Nelson-die Südinsel :)

Montag, 02.02.2015

 

31.1.

 

Und mal wieder war der verhasste Wecker der Grund zum Aufstehen, wir wollten ja schließlich die Fähre nicht verpassen. Taten wir auch nicht, genau genommen waren wir super pünktlich und nachdem Jule aufgeregt an den Einweisungskerlen vorbei gefahren war (man fährt ja nicht jeden Tag auf eine Fähre) mussten wir sogar noch eine ganze Weile warten, bis es endlich los ging. Irgendwann war dann aber alles geschafft und wir hatten ein Plätzchen zum Parken gefunden und konnten uns die Fähre genauer anschauen. Es gab ganz viel Essen und Shops, sogar ein Kino, aber da es uns ja ein bisschen am Geld mangelt setzen wir uns erstmal einfach auf die gemütlichen Stühle und warteten bis die Fähre sich in Bewegung setzte. Wir vertrieben uns die Zeit mit lesen, Sudokus und so nem Spaß und irgendwann gönnten wir uns dann als riesen Highlight doch noch einen Schokomuffin. Nach 3 Stunden Fahrt kam die Fähre in Picton an, jetzt waren wir also auf der Südinsel, von der alle sagen sie sei noch viel schöner als die Nordinsel. Wenn man sich jetzt nur Picton anschaut kann man das nicht wirklich bestätigen, das Städtchen sah dann doch nicht wirklich atemberaubend aus. Das war auch der Grund warum wir uns sofort auf den Weg nach Nelson machten, das sollte ja die sonnigste Stadt Neuseelands sein, also genau das richtige für uns. Als wir nach einer ganzen Weile dort ankamen stolperten wir gleich über den Burgerking, das traf sich ziemlich gut, denn so konnten wir mit Wlan nachschauen, wo wir überhaupt schlafen sollten. Glücklicherweise gab es einen Parkplatz etwa 500 Meter weiter, auf dem man über Nacht kostenlos parken konnte. Doch bevor wir uns dort hinstellten ging es noch zum Pack n Save, da zieht es uns dann doch immer wieder hin, vor allem wegen den billigen Kitkats und wegen dem unglaublich leckeren Körnerbrot, das ist nämlich sogar ein bisschen hart und nicht so ekliges Toast Zeug wie sonst alles andere. Als wir unsere Einkäufe erledigt hatten stellten wir uns mitten in die Stadt zu den anderen Massen von Campern, die sich mit ihren Autos und Vans schon auf dem Parkplatz eingenistet hatten. Dort genossen wir dann noch leckeres Käsebrot als Abendessen und legten uns anschließend ins Auto, weil es anfing zu regnen, dabei haben wir uns allerdings mal vorsorglich eingeschlossen, dadurch dass der Parkplatz so zentral lag liefen nämlich auch etwa 200 betrunkene Menschen drüber, die gerade aus irgendwelchen Bars kamen und wir wussten ja nicht was die dann so vor hatten. Unsere Sorge war auch berechtigt, irgendwann in der Nacht wurden wir nämlich erstmal geweckt weil irgendwelche betrunkenen Idioten an unserer Tür rüttelten. Es lebe die Zentralverriegelung! :D

 

 

 

 

1.2.

 

Leider hat Nelson, die sonnigste Stadt Neuseelands, uns heute wieder mit Regen beglückt. Und zwar mit Dauerregen, den ganzen Tag lang. Also gönnten wir uns erstmal ein sehr ausgedehntes Frühstück mit Rührei und allem drum und dran unter dem Dach der Toiletten und fuhren dann die 500 Meter zum Burgerking, um zu schauen, was man denn in Nelson bei Regen so machen konnte. Es gab auch einiges an Museen und so, die waren aber alle extrem teuer und so entschlossen wir uns für einen Ausflug zum Shoppingcenter, in dem auch der Pack n Save war. Dort schlenderten wir eine Weile durch die Läden und als wir irgendwann keine Lust mehr hatten ging es zum zweiten mal an diesem grauen Tag in den Burgerking, wo wir uns erstmal häuslich einrichteten und lasen, Sudokus lösten und so weiter und zwar eine ganze Weile. Genau genommen bis um halb 9, dann machten wir uns nämlich auf den weitesten Fußmarsch für heute: 50 Meter über die Kreuzung. Da lag das State Cinema und bei diesem Wetter war Kino einfach genau das richtige. Also gab es eine Runde Popcorn, leider konnten wir nur zwischen salzig und Caramel entscheiden (nehmt niemals Caramel-Popcorn, schmekt schrecklich!), und dann ließen wir uns in die gemütlichen Kinosessel sinken und warteten bis der Film anfieng. Mortdekai mit Johnny Depp war es übrigens und uns hat er sehr gut gefallen. Ziemlich spät kamen wir wieder aus dem Kino und fuhren die 500 Meter zurück auf den Parkplatz, wo wir direkt gegenüber von einer Gruppe Deutscher einparkten. Für die waren wir dann das Kino des Abends und zwar bei dem Versuch unsere Luftmatratze aufzupumpen. Das mit dem Loch stopfen hat nämlich nicht so richtig geklappt und so verliert das blöde Ding jeden Tag die komplette Luft und wir dürfen uns am Abend hinstellen und sie ewig wieder aufpumpen, nur um dann früh morgens aufzuwachen, weil es auf einmal so schrecklich hart ist. Naja, jedenfalls saßen die anderen alle gemütlich in ihren Campingstühlen und lachten uns aus, als wir vor uns hin pumpten. Immerhin haben sie uns noch ihre elektrische Pumpe angeboten, aber wir sind ja groß und stark und haben es auch ohne geschafft. Als das erledigt war spielten wir draußen noch eine Runde Mensch ärgere dich nicht und ich ärgerte mich fast zu Tode, weil Jule mich direkt vor dem Häuschen raus schmiss, als ich mit meinem letzten Männchen davor stand. Später erfuhren wir noch, das zwei von den anderen Deutschen auch aus Freiburg kamen, mal wieder einer von vielen Zufällen, über die man sich langsam schon gar nicht mehr wundert. :D

 

 

 

 

2.2.

