extrem dämliche Wette abgeschlossen hatte, dass er nicht über den Holzbalken laufen würde, der einmal quer durch den Raum reichte. Na klar, hat er dann wohl gemacht und schon saß er vor der Tür.
Aus diesem Grund sind wir dann auch nicht zuuu spät wieder zurück gegangen, die anderen haben nämlich in unserem supercoolen Balkonzimmer auf uns gewartet und wir haben dort den Abend noch entspannt ausklingen lassen.
Am Samstag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Das ist wirklich heftig, wie schnell man sich hier an neue Menschen gewöhnt und sich irgendwie so an sie bindet, weil solche Menschen einfach für ein paar Tage feste Anlaufstellen sind, während sonst immer alles unklar ist und sich ständig ändert. Man weiß nicht wo man morgen sein wird, wie das mit der Arbeit ist, macht sich Sorgen um Geld und um was weiß ich, aber dann hat man wenigstens eine kleine Ersatzfamilie. Nette Menschen, zu denen man immer gehen kann und die einen den Stress auch immer wieder vergessen lassen, so dass man sich wirklich so fühlt, wie man sich fühlen sollte: glücklich, dass man in Australien ist, am anderen Ende der Welt und so unglaublich viele tolle Sachen erleben darf.
Und jetzt mussten wir uns von eben diesen Leuten wieder verabschieden, was wirklich wieder nicht einfach war. Dann ging es mit dem Bus weiter nach Airlie Beach ins Base Hostel, weil wir von dort gehört hatten, dass das mit dem Arbeiten für freie Unterkunft möglich war.
Nach einigen Stunden waren wir da und hatten natürlich wiedermal das Glück das einzige Hostel gebucht zu haben, was einen nicht von der Busstation abholt, dafür aber am weitesten von ihr entfernt liegt... Also liefen wir uns mit unseren Rucksäcken vorne und hinten und noch einer Tasche an der Seite mal wieder die Füße platt und waren völlig am Ende, als wir schließlich an der Rezeption standen. Immerhin fragte der Rezeptionstyp gleich mal nach, ob wir nicht vielleicht für Unterkunft arbeiten wollen, nachdem er erfahren hatte, dass wir hier eine ganze Weile fest hängen würden. Er meinte wir müssten nur noch 1-2 Tage warten, bevor die Managerin wieder kam, aber dann wäre das bestimmt kein Problem.
So zogen wir wieder besser gelaunt in unser Zimmer, das Hostel ist echt schön, wieder ein Resort, also lauter einzelne Häuser und in der Mitte liegt ein Pool. Da lernten wir dann erstmal ein englisches Pärchen und später auch noch die 2 völlig durchgeknallten Mädchen kennen, mit denen wir uns nun das Zimmer teilen durften. Und obwohl die beiden sich alle Mühe gaben uns dazu zu überreden mit ihnen wegzugehen, hätte das wahrscheinlich nicht mal geklappt, wenn sie nicht ganz so komisch gewesen wären. Wir waren einfach totmüde von den letzten Tagen, beziehungsweise Nächten, in denen die Zahl unserer Schlafstunden kontinuierlich Richtung 0 gesunken war und jetzt waren wir einfach froh mal in einem wirklich gemütlichen Bett ein bisschen länger schlafen zu dürfen. Mal ganz davon abgesehen, dass wir ja noch eine ganze Weile haben werden, um hier richtig feiern zu gehen. :)

 

 

Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/8p1bhedfq91jzsy/AAAhIr3Xa2Ls5MjICQIN8Qfla?dl=0

 

Magnetic Island

Mittwoch, 12.11.2014

 

Heute war Ausflugstag! Magnetic Island hieß das Ziel. Nach einer Woche jeden Tag um fünf aufstehen, grenzte das heutige Weckerklingen um halb sieben schon fast an ausschlafen. Nach einem entspannten und endlich mal wieder vitaminreichen Frühstück, gerieten wir dann doch, wie eigentlich jedes Mal, unter Zeitdruck und die Minuten bis zur Fährenabfuhr wurden immer weniger. Tatsächlich, wie sollte es auch anders sein, verpassten wir die Fähre um Millisekunden, obwohl wir schnell wie der Wind zum Hafen gesprintet waren. Das bedeutete, dass wir nun eine Stunde auf die nächste warten mussten. Aber hey gibt schlimmeres! Zum Beispiel seine Flieger zu verpassen… und diesmal muss man auch wirklich sagen, dass das Verpassen der Fähre nicht alleine unsere Schuld war. Der freundliche Rezeptionist meinte jedenfalls, dass man nur fünf Minuten zum Hafen bräuchte. Keine Ahnung wie der Kerl das anstellen will. Vielleicht kann er fliegen? Google Maps jedenfalls meinte, man bräuchte zwanzig Minuten. Tia und so viel Zeit verblieb uns zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr.

Mit der nächsten Fähre konnte unser Tagesausflug dann endlich beginnen. Da die Insel viele wunderschöne Buchten besitzt, kauften wir uns ein Hop on- Hop off Ticket, um möglichst viel zu sehen zu bekommen.

Unser erster Halt war The Forts, ein 1.5 km langer Wanderweg, der während des zweiten Weltkriegs erbaut wurde. Hier sollen mit die meisten Koalas leben und genau das war unser Ziel. Wir wollten auf jeden Fall einen freilebenden Koala sehen. Jedoch waren wir auch überzeugt, dass die Wahrscheinlichkeit dann doch sehr gering sei. Trotzdem hielten wir die Augen offen und versuchten jeden Baum nach grauen Fellknäulen abzusuchen. Ohne Erfolg! Erst als ein Mädchen schreiend auf uns zu gerannt kam und verkündete: „There is a koala!“, blitze die Hoffnung wieder in uns auf. Wir folgten ihr und tatsächlich, wenige Meter vom Weg entfernt hing ein ultrasüßer Koala im Baum. Nun wurde die Kamera gezückt und er wurde, wie von Paparazzos, von allen Seiten abgelichtet. Wirklich wohl schien sich der kleine Kerl im Mittelpunkt nicht gefühlt zu haben, denn er kletterte genau einen Baum weiter. Wir folgten ihm natürlich unauffällig. Nach hunderten von Fotos beschlossen wir, dass wir nicht den ganzen Speicherplatz mit Koala Fotos belegen sollten und gingen gut gelaunt weiter. Wirklich beeindruckend wie nah wir dem Koala kommen konnten. Mit ausgestrecktem Arm hatte man fast das Gefühl ihn gleich berühren zu können.

Nach der Wanderung war nun der Strandteil an der Reihe und so fuhren wir weiter zu dem wunderschönen Alma Bay. Hier planschten wir im Wasser und chillten am Strand. Am liebsten wären wir hier gar nicht mehr weg gegangen, aber da es noch so viele andere schöne Plätzchen zu entdecken gibt, mussten wir uns aufraffen und weiter zum Horseshoe Bay fahren. Dieser soll der größte Strand auf Magnetic Island sein, jedoch enttäuschte er uns etwas, da er fast eine vollständige Baustelle war und man wegen Quallen nicht mal schwimmen durfte. So entspannten wir uns nur etwas am Strand und versuchten unsere Bräune aufzufrischen, bevor wir relativ schnell unseren letzten Stop zum Nelly Bay antraten. Hier mussten wir ersteinmal eine Weile suchen, bevor wir den schönen Strand gefunden hatten und das restliche Käsebrot essen konnten. Das war wirklich eine sehr schöne Kulisse für ein Abendbrot. Anschließend traten wir den Heimweg an und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang auf der Fähre.

Schnell musste noch geduscht werden, bevor wir uns mit einem Gläschen Goon zusammen in einer netten Runde versammelten, um eine Partie Goonpong zu spielen. Hey und wir waren gar nicht mal so übel :D Am späteren Abend entschlossen wir uns noch spontan mit den anderen an den Strand zu gehen und ein nächtliches Bad zu nehmen, bevor wir totmüde in unsere Betten krochen.

 

 

Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/594gjtnfiajo2qh/AABDpOB2P89HeJ3DAqVTMj1Ca?dl=0

 

Bluff Downs

Dienstag, 11.11.2014

 

Also jetzt sitzen wir hier im absoluten Nirgendwo, ohne Netz oder irgendeine Verbindung zur Außenwelt und keiner mag uns. Yipiii, es ist echt super hier! Aber fangen wir doch mal von vorne an:

Heute Morgen waren wir ja noch in Townsville, mussten aber mal wieder auschecken und gingen dann runter zum Strand und zur Lagune um dort ein bisschen Sport zu treiben. In der prallen Sonne war das dann aber doch nicht so eine gute Idee, also gaben wir relativ schnell auf und legten uns lieber noch ein bisschen in den Schatten. Zurück im Hostel, in dem wir noch unser ganzes Gepäck gelassen hatten, nutzten wir noch ein letztes Mal das freie Wifi und dann ging es über Shoppingumwege zur Railway Station, von wo aus wir einen Bus nach Charters Towers nehmen sollten.

Das sollten wir vielleicht noch erzählen: also wir haben ja in den letzten Wochen schon ziemlich intensiv nach Jobs gesucht, dabei haben wir vor allem das Internet genutzt und uns ein Profil erstellt, in dem wir geschrieben haben was für freundliche wunderbare Menschen wir sind und wie gerne wir jetzt arbeiten würden und so weiter. Daraufhin haben sich einige sehr seltsame Menschen gemeldet, manche klangen aber auch ganz nett. Und ein Angebot war die Arbeit auf einer Rinderfarm in der Nähe von Townsville. Das klang für uns irgendwie am besten, das Outback erleben, mit Tieren zu tun haben, ganz neue Erfahrungen machen-klingt doch super! Und genau auf den Weg zu dieser Farm haben wir uns heute gemacht. Wir hatten eine Mail bekommen, dass wir einen Bus nach Charters Towers nehmen sollten und von dort aus abgeholt werden würden. Also hatten wir voller Tatendrang einen etwas komischen Bus gebucht, weil der am billigsten nach Charters Towers fuhr und haben dann erst auf dem Weg zur Busstation festgestellt, dass das irgendwie eine doofe Idee war, er fuhr nämlich völlig am Arsch der Welt ab und wir mussten eine ¾ Stunde mit unserem kompletten Gepäck durch die Gegend wandern. Mit Blasen an den Füßen kamen wir gerade noch rechtzeitig an und wurden mit etwa 6 anderen Leuten zum Zielort kutschiert. Völlig fertig von unserem Fußmarsch schliefen wir den ersten Teil der Fahrt und als wir wieder aufwachten und aus dem Fenster schauten bildete sich die erste Vorahnung, was uns wohl erwarten würde. Man sah nichts. Nur trockenen Boden mit ein paar Bäumchen und immer wieder Rinder und Pferde. Nichts, Rinder, Pferde. Klingt doch verlockend!

Nach 2 Stunden Fahrt kamen wir in den winzigen Örtchen Charters Towers an. Wenigstens hatten wir uns die Haltestelle direkt neben dem McDonalds ausgesucht und konnten so sofort versuchen das freie Wifi zu nutzen, um eine hoffentlich angekommene Mail der Ranch zu lesen, wann und wo sie uns abholen würden. Aber Fehlanzeige! Da war leider keine Mail... Tjaaa nun saßen wir also da in einem völlig abgeschiedenen Kaff, vor dem McDonalds und hatten keine Ahnung was wir machen sollten. Irgendwann kam ein hilfsbereiter Australier in Badehose mit seinem Zug angefahren. Genau genommen hatte er sowohl ein Motorrad, als auch ein kleines Boot an sein eigentlich viel zu kleines Auto angehängt und wollte wohl eine kleine Vesperpause einlegen. Doch leider hatten weder er, noch seine Mutter, die er später noch anrief, je von der Ranch gehört auf die wir wollten und trotz mütterlichem googeln ließ sich einfach keine Adresse und gar nichts rausfinden. Nach einer Ewigkeit verabschiedeten wir uns dann vom freundlichen Badehosen Kerl, der uns auch sehr gerne irgendwo hingefahren hätte, wenn denn nicht sein Auto bis auf den letzten Zentimeter mit irgendwelchem Scheiß vollgestopft gewesen wäre.

Also saßen wir wieder da. Irgendwann hielt auf einmal ein Geländewagen neben uns und 3 superschicke Frauen stiegen aus. „Hey Girls, are you going to Bluff Downs?“ Jaaa Bluff Downs! Das war die Ranch! Freudig über unser Glück packten wir unsere Sachen ins Auto und los gings. Doch so einfach und entspannt blieb das Ganze leider nicht lange. Denn sobald wir 5 Minuten gefahren waren gab es ein Problem: man eröffnete uns, dass man auf dieser Ranch absolut keine Verbindung zur Außenwelt haben kann, das heißt kein Wlan, kein Handy, nicht mal die Besitzer haben Internet. Da waren wir dann doch ein bisschen geschockt, dass man im Outback kein Netz hat ist ja klar, aber dass man nicht mal irgendwie seine e-mails lesen kann oder irgendwas wussten wir dann doch nicht. Das dürfte auch der Grund gewesen sein, warum wir absolut niemandem gesagt hatten, dass wir jetzt für 4 Wochen nicht erreichbar sein würden. Als wir das ganz vorsichtig erwähnten rastete Selesti, die Tochter der Farmbesitzerin völlig aus. Es wäre ja wohl lächerlich und es wären einfach immer wieder die Deutschen, die ein Problem damit hätten ihre Mami nicht anrufen zu können und was weiß ich. Trotzdem fuhren wir nochmal zurück zu McDonalds und hatten dort genau 2 Minuten Zeit um Bescheid zu sagen, dass wir erstmal weg vom Fenster sein würden. Das war dann der Moment, an dem wir uns überlegten einfach wieder auszusteigen, aber da es schon ziemlich spät war und wir schon erfolglos nach Hostels in Charters Towers gesucht hattten, blieben wir sitzen. 2 Stunden später erreichten wir die Ranch und wurden von Katri, einer jungen Estländerin in unser Zimmer gebracht. Das sieht ein bisschen aus wie ein Gefängnis, ein sehr dreckiges Gefängnis mit vielen Spinnenweben überall und dem ekligsten Waschbecken, dass man sich vorstellen kann. Doch wir gaben die Hoffnung auf eine wunderbare Zeit hier noch nicht ganz auf. Als wir uns auf den Weg zum Haus der Besitzer machten, um vielleicht ein bisschen was zu Essen zu bekommen und Rhonda, Selestis Mutter, völlig geschockt und sehr laut ihren Unmut über unser Vegetarierdasein verkündete, wurde es dann doch ein bisschen schlimmer. Trotzdem bekamen wir sogar noch ein Toast mit Ei. Außerdem lernten wir Troy und Graham kennen, die beiden sind Selestis Brüder, Troy leiten die Ranch, Graham die benachbarte. Das sind wirklich 2 nette Menschen und wir waren sehr froh , dass wenigstens nicht absolut jeder mit unserer Anwesenheit völlig unzufrieden zu sein schien. Graham wollte sich dann noch die Kälbchen im Stall anschauen und wir wollten natürlich mit, also saßen wir keine zwei Minuten später hinter ihm auf sein Quad gequetscht und er fuhr uns mit einem Cowboyhut auf dem Kopf, dem Bier in der einen und der Zigarette in der anderen Hand zum Stall. Sehr süße Kälbchen muss man sagen! :D
Und dann machten wir uns auch schon auf ins Bett, denken aber grade noch über den Tag nach und ehrlich gesagt auch ziemlich lange darüber, wie wir hier möglichst schnell wieder wegkommen. Aber wir wollen dann doch nicht gleich zuuu negativ sein und erstmal morgen früh abwarten, vielleicht wird ja dann alles irgendwie besser. Ach apropos morgen früh: aufgestanden wird um 5... das heißt, nicht wie ab ins Bett, 5 Stunden haben wir noch...

