Cape Reinga und 90 Mile Beach

Dienstag, 13.01.2015

 

12.1.

 

Wir haben auch diese Nacht wieder ziemlich gut überlebt und wurden dann irgendwann von der Sonne geweckt. Nach einem leckeren Frühstück mussten wir leider feststellen, dass Dan immer noch im Krankenhaus war und überhaupt nicht auf dem Weg zu uns. Schade eigentlich, hatten wir wohl immer noch keine Matratze und mussten uns weiterhin mit den Vordersitzen begnügen. Da wir aber deswegen nicht tatenlos rum sitzen wollten, beschlossen wir ganz in die oberste Spitze Neuseelands zu fahren, zum Cape Reinga. Kurz bevor wir dort ankamen mussten wir nochmal tanken, an der einzigen Tankstelle, die es in diesem Zipfel gibt und mussten dort dann erstmal warten, weil 2 deutsche Jungs im Weg rumstanden und irgendwie nicht tankten. Dass sie deutsch waren merkten wir daran, dass sich einer von beiden lautstark aufregte, weil offensichtlich der Tankautomat ihre Kreditkarte nicht akzeptierte. Das erklärte dann auch, warum sie nicht tankten. Also taten wir das zuerst und Jules Karte funktionierte einwandfrei. Nett wie wir sind boten wir natürlich an, ihnen gegen Bargeld das Tanken zu bezahlen und sie nahmen dankend an. Dann kamen wir noch ins Gespräch darüber wo wir denn jetzt hinfahren wollten und stellten fest, dass wir alle nicht so richtig einen Plan hatten und dass man sich ja eigentlich mal zusammentun könnte. Zuerst fuhren wir aber noch zum Cape und genossen die wunder, wunderschöne Aussicht, schossen eine ganze Menge Fotos und so weiter und dann machten wir uns wieder auf den Rückweg, beziehungsweise auf die Suche nach einem Schlafplatz. Auf dem Weg wollten wir noch nach einer Dusche suchen und kamen dabei zufällig völlig an den Arsch der Welt. Was für ein Glück, dass da auch ein richtig schöner Strand war, an dem wir uns noch ein bisschen sonnten bevor wir nach einer Weile immer noch ungeduscht aber jetzt auch noch sandig weiter fuhren. Dank einer tollen App, die einem freie Campingplätze überall in Neuseeland anzeigt kamen wir zu einem Park direkt am 90 Mile Beach, der völlig Spendenfinanziert war, das heißt man kann sich dort hinstellen, Duschen, Küche und alles benutzen und schmeißt dann einfach ein bisschen was in die Spendenbox. Da haben wir dann auch die beiden Deutschen von der Tankstelle wieder getroffen und nachdem wir erstmal die dringend notwendige Dusche genossen und ein paar Toasts gefuttert hatten, setzten wir uns mit ihnen an den endlos weiten Strand und wurden im Gegenzug für unsere Rettungsaktion auf ein Bier eingeladen. Die beiden Jungs waren wirklich nett und der Abend sehr gemütlich, so dass wir erst als es dann wirklich ziemlich, ziemlich kalt wurde zurück zum Camp gingen und uns in unsere Autos verzogen, um zu schlafen.

 

 

 

 

13.1.

 

Es ist echt ein schönes Gefühl, wenn man aufwacht und steht auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am Strand, kann einfach auf ein sauberes Klo gehen, sich die Zähne putzen und duschen wenn man will, das hat man hier nicht so richtig oft. Wenn man immer einfach irgendwo schläft, kann die Suche nach einer Dusche und so weiter schon manchmal ziemlich lange dauern, wie wir ja gemerkt hatten. Nachdem sich Dan dann auch immer noch nicht gemeldet hatten beschlossen wir einfach noch eine Nacht zu bleiben und das taten auch die beiden Jungs von gestern, die kommen übrigens aus Heilbronn und heißen Felix und Robert. So verbrachten wir den Tag mit ihnen, fuhren mal zum einkaufen, lagen am Strand, spielten Frisbee und machten eine supertolle Massagerunde. Irgendwann saßen wir alle grade rum und haben gelesen, als plötzlich eine Frau auf den Campingplatz fuhr und fragte ob wir gerade Zeit hätten, am Strand bräuchten zwei Deutsche Hilfe, weil ihr Auto im Sand stecken geblieben war. Natürlich sprangen wir sofort hilfsbereit zu ihr ins Auto und saßen dann zu dritt mit 2 sabbernden Hunden auf der Rückbank. Am Strand war das Unglück nicht zu übersehen, die beiden Jungs schienen wirklich ganz schön dumm gewesen zu sein und waren grade in den tiefsten Sand gefahren, den man am gesamten Strand finden konnte. Dementsprechend lange hat es auch gedauert, das Auto da wieder raus zu kriegen, aber schließlich hat es dann doch geklappt und die beiden konnten glücklich weiterfahren.
Wir haben dann lecker gegessen und waren anschließend super sportlich unterwegs und sind durch die Dünen gejoggt. Eigentlich wollten wir einfach den Weg entlang joggen, aber Felix war auch dabei und zeigte irgendwann Richtung Wald und noch bevor wir irgendwas sagen konnten war er auch schon darin verschwunden. Also rannten wir ihm hinterher, was dazu führte, dass wir uns völlig verliefen und er uns dann über irgendwelches Geäst, Wiesen, Sand und vollgeschissene Kuhweiden wieder zum Campingplatz zurück bringen mussten. Immerhin hat er das geschafft und wir konnten dort erstmal duschen, nachdem wir uns noch kurz am Strand abgekühlt hatten.

Den Abend verbrachten wir dann wieder mit Musik und lustigen Geschichten am Strand, heute wurde uns allerdings schneller kalt, so dass wir irgendwann zurück zum Camp gingen, uns in die Küche setzten und anfingen Tabu zu spielen. Das war dann auch noch sehr unterhaltsam, Robert hat den hässlichsten Pudel gemalt, den die Welt je gesehen hat und Felix ist erstmal die Hose gerissen, als er versucht hat Aerobic pantomimisch darzustellen. :D

 

Bilder gibts hier:
https://www.dropbox.com/sh/sm4vid4lw2uge3m/AAAfPmEhTSbiUgGDfW1wnq5Oa?dl=0