 

Nachdem das Wetter heute Morgen dann immer noch nicht so der Hammer war, zwar kein Dauerregen, aber alles ein bisschen grau, gaben wir die Hoffnung auf ein sonniges Nelson dann endgültig auf und beschlossen weiter zu fahren. Wir fuhren am hoch gelobten Abel Tasman National Park vorbei, weil wir irgendwie doch nicht so viel Zeit hatten und wollten erstmal nach Takaka. Eine Stadt mit einem so wunderschönen Namen muss man sich ja mal anschauen. Auf dem Weg hielten wir noch oben auf dem Berg an und liefen 20 Minuten zu einer Aussichtsplattform und dann sofort wieder zurück, die Gegend hing nämlich in einer einzigen riesigen Wolke und das hieß man konnte mal wieder absolut nichts sehen außer weiß. Das kannten wir ja schon vom Tongariro Crossing. Kurz vor Takaka hielten wir bei einem Campingplatz den wir gesehen hatten und auf dem wir vielleicht übernachten wollten und wir wurden auch gleich sehr freundlich empfangen, das ganze war nämlich ein totales Hippie Ding und so kam sofort ein netter Hippie und meinte sie würden sich alle riesig freuen wenn wir hier übernachten und es gäbe auch Lagerfeuer, ach und ob wir eigentlich klettern würden, das machen hier nämlich ganz viele und die könnten wir alle kennenlernen und dann morgen mit ihnen klettern gehen und und und. Es war jedenfalls wirklich süß! :D Wir machten uns dann aber trotzdem erstmal auf den Weg in die Stadt, es war ja schließlich noch früh. Inzwischen war sogar die Sonne raus gekommen und so konnten wir ein Eis essen und uns in Ruhe alles anschauen. Später beschlossen wir noch zu einer nahe gelegenen Quelle zu fahren, der Waikoropupu Springs, das ist die weltweit größte Süßwasserquelle und sie ist unglaublich klar, wenn man ins Wasser schaut kommt man sich fast so vor als würde man tauchen. Allerdings darf man wegen der Maori Mythologie das Wasser nicht mal berühren, geschweige denn darin baden oder tauchen. Als wir das ganze genug bewundert und zurück zum Auto gelaufen waren ging es weiter zum Wharariki Strand, der ist ganz in der nordwestlichen Ecke der Insel und so gurkten wir da hoch und mussten dann noch 20 Minuten laufen um zum Strand zu kommen. Der Weg war aber echt schön, so richtig neuseeländisch, es ging nämlich die ganze Zeit über grüne Weiden, mitten durch Schafsherden durch. Wir bewunderten also die typisch neuseeländischen Wollknäule und versuchten (leider vergeblich) uns auf schafisch mit ihnen zu unterhalten und kamen dann an einem der schönsten Strände an die wir je gesehen haben und wahrscheinlich sehen werden. Man kann gar nicht so genau beschreiben was so wunderschön war, es war einfach alles so weit und die Natur sah so unberührt aus, unendlich viel Sand und Meer. Und dann hatten wir auch noch das Glück, dass wir ziemlich spät dran waren und so war außer uns eigentlich niemand mehr da und wir hatten die ganze Unendlichkeit nur für uns. Atemberaubend!
Irgendwann mussten wir uns dann aber doch von diesem tollen Anblick verabschieden und wieder über die Schafsweiden zurück zum Auto laufen. Nun ging es an die Schlafplatzsuche und wir hatten ja auch immer noch nicht gegessen und alles. Natürlich hätte sich der niedliche Hippie Campingplatz gut angeboten, der war nur leider inzwischen ziemlich weit weg, wir waren dann doch noch ein ganzes Stück gefahren. Aber zum Glück gab es ja die tolle App und die sagte bei den Koiha Lakes gäbe es einen kostenlosen Campingplatz und die waren gar nicht so weit weg. Also fuhren wir dort hin, sichteten auf dem Weg sogar noch ein super süßes Schwein mit seinem Ferkelchen und waren total begeistert, suchten dann aber leider vergeblich nach dem freien Campingplatz und beschlossen irgendwann uns einfach an den Straßenrand zu stellen. Der Tag war irgendwie wirklich lang gewesen und wir hatten einfach keine Lust mehr noch weiter zu fahren und da wir schon ewig nur noch über irgendwelche holprigen Sandstraßen gefahren waren hielten wir auch den Besuch eines Strafzettel-Warnwestenkerls am Morgen für unwahrscheinlich, auch wenn wir uns trotzdem davor fürchteten. Das wir den ersten Strafzettel immer noch zahlen müssen blenden wir übrigens jeden Tag aufs Neue wieder erfolgreich aus. Also jedenfalls standen wir dann in einer kleinen Bucht am Straßenrand und hatten eine atemberaubende Aussicht auf den See, allerdings war es schrecklich windig und so verbrachten wir den Abend dann doch lieber im Auto und da es auch zum Kochen eindeutig zu windig war gab es nochmal Käsebrot im Auto. Da hoffen wir doch mal, dass wir morgen vom Sonnenschein geweckt werden und nicht von einem 200$ Strafzettel und dann ist alles gut... :D

 

Und hier sind die Bilder: https://www.dropbox.com/sh/0n04yr6d8x50i7s/AABbTP_b7cQn85blfkuywfvra?dl=0