 

 

 

 

 

TAG 1

Gut, von wegen alles wird besser. Jedenfalls startete unser Tag erstmal sehr ungemütlich. Das lag 1. daran, dass es ja noch mitten in der Nacht war und 2. dass uns Tracy, eine freiwillige Helferin gestern gesagt hatte wir sollten um 5 aufstehen, frühstücken und dann mit der Arbeit beginnen, aber als wir pünktlich um 5 auf der Matte standen, sagte uns Katri, die Arbeit würde schon um 5 anfangen, das heißt da war nichts mit Frühstück. Also ging es los: wir wurden kurz durch die Lagerhalle geführt und dann ziemlich direkt zur Baumwolle. Hier gibt es eine Halle mit einem riesigen Berg Baumwoll Samen und damit müssen 360 Säcke am Tag mit Eimern befüllt werden. 360 ist ja eine ganze Menge, also sollten wir auch gleich mal damit anfangen. Voller Elan füllten wir einen Sack nach dem anderen und das zog sich auch ein bisschen über den ganzen Tag. Immer wenn man mal eine Minute nichts zu tun hat, heißt es Baumwolle packen. Dann wurde immer mal eine von uns irgendwo hin entführt, Jule sollte zuerst die 100 Pferde füttern und deren Wasser kontrolieren, ich fuhr mit Selesti und Katri in einem riesigen Transporter mit einem Tank obendrauf zu einem Rohr mitten im Nichts. Da musste ich dann hochklettern und das riesige Rohr öffnen, so dass tonnenweise Malaysis in den Tank fließen konnte. Das ist unglaublich eklig stinkendes, klebriges braunes Zeug und es macht Kühe fett, deswegen wird wird es mit einem Haufen Baumwolle und noch irgendwelchen anderen Sachen gemischt und dann verfüttert.
Nachdem auf dem Rückweg noch die Hill-Horses mit dem Ekelzeug gefüttert wurden ging es zurück zur Baumwolle, bis Tracy kam und mich mit zum Heuballen verteilen nahm. Auf einem großen Traktor und mit einem Haufen Heuballen im Gepäck ging es auf zu den Rindern, die auf der Farm selbst in Gattern gehalten werden. Meine Aufgabe war dann, alle Gatter ganz kurz aufzumachen, damit der Traktor reinfahren konnte, aber ohne eins der 10000 Rinder raus zu lassen. Witzig... Außerdem macht es einem dann doch ein bisschen Angst, wenn einen so viele Rinderaugen hungrig anstarren. Trotzdem gingen die ersten Versuche alle gut und nur der Traktor kam rein und raus. Drinnen musste ich dann noch das Netz von den Heuballen entfernen, was noch ein ganz kleines bisschen gruseliger ist, weil die Rinder nicht wirklich ein Problem damit zu haben scheinen, dass Heu auch mit Netz dran zu fressen und man sich deshalb durch einen Haufen fressende Rinder kämpfen muss, um das Mistding abzukriegen. Allerdings kriegt man mit der Zeit wenigstens ein bisschen Übung und dann geht das ganze schneller und man muss nicht Ewigkeiten zwischen den vielen fetten Viechern verbringen. Diese Gatter auf und zu, Netz ab Prozedur, wiederholte sich jetzt ganze 12 Mal. Und natürlich, wie konnte es auch anders sein, entwischte mir ein Mal so ein blödes junges Rind ins falsche Gehege... jetzt stehts bei denen, die gerade angekommenen sind statt bei denen, die schon fast abholbereit sind, aaaaber gut, ich tu mal so als wäre nichts gewesen. Der beste Moment war eigentlich, als wir eine Horde Rinder in ein anderes Gatter treiben mussten. Da kommt man sich wirklich so vor wie in einem alten Wild West Film, wenn so eine Masse von Rindern auf einen zu gallopiert.
Irgendwann war dann auch diese Arbeit getan und es ging wieder ab zur Baumwolle, an der Jule sich schon den ganzen Vormittag zu schaffen machte. Allerdings durften wir dann ziemlich bald ein paar Minuten Pause machen, um unsere 4 Toasts aus dem Kühlschrank zu holen, das ist die Nahrung für den Tag, also muss man sie sich gut aufteilen. Aber nachdem wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten genehmigten wir uns erstmal zwei. Dann kam die nächste Aufgabe: die orangenen Dinger. Die sollten über den Tag noch zu unserem Erzfeind werden, aber noch waren wir motiviert. Bei den orangenen Dinger handelt es sich um Lecksteine für die Rinder, die überall im Umland der Ranch verteilt werden müssen, denn dort leben 90% der Rinder. Dazu muss man sie auf einen Transporter laden und dann immer einzeln wieder runterschmeißen. Der Haken an der Sache: ein Ding wiegt 100 Kilo. Jap 100, das ist kein Schreibfehler. Und ich weiß ja nich ob es an uns liegt, aber bis wir so ein Ding bewegt bekommen ist schhon ein ganzschöner Aufwand nötig. Irgendwie schafften wir es aber 10 Lecksteine auf die Ladefläche zu laden und dann ging es los ins Umland, um sie alle wieder runterzuschmeißen. Dazu fuhren wir oft mit dem kleinen Transporter mitten durch riesige Rinderherden, die meistens im allerletzten Moment das Weite suchten. Als wir das erledigt hatten und wieder auf irgendwelchen staubigen Holperstraßen durch die Gegend tuckerten, begegneten wir zufällig dem riesen Misch-Transporter von Selesti. Das hieß für Jule: umsteigen in den Transporter und dann von einem Futtertrog zum nächsten fahren, jedes Mal abspringen, ein bisschen ekliges Klebezeug in den Trog lassen und wieder hinten auf der klapprigen Leiter mitfahren, bis zum nächsten Trog. Solange war ich damit beschäftigt Tommy zu starten, das ist eine Pumpe, die Wasser aus 500m Tiefe hoch pumpen soll, da es hier seit 3 Jahren nicht geregnet hat ist es nämlich sonst ein bisschen schwer die Rinder am Leben zu halten.
Danach trafen sich unsere Wege überraschenderweise ziemlich schnell wieder. Der Grund dafür war ein Kalb ohne Mutter, dem es immer schlechter zu gehen schien und nun sollte es eingefangen und zum aufpäppeln auf die Ranch gebracht werden. Das ist aber leichter gesagt als getan, so ein Kalb inmitten einer riesen Herde Rinder zu fangen und das Ding rennt ja auch noch ganzschön schnell. Also musste man ziemlich schnell so nah wie möglich an das Kalb ranfahren und dann abspringen und hinterher rennen. Tracy und Selesti schafften das mit vereinten Kräften sogar ziemlich schnell und das Kalb wurde auf die Ladefläche des Transporters gehieft. Jetzt brauchte es nur noch jemanden, der es festhielt, bis wir wieder bei der Ranch waren und wer bat sich da schon besser an als ich? Natürlich niemand... Also saß ich die ganze Fahrt mit Jule zusammen und einem zappelnden Kalb auf der Ladefläche und versuchte den Schwanz festzuhalten und die Schnauze des Kalbs an seinen Bauch zu drücken, so sollte es nämlich keine Möglichkeit haben sich zu bewegen. Klappte soweit auch ganz gut und wir kamen samt Kälbchen auf der Ranch an, wo es in eines der Gehege verfrachtet wurde.
Doch auch nach diesem aufregenden Erlebnis blieb nicht viel Zeit für Entspannung. Weiter ging's mit haufenweise Baumwolle, orangenen Dingern und ekligem braunen Stinkezeug. Zum Futter mischen mussten wir immer wieder auf diesen Monster-Misch-Transporter klettern und dann jeweils 36 Säcke Baumwolle, 750 Kilo Proteinzeug, nen riesenhaufen Wasser und all das durch 2 kleine Schächte auf dem Dach einfüllen. Da darf man echt nicht nach unten schaun dabei.
Bei unseren Rundfahrten, um die orangenen Dinger wegzubringen sahen wir außerdem ein ganze Menge Emus, das war echt toll, die sieht man nämlich sonst wirklich selten auf einem haufen und einmal haben wir sogar 65 auf einmal gesehen! Außerdem haben wir noch fleißig wie die Cowboys Kühe getrieben und sogar eine gerettet, die war nämlich beim Versuch zu trinken ungünstigerweise mit dem einen Bein in ein Gitter gerutscht und hat dann auchn och ihren Kopf zwischen 2 Eisenstangen eingequetscht. Das heißt sie hing da jetzt irgendwie mit Kopf und Beinen und allem in einem ganz komischen Winkel zueinander und das sah wirklich nicht gesund aus. Nachdem wir ihren Kopf befreit hatten, hat sie es aber nach mehreren Anläufen selbstständig wieder geschafft aus der etwas blöden Lage rauszukommen.
Zurück auf der Ranch gab es noch Abendessen für die Tiere. Während der Zubereitung mussten wir uns leider mal wieder einige Anranzer von Selesti anhören, die es zum Beispiel einen „fucking shit“ findet und völlig „pisst off“ ist, wenn man in ihrer Anwesenheit 2 Wörter Deutsch redet. Selbst wenn sie grade 50 Meter weiter mit irgendwem in ein Gespräch vertieft ist. Die muss ganzschön gute Ohren haben... Und auch sonst war das Abendessen machen nicht ohne, man musste nämlich auf dem Rand einer Mischmaschine stehen, genau genommen einem riesigen Container mit Turbinen drin und dann immer 25 Kilo Säcke mit dem Taschenmesser aufritzen und rein schütten. Wär ja auch echt blöd, wenn diese Säcke ein bisschen leichter wären und man nicht jedes Mal fast mit ihnen in die Turbinen fallen würde...
Nachdem wir zu guter Letzt unseren Tag so abschlossen, wie wir ihn begonnen hatten, mit Baumwolle packen, waren wir endlich fertig. 15 Stunden hatten wir gearbeitet! Dementsprechend fertig waren wir auch, alles tat weh und wir hatten einen bärenhunger. Blöd, dass Rhonda Vegetarier echt nicht so zu mögen schien, jedenfalls war unsere Nudelportion deutlich kleiner als die Portion auf dem Teller der anderen. So waren wir danach zwar etwas weniger hungrig, aber noch nicht ganz satt und wollten uns noch ein paar Cornflakes als Nachtisch gönnen. „Oh god, hurry up before Rhonda sees you!“, mahnte uns Tracy, als sie uns ganz heimlich die Milch gab. Etwas verwirrt fingen wir an zu löffeln, doch da war es schon zu spät. Rhonda kam rein und war völlig außer sich, als sie sah dass wir grade Cornflakes aßen. Sie meinte daraufhin in ziemlich unfreundlichem Ton, dass wir morgens Cornflakes essen können, wenn wir unbedingt wollen und das wars dann aber auch. Das war also eine der lächerlichsten Situationen, die wir je erlebt haben. Da arbeitet man 15 Stunden für Essen und Unterkunft und bekommt ein super dreckiges Zimmer und 4 Toasts und einen Teller Nudeln am Tag und darf dann nichtmal Cornflakes essen, wenn man noch Hunger hat. Das schien Rhonda aber anders zu sehen.
Nachdem wir unsere verbotenen Cornflakes aufgegessen hatten, fragte Selesti noch, ob sie mal mit uns reden könnte. Jap... klingt gruselig... Aber dann kam das, womit wir am wenigsten gerechnet hätten: eine Entschuldigung. Das Problem war nämlich, dass sie es irgendwie nicht auf die Reihe gekriegt hatte uns einen Zettel zu schicken, den man normalerweise vor Anreise kriegt. Auf dem steht dann alles wichtige drauf, wo die Ranch überhaupt ist, wie das mit dem Geld ist, was man mitbringen soll und und und. Tjaaa blöd, dass wir den nicht bekommen haben, aber immerhin haben wir ihn ja jetzt, also lass doch mal überlegen, was wir mitbringen sollen... -.-
Naja, jedenfalls hat sie sich noch mehrere Male dafür entschuldigt und auch gemeint, dass das zum Beispiel der Grund gewesen wäre, warum sie gleich am Anfang so angepisst von uns war, als wir nicht wussten, dass wir von der Ranch aus niemanden erreichen konnten. Das steht nämlich auch auf dem Zettel, etwa 200.000 Mal...
Außerdem hatten wir es noch von der Bezahlung und da ist es leider so, dass man in der ersten Woche überhaupt nicht kriegt, dafür darf man aber nach der Woche auch wieder abreisen, sie bringen einen zurück in die Stadt und dann ist das sozusagen eine Woche Woofing. In der 2. Woche würde man dann 250$ kriegen... Das heißt etwa 2$ die Stunde, für einen richtigen Knochenjob. Da denken wir dann man drüber nach, aber wir sind uns eigentlich schon relativ einig, dass wir nach der Woche wieder gehen werden. 1. ist das nämlich körperlich echt eine Tortour. 2. Ist das wenige Geld das ganze irgendwie einfach nicht wert. 3. will man nicht den ganzen Tag so hart arbeiten und dann noch mit so unfreundlichen Menschen wie Rhonda zu tun haben und 4. ist es schon hart, 4 Wochen ohne jegliche Verbindung zur Außenwelt auszuhalten. Wenn wir diesen blöden Zettel mal früher bekommen hätten, wäre da gestanden, dass wir uns eine Phone-away Card holen sollen und damit wohin auch immer wir wollen telefonieren könnten.
Aber jetzt schlafen wir mal noch eine Nacht über diese Frage. Und schon wieder ist es eigentlich viel zu spät geworden, dafür zu welchen Unzeiten wir aufstehen müssen... Gute Nacht!


 

 

TAG 2

 

Scheiß Wecker. Aber naja, wenigstens schafften wir es heute noch unsere Cornflakes zu essen, nachdem wir uns aus dem Bett geschält hatten. Und wenn man das einmal geschafft hat, ist man auch gar nicht mehr so müde. Nach dem Frühstück liefen wir zur Lagerhalle und suchten nach irgendwem. War aber keiner da. Also begannen wir mal wieder mit Baumwolle packen und zwar in solchen Ausmaßen, dass es jetzt keinen einzigen leeren Sack mehr gibt. Aber bei 360 verbrauchten Säcken am Tag wird das natürlich trotzdem nicht lange halten. Als dann immer noch niemand da war fegten wir die ganze Lagerhalle und setzen uns dann davor, weil wir jetzt wirklich keine Ahnung mehr hatten, was wir noch tun könnten. Nach einer halben Ewigkeit kamen Selesti und Blondie, die Estländerin, zurück und zwar mit dem fetten Truck voll mit braunem Ekelzeug. Das hieß für uns: hoch klettern und die restlichen Sachen dazu mischen. Baumwolle rein schütten, Säcke aufschneiden, Wasser und so komisches Zeug dazu. Jetzt konnten wir sogar mit den neuen leeren Säcken wieder Baumwolle stopfen, allerdings waren die auch schnell wieder weg. Und jetzt war wieder nichts tun angesagt. Solange bis uns Katri zum Haus rief, Rasen mähen war die Aufgabe. Das sagt sich jetzt so leicht, nur leider dauert das ne ganze Weile, wenn der Garten die Ausmaße eines Fußballfelds hat. Außerdem geht das ja nicht einfach irgendwie. Das hat uns Rhonda jedenfalls mehrmals ziemlich deutlich klar gemacht. Ständig kam sie angesprintet ihn ihren viel zu engen Radlerhosen und riss uns den Rasenmäher aus der Hand und begann wild hin und her zu fahren. Ganz wichtig waren ihr die geraden Linien, auf denen wir bleiben sollten und natürlich durften wir keinen Halm vergessen. Und das alles in der glühenden Mittagshitze bei 35°C...
Nachdem wir mehrmals fast kollabiert wären und literweise Wasser tranken, weil uns der Schweiß in Strömen überall hin lief kam die lang ersehnte Mittagspause. Doch leider war auch die irgendwann vorbei und unsere 4 super trockenen Toasts weg.
Danach hieß es für mich weiter den Rasen mähen, während Jule den fetten Monster Truck putzen sollte. Ich war nach weiteren Stunden mähen irgendwann fertig und machte mich auf den Weg zu Jule und das Bild das sich mir dort bot war atemberaubend. Sie sah aus wie... ach ich sag's mal lieber nicht, aber jedenfalls ziemlich witzig :D Unendlich dreckig, das muss eine mindestens 10cm dicke Schicht brauner Schlamm gewesen sein. Also eigentlich war das garnicht so witzig, vor allem nicht die Tatsache, dass dieses Truck putzen eigentlich Katrys Aufgabe gewesen wäre und sie nur wollte, dass ihr jemand hilft, sich dann aber nach 5 Minuten verpisst hat und Jule durfte stundenlang alleine im Dreck wühlen. Sehr sozial.
Da kam es doch schon fast gelegen, dass irgendwann das Wasser nicht mehr lief und Selesti mit einem halb sauberen Truck weg fuhr. Für uns hieß das erstmal wieder nichts tun, da uns leider niemand eine andere Aufgabe geben wollte oder konnte. Am Nachmittag musste Jule dann nochmal mit Tracy los zum Heu ausfahren und Tränken putzen und durfte auf dem Rückweg das erste Mal alleine durchs Outback cruisen. Das hat echt Spaß gemacht.
Irgendwann am Abend, wir haben beide keine Uhr und unser Zeitgefühl total verloren, begleiteten wir dann noch Tracy in den Kälbchenstall zum füttern. Eigetlich gibt man dazu nur ein paar Milchkühen in unterschieldichen Gattern was zu Fressen und lässt dann die Kälbchen dazu, die von der jeweiligen Kuh sozusagen asoptiert wurden, dass heißt sie lässt sie trinken. Sieht alles ganz niedlich aus, war aber auch ziemlich stressig. Das beste an der ganzen Geschichte war eigentlich der Weg hin und zurück, den durften wir nämlich zum ersten Mal alleine auf dem Quad zurücklegen und das zu fahren macht echt Spaß!
Als wir mit allem fertig waren, konnten wir sogar noch duschen bevor es Abendessen gab, die Dusche hier ist echt das beste am Tag. Man muss sich zwar sehr anstrengen um irgendwie wieder sauber zu werden, aber es ist schön zu sehen, dass die eklige Dreckbrühe doch irgendwann wieder ab geht und dann nicht mehr an der Haut klebt.

Und jetzt haben wir gerade den absolut unfreundlichsten Menschen dieser Welt mal wieder in voller Aktion erlebt. Wir haben einfach nur Abend gegessen, es gab übrigens genau das gleiche wie gestern, nur aufgewärmt und mit Bohnen, und uns dann noch einen Tee gemacht, als Rhonda uns auf einmal befahl jetzt ihre Küche zu verlassen. Und das, obwohl wir schon die ganze Zeit Englisch miteinander sprachen, weil sie davor schon völlig ausgerastet ist, als wir auf deutsch miteinander redeten, während sie 10 Meter weiter Toasts schmierte. Tja, auf die Frage, was denn dann bitte mit unserem Tee wäre meinte sie das dauert ja wohl nur eine Minute, den auszutrinken. Genauuuuuu! Nach weiteren Diskussionen verließen wir dann auch wirklich ihre Küche, nicht ohne heftig die Tür hinter uns zuzuknallen. Diese Frau hat sie doch nicht mehr alle! Da mäht man den kompletten Tag ihren beschissenen Rasen, während sie aus dem Fenster schaut und einen noch korrigiert, kriegt keinen Cent dafür und dann darf man nicht mal in Ruhe Abendessen, nachdem man den ganzen Tag nur 4 Toasts gegessen hat. Also Rhonda ist wirklich die unfreundlichste, unmenschlichste und blödeste Frau, die man sich vorstellen kann. Allein schon deshalb hat sich die Frage von gestern Abend dann wohl geklärt: hier bleiben wir nicht länger als eine Woche. Das muss man sich wirklich nicht geben.

 

 

 

 

TAG 3

 

Heute begann direkt um 5 erstmal die absolute Cornflakes-Hetze. Um 5:20 mussten wir nämlich bereit zum arbeiten vor der Lagerhalle stehen und als um 5 der Wecker klingelte, fiel uns auf, dass 20 Minuten für anziehen und frühstücken gar nicht sooo lang ist. Wenigstens muss man hier nicht ins Bad, es ist glaub ich wirklich nirgends so egal wie man aussieht. Jedenfalls schmissen wir uns schnell in die völlig dreckigen und ekligen Klamotten von gestern, rannten in die Küche, schaufelten in zwei Minuten den ganzen Teller Cornflakes in uns rein und rannten zur Halle. Entspannter Morgen würd ich sagen.
Und dann ging es wieder los: Baumwolle verpacken, Kälbchen füttern, Pferde füttern. Als nächsten sollten wir dann nochmal den Truck putzen, aber diesmal ganz, also sahen wir am Ende beide ziemlich scheiße aus, von oben bis unten braun.

Als wir damit fertig waren wollten wir dann unsere Sandwiches holen. Da gab es dann aber das kleine Problem, dass nur 3 für beide, anstatt 4 für jeden im Kühlschrank lagen. Ja klar, 1 ½ Toasts pro Tag machen richtig satt bei 15 Stunden Arbeit... Selesti meinte dann aber sie würde Rhonda Bescheid sagen, damit die ein paar mehr machen würde und das passierte dann immerhin auch, jeder bekam noch zwei. Wahrscheinlich war das wirklich eine Art Psychospielchen von Rhonda, nachdem wir gestern schon ganz schnell ihre Küche verlassen mussten wollte sie uns jetzt vielleicht auf diese Art zeigen wie viel Sympathie sie für uns empfindet.

Danach hatten wir erstmal ein ernstes Gespräch mit Katry, in dem sie uns sagte wir würden vielleicht ein bisschen zu wenig Enthusiasmus an den Tag legen und wir sollten öfter fragen was es noch zu tun gibt, zeigen dass wir helfen wollen und so weiter, wir wären schließlich zum arbeiten hier und dann wären auch bestimmt alle gleich ganz viel netter zu uns.

Naja, als nächstes kletterten wir mal wieder in schwindelerregenden Höhen auf dem Truck rum, um das Futter zu mischen und als wir fertig waren meinte Selesti, wir sollten jetzt alle Wasserflaschen voll füllen, die wir haben und unsere Toasts einpacken, sie hätte nämlich eine Aufgabe für uns. Also taten wir das und setzen uns ins Auto. Als wir dann ganz vorsichtig fragten, was denn die Aufgabe wäre hieß es: Ach, ihr müsst euch einfach um ein Skelett kümmern, dass rumliegt. Die anderen Kühe fangen an es zu essen und kriegen dadurch Krankheiten, also müssen wir es verbrennen und dafür brauchen wir gestapeltes Holz. Na toll, so wurden wir also Mitten im Nirgendwo ausgesetzt, direkt neben einem völlig verteilten Kuhskelett und sogar die Haut lag noch rum, und sollten anfangen von überall Stöcke herzuschleppen und sie schön zu stapeln, so dass am Ende die Knochen draufgelegt werden konnten und das auch schön alles verbrennt. Selesti meinte dann, sie holt uns so in 3-4 Stunden wieder ab und drückte uns noch 5 Liter Wasser in die Hand. Das war auch ganz gut so, wir haben nämlich alles ausgetrunken, das ist hier aber auch nicht unnormal, eigentlich trinkt man jeden Tag mindestens 6 Liter. Also jedenfalls verbrachten wir dann insgesamt geschlagene 6 Stunden damit Holz zu schleppen und zu stapeln, es gab nämlich auch nicht nur den einen Stapel zu tun, sondern eigentlich musste man alle 20 Meter einen neuen machen. Und das in der übelsten Hitze und im Staub war echt gewöhnungsbedürftig, aber machbar.
Als uns Selesti wieder abholte, durfte sogar ich den Weg zurück fahren, das war echt cool, auch wenn Selesti wohl ein bisschen Angst vor meinem deutschen Raser-Fahrstil hatte. Mitten im Dreck, wo überall riesen Löcher im Boden sind ist das vielleicht auch wirklich nicht so ratsam, aber aus Fehlern lernt man ja.
Wieder zurück auf der Ranch kam mal wieder das Futter mischen, yipiiii! Leider passierte mir dabei ein absolut verheerendes Missgeschick. Es gibt so 1800 Kilo Säcke, voll mit so Körnerzeug, von denen man die Hälfte in die Futtermischung geben muss. Der Sack hängt dann am Gabelstabler über der Lucke und man muss in ein bisschen auf machen und dann wieder zu halten. Lustig bei 1800 Kilo, das Ding ein ganz kleines bisschen aufzuhalten. Man kann sich ja vielleicht die Wucht vorstellen mit der der Scheiß da raus kommt und es ist gar nicht so einfach diesen Fluss dann irgendwie wieder anzuhalten. Das Hauptproblem von mir war aber, dass ich am Anfang nicht gesehen hatte, ob der Sack überhaupt voll, oder schon halb leer von der letzten Futtermischung war. Also fragte ich Selesti und sie sagte halb. Das hieß für mich einfach fast ganz loslassen und warten bis alles im Schacht war, doch das war dann eher ne blöde Idee, sie meinte nämlich die Hälfte rein lassen. Das Ganze lief dann ungefähr so ab: Ich machte die Schnur auf, das Körnerzeug fing an in Massen rauszurauschen, Selesti schrie von unten ich solle es anhalten, ich hing mit allen erdenklichen Körperteilen an dem scheiß Sack und versuchte das Ding irgendwie zuzukriegen, Selesti kam hochgerannt, hielt den Sack zu und fragte dann mit einem Blick auf den Sack, in dem noch etwa 1/8 der Ursprungsmenge drin war: „Does that look like half to you?!“ Hm. Verdammt. Jetzt muss man wissen, dass so eine fertige Futtermischung 5000$ wert ist und da weder Baumwolle, noch Wasser oder das braune Stinkezeug die Welt kosten, muss es wohl genau das Körnerzeug sein, von dem ich gerade die doppelte Menge verschwendet hatte, das den Preis ausmacht. Dementsprechend sauer war Selesti und obwohl es ja ganz eindeutig nur ein ziemlich großes Missverständnis war, konnte ich das auch irgendwie verstehen.
Um ihrer schlechten Laune zu entgehen, verkrochen wir uns wieder in die Baumwollhalle und stopften was das Zeug hielt, bis es irgendwann hieß, dass wir für heute aufhören konnten.
Dann gingen wir zum Abendessen, es gab zum 3. Mal genau das gleiche Essen: Nudeln mit ein bisschen Gemüse, ich glaube das wärmt Rhonda einfach jeden Tag kurz auf. Und wir aßen dieses Mal lieber draußen auf der Veranda, wir wollen ja nicht unnötig in ihre Küchen-Privatsphäre eindringen. Heute schafften wir es dann auch mal schon ziemlich früh ins Bett zu gehen, es ist erst halb 9, wobei das für diese unmenschlichen Aufstehzeiten natürlich schon spät genug ist.

 

 

 

 

 

TAG 4

 

Und ein weiterer Morgen, den wir im Morgengrauen mit Baumwolle stopfen begannen. Das kennen wir ja inzwischen schon. Und danach baten wir uns natürlich völlig enthusiastisch an, um Kühe und Pferde zu füttern. Inzwischen wird es echt schon völlig normal diverse Säcke auf Quads zu laden und dann damit von einem Tier zum nächsten zu fahren, um allen volle Bäuche zu bescheren.
Anschließend mussten wir leider erstmal getrennte Wege gehen, ich wurde von Selesti in ihrem Malysis Truck zitiert und Jule ging mit Katry Stöcke sammeln ,damit der Truck auch neben der Straße fahren kann, ohne das die Gefahr besteht, dass ihm wie gestern ein Reifen platzt. Und Katri nahm ihre Aufgabe wirklich sehr ernst. So musste sogar der kleinste Zahnstocher aufgesammelt werden. Im Truck war es dann eigentlich echt entspannt, Selesti war ausnahmsweise mal richtig nett, wir haben uns die ganze Zeit gut unterhalten und sie ist sogar nur ein ganz kleines bisschen ausgerastet, als ich ausversehen diese ekelhafte Futtermischung überall neben einem Futtertrog verteilt hab, anstatt sie reinzufüllen. Das war nämlich meine Aufgabe, bei jedem Futtertrog aussteigen, eine Klappe öffnen und warten bis der Trog voll war. Ganz eklig wurde es dann, als ich in einem der Tröge einen Vogel gefunden hab, sah so aus als wäre er einfach in das Klebezug geflogen und stecken geblieben und so lag er jetzt da. Als ich vorsichtig Selesti fragte was ich denn da am besten machen soll, meinte sie nur ich sei doch ein großes Mädchen und ich solle ihn halt einfach rausmachen. Bäääh!
Irgendwann war aber auch das überstanden und wir fuhren zurück zur Ranch, um unsere Mittagspause zu genießen. Dieses Mal sogar mit 5 Toasts! Keine Ahnung was da mit Rhonda los war, aber wir haben uns natürlich nicht beschwert.
Dann ging es wieder der Baumwolle an den Kragen, später mussten wir noch Tränken auffüllen und Heuballen verteilen und dann wurden wir erneut mitten im Outback abgesetzt um Stöcke und Steine von der Straße zu sammeln. Als letzter Punkt auf der Tagesordnung wurde die Dairy, also der Kälbchenstall gemacht. Inzwischen ist das auch viel weniger stressig, wenn man mal ungefähr weiß wie viel Futter wann in welchen Trog gehört und so.
Nach dem Abendessen, das war übrigens jetzt schon den 4. Abend immer wieder genau das gleiche, saßen wir noch mit den anderen zusammen und haben sogar von Troy und Graham Bier ausgegeben gekriegt. Das ist schon auch mal schön, den ganzen Tag zwischen waschechten Australiern zu verbringen, ihre Geschichten zu hören, nur Englisch zu reden und so weiter. Wirklich eine gute Übung und eine tolle Erfarhung!
Aber auch wenn wir uns hier wirklich schon deutlich wohler fühlen und langsam unseren Platz bei der Arbeit und auch zwischen den menschen hier finden, haben wir heute Bescheid gesagt, dass wir nächste Woche gehen werden. Wir wollen uns dann entweder noch einen anderen Job suchen, bei dem man mehr verdient, oder wir versuchen noch ein paar Mal einen Woofing Job für eine Woche zu kriegen, so dass wir noch ein bisschen rumkommen und verschiedene Sachen ausprobieren können. Hier ist es dann doch ein bisschen heftig, wie gesagt: die erste Woche verdient man nichts und danach 250$ pro Woche für 15-16 Stunden Arbeit, 7 Tage die Woche... Also wenn man es so sieht ist es wahrscheinlich schon die richtige Entscheidung zu gehen, auch wenn wir uns immernoch nicht ganz sicher sind.

 

 



TAG 5

Leider leider mussten wir diesen Tag ohne Frühstück beginnen, weil wir zu faul waren noch früher aufzustehen, um 5 mussten wir nämlich schon startbereit vor der Halle stehen. Stattdessen begannen wir ihn dann mit Pferde füttern, danach kamen die Kälbchen und dann verteilten wir mit Tracy Heuballen in allen Gehegen. Als wir auch damit fertig waren durfte ich noch mit einem Quad lostuckern, um die Hillhorses zu füttern.
Und dann fing der Ernst des Lebens an: putzen. Heute war Sonntag und das ist Putztag. Das heißt alle Zimmer und die Verandas müssen gefegt und gewischt werden, die Betten gewaschen und das Badezimmer muss glänzen. Das ist alles wirklich leichter gesagt als getan, wenn man sich überlegt wie unendlich dreckig man hier jeden Tag aufs neue wird und dass man dann eben doch auch mehr Dreck mit sich rein trägt als gedacht. Das musste ich leider auch feststellen, als ich stundenlang alles putzte. Jule war währenddessen mit Tracy unterwegs, um Heuballen auszufahren und mal wieder Steine und Stöcke zu sammeln. In der prallen Mittagssonne ist das echt immer wieder ein Traum.
Dann kam die wohlverdiente Mittagspause, die wir zur Hälfte mit Essen und zur anderen mit schlafen verbrachten und danach ging es weiter mit putzen, stundenlang Baumwolle stopfen, Futter mischen, wieder Baumwolle, die Lagerhalle fegen und und und.
Da waren wir wirklich froh, als der Arbeitstag endlich vorbei war. Vor dem Abendessen versuchten wir uns noch im Wäsche waschen, mussten aber später leider feststellen, dass unsere Wäsche eher dreckiger als sauber geworden war. Ziemlich deprimierend. Aber dafür war das Abendessen super, es gab nämlich zum ersten Mal was anderes und auch wenns nicht so richtig geschmeckt hat wars wenigstens ne Abwechslung.
Troy und Graham, die Brüder von Selesti, verbrachten den Abend wieder auf der Terasse und wir gesellten uns dazu, um ein paar witzige Geschichten aus dem Leben eines australischen Farmers zu hören. Die Beiden wollten uns auch gar nicht schlafen gehen lassen und holten uns gleich nochmal aus dem Haus, als wir uns verabschiedet hatten, um uns den Zoo in ihrem Garten zu zeigen. Das ist echt witzig, da stolpert man alle 2 Meter über irgendein Tier: Frösche, Stachelschweine, Wombats, Rehe und natürlich das Hauskalb, das sich wirklich benimmt wie ein Hund. Nachdem wir das alles begutachtet und sogar noch einen Stachel vom Stachelschwein ergattert hatten, war es dann aber doch höchste Zeit fürs Bett.

 

 

 

TAG 6

Und das gleiche Spiel nochmal: um 5 aufstehen, schnell Cornflakes essen, Pferde füttern, Baumwolle stopfen, Lagerhalle fegen, Kälbchen füttern.
An diesem Punkt des Tages gab es dieses Mal die erste Unregelmäßigkeit: ein totes Schwein im Kälbchengehege. Das gehört da natürlich nicht unbedingt hin, also musste ich mit Katry das Bein vom toten Schwein mit einer Kette am Quad befestigen und dann fuhren wir ewig über irgendeinen Acker, bis zu einer Stelle an der auch schon ein Haufen Knochen und alles Mögliche lag. Da darf es jetzt in Frieden ruhen, nachdem es an einem Bein durch die Gegend geschleudert und auf dem Boden langgeschleift wurde, um zu seiner Grabstätte zu kommen. Appetitlich.
Da nun offensichtlich niemand mehr eine Aufgabe für uns hatte, die dringend erledigt werden musste, sollten wir so viel Wasser einpacken wie wir konnten und wurden mal wieder im Nirgendwo abgesetzt, um Steine und Stöcke zu sammeln. Inzwischen wiederholt sich dann wirklich alles so ein bisschen.
Nach etwa 4 Stunden kam Tracy um uns abzuholen, hatte aber leider noch eine ganze Menge von den orangenen 100 Kilo Dingern im Gepäck, die wir erstmal noch überall verteilen mussten, bevor es zurück zur Ranch ging.
Aber immerhin mussten wir dort dann nur noch kurz bei der Futtermischung helfen und durften uns dann erstmal eine ausgedehnte Mittagspause genehmigen. Die haben wir mal wieder zum Großteil mit schlafen verbracht und so konnten wir danach ausgeruht wieder ans Werk gehen. Nachdem Rhonda gestern leider das supergut geputzte Bad gar nicht inspiziert hatte, mussten wir das jetzt nochmal machen. Ich glaube wir standen so etwa 3 Stunden in dem winzig kleinen Bad, die Luft war entsprechend angenehm, und putzten was das Zeug hielt. Hat sich aber auch gelohnt, denn Rhonda hatte bei ihrem Durchgang so gut wie nichts zu meckern und normalerweise schreibt sie seitenlange Zettel was alles noch nicht gut genug geputzt ist.
Nach dieser riesigen Putzaktion fingen wir wieder mit Baumwolle stopfen an, wurden aber ziemlich bald von Tracy zum Heuballen ausfahren und Dairy machen beschlagnahmt. Direkt danach kamen die anderen und wollten, dass wir noch eine Futtermischung für morgen früh machten, also standen wir im stockdunklen auf dem Truck und mischten so vor uns hin.
Und dann waren wir endlich fertig mit einem ziemlich langen Arbeitstag, inzwischen war es schon nach 8 Uhr, und konnten endlich duschen gehen und dann zum Abendessen. Rhonda muss ziemlich begeistert von unseren Putzkünsten gewesen sein, sie hat uns nämlich heute sogar noch ein Spiegelei auf das Essen von gestern geklatscht und das will was heißen! :D

Nachdem wir noch ein bisschen mit dem Hauskälbchen geschmust hatten ging es auch schon ab ins Bett, wir wollen ja morgen nicht schon wieder unsere Mittagspause verschlafen...

 

 

 

 

TAG 7

Sooo ein letztes Mal begann der Morgen genau so wie die ganzen letzten Tage auch. Das es das letzte Mal sein würde wusste zwar leider jeder außer uns aber naja... Selesti macht es wohl immer so, dass sie 10 Minuten bevor sie los fährt sagt, dass sie eben das tun wird und wenn man bis dahin dann nicht fertig mit packen ist kommt man eben nicht mit. Und so kam es, dass wir ganz in Ruhe arbeiteten, tote Kälbchen wegtrugen und was weiß ich, anstatt uns mit dem Gedanken zu beschäftigen, wieder zurück nach Townsville zu fahren. Wir gingen davon aus, dass das frühstens morgen der Fall sein würde. Doch dann häuften sich die Zeichen: unser Müsli stand morgens nicht da, wir bekamen jeweils nur 2 Toasts, Graham verabschiedete sich schonmal und und und, also wurden wir unruhig. Und dann kam der Moment vor dem wir uns gefürchtet hatten, Selesti meinte in einer halben Stunde wäre Abfahrt. Immerhin war sie so freundlich uns eine halbe Stunde zu geben und nicht nur 10 Minuten! Trotzdem ist das für packen, putzen, duschen und alles nicht so besonders viel und wir gerieten ein ganz kleines bisschen unter Zeitdruck. Rhonda kontrollierte dann auch noch, ob wir unser Zimmer auch gut genug gewischt hatten, dazu legte sie sich auf den Boden und kroch unters Bett, bis sie ganz verschwunden war und wir mussten uns die ganze Zeit das Lachen verkneifen. Diese Frau ist und bleibt einfach ganz ganz komisch.
Schließlich haben wir dann aber doch alles rechtzeitig geschafft und konnten mit Selesti zurück nach Townsville. Sie war auch zum Abschluss nochmal richtig nett, hat uns nur unpraktischerweise nicht direkt vor unserem Hostel, sondern irgendwie bei einer Shoppingcenter abgesetzt, aber immerhin beruhigte sie uns, indem sie uns den McDonalds zeigte, vor dem wir anschließend eine ganze Weile saßen und so vor uns hin googelten. Als das alles nichts half kamen wir auf die gloreiche Idee, einfach mal jemanden zu fragen, wo denn hier der Bus fährt. Und siehe da: in Null komma nix hatten wir den richtigen Bus gefunden und kamen wohl behütet im Hostel an, nur leider ohne ein Zimmer gebucht zu haben und die Rezeption hatte gerade geschlossen. So saßen wir in der Lobby, nutzen das kostenlose Wifi und beschlossen einfach jetzt noch schnell zu buchen. Das war eine der besten Ideen, die wir je hatten, es gibt nämlich diese tolle Website, auf der man immer die billigsten und deshalb größten Zimmer buchen kann, auch wenn die eigentlich schon ausgebucht sind. Wenn man dann aber einchecken will und hat reserviert muss man ja irgendwo schlafen, deswegen kriegt man dann ein hübsches kleineres Zimmer zum Preis vom großen. Und so kamen wir an ein 4er Zimmer zum Preis eines 8er Zimmers.
Als wir uns häuslich eingerichtet haben, das heißt den Inhalt des Backpacks auf dem kompletten Boden entleert hatten, ging es auf Essenssuche und dann gesellten wir uns mit dem Restchen unseres Goons zu lauter fremden Menschen und verbrachten einen sehr entspannten Abend. Es ist wirklich heftig wie viele Leute man hier kennenlernt. Wahrscheinlich so viele wie im Rest des Lebens zusammen.
Jetzt sind wir also erstmal wieder in Townsville und verarbeiten unsere unvergesslichen Erfahrungen auf der Ranch. :D Morgen geht es dann für einen Tag nach Magnetic Island. Ist irgendwie schon angenehm wieder zurück in der Zivilisation zu sein und nicht abgeschottet von allem 16 Stunden am Tag zu arbeiten. Aber trotz allem bereuen wir es überhaupt nicht diese Woche gearbeitet zu haben, das sind wirklich Erfahrungen und Erinnerungen, die einem für immer bleiben und die man nie wieder haben wird.

 

 

Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/icy7uhss05sqnrq/AAB7tD2EV_nO9yJV20_O9-kDa?dl=0

 

Townsville

Montag, 03.11.2014

 

Da waren wir nun also in Townsville und wussten nicht so richtig wohin mit uns. Nachdem uns das Aquarium zu teuer war und das eine der einzigen Attraktionen hier ist, beschlossen wir in die Stadt zu gehen und einige Sachen zu erledigen, die dringend mal erledigt werden mussten. Zum Beispiel mussten wir zur Post, um kiloweise Klamotten zurüc zu schicken, es passt nämlich irgendwie alles nicht so richtig in den Rucksack...
Nachdem wir noch ein bisschen durch alle Läden geschlendert waren ging es zurück zum Hostel und das war auch höchste Zeit, denn wir hatten von unseren Zimmergenossen den Tipp bekommen, dass man sich unbedingt den Sonnenuntergang von der Spitze eines sehr nahe gelegenen Berges anschauen sollte. Motiviert und sportlich wie wir sind hatten wir beschlossen den Berg hoch zu joggen und so rannten wir los, während uns alle anderen für verrückt erklärten und meinten, das würden wir nicht schaffen. Wie recht sie hatten mussten wir leider ziemlich bald feststellen, wir haben nämlich leider nicht den richtigen Weg gefunden, als wir beim Berg angekommen waren, sondern liefen einfach irgendwo und kamen dann an eine Stelle an der man nur noch klettern konnte. Da wir aber schon ziemlich spät dran waren und unbedingt zum Sonnenuntergang oben sein wollten ging es los: einfach querfeldein über irgendwelche Felsen klettern, immer der Spitze entgegen. Das war teilweise gar nicht so einfach, vor allem weil wir uns noch zusätzlich beeilen mussten, um vor den Mädels zu fliehen, die uns in diese ungünstige Situation gefolgt waren, weil sie anscheinend dachten wir hätten einen Plan wo's lang geht. Peinlich, peinlich.
Irgendwann stießen wir dann mehr zufällig auf den Fußweg, den jeder normale Mensch benutzt hätte und dort wimmelte es auch nur so vor Sonnenuntergangs Fanatikern, die uns alle ein bisschen auslachten, als wir mitten aus dem Nirgendwo geklettert kamen.
Trotz allem schafften wir es gerade so und mit letzter Kraft rechtzeitig auf die Spitze des Berges und waren super glücklich, als wir uns den wunderschönen Sonnenuntergang von dort oben anschauen konnten.
Als auch der Abstieg erfolgreich gelungen war, dieses Mal auf dem richtigen Weg, wartete die rettende Dusche im Hostel und danach auch schon relativ bald unser Bett. Das mit dem Berg hoch joggen lassen wir dann vielleicht doch lieber, viiiiel zu anstrengend... :D



Bilder sind wie immer hier:

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Mission Beach

Sonntag, 02.11.2014

 

Unser Wochenende in Mission Beach war sehr sehr entspannt! Obwohl wir wirklich stundenlang hin und her überlegt hatten, ob wir diesen Stopp wirklich einlegen sollen kann man nur sagen: sehr sehr gute Entscheidung es zu tun.

Das wurde uns auch nochmal bewusst als wir nach unserem leckeren Frühstück die 2 Minuten Fußweg an den Strand antraten und uns auf einmal im Paradies wiederfanden. Dieser Strand ist wirklich unglaublich schön, kilometerweit weißer Sand und so gut wie keine Menschen. Voll im Glück verbruzelten wir wieder eine ganze Weile im Sand, so lange bis der Hitzegrad Richtung unerträglich wanderte und wir uns nach einer Erfrischung im kühlen Nass sehnten. Tja, da waren wir in Mission Beach wohl an der falschen Adresse, denn das Meer hatte eine ähnliche Temperatur wie das Babybecken im Freibad, um nicht zu sagen: piss warm. Das war natürlich auch irgendwie faszinierend, also paddelten wir eine ganze Weile hin und her.

Es folgte eine weitere „bruzeln und wenden“-Session und erst als wir irgendwann wirklich nah am Sonnenstich waren ging es zurück ins Hostel. Der wie gesagt 2 Minuten lange Fußweg überanstrengte uns dann aber doch ein wenig und so hüpften wir noch kurz in den Pool des Hostels. Kurz darauf hatten wir auch schon wieder Hunger, also versuchten wir auf ein neues unsere Kochkünste unter Beweis zu stellen, hatten aber leider weder Öl noch Salz und Pfeffer und niemand konnte uns helfen, weil wohl alle davon ausgegangen waren bei irgendwem ein gaaanz kleines bisschen schnorren zu können. Aber es hat immer noch 1000 Mal besser geschmeckt als unser misslungener Kochversuch in Sydney...

Am Abend spielten wir noch ein bisschen mit den anderen und natürlich versammelten sich auch wieder alle in der einen Ecke der Küche, in der man freies WIFI empfangen kann. In der Ecke kann man echt manchmal Platzangst kriegen, so viele Backpacker tummeln sich da... ein bisschen traurig ist das ja schon, wenn man bedenkt, dass man am anderen Ende der Welt im Paradies sitzt und die einzigen Sorgen sind Facebook und Whatsapp... Naja, genug der Sorge um die heutige Jugend :D
Irgendwann sind wir dann auch schlafen gegangen und waren eigentlich garnicht mal so fröhlich, dass das schon die letzte Nacht in diesem tollen Hostel sein sollte.




So hieß es am Sonntag dann mal wieder packen, frühstücken, Betten abziehen, auschecken. Inzwischen sind wir echt schon sehr routiniert. Nun hatten wir aber erst den Bus um 15 Uhr gebucht und so mussten wir bis dahin ein bisschen die Zeit totschlagen, was wir wie immer versuchten, in dem wir sinnvolle Sachen taten. Zum Beispiel ein Hostel für die nächste Nacht buchen oder so... :D Die Zeit verging aber trotz allem sinnvollen schleichend langsam und so waren wir ziemlich froh als der Busfahrer meinte er könnte uns früher zur Busstation und damit auch zum Einkaufszentrum fahren, wo wir noch ein bisschen essbares kaufen wollten. Nicht mehr so froh waren wir dann, als er uns unsansanft die Augen öffnete: es war Sonntag. Und an einem Sonntag hat in einem kleinen australischen Kaff kein Supermarkt offen. Na toll... Also hieß es weiter die Zeit totschlagen und später im Bus wurden dann trockene Kornflakes statt unseres heiß ersehnten Käsebrots gegessen.

Nach 4 Stunden Fahrt kamen wir dann auch endlich in Townsville an. Die Stadt schien auf den ersten Blick wirklich nicht so richtig gemütlich. Es war schon dunkel, die Straßen leer und alles sah irgendwie... hmm... also jedenfalls nicht wirklich paradisisch aus. Vielleicht sind wir aber auch einfach ein bisschen zu verwöhnt.
Das Aussehen der Stadt an sich war ja auch noch nicht das Problem, das Problem war eher, dass wir leider keine Ahnung hatten wo unser Hostel lag und erst recht nicht wie wir da hin kommen sollten. Wie praktisch, dass das Hostel ja eine Telefonnummer hat und man dort den kostenlosen Busshuttle bestellen kann. Und wie unpraktisch dass wir beide es immer noch nicht auf die Reihe gekriegt haben endlich Geld auf unsere Prepaid Simkarten zu laden und deshalb absolut nicht in der Lage waren diese tolle Telefonnummer anzurufen. Da war es dann doch wieder praktisch, dass sie uns angerufen haben! Nur wiederum sehr unpraktisch, dass wir nicht dran gegangen sind. Das praktischte am ganzen Abend war dann, dass wir gerade die Frau, die vom Beachside Hostel kam und auf uns wartete, fragten, wo wir denn hin müssten.

Also wie man sieht: wir sind super organisiert und schaffen es immer ganz problemlos an unser Ziel zu kommen... naja gut, nicht immer, aber immerhin kamen wir trotzdem noch gut an und stellten erfreut fest, dass sich McDonalds, Subway und alles mögliche direkt vor der Tür befindet. So mussten wir dann doch nicht verhungern und konnten den Abend noch entspannt mit unseren Zimmergenossen und einigen anderen auf unserem Balkon verbringen. Ja, unser Balkon. Wir hatten das Glück, das einzige Zimmer im ganzen Hostel mit Balkon zu kriegen. :)
Gute Nacht aus Townsville!

 

 

Bilder wie immer hier:

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This is Halloween!

Freitag, 31.10.2014

 

Und schon wieder hieß es Abschied nehmen, von Cairns, vom Flying Monkeys Hostel und von dem Haufen deutscher Zimmergenossen. Das viel uns dieses Mal aber deutlich leichter als das letzte Mal. Irgendwie hingen wir dann doch noch zu sehr an Sydney, um uns in Cairns wirklich einzuleben und die Leute hier waren zwar alle nett, aber irgendwie trotzdem nicht alle die Art Mensch mit der wir uns unbedingt anfreunden wollten...

Also nutzen wir zum ersten Mal unser Hop-on-hop-off Ticket vom Greyhound Bus und hatten uns als nächsten Stopp „Mission Beach“ ausgesucht. Einen wirklichen Grund dazu gab es nicht, wir wollten einfach noch einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Townsville und wurden von den Bildern im Internet überzeugt. Ehrlich, googelt mal Mission Beach, ihr werdet uns alle besuchen wollen! :D

Jedenfalls kamen wir nach etwa 3 Stunden (für Australien ein Katzensprung) dort an und standen erstmal etwas verloren an der Haltestelle, denn als wir uns so umschauten sahen wir... eigentlich gar nichts. Mission Beach ist ein wirklich winziges Kaff und die paar Häuschen die es gibt stehen meilenweit auseinander, es gibt einen Supermarkt und zwar genau an dieser Bushaltestelle, aber ansonsten wirklich nichts. Und da sagt nochmal einer Ebnet sei ein Kaff! Zum Glück kam ein freundlicher Mitarbeiter von „Scottys Beach Hostel“ in seinem Minibus angetuckert und sammelte uns ein. Im Hostel angekommen überkam uns die Freude: es sah eigentlich genau so aus wie im Surfcamp und zusätzlich gab es noch einen großen Pool in der Mitte. Superschönes Hostel und sofort sehr nette Menschen, die uns auch gleich überredet haben mit ihnen Halloween zu feiern,. Das hieß man sollte zuerst im Hostel ein bisschen feiern, dann zusammen mit Sammeltaxis in eine Bar fahren und dann wieder im Hostel weiter feiern. Da wir sowieso keine Ahnung hatten was wir in diesem Niemandsland sonst machen könnten sagten wir zu.

Später mussten wir mit dem kleinen Bus der immer zu bestimmten Zeiten am Tag fährt nochmal zurück zum Supermarkt, laufen wäre dann doch ein bisschen weit und hatten dort genau 20 Minuten zum einkaufen. Klar, wie konnte es auch anders sein, wir haben den Bus zurück natürlich verpasst und mussten noch eine ganze Weile auf den nächsten warten... aber wenigstens hatten wir so noch Zeit uns ein paar Halloween Accessoires zu kaufen und kamen später voll ausgestattet mit Essen und einem Outfit für den Abend zurück zum Hostel.

