Der Fox Gletscher

Donnerstag, 05.02.2015

 

5.2.

 

Und schon wieder zeigte sich die Wettergott-Sympathie schon fast überdeutlich, das wird langsam ja echt schon fast unheimlich... :D Wir hatten grade noch gemütlich gefrühstückt und waren mit spülen fertig und als wir das letzte bisschen ins Auto gepackt hatten fing es an zu regnen. Hier hielt uns also nichts mehr und so ging es los Richtung Fox Gletscher, zu dem wir eigentlich wandern wollten. Als der Regen mal ganz kurz aufhörte fuhren wir gerade an den Brunner mines vorbei, das sind alte Kohleminen und wir beschlossen uns die mal anzuschauen, denn die Westküste Neuseelands ist geschichtlich sehr geprägt von Kohle- und Goldminen und so ein bisschen Kultur kann ja nie schaden. Also liefen wir durch die verfallenen Anlagen und das Dorf, in dem die Arbeiter gelebt hatten, lasen Infoschilder und überquerten eine riesige Brücke, die übrigens laut einem der Schilder ganz kurz vor ihrer Fertigstellung eingestürzt war und dann 8 Monate lang wieder aufgebaut werden musste. Ziemlich ungünstig.
Nachdem wir nun schon gar kein schlechtes Gewissen mehr hatten, von wegen Kulturbanausen und so, ging die Fahrt zum Fox Gletscher weiter, inzwischen regnete es auch wieder in Strömen. Das machte das Ganze ein bisschen ungemütlich, wir haben nämlich leider das Problem, dass an unserem Auto der Scheibenwischer kaputt ist, der fliegt ständig halb ab und das bedeutet, dass alle 5 Minuten eine von uns in ihre Regenjacke krabbeln und sich mitten im Regen dem bescheurten Ding annehmen musste, damit es danach dann wenigstens für die nächsten 5 Minuten hielt. Irgendwie fanden wir dann beide, dass Regen einfach keine besonders tolle Sache ist, schon gar nicht, wenn man zu einem Gletscher wandern will, also beschlossen wir das ganze auf morgen zu verschieben.
Und so fuhren wir erstmal auf einen kostenlosen Parkplatz irgendwo im nirgendwo, dementsprechend hatten wir dort nicht mal Netz und der Regen wollte und wollte nicht aufhören. Also verbrachten wir den ganzen Abend im Auto, lasen und versuchten uns irgendwie zu beschäftigen und zwischen drin beteten wir immer wieder zu unserem Freund, dem Wettergott, dass wir morgen den Gletscher und alles bei wunderschönstem Wetter sehen können. Wir haben Hoffnung!

 

 

 

 

6.2.

 

Er hat uns erhört!! :) Heute Morgen wachten wir bei Sonnenschein auf und freuten uns beinahe ein Loch in den Bauch. So konnte der Tag losgehen. Nach dem Frühstück fuhren wir auch gleich los und zwar zum Lake Matheson, aber schon auf dem Weg dorthin waren wir begeistert von den Anblicken, die sich uns boten: Schneebedeckte Berge, direkt hinter grünen Wiesen, genau wie man sich Neuseeland immer vorgestellt hat. Bei der Wanderung um den See wurde das Ganze dann noch atemberaubender, es spiegelte sich nämlich alles im Wasser.
Als wir wieder bei unserem Sammy angekommen waren fuhren wir weiter zum Fox Gletscher und auch hier mussten wir noch hin wandern, wobei der Weg teilweise über kleine Flüsschen führte, wahrscheinlich Schmelzwasser, und wir aufpassen mussten, dass wir keine nassen Füße bekamen. Der Gletscher sah dann echt cool aus, da hatte sich der Weg doch gelohnt, und wir genossen den Anblick und futterten dabei die Müsliriegel, die wir uns mitgebracht hatten. Wir sind dann jedenfalls zurück ins Dörfchen gefahren, das nah am Gletscher liegt und weil wir uns irgendwie so richtig fühlten wie nach dem Skifahren dachten wir uns, wir setzen uns in ein Cafe und trinken ne heiße Schokolade, damit das Gefühl auch wirklich perfekt ist. War es dann auch und die heiße Schokolade war einfach ein Traum!
Dann ging es weiter nach Wanaka und zwar noch ganze 3 Stunden lang. Wir fahren hier schon immer ziemlich viel Auto, inzwischen bestimmt schon mehr, als wir bisher in Deutschland gefahren sind. Irgendwann bogen wir dann bei einem Campingplatzschild ein und machten uns glücklich, dass wir endlich angekommen waren ans kochen. Bis wir bemerkten, dass das nichts kostenloses war und man Geld in einem Umschlag einwerfen musste und einen Zettel ausfüllen und dann kommt wohl immer der Warnwestenkerl zum kontrollieren. Also beschlossen wir noch weiterzufahren, als wir fertig gegessen hatten, auch wenn wir darauf wirklich überhaupt keine Lust hatten. Die App hatte uns einen freien Campingplatz nicht weit entfernt angezeigt, aber als wir dort ankamen stellte sich heraus, dass das ein ziemlich schwer erreichbarer Platz direkt am See war und auch wenn es wunder, wunderschön war mussten wir uns noch kurz überlegen, ob wir wirklich dort bleiben sollten, das ganze war nämlich eigentlich eine no freedom Camping zone und nochmal 200$ Strafe wollten wir dann eigentlich doch nicht zahlen. Weiterfahren aber auch nicht, also suchten wir uns einen schönen Platz und genossen diese tolle Kulisse, die wir ganz für uns allein hatten.

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ahpysfnyqayqdn0/AADKQ2QP1uC2tW46CYbbNGzea?dl=0