Perth

Samstag, 28.02.2015

 

28.2.

 

Eigentlich hatten wir ja geplant die Nacht durchzumachen und uns dann um halb 4 Nachts von Felix zum Flughafen fahren zu lassen, der sich glücklicherweise für diesen Drecksjob zur Verfügung gestellt hatte. Uneigentlich endete es damit dass uns irgendwann kalt wurde und wir in Addi und in Bennets Auto saßen, irgendwann lagen und irgendwann schliefen. Immerhin kriegten wir es noch auf die Reihe uns einen Wecker zu stellen und schafften es damit eine Wiederholung des „Sydney nach Cairns“ Desasters zu vermeiden, von wegen Flug verpasst und so. So wurden wir um 3 Uhr nachts unsanft vom Wecker geweckt und um halb 4 fuhr Felix uns zum Flughafen, immer noch unglaublich nett von ihm! Nach einem schweren Abschied stürtzten wir uns zum was weiß ich wie vielten mal ins Flughafengetümmel und passierten den ganzen Security scheiß, bis wir dann im Flieger saßen und insgesamt 17 Stunden unterwegs waren. Erst nach Sydney, dort mussten wir dann mit dem Bus vom International