Der Abend wurde auch wirklich witzig, wir machten uns zusammen mit den 3 netten deutschen Mädels aus unserem Zimmer fertig und gesellten uns dann nach draußen zu den anderen. Hier ist wieder so eine angenehm entspannte Atmosphäre, in der man sich überall anschließen und mit jedem unterhalten kann, ohne sich irgendwie fehl am Platz vorzukommen. Auch die Bar in die wir noch fuhren war schön, nur die Musik war nicht so der Hammer. Trotzdem war es ein Abend an dem man viele neue Leute aus aller Welt getroffen hat, darunter sogar Bob Marley und der Weihnachtsmann. In diesem Sinne: HAPPY HALLOWEEN! :D

 

 

 

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Tablelands and Waterfalls

Donnerstag, 30.10.2014

 

Fast wie noch zu Schulzeiten mussten wir heute um 6:30 Uhr aufstehen, denn die Tablelands & Waterfalls Tour startete schon um halb acht. Eindeutig zu früh, denn so verpassten wir sogar unser freies Frühstück. Zum Glück versorgte uns unser Busfahrer und Guide mit ausreichend Bananabread, so dass wir nicht vollkommen ausgehungert in den Tag starten mussten. Der Typ ist wirklich witzig und brachte uns alle noch einige Male zu lachen. Seine ersten Worte zu uns waren: Ihr müsst jetzt erstmal alle unterschreiben, dass es euer eigene Fehler war, wenn ihr sterbt. Wirklich sehr ermutigend…


Unser erster Stop war „somewhere in the rainforest“, wo wir die erste kleine Tour durch den Regenwald machten und wirklich beeindruckt von den ganzen Geräuschen waren. Von allen Seiten waren Vögel, Insekten und was halt sonst noch so da lebt, zu hören. Nach unserem schon erwähnten kleinen Frühstück ging es dann wieder ab in den Bus und weiter zu den Josephine Falls, die wirklich sehr toll sind. Die Wasserfälle bestehen aus 4 verschiedenen Stufen mit jeweils einer Aussichtsplattform. Vor allem von der ersten Stufe waren wir sehr beeindruckt, denn sie bestand aus einem großen Becken, dessen eine Seite eine Felswand war. Normalerweise ist die ganze Wand mit Wasser bedeckt, da jedoch der Wasserstand sehr niedrig war, war nur etwa ein Viertel überflutet. So konnten wir langsam aber sicher den glitschigen Stein empor klettern und den Wasserfall wieder runter rutschen. Dabei hatten wir jede Menge Spaß, auch wenn wir nun wieder den einen oder anderen blauen Fleck mehr haben.


Viel zu spät haben wir gemerkt, dass es schon weitergehen sollte, so mussten wir zum Bus sprinten, damit wir auch noch den wunderschönen Milla Milla Fall bewundern konnten. Vielleicht kennt ihr die Herbal Essences Werbung, in der eine Frau ihre Haare vor einem Wasserfall schüttelt?! Die wurde nämlich genau hier gedreht und wir machten dem Model natürlich Konkurrenz Jedenfalls gefiel uns auch dieser Wasserfall sehr gut. Diesmal konnten wir zwar nicht rutschen, dafür aber unter und sogar hinter den Wasserfall schwimmen und ihn aus dieser ungewöhnlichen Perspektive bewundern. Wirklich beeindruckend so einen Wasserfall mal von hinten zu sehen.


Nun bekamen wir aber auch wirklich Hunger und bei unserem nächsten Halt im Regenwald, in dem es kleine süße Turtles zu bewundern gab, genehmigten wir uns erstmal unser Bauernessen. Ja es war wirklich ein Bauernessen… Ein Laib Brot und ein riesen Stück Käse und das alles ohne Messer und Teller. Wirklich ästhetisch, aber es schmeckte gut und das ist ja auch wohl die Hauptsache
Mit vollen Bäuchen konnten wir dann auch gleich viel besser den Regenwald erkunden, bevor es weiter zu einer Aussichtsplattform ging, von der man die gesamten Tablelands bewundern konnte, die wirklich sehr, sehr grün sind.

Nach diesem kurzen Aufenthalt fuhren wir weiter zu einem Fluß, bei dem es möglich sein sollte Schnabeltiere zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit welche zu entdecken, ist jedoch nicht besonders groß und so mussten auch wir, trotz langer Warterei, wieder in den Bus steigen ohne welche gesehen zu haben.

Der letzte Stopp für den heutigen Tag sollte ein glasklarer See sein, an dem wir noch einmal 1h relaxen konnten, bevor wir wieder die Rückfahrt nach Cairns antraten.
Wieder im Hostel angekommen ging es noch kurz zu Mc Donalds, das freie Wifi genießen, bevor wir todmüde ins Bett fielen.
Dieser Tag sollte ein wirklich gelungener Abschied von der schönen und sehr entspannten Stadt Cairns sein.

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Cairns

Dienstag, 28.10.2014

 

Dienstag 28.10.


Heute war eigentlich ein ziemlich langweiliger Tag, wir werden deshalb versuchen uns kurz zu halten. Nach dem aufstehen haben wir erstmal unser gratis Frühstück genossen (das gibt’s hier jeden Morgen) und sind dann los gewandert um das Büro von Jobsearch zu finden. So lange kann man innerhalb von Cairns zwar nicht wandern, die Stadt hat man nämlich in etwa 20 Minuten durchquert, aber da wir nicht so ganz wussten wohin, hat es doch eine Weile gedauert. Leider hat die freundliche junge Jobsearch Frau uns dann erklärt sie könne uns leider nicht mehr beraten, sie macht jetzt nämlich bald Feierabend. Es war halb 12 und laut Öffnungszeiten war um 1 Schluss. Aber immerhin durften wir ihr unsere e-mail Adressen da lassen-wie freundlich!

Also wanderten wir eben wieder zurück, erledigten ein paar Einkäufe und setzen uns dann mit unseren Laptops in den schönen Garten und an die Lagune direkt vor der Hosteltür. Das hat ein paar Vorteile, denn 1. ist es da ziemlich schön! Und 2. hat Cairns freies WIFI auf der ganzen Hauptstraße und das funktioniert etwa 20 Mal so gut wie das in unserem Hostel. So saßen wir also da im Park und schrieben mal wieder Mails an hunderte verschiedene Arbeitgeber.

Am Abend gab es dann zur großen Freude aller noch kostenlose Pizza im Woolshed, das ist ein Club und eine Bar gerade um die Ecke. Da blieben wir dann noch ein bisschen, gingen aber schon relativ bald wieder, weil wir unendlich müde waren und auch weil die Menschen vom Woolshed das mit der Klimaanlage noch nicht so raus hatten... da drinnen herrschten Temperaturen wie am Nordpol, also sehr gemütlich... Nachdem wir noch in der Küche mit ein paar Leuten aus dem Hostel zusammen saßen machten wir uns auch bald auf den Weg ins Bett. Es geht doch nichts über Schlafen. Auch wenn das hier in Cairns gar nicht so einfach ist, die Temperaturen sind nämlich sehr tropisch und es kühlt auch nachts nicht wirklich ab... aber wir haben ja eine Klimaanlage. Gute Nach!

 


Mittwoch 29.10.


Uuuund noch so ein spannender Tag :D Nach dem Frühstück ging es wieder mit den Laptops in den Park und von dort aus dann zur nächsten Job-finde-Veranstaltung. Die hat uns aber leider wirklich wenig gebracht, da hätten wir nämlich erstmal Mitglieder werden und 150$ zahlen müssen. Das bedeutete wieder Mails schreiben und so weiter.

Als wir irgendwann absolut jeder Farm in ganz Queensland geschrieben hatten, beschlossen wir endlich mal zu schauen wo wir denn hier überhaupt waren. Cairns ist eigentlich wirklich eine schöne Stadt, ganz ganz anders als Sydney, breite Straßen, viel weniger Leute unterwegs und irgendwie ist einfach alles entspannt. Das ist echt nich so einfach zu beschreiben, aber die Stimmung in der Stadt ist einfach... entspannt halt :D Es ist als hättte man die Geschwindigkeit runtergedreht, niemand beeilt sich, niemand scheint sich wirklich um irgendwas zu kümmern. Und die Leute sind alle viel persönlicher, sehr witzig und sehr zuvorkommend. Also eine ziemlich coole Stadt!

Vor allem dieser riesige Park mit der Lagune direkt vor unserer Tür ist wirklich schön und nach unseren Bemühungen einen Job zu finden dachten wir uns wir sonnen uns mal ein bisschen, gehen schwimmen und essen Wassermelone. Das Ganze hat sich dann ziemlich hingezogen und so lagen wir den ganzen Nachmittag in der Sonne und verbruzelten. Leider war das wirklich der Fall und der Sonnenbrand danach war nicht so ganz angenehm. Naja jedenfalls haben wir auch am Abend nicht wirklich viel gemacht, da wir morgen um halb 7 aufstehen müssen, um auf eine Wasserfall Tour zu gehen und dafür wollen wir ja fit sein! :D

 

 

 

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Bye Bye, Sydney!

Samstag, 25.10.2014

 

Samstag der 25.10.

Nachdem wir schweren Herzens das Surf Camp verlassen hatten, waren wir nun noch so an den Tagesrythtmus gewöhnt, dass wir schon früh morgens um acht wach wurden. Voller Tatendrang starteten wir in den Tag. Heute musste die weitere Reise geplant werden. Uns erwarteten nun also ein paar Spannende Stunden vor dem Computer, auf der Suche nach einer Arbeit, die wir leider immer noch nicht in Aussicht haben. Aber wir werden schon noch was finden. Zur Not zwingen wir einfach irgendeinen Farmbesitzer uns einzustellen

Nachdem wir lange genug vor dem Computer gehockt haben, haben wir uns auf den Weg gemacht zum nächsten Ripcurl Store, um endlich unsere Surf Camp T-Shirts, auf die wir uns schon die ganze Woche gefreut haben, abzuholen. Glücklich sind wir dann noch in unserer zweiten Heimat dem Woolworth einkaufen gegangen, bevor es wieder ab ins Hostel ging.

Am Abend haben wir uns dann noch mit zwei aus dem Surf Camp getroffen und wollten eigentlich ins Scary Canary, da dies kostenlos für uns war. Jedoch musste unser Anhang mit schrecken feststellen, dass sie ganze 10$ hinzublättern hatten. Daraufhin sank ihre Laune blöderweise schlagartig. Der Tiefpunkt wurde erreicht als in der Bar leider absolut nichts los war. Nun waren ihre einzigen Sätze: Fuck it! ; I don’t give a shit!: It doesn’t matter!.... Wir beschlossen den Versuch zu wagen durch einen Besuch des Darling Harbour die Laune der Beiden wieder zu heben. Mit Erfolg! Nun konnten wir doch noch einen entspannenden und schönen Abend mit unseren neu gewonnenen Surffreunden verbringen. Es wurde auch noch relativ spät und so verblieb uns nur noch eine Stunde Schlaf, bis wir wieder auf zu stehen hatten, um uns auf den Weg zum Flughafen zu machen. Der Plan ist nämlich nach Cairns zu fliegen und von dort die Ostküste runter zu reisen.



 

Sonntag der 26.10.

„Jule… Wach auf! Wir haben den Flug verpasst!“ – „Nicht ernsthaft?!“

Toll… so macht es doch richtig Spaß in den Tag zu starten… Trotz dieser ungünstigen Umstände versuchten wir vorerst ruhig zu bleiben und traten unseren Weg zu Rezeption an, um auszuchecken. Ganz nebenbei erwähnten wir das winzige Problem, dass wir noch immer in Sydney, statt wie geplant in Cairns saßen. Der Rezeptionstyp konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Vollidiot!

Also saßen wir mit unseren Computern in der Lobby und mussten nach günstigen Last Minute Flügen suchen. Sogar bei der Fluggesellschaft riefen wir an, um uns auszuheulen. Es half alles nichts, wir mussten eine weitere Nacht in Sydney bleiben.

Die zweite gute Nachricht des Tages war, dass wir noch fünf Stunden warten mussten, bis wir wieder einchecken konnten. Aber hey kein Ding, wir hatten ja nun heute Zeit. So schnell konnte uns jetzt nichts mehr schocken. So setzten wir uns gemütlich in die Küche und genossen unser Nutella Brot. Wir entschlossen uns den „neu gewonnen Tag“ wenigstens für etwas Sinnvolles zu nutzen und begannen unsere To-do list abzuarbeiten. Sie begann mit 1. Einen neuen Flug buchen. Das taten wir dann schweren Herzens, bedeutet wohl ein bisschen länger arbeiten… 2. Ein Hostel in Cairns buchen. Auch das schafften wir noch. 3. Arbeit suchen. Tja und hier brach leider unsere Reihe von Erfolgen abrupt ab, das Ganze ist irgendwie deutlich schwerer als wir dachten. Trotzdem blieben wir optimistisch, googelten etwa 10 Stunden irgendwelche Fruitpicking Websites und schrieben so viele e-mails, dass uns schon fast die Finger wehtaten. Doch irgendwann waren die 5 Stunden warten vorbei und wir konnten endlich mit inzwischen eckigen Augen in unser Zimmer einchecken. Leider war es unser altes Zimmer, was zu diversen Erklärungen führte warum wir denn immer noch da waren… peinlich, peinlich. Da wir keine Energie hatten noch länger in unsere Laptops zu starren, beschlossen wir uns unserer kleinen Surffamilie anzuschließen und an den Bondi Beach zu fahren. Als wir dann dort im Sand lagen schafften wir es sogar schon hin und wieder den verdammten verpassten Flug mit Humor zu nehmen.

Auf einmal packte uns der Heißhunger auf Pizza und da wir ja heute schon genug Geld in den Sand gesetzt hatten, dachten wir uns: 10$ für ne Pizza? Was soll‘s?! und schlugen uns im Scary Canarys den Bauch voll. Schmeckte eindeutig besser, als unsere Nudeln von letzter Woche…

Den endgültig letzten Abend in Sydney verbrachten wir aufs Neue mit den Surfcampern, dieses Mal waren sogar noch Matthias (der Kerl mit nur einer Augenbraue) und Jesus dabei. Der Abend war wirklich lustig und es fiel uns am Ende ziemlich schwer uns von allen zu verabschieden. Aber mal sehen, vielleicht trifft man sich ja nochmal irgendwo an der Ostküste. :)

Um den Flug nach Cairns beim zweiten Versuch auch ganz sicher zu kriegen, hatten wir einen am nächsten Abend gebucht und gingen deshalb beruhigt schlafen.
PS: Wehe einer von euch lacht uns auch noch aus, wegen dem blöden verpassten Flug! Das hatten wir heute wirklich oft genug…





Montag, 27.10.

Heute hieß es wieder einmal auschecken, nun aber endgültig. Wir fragten den Rezeptionstyp-Vollidiot nach einem Airport Shuttle für den zweiten Versuch und er bestand darauf ihn eine Stunde früher zu buchen als nötig. „I really don’t want you to miss it again…“ Ach, wie nett von ihm.

Anschließend versuchten wir mit unseren Backpacks auf dem Rücken ein schönes Plätzchen zum Frühstücken zu finden, kam aber nicht besonders weit, die Dinger sind einfach viel zu schwer. Danach trotteten wir zurück in die Lobby des Hostels, um uns die gut 6 Stunden erneut mit unserm lieben Freund Google vertreiben zu können. Irgendwann fiel uns voller Freunde auf, dass wir noch einen Essensgutschein für das Scary Canarys hatten, der nur montags gültig war. Wie gut, dass wir nicht schon am Sonntag geflogen waren! So konnten wir uns kostenloses Risotto gönnen.

Und dann ging es auch schon mit dem Shuttlebus zum Flughafen. Unsere Gefühle im Flugzeug waren gemischt. Einerseits freuten wir uns, den Flug wenigstens dieses Mal erwischt zu haben, aber andererseits war es kein besonders schönes Gefühl Sydney hinter sich zu lassen. Es ist wirklich erstaunlich wie schnell so eine Stadt zu einem Zuhause und Fremde zu Freunden werden.

Der Flug verlief ganz ruhig, jedoch hatte der Flieger leider Verspätung. So gerieten wir langsam unter Zeitdruck, da die Rezeption nur bis um zwölf geöffnet hatte. Nach langem beten, ob die Uhr in Cairns wieder eine Stunde vorgestellt wird, wurden wir zu Glück bald von einer Stewardess erlöst, die uns versichern konnte, dass wir nun noch eine Stunde länger Zeit hatten.

Genau um 23:55 Uhr hielt unser Airport Shuttle an unserem Hostel. Grade nochmal so hatten wir es geschafft einzuchecken und wollten jetzt nur noch in unsere Betten fallen, aber als ob in letzter Zeit nicht schon genug falsch gelaufen war, standen wir jetzt fassungslos in unserem Zimmer. Es gab nur noch ein freies Bett! So mussten wir den Rezeptionstypen wieder antanzen lassen und bekamen ein neues Zimmer zugeteilt. Diesmal ein 6 Bett Zimmer, statt wie vorgesehen ein 12 Bett Zimmer. Kein schlechter tausch :D Nun endlich konnten wir unseren wohlverdienten Schlaf genießen.

Bildeeeer: https://www.dropbox.com/sh/cqd5do5zlxbvv7j/AABDVD_KFONnVDiS_ldGa0Fra?dl=0

 

Surfcamp! :)

Freitag, 24.10.2014

 

Tag 1

Früh aufstehen. Sehr früh. Sachen packen. Frühstücken. Uns massig Zeit lassen. Um 9 fährt der Bus von einem anderen Hostel. Wir haben keine Ahnung wo das ist. Es ist halb 9. Wir lassen uns immer noch massig Zeit. Wir wollen auschecken. Der Rezeptionsyp hat keine Ahnung von seinem Job. Wir warten. Wir geraten langsam unter Zeitdruck. Der Rezeptionstyp will unsere Backpacks nicht einschließen. Wir sagen wir gehen zum Surfcamp. Der Typ feiert uns und schließt unsere Sachen ein. Wir rennen mit dem Stadtplan in der Hand los Richtung Hostel. Wir haben keine Ahnung wo wir sind. Irgendwann sehen wir eine Riesentraube Menschen neben einem Bus auf der Straße stehen. Geschafft!


Nachdem wir diesen etwas anstrengenden Morgen nach einer zu kurzen Nacht hinter uns hatten, konnten wir endlich im riesen Bus Platz nehmen, der alle 90 Teilnehmer zum Surfcamp bringen sollte. Das bedeutete etwa 2 Stunden Fahrt also 2 Stunden immer wieder einschlafen und aufwachen. Als wir ankamen war unsere Laune etwas getrübt, es regnete. Da freut man sich auf eine Woche Surfen mit Sonne, Strand und Meer und dann so was... Aber das Camp an sich ist sehr schön, lauter kleine Zimmer die in einem Kreis angeordnet sind und in der Mitte gibt es ein großes Dach aus Holz mit Bänken und Tischen darunter. Dort sitzen immer alle zum Essen und so weiter.
Und dort saßen wir jetzt auch gleich am Anfang und wurden von einem gut gelaunten Surfer Dude in die Geschehnisse vor Ort eingeführt. :D Es gibt Frühstück, Mittag und Abendessen und 4 Stunden surfen pro Tag. Wir wurden in die verschiedenen Zimmer aufgeteilt und schließlich noch in zwei Gruppen. Jeden Tag muss eine Gruppe schon um 7 zum Frühstück und um 8 ihre Wetsuits anziehen... Naja wir waren noch guter Hoffnung, dass wir das vielleicht am nächsten Tag nicht müssten, weil wir zu Gruppe 2 gehörten und genossen erstmal das Essen, dass wir nun bekamen. Aber direkt danach ging der Ernst des Lebens, bzw. des Surfens los. Wetsuits an, die waren leider wirklich noch nass und uns war in den Dinger erstmal noch kälter als ohne. Zähne klappernd traten wir den Fußmarsch zum Strand an und wollten eigentlich nur noch ins Wasser, in der Hoffnung, dass es dann vielleicht wärmer wäre, aber Fehlanzeige. Uns wurde erklärt wie wir ins Wasser laufen und unser Brett halten mussten, wie wir auf das Brett drauf kommen sollten, dann paddeln und dann „thumbs to nippels and push!“ Wenn das alles klappt hängt man so nen bisschen komisch auf dem Brett, ist aber schon mal ein Anfang und damit das im Wasser funktioniert muss man natürlich üben und zwar an Land. Das heißt wir mussten uns alle ein Surfbrett in den Sand malen und den Bewegungsablauf wieder und wieder üben und unsere völlig bekloppten Surflehrer liefen immer hin und her und verbesserten jeden einzelnen. Man kommt sich schon ein bisschen blöd vor, wenn man sich immer wieder in den Sand wirft, paddelt und pusht. Nachdem wir alle völlig sandig und kaputt waren durften wir dann endlich unsere Bretter schnappen und ins Wasser.

Tja... man muss dann doch sagen, dass das Ganze an Land deutlich einfacher ist als im Wasser... zuerst muss man raus laufen, immer gegen die Wellen springen und hoffen, dass sie einen nicht ganz bis zum Strand zurück tragen. Dann muss man warten bis eine gute Welle kommt (wie man eine gute Welle definiert, wissen wir bisher leider nicht) und sich auf sein Brett legen und dann geht’s los. Paddeln, paddeln, paddeln, die Welle kommt, noch 3 mal paddeln, push.. und dann geht’s weiter mit dem chickenleg und dem Fußball schießen, so steht man nämlich auf. Als wir das erklärt bekommen haben mussten wir natürlich wieder erstmal am Strand üben und das sah ganz schön scheiße aus. Und das dann alles noch im Wasser hinzukriegen ist echt ziemlich anstrengend, man braucht nen Haufen Konzentration und vor allem ganz viel Kraft. Und obwohl wir so unsere Probleme hatten überhaupt vom Strand weg zu kommen, geschweige denn eine gute Welle zu finden und dann auch noch aufzustehen (meistens waren wir so begeistert, wenn wir zufällig eine gute Welle erwischt haben, dass wir nicht daran gedacht haben aufzustehen) hat uns beiden das Surfen riesigen Spaß gemacht! Und wir haben es auch schon ein paar mal geschafft aufzustehen :D Am besten klappt das, wenn die Lehrer helfen, dann halten sie das Brett fest, während man drauf liegt, warten auf eine gute Welle und dann kommt: „Ready? Okay! Paddle, paddle, paddle aaaand PUSH!!“ :D

Nach diesen tollen Surfstunden traten wir den Rückweg an, natürlich nicht ohne unsere Surfboards zurück zum Truck zu schleppen, mit dem sie gekommen waren. Die Dingen sind scheiße schwer... also so unrealistisch ist die Vorstellung gar nicht, dass wir irgendwann am Strand unter ihrem Gewicht zusammenbrechen. Zurück im Camp wartete die heiße Dusche schon auf uns, ich glaube die tat noch nie so gut. Und dann hab es auch schon essen, das ist hier wirklich sehr sehr gut, wobei im Gegensatz zu den Erzeugnissen unserer Kochkünste natürlich alles ganz wunderbar schmeckt...

 

Später gab es dann noch Musik und Goon, aber man muss leider sagen, an dieses ekelhafte Zeug gewöhnt man sich einfach nicht... Trotzdem hatten wir einen lustigen Abend mit unseren Zimmergenossen. Sie kommen alle irgendwie aus dem Norden, 2 aus Dänemark, einer aus Finnland und die beiden die wir dann gestern Abend noch aufgenommen haben, weil in ihrem ehemaligen Zimmer seltsame Sachen vorgingen, kommen aus Schweden. Sie sind alle wirklich nett, der eine sieht ein bisschen aus wie Jesus, der andere redet den ganzen Tag, ein dritter hat sich gestern betrunken gedacht er lässt sich mal die Haare schneiden und sieht jetzt aus wie ein gerupftes Huhn, der nächste sagt etwa zwei Wörter am Tag und der letzte verschenkt am Stück seine Sachen, wir haben schon eine Kette, nen Haufen Armbänder, eine Uhr, Parfum und seine Zahnbürste wollte er irgendwie auch nicht mehr.

 

Aber auch ein noch so schöner und lustiger Abend geht irgendwann vorbei und das tat er, als groß verkündet wurde, dass wir am nächsten Tag die „am Arsch-Gruppe“ sein würden, das bedeutet Wecker auf 7 Uhr. So entschlossen wir uns irgendwann mehr oder weniger einstimmig zu schlafen. Der erste Tag hier war wirklich super und wir freuen uns sehr hier zu sein!

 

 

 

 

 

Tag 2

Also wir wussten ja, dass Surfen Sport ist und wir bestimmt leiden würden, aber am ersten Morgen mit riesen Muskelkater aufzuwachen war dann doch ein bisschen heftig... :D Und außerdem mussten wir ja wie gesagt um 7 aufstehen und das war dann sogar noch ein bisschen heftiger.
Dann hieß es: Frühstücken, Wetsuits an und los an den Strand. Das Wetter war ein ganz kleines bisschen ekelhaft, es hat zwar nicht geregnet, war aber super kalt und so war die ganze Prozedur des in den Wetsuit quetschen gar nicht mal so spaßig. Da kam uns das Aufwärmtraining am Strand eigentlich sogar ganz gelegen. Nachdem wir den Strand entlang gesprintet waren und die Dehnübungen absolviert hatten, kamen wieder die Trockenübungen. Es gab ne Menge Wiederholung von gestern und dann lernten wir noch, wie wir unseren Stand auf dem Brett während des Surfens korrigieren können und das durften wir dann alles ausprobieren. Es hat wirklich großen Spaß gemacht, wir konnten auch ein bisschen weiter raus schwimmen und so länger auf dem Brett stehen. Und wir haben es sogar geschafft Synchron zu Surfen, wir sind exakt gleichzeitig aufgestanden und dann leider auch genau gleichzeitig wieder runter gefallen, nachdem wir eine Weile gemeinsam gesurft waren.


Am Ende der Stunde waren wir völlig fertig und bekamen zurück im Camp Lunch serviert. Und dann ging es eigentlich ziemlich sofort wieder zurück zum Strand, natürlich in unseren geliebten eiskalten Wetsuits. Zähne klappernd wärmten wir uns auf, malten zum wiederholten male unsere Surfboards in den Sand und warfen uns auf den Boden um die Bewegungsabläufe zu üben. Dann ging es für 2 Stunden ins kühle Nass und wir übten und übten. Jeden Tag 4 Stunden im Meer rumzupaddeln ist wirklich anstrengender als man denkt. Aber auch das schafften wir noch irgendwie, auch wenn unsere Muskeln wirklich langsam den Geist aufgaben.

Nach einer schönen warmen Dusche im Camp gab es bald Abendessen und danach wurde gefeiert. Gut gelaunt wanderten unsere Zimmergenossen zum Liquidstore und dann saßen wir zusammen und unterhielten uns. Es ist wirklich faszinierend wie viel es zu erzählen gibt wenn auf einmal so viele fremde Leute aus lauter verschiedenen Ländern aufeinander treffen. Gerade wenn es so nette Leute sind, wie die aus unserem Zimmer! :) Irgendwann haben noch alle zusammen Flipcup gespielt und wir waren komischerweise ganz schön gut. :D Später sind wir an den Strand gegangen, das ist wirklich eine tolle Atmosphäre mit dem riesigen Sternenhimmel. Jetzt sind wir aber ganz schön müde... Wie gut dass wir morgen wieder 4 Stunden surfen sollen... NICHT! Gute Nacht.

 

 

 

 

 

 

Tag 3

Okay... aufwachen ist ja immer schlimm, aber mit dem krassesten Kater in sämtlichen Muskeln aufzuwachen ist dann wirklich nicht so angenehm. Die Stimmung beim Frühstück war entsprechend gedämpft, es herrschte eigentlich absolute Stille. Trotzdem entschieden sich die meisten an der anstehenden Surfstunde teilzunehmen und quälten sich erneut in die eiskalten, nassen Presswurst-Wetsuits.
Nach dem aufwärmen kamen wieder die Trockenübungen. Wir mussten alles so oft wiederholen bis jeder einzelne seine Füße im richtigen Winkel, die Hüfte und Fersen unten hatte und beim paddeln auch ja weit genug ausholte. Und dann lernten wir aufs Meer rauszupaddeln, dabei mussten wir natürlich noch üben wie wir mit verschiedenen Wellen umgehen sollten. Bei kleinen Wellen einfach den Oberkörper hoch drücken, bei größeren Eskimorolle und bei ganz großen abspringen, Brett loslassen und durch tauchen. Auch das wurde erstmal noch eine ganze Weile an Land geübt, das heißt wir rollten uns in unseren Wetsuits ewig im Sand hin und her. Mal wieder gar nicht seltsam.

Als die Trockenübungen abgeschlossenen waren und nachdem wir nochmal im Kreis Mut gemacht bekamen und den Motivationsschub in vollen Zügen einsaugten, ging es ab ins Wasser. Da gab es allerdings ein paar Probleme, die wir schon beim Surfcheck, den man macht bevor man ins Wasser geht, bemerkt hatten. Es gab Wind und zwar gleich eine ganze Menge aus einer völlig ungünstigen Richtung. Außerdem war Ebbe und das bedeutet immer „unfriendly waves“, das heißt das sie mit viel Kraft brechen und sozusagen ein Loch in der Mitte entsteht. Und wenn man versucht so eine Welle zu kriegen dann bedeutet dass zu 99,9% „Nosediving“. Das heißt das Brett wird vorne ziemlich schnell und ziemlich heftig nach unten gedrückt und dann haut man ziemlich elegant seine Nase aufs Brett und steigt mit den Füßen über dem Kopf ab. Spaßige Sache dieses Nosediving. Irgendwann hatten wir dann wirklich keine Kraft mehr gegen die Wellen anzukämpfen, die immer stärker wurden und durch den Wind trieb man unglaublich schnell ab und verbrachte die meiste Zeit damit wieder an die richtige Stelle zurückzupaddeln. Trotzdem bekamen wir ein paar tolle Wellen ab und gingen danach erschöpft zurück zum Camp um zu essen.

Doch uns blieb nicht viel Zeit für Erholung, denn direkt nach dem essen konnten wir die Wetsuits grade wieder anziehen und uns für weitere 2 Stunden auf den Weg zum Strand machen. Und diesmal wurden die Bedingungen sogar noch schlimmer. Der Wind war noch stärker, die Wellen höher und sogar noch unfreundlicher als davor und alle waren fröhlich am nosediven. Wir versuchten das beste aus den wirklich ungünstigen Bedingungen zu machen, obwohl sogar die Surflehrer sagten sie würden normalerweise unten diesen Umständen nicht surfen gehen. Völlig kaputt genossen wir die heiße Dusche und das Abendessen und setzten uns danach mit den anderen zusammen.

Später ging es auch wieder an den Strand, obwohl die Unbeschwertheit, die dort vorherrschte dann doch von einem verloren gegangenen Handy und dem kontinuierlichen rumgeheule darüber überschattet wurde. Nachdem man 2 Stunden nichts außer „Fuck! My phone!!“ gehört hatte, war die Stille im Bett dann so unglaublich entspannend, dass das einschlafen wirklich leicht fiel.


 

 



Tag 4
Oh nein, schon der vorletzte Tag hier... Dafür wollte uns das Wetter heute auch nochmal so richtig zeigen warum wir da sind: strahlender Sonnenschein den ganzen Tag! Da fiel uns sogar das frühe aufstehen gar nicht so schwer. Wirklich extrem wie viel so ein paar Sonnenstrahlen an der Stimmung und der Einstellung von Menschen ändern können.

Gut gelaunt wurden die Wetsuits angequetscht und es ging ab ins Wasser. Heute sollten wir anfangen turning zu üben und das hat auch ziemlich gut geklappt. Die Bedingungen waren absolut perfekt, kein Wind, Flut und tolle Wellen! Wir sind oft zusammen geblieben und haben uns gegenseitig empfohlen welche Welle vielleicht gut wäre und so sind wir auch oft zusammen gesurft, wenn auch manchmal ausversehen ineinander. Die Stunde an diesem Morgen hat uns eigentlich beiden am meisten Spaß gemacht. Bei super Wetter mit super Leuten und super Wellen-besser kann ein Tag nicht anfangen. Irgendwann versuchten wir weiter rauszupaddeln, aber da gab es noch nicht wirklich Wellen und so langen wir auf unseren Surfboards in der Sonne und entspannten uns.

Nach dem Mittagessen freuten wir uns auch schon auf die zweite Stunde und sie wurde nochmal richtig gut! Das Wetter hielt, wir konnten davor sogar noch eine halbe Stunde im Bikini am Strand liegen und uns einen Sonnenbrand holen, und wir haben sogar Delfine und einen Wal am Horizont entlang schwimmen sehen. Das einzige Minus des Tages waren die blöden Kopfschmerzen, weil es dann doch das ein oder andere mal vor kam, dass eines der nosedivenden Surfbretter dachte es landet mal direkt auf dem Kopf seines Besitzers. Sehr unangenehme Sache.

Wieder zurück im Camp ging der tägliche Rhythmus weiter, duschen, Abendessen und dann den letzten Abend feiern. Alle saßen nochmal zusammen, es gab auch noch eine Art Vortrag von „Mom“ (einer der Surflehrer) damit wir alle fähig sind auch alleine surfen gehen zu können.
Ein letztes Mal ging es dann auch an den Strand und wir genossen den unglaublichen Sternenhimmel und die tolle Atmosphäre.

Ach und wir haben doch von Matthias erzählt, dem Dänen aus unserem Zimmer? Er sah ja schon vorher aus wie ein gerupftes Hühnchen, weil er sich die Haare rasieren lassen hat und jetzt dachte er sich er rasiert sich auch noch eine Augenbraue ab.... wir stehen alle noch ein bisschen unter Schock... Merke: Augenbrauen im Gesicht zu haben ist sehr wichtig in Sachen Ästhetik... :D


 

 

 

 

 

Tag 5
Schon der letzte Tag im Camp, unglaublich wie schnell die Zeit vergeht, wenn man den ganzen Tag beschäftigt ist und so viel erlebt. Nachdem wir unsere Sachen zusammengesammelt und das Zimmer aufgeräumt hatten, gab es Frühstück und dann ging es los zu unserer letzten Surfstunde. Das Motto des Tages: Friday Funday! So kamen viele verkleidet an den Strand und bevor wir uns schließlich unsere Bretter schnappten gab es noch diverse Dance Battles zum aufwärmen, alle rannten Baywatch-like zusammen ins Wasser und und und.

Die Bedingungen für den letzten Tag waren auch in Ordnung, es hatte nur ein bisschen viel Wind und so war die Gefahr abzutreiben leider ziemlich gewaltig. Genau genommen verbrachte man etwa 90% der Zeit damit vergeblich gegen den Strom zu paddeln. Ganz schön deprimierend... :D
Trotzdem gab es ein paar wirklich schöne Wellen und wir konnten zum Abschluss nochmal zeigen was wir gelernt hatten. Dabei verschmierte nicht mal unser wunderschönes Katzengesicht, dass wir uns mit Wimperntusche gepinselt hatten.

Und der Höhepunkt war dann, als plötzlich jemand „Delphins!!“ schrie und aufgeregt aufs Meer zeigte. Alle paddelten wie wild durch die Gegend, denn die Delfine waren unglaublich nah, sie sind sogar unter den Brettern durch getaucht! So wurde die Abschlussstunde nochmal zum richtigen Erlebnis und alle waren glücklich.

Nach dem Mittagessen saßen alle zusammen und warteten auf den Bus, diese Aufbruchstimmung war dann doch ein bisschen seltsam und die Surflehrer wurden nochmal richtig belästigt, weil jeder Fotos mit ihnen wollte. Es war wirklich traurig in den Bus zu steigen und zurück nach Sydney zu fahren... Irgendwie waren wir jetzt eine Woche in einer komplett anderen Welt, abgeschnitten von draußen und es gab nur Strand, surfen und einen Haufen sehr netter Menschen. Auch wenn uns das Surfcamp ganz schön viel Geld gekostet hat bereuen wir es auf keinen Fall, es gebucht zu haben. So was kann man nur jedem empfehlen! So viele völlig entspannte Leute auf einem Fleck trifft man selten und es ist irgendwie auch wichtig nochmal eine Woche völlig abzuschalten und einfach das Leben zu genießen, bevor es ernst wird mit der Jobsuche und so weiter. Denn eigentlich sind wir ja für genau solche Momente hier, in denen man es einfach genießen kann am anderen Ende der Welt zu sein und Erfahrungen zu machen, die man sonst wohl nie hätte.

Und jetzt gibt es noch die Afterparty zurück in Sydney, wo wir mit unserer kleinen verrückten Surffamily aus Zimmer 12 hingehen werden. Wir haben uns schon so an sie gewöhnt, dass es wirklich schwer fällt sich wieder zu verabschieden, wenn sich unsere Wege jetzt trennen.
Also kurz gesagt: Auch wenn wir noch nie im Leben so ramponiert waren wie jetzt, blaue Flecken, Muskelkater, Kopfschmerzen, alles dabei - Das war wohl eine der besten Wochen, die wir in den gesamten 8 Monaten haben werden! :)


Bilder gibts hier: https://www.dropbox.com/sh/yudethkb44n45s2/AAApzpq9mzLCuIfL3g6FD9oha?dl=0

 

 

Wochenende!

Sonntag, 19.10.2014

 

Wir hatten wirklich ein sehr sehr schönes Wochenende in Sydney, war von allem was dabei, ein bisschen Entspannen, ein bisschen Feiern ein bisschen shoppen und und und... :)

Am Samstag ging es erstmal los in die Stadt, wir zogen ein bisschen durch die Straßen und Läden, allerdings ohne die Absicht unser nicht vorhandenes Geld auszugeben. Nach dem Kreditkarten Zwischenfall sind wir da wirklich sehr vorsichtig... Trotzdem hatten wir viel Spaß und blieben vor allem sehr oft mitten auf der Straße stehen um diversen Künstlern zuzuschauen oder zuzuhören. Hier in Sydney ist das ein bisschen anders als in Freiburg, wenn jemand auf der Straße Musik macht oder tanzt, dann ist er immer gut. Wirklich, wirklich gut! Und niemand spielt einfach so für sich, sondern alle haben Verstärker, Mikrophone etc. dabei und es bildet sich schnell ein riesiger Kreis von Zuschauern, sodass das ganze eher wirkt wie ein Konzert.

Als wir später wieder im Hostel waren und etwas gegessen hatten, beschlossen wir nochmal los zuziehen und einen weiteren Club Sydneys kennenzulernen. Wie immer gab es zuerst Freigetränke im Scary Canarys, dann ging es weiter in den Club und der war diesmal wirklich sehenswert. Das „Home“ hat einen ganzen Haufen Tanzflächen, es müssten etwa 7 sein, wir sind uns aber nicht ganz sicher ob wir alle gefunden haben. So war auch für jeden Musikgeschmack was dabei und solange man sich von den allgegenwärtigen Schlampen und Vollidioten fern hielt, was uns sehr gut gelungen ist, konnte man einen wirklich schönen Abend verbringen! Mal wieder viel zu spät ging es zurück ins Hostel, wo wir uns mit Taschenlampen zu unserem Bett durcharbeiten mussten, weil das gesamte Zimmer schon vor sich hin schnarchte.

Am Sonntag machten wir uns dann nach einem gemütlichen Frühstück erneut mit dem Bus auf den Weg zum Bondi Beach, weil wir uns einen Tag am Strand gönnen wollten, vor allem bei dem super Wetter! War vielleicht nicht so die beste Idee, an einem Sonntag bei strahlendem Sonnenschein, den bevölkerungsreichsten Strand der Region auszuwählen, aber er ist nun mal der nächste... :D Trotz all der Menschen, die im Umkreis von einem halben Meter um uns verteilt lagen hatten wir einen schönen Tag und konnten schon mal den riesigen Haufen von Surfern beobachten, die sich im Wasser tummelten.

Ab morgen werden wir dann wohl auch so oder so ähnlich aussehen wie sie, es geht nämlich für 5 Tage auf ein Surfcamp. Wir sind schon sehr gespannt ob das das richtige für uns ist, oder ob all unsere Befürchtungen eintreffen und wir am Ende röchelnd unter einer Welle liegen oder einfach am Strand unter dem Gewicht des Bretts zusammenbrechen... naja, wir werden sehn... wenn wir schon mal in Australien sind wollen wir uns das surfen jedenfalls nicht entgehen lassen!

Also liebe Grüße an euch und wir melden uns dann in 5 Tagen, falls wir denn noch am Leben sind ;)

 

Back in town ;D

Freitag, 17.10.2014

 

Heute war richtig ausschlafen angesagt. Als wir das erste Mal die Augen aufschlugen war es schon fast halb zwölf. Der lange Weg gestern muss uns doch ganz schön fertig gemacht haben. Der erste Blick in den Spiegel war dann auch nicht sonderlich erfreulich…. Wir sahen immer noch aus wie Krebse. Aber selber Schuld…. Wer ist schon so doof und cremt sich im Ozonloch nicht ein. Wir haben auf jeden Fall daraus gelernt und werden nie wieder einen Australischen Strand ohne Sonnenschutz betreten. Nach einem gemütlichen Frühstück (es gab endlich mal wieder richtigen Kaffee) mussten wir unbedingt , dass doch etwas schnellere Wifi ausnutzen, um wunderschöne Bildchen für euch alle in Dropbox hoch zu laden, welche ihr jeweils nach einem Blogeintrag als Link finden könnt. Wir haben uns wirklich sehr wohl bei den Digbys gefühlt, so dass wir es erst gegen halb drei schafften uns aufzuraffen und die Busstation zurück in die City zu suchen. Wir waren uns zwar nicht ganz sicher, ob wir in den richtigen Bus gestiegen waren, aber irgendwie kamen wir an, obwohl der Busfahrer des Öfteren unseren Haltewunsch dreist ignorierte und einfach an der Busstation vorbei fuhr.

Zurück im Hostel mussten wir uns nun todtraurig das erste Mal trennen, da es nicht mehr zwei Betten in einem Raum gab, aber ich denke wir haben beide wirklich echt gute Zimmer mit coolen Leuten erwischt. Nun hieß die Devise für heute- Organisationsarbeit. Die australischen Simkarten mussten aktiviert werden, damit unser Bankaccount nun endlich funktionierte. Aber viel wichtiger war, dass wir feststellen, dass unser Whatsapp auch mit dieser Karte funktionierte. Noch voller Freude wollten wir die nächste Herausforderung annehmen und unser Busticket und Whitsundays/ Fraser Island buchen. Wir entschlossen uns auch erstaunlich schnell, dass für uns entworfene Paket zu buchen, doch diesmal wollte uns die Geldkarte einen Strich durch die Rechnung machen. Es funktionierte einfach nicht mit der Karte zu bezahlen. Also mussten wir zu einem Bankautomaten, da alle Filialen schon geschlossen hatten und versuchen dort irgendwie die 1360$ abzuheben. Nach Hunderten von Versuchen hatten wir die ersten 500$ in der Hand. Tja schade fehlten ja nur noch 800$.... Irgendwie schafften wir es schließlich mit weiteren tausend Versuchen und zwei verschiedenen Geldkarten das nötige Geld zusammen zu bekommen. Mit einem riesigen Stapel Geldscheinen in der Tasche, die fest umklammert wurde rannten wir zurück zum Hostel und konnten nun endlich alles endgültig buchen. Jedoch mussten wir nun für den restlichen Tag sehr sparsam leben. Von der Karte konnten wir ja nichts mehr abheben, weshalb beim Einkaufen auf jeden Cent geschaut werden musste. Nicht mal mehr Goon, einen wirklich sehr exklusiven Wein, der ca 10$ für 4l kostet, konnten wir uns mehr leisten….

So hieß es für den Abend mal wieder eine Möglichkeit zu suchen, wo man kostenlos feiern kann, was uns auch gelungen ist. Nachdem wir zuerst eine ganze Menge Goon von Zimmergenossen gesponsort bekommen haben, genehmigten wir uns noch einen Gratisdrink im Scary Canarys, bevor es weiter in den nächsten Club am Darling Harbour ging. Unsere Erlebnisse dort lassen sich relativ einfach zusammenfassen: der DJ war scheiße, alles andere super! Fast ausschließlich nette Menschen, der einzige Dorn im Auge war eine Mitte 50 jährige Frau, die meinte sie muss auf Tuchfühlung mit einem Kerl gehen, der aussah wie 16... aber gut, darauf wollen wir jetzt nicht näher eingehen... Also man kann sagen, wir schaffen es auch ohne einen Cent auszugeben, einen Abend super feiern zu gehen! ;)

 

Bondi Beach und die Digbys

Donnerstag, 16.10.2014

 

Aufstehn, alle Sachen die quer durchs Zimmer verteilt liegen in den Backpack stopfen, runterschleppen und sofort auschecken. Super Tagesanfang und das nur um morgen schon wieder einzuchecken...

Naja, der Tag wurde dann noch sehr schön! Nach dem Frühstück ging es in einem Limo Party Bus zum Strand, wo ein kostenloses BBQ auf uns wartete. Dazu gab es den super leckeren 5 Liter Wein aus Plastikbeuteln, der einzige Alkohol, den man sich in Australien leisten kann. Nach einer Weile zog die Gruppe weiter zum Bondi Beach, einem berühmten Surfer Strand in der Nähe von Sydney. Der Weg dorthin führte direkt an der Küste entlang über verschiedene Strände und man konnte atemberaubende Aussichten bewundern.

Nachdem wir stundenlang in der Sonne verbruzelt waren (wir hatten leider keine Sonnencreme dabei) liefen wir den ganzen Weg zurück und verliefen uns gefühlte 10000 Mal auf dem Weg zu Jules Gastfamilie, bei der wir zum Essen eingeladen waren. Völlig kaputt kamen wir schließlich dort an und wurden mit offenen Armen empfangen. Die Mutter kochte wunderbar und wir waren sehr froh nach unseren misslungenen Kochversuchen mal wieder was richtiges zwischen die Beißerchen zu kriegen. Die Zeit mit den Digbys war sehr unterhaltsam, mal ganz abgesehen von dem unglaublich langweiligen Rugby Match, was wir uns später noch anschauen mussten. Dann ging es ab ins Bett, beziehungsweise aufs Sofa, wo wir unseren wohlverdienten „nach dem Strand Schlaf“ absolvieren konnten.

Fazit des Tages: Bondi Beach ist ein sehr schöner Strand, nur ein bisschen überlaufen, man sollte ihn aber nie ohne Sonnencreme im Gepäck besuchen, wenn man nicht wie wir anschließend im Feuerlöscher-Style rumlaufen will.

Fotos gibts wie immer hier: https://www.dropbox.com/sh/6uvai43hmvedc9x/AAC2goUZ9Nq1QkJq2_HPYJGIa?dl=0

 

Kultur und Feierei :D

Mittwoch, 15.10.2014

 

Viel zu früh klingelte heute mal wieder der verdammte Wecker. Nach einer halben Stunde hatten wir es dann endlich geschafft uns aus den flauschigen warmen Betten zu quälen, wobei das Wetter uns auch nicht wirklich dazu ermutigt hatte… es war kühl. Eigentlich war es sogar ziemlich kalt und der Wind pustete uns kräftig durch. Da fährt man extra nach Australien, um den scheußlichen Winter von Deutschland zu entfliehen und die Warme Sonne in Australien zu genießen und dann sowas…. Die Sonne lässt sich einfach nicht blicken…

Also mussten wir einen Schlechtwetterplan erstellen. Wir entschlossen uns dazu ins Powerhouse Museum zu gehen. Doch bevor dieser Plan in Kraft treten konnte, brauchten wir dringend noch einen ausführlichen Mittagsschlaf. Jaa Reisen kann auch ganz schön anstrengend sein. Nach zwei Stündchen ging es dann endlich los.

Das Powerhouse Museum ist riesig und beinhaltet so gut wie alles. Von alten Autos bis hin zu wirklich sehr faszinierenden, extravaganten Kostümen war alles dabei. Spielkinder, wie wir halt sind, verbrachten wir einige Zeit in einer Weltraumkapsel, die sich drehte. Enttäuscht mussten wir jedoch feststellen, dass wir uns gar nicht mit bewegten, sondern, dass nur die Wände wackelten und wir wohl auf eine optische Täuschung reingefallen waren, die sich aber wirklich sehr echt anfühlte. Auch von einem Plasmaball mit blauen Kugelblitzen konnten wir die Hände bzw., die Köpfe nicht mehr lassen. Die Blitze sammelten sich alle an der Stelle, die man berührte und wir konnten uns wie ein großer Zauberer fühlen.

Nachdem das Museum geschlossen hatte, machten wir uns auf dem Weg zu einer Greyhound Bus Station. Dabei kamen wir an einem Reisebüro vorbei, das auf den ersten Blick die perfekten Kombi Tickets anbot. Endlich das richtige gefunden, dachten wir uns. Komischerweise wollte uns die Reisebürofrau dieses Ticket nicht verkaufen und uns lieber ein Ticket zusammenstellen. Schließlich erfuhren wir, dass es das Ticket momentan gar nicht gibt. Das verärgerte uns schon leicht, da das Angebotsschild mitten im Eingang stand. Die Verkäuferin wollte uns mit alle Mitteln ihr entworfenes Paket verkaufen. Wir jedoch wollten dies nicht sofort kaufen, sondern noch ein bisschen darüber nachdenken, was der Frau überhaupt nicht zu passen schien. Schließlich holte sie zur Unterstützung noch ihre Kollegin, die meinte wir sollen erst einmal nur eine Anzahlung machen. Wenn wir das Paket heute nicht buchen würden die Preise ja um Millionen steigen… Jedoch wurde die Stimmung sehr komisch und das Drängen der Verkäuferin gefiel uns nicht, so dass wir das Reisebüro lieber verließen und zwei traurige Reisebüromenschen zurück ließen.

Wieder im Hostel angelangt wollten wir möglichst schnell unsere hungrigen Bäuche füllen. Jaaa das klappte dann jedoch nicht so ganz. Es sollte leckere Nudeln mit Käse und Pesto geben… was daraus wurde das wollt ihr lieber nicht wissen…. Ein ekliger Brei in dem sogar eine Gabel aufrecht stehen konnte. :D Nach ungefähr zwei Bissen landete das Essen im Müll und stattdessen musste unser letzter Apfel herhalten. Ein sehr gesundes Abendessen also :D

Am späten Abend entschlossen wir uns noch unseren Cocktail Gutschein beim Scary Canary einzulösen, einer Bar direkt neben dem Hostel, die uns auch als Frühstücksraum dient. Der Meinung, dass man sich zum Trinken gehen nicht stylen muss, gingen wir in Jeans und Sportschuhen los. Der Meinung sind die Australier wohl nicht….vor allem die Mädels verbringen Stunden im Bad und kommen dann mit meterhohen Highheels angewackelt, werfen sich jedem Typen an den Hals und wirken dann doch ziemlich billig... Als wir dann mit einem Shuttlebus zur Afterparty fuhren kamen wir uns nun endgültig Underdressed vor….:D Einen entscheidenden Vorteil hatten wir jedoch. Wir mussten nicht in ständiger Angst leben bei jedem kleinen Schritt umzufallen, sondern konnten ausgelassen tanzen. Nach zwei Stunden hatten wir genug und wollten den Rücktritt antreten. Im guten Glauben, dass es vom Club gar nicht mehr weit ist waren wir in den Shuttlebus gestiegen und mussten nun den elendslangen Weg in der eisigen Kälte wieder zurück laufen. Mit dem Gedanken in fünf Stunden wieder aufstehen zu müssen fielen wir todmüde ins Bett.

 

Bilder findet ihr hier: https://www.dropbox.com/sh/8r20463urk0xhsh/AABpaR5ljL0JtUKp3j0akulJa?dl=0

 



 

Hallo Australien!

Montag, 13.10.2014

 

Nach 9 Stunden Flug mit wenig Schlaf und einigen Turbulenzen hatten wir die schöne Stadt Bangkok hinter uns gelassen und durchbrachen die Wolkenwand nach Sydney. Endlich sind wir in Australien angekommen! Nun wollten wir uns auf den Weg machen die Stadt zu erobern. Doch dem wurde schnell ein Strich durch die Rechnung gemacht durch die ewig andauernden Pass Port Controls. Und dann wurden wir auch noch von zwei Drogenhunden beschnüffelt, die waren aber echt knuffig. Und natürlich haben sie bei uns Berge von Drogen gefunden. Nein Scherz wir konnten ohne Probleme Einreisen und haben auch ziemlich schnell unser Hostel gefunden – und diesmal ohne abgezockt zu werden.

Das Hostel ist echt groß und auch ganz schön. Wir haben ein 10 Bett Zimmer mit sehr wackeligen und quietschenden Hochbetten, die aber echt gemütlich sind. Wir konnten jedoch erst zwei Stunden später einchecken, von daher gingen wir auf Essenssuche und haben uns mit unseren Muffins in den nahe gelegenen Hyde Park gesetzt, indem es von diesen komischen langbeinigen Vögeln mit den riesen Schnäbeln nur so wimmelte, die uns unsere leckeren Muffins klauen wollten, wir schafften es aber, sie zu verteidigen! Wirklich unsympathische Gesellen. Kurzdarauf mussten wir unsere Verteidigungsbemühungen abbrechen, da ein Schauer einsetzte. Im Vollsprint rannten wir also wieder zurück zum Hostel und konnte nun auch endlich einchecken.

Nachdem wir etwas Schlaf nachgeholt hatten gönnten wir uns erstmal eine ausgiebige Dusche, die im Gegensatz zu der in Bangkok sogar warm war. Für den Abend hatten wir uns vorgenommen lecker zu kochen, also zogen wir los zum Supermarkt. Von den unglaublich hohen Lebensmittelpreisen geschockt, kamen wir dann aber schnell von unserem großen Plan ab und entschieden uns einfach für Spaghetti mit Pesto. Das Kochen selbst war dann auch etwas kompliziert… hier gibt es eine große Gemeinschaftsküche im Hostel und in der hält es leider niemand für nötig sauber zu machen, auch nicht sein eigenes Zeug. Also mussten wir vor und nach dem Essen spülen.

Und jetzt sitzen wir grade unten in der Aula des Hostels die mit supergemütlichen Sesseln und Sofas ausgestattet ist und dachten uns, wir lassen euch mal an unseren Erfahrungen teilhaben, solange wir genug Zeit dafür haben. In diesem Sinne: Ganz liebe Grüße nach Deutschland!

 

Bilder findet ihr hier: https://www.dropbox.com/sh/swj0drnf5ls0czx/AACyWMkVYmEQXBwMbSRnb0W2a?dl=0

Bangkok

Sonntag, 12.10.2014

11.10.

Der erste und einzige richtige Tag in Bangkok begann erstmal mit einer Menge Baustellenlärm von nebenan, was uns mit unserem Jet lag dann doch ein ganz kleines bisschen aufregte. Klang etwa so wie ein Presslufthammer direkt unter dem Kopfkissen. Irgendwie schafften wir es trotzdem noch ein bisschen zu schlafen und machten uns dann bereit zum Aufbruch, um die Stadt zu erkunden.

Nachdem wir etwa 5 Meter vom Hotel weggelaufen waren kamen schon die ersten tausend Thailänder, mit Stadtplänen wedelnd, auf uns zu gerannt. Eigentlich hatten wir uns ja fest vorgenommen nach der Taxifahrt gestern kein Geld für irgendwelche Verkehrsmittel auszugeben, sondern unsere starken Beinchen zu nutzen. Aber dann gab es da die praktischen Tuctucs. Ein Tuctuc ist ein niedliches kleines Gefährt mit 3 Rädern, groß genug für 2 Leute (bei den Eingeborenen passen auch mal 5 rein) das an allen Seiten offen ist, es hat aber ein Dach. Und in so einem machten wir nun unsere Sightseeing Tour durch Bangkok und das für nur 20 Bath! Die Fahrt war sehr angenehm, vor allem wegen dem Fahrtwind, der tat bei der schwülen Hitze wirklich gut. Eher negativ war der Abgasgestank, allerdings muss man sagen, dass es in Bangkok allgemein nicht so richtig angenehm riecht... wir haben heute mal versucht den Geruch zu definieren und kamen auf eine Müll-Essen-Abgas-Mischung,... mmmhhh...


Naja, der Tuctuc Fahrer brachte uns dann jedenfalls von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten und wartete dann immer bis wir uns alles angeschaut hatten. Genau genommen brachte er uns von einem Tempel zum nächsten, das sind nämlich die Sehenswürdigkeiten hier und es gibt unzählige davon. Das ist aber auch gut so, sie sind nämlich wirklich wunderschön!
Das einzige was wir heute noch mehr gesehen haben als Tempel waren wahrscheinlich Elefanten und Buddhas. Dank Google wissen wir jetzt sogar endlich was es mit diesen heiligen weißen Elefanten auf sich hat und nach welchen Kriterien sie beurteilt werden, ist aber alles ganz schön kompliziert.


Zwangsweise legten wir auf unserer Sightseeing Tour auch Stops in verschiedenen Läden ein, 2 für Kleidung und Souvenirs und ein Juwelier. Das fand unser Tuctuc Fahrer sehr sinnvoll, weil er dafür einen Tank Gutschein bekam, dass wir uns etwa 10 Minuten die sehr aktiven Verkäufer vom Leib zu halten versuchten. Freundlich wie wir sind haben wir das natürlich für ihn gemacht und im Gegenzug fuhr er uns zum Abschluss noch zum größten Tempel, dem Wat Prakaeo. Von dort aus liefen wir wieder zurück zum Hotel, kamen durch einen schönen Park, schauten uns die Universität an und waren schließlich auf der Khaosan Road, der großen Touristen Straße. Mit mehr Glück als Verstand, beziehungsweise Orientierung, kamen wir wieder vor unserem Hotel an.

Nachdem wir uns eine Weile in unserem Zimmer ausgeruht hatten, wollten wir noch das Nachtleben von Bangkok erkunden. Also gingen wir wieder auf die Khaosan Road und fanden uns mitten im Getümmel wieder. In dieser Straße ist definitiv mehr los als in Lloret! Überall läuft Musik, alle 2 Meter will dir jemand Cocktails andrehen und mindestens genauso oft Lachgas. Jaaa richtig Lachgas, überall lachen einen bunte Schildchen mit Smileys drauf an und jemand will dir Luftballons in die Hand drücken. :D Wir haben dann erstmal einen Cocktail getrunken und uns anschließend auf den Weg zu der sogenannten Roof Bar gemacht. Die Stimmung in der Bar war super, es gab Live Musik von einem niedlichen Thailänder mit Gitarre, der echt gut gesungen hat und einen gute Laune Song nach dem anderen gespielt hat. Und dann war auch noch der Eintritt frei, allerdings die Getränkepreise drinnen dann ziemlich hoch. Wir kauften uns also das billigste auf der Karte und genossen die Musik und die gute Stimmung, bis wir dann realtiv spät ins Hotel zurückkehrten.

 

 

12.10.

Und schon ist unsere Zeit in Bangkok wieder vorbei... eigentlich schade, denn nach dem Schrecken am Anfang haben wir die Stadt wirklich ins Herz geschlossen ;) Jetzt hätten wir auch nichts mehr dagegen gehabt noch einen Tag länger hier zu bleiben, aber natürlich freuen wir uns trotzdem sehr auf Australien!

Wir begannen unseren Tag todmüde vor dem Supermarkt, wo wir erstmal 2 Touristinnen um Geld anbetteln mussten. Am letzten Abend hatten wir nämlich vor lauter Freude über Tops und Cocktails ganz vergessen, dass wir vielleicht auch noch irgendwann Wasser trinken sollten und dass man Geld braucht um dieses zu kaufen. So fehlte uns blöderweise genau 1 Bath und den versuchten wir von den Touristinnen zu ergattern. Die beiden konnten uns aber leider nicht weiterhelfen, doch dafür einer der Tuctuc Fahrer! Das hätten wir wirklich nicht erwartet, der nette Mann gab uns sogar 10 Bath und alles was er dafür wollte war eine kurze Umarmung. Und das, obwohl die Fahrer ja mit einer Fahrt nur 20 Bath verdienen.

Wir haben uns dann erstmal dankbar ein Wasser gekauft und sind anschließend los gelaufen in Richtung irgendwo. Zufällig kam wir dann mal wieder an einen der 2 Milliarden Tempel und wollten gerade reingehen, als ein thailändischer Highschool Lehrer begann uns zu erklären, dass in diesem Tempel gerade eine Stunde gebetet wurde. Stattdessen entwarf er uns eine super Sightseeing Tour zu einem Tempel, der nur einen Tag im Monat geöffnet hat und organisierte uns ein Tuctuc.
Der Tempel des „Happy Buddha“ war wirklich wunderschön! Als wir uns alles angeschaut hatten mussten wir mal wieder kurz in einen Juwelier und ein Klamotten Geschäft, zwecks Benzin Gutschein. Inzwischen haben wir das ganze aber verstanden, die Tuctucs werden nämlich von der Regierung subventioniert, das heißt die Regierung stellt die Benzin Gutscheine bereit und im Gegenzug müssen die Tuctuc Fahrer eben bei den genannten Geschäften halten, um den Touristen thailändische Ware näher zu bringen und so den Export des Landes zu steigern. Etwas blöd war, dass wir im gleichen Geschäft abgesetzt wurden, in dem wir schon mal waren und die Männer dort uns sofort erkannten. Sie haben dann die ganze Zeit an unser Gewissen appelliert, weil wir ja wohl nicht 2 Mal kommen und gehen können, ohne etwas zu kaufen. Ähm... doch, das konnten wir! :D

Anschließend fuhren wir zurück zur Khaosan Road, schlenderten noch ein letztes Mal darüber und holten dann unser Gepäck aus dem Hotel.

Die Fahrt zum Flughafen war ziemlich anstrengend, der Minibus ist nämlich irgendwie ausgefallen und stattdessen kam ein mehr oder weniger großes Taxi für 4 Personen. Jetzt waren wir aber leider zu fünft und so quetschten wir uns mit 2 anderen Deutschen auf die Rückbank und versuchten auf der einstündigen Fahrt sämtliche Körperteile am einschlafen zu hindern.
Und nun heißt es: auf nach Australien!

 

Bilder findet ihr hier: https://www.dropbox.com/sh/kaa1fgtcnennqlt/AACI3rdJ86DrQJFNJ_QmI6V5a?dl=0

 

Los gehts!

Freitag, 10.10.2014

 

Hallihallo,

wir dachten wir melden uns ein erstes Mal vom andern Ende der Welt ;)
im Moment können wir hier sowieso nicht viel machen, außer in unserem Hotelzimmer sitzen, beziehungsweise wir könnten eigentlich schon, aber das ist dann doch ein bisschen unheimlich und außerdem haben wir kein Geld mehr, aber das ist eine andere Geschichte... fangen wir erstmal von vorne an :D

Also vor etwa 24 Stunden sind wir von Frankfurt aus gestartet, haben dann den Flug nach Dubai ohne Probleme überlebt und kamen nach halbstündiger Wanderung über den riesigen Flughafen dort auch am nächsten Gate an, von dem aus es nach Bangkok gehen sollte. Erfreulicherweise hatte Emirates das Flugzeug überbucht und wir wurden in die Business Class gesetzt. Auch wenn die Stewardess nicht so richtig erfreut über zwei Mädels mit dicken Rucksäcken und Jogginghosen war, die ganz offensichtlich noch nie Businessclass geflogen waren und erstmal eine gute Stunde damit verbrachten auf jedem erdenklichen Knopf rumzudrücken, waren wir echt happy! War aber auch super, es gab den ganzen Flug kostenlos Cocktails und Wein, ein riesen Essen, die Sessel hatten Massagefunktion und so weiter :D Da man mit riesig viel Platz seinen Sitz auch völlig waagrecht stellen konnte und ein Kissen und eine Decke bekam, die gefühlt 20 mal dicker sind als in der Economy Class, kamen wir um 18 Uhr Ortszeit auch ganz gut ausgeschlafen in Bangkok an.

Irgendwie haben wir es dann auch durch die 10000 Ebola-Scanner und Einreise Schalter zum Gepäckband geschafft und sind ab da mit unseren dicken Backpacks auf dem Rücken losgezogen. Tja... die Überlegung was man von dem ganzen Scheiß jetzt schon wegschmeißen könnte ist eindeutig da, die Dinger sind nämlich verdammt schwer...

Naja, wir haben jedenfalls noch ein bisschen Geld gewechselt und haben dann erstmal einen Zug genommen, der uns Richtung Innenstadt und zu unserem Hotel befördern sollte. Hat er auch gemacht, aber eben nicht direkt bis vor die Tür, also kamen wir auf die schlaue Idee, nehmen wir doch mal ein Taxi. Aus dieser superschlauen Idee haben wir allerdings ein paar Sachen gelernt... Also 1. Eine Fahrt, die auf dem Stadtplan etwa 3 Straßen weit ist, kann eigentlich unmöglich eine halbe Stunde dauern. 2. es ist sehr unpraktisch mit einem Taxifahrer zu fahren, der so schlecht Englisch spricht, dass man kein Wort versteht, vor allem wenn man 3. noch keine Ahnung hat wo man diese neue fremde Währung mit dem großen Zahlen einordnen soll und es dann 4. ans Zahlen geht... Aufpassen! Wir sind auf mysteriöse Art und Weise 850 Barth, also 21€, losgeworden, für eine Fahrt, die wie man uns später im Hotel erklärt hat, normalerweise 120 Barth, das heißt 4€ kostet... Und das nur, weil wir 400 Barth für das Taxi zahlen mussten, also haben wir dem freundlichen Fahrer einen 500 Barth Schein gegeben und er kam irgendwie auf die grandiose Idee, verarscht er uns doch mal, tauscht schnell den 500er gegen einen 50er und tut so, als hätten wir ihm nur den gegeben. Also haben wir natürlich, naiv wie wir sind, den zweiten 500er rausgerückt und das ganze ist uns dann irgendwie erst im Hotel aufgefallen, als wir uns dann mal gefragt haben, wo eigentlich das ganze gerade gewechselte Geld hin ist...

Naja, wir werden wohl in Zukunft besser aufpassen, vielleicht war es ja genau diese Lektion, die wir gleich am Anfang gebraucht haben.
Trotzdem hat es ein Weilchen gedauert, bis wir das ganze mit Humor nehmen konnten, denn der Weg zum Hotel, durch dunkle Gassen, bei 36°C Außentemperatur, extrem schwüler Luft, nach 24 Stunden Reise und mit diesem viel zu schweren Rucksack auf dem Rücken, heiterte unsere Stimmung auch nicht unbedingt auf. Das Hotel selber ist auch nicht unbedingt wunderschön... vergitterten Fenstern, flackerndem Licht und kackbrauner Bettwäsche. Das ist also so unglaublich gemütlich, dass wir hier gar nicht mehr raus wollen... oder eben auch nicht, aber da es draußen auch nicht so richtig vertrauenserweckend ist und wir ja sowieso kein Geld mehr haben, bleiben wir dann doch lieber drinnen... :D
Guuut das war dann die erste Meldung aus fernen Ländern, wie ihr seht geht’s uns ganz wunderbar, wir schauen uns morgen Bangkok noch ein bisschen an (zu Fuß, Geld für die Bahn haben wir ja nicht mehr) und übermorgen geht’s dann weiter nach Sydney. Und obwohl wir uns freuen morgen die Stadt erkunden zu können, sind wir auch froh, wenn wir dann endlich in Australien sind. :D

Also ganz liebe Grüße aus einer etwas anderen aber schönen Stadt-Bangkok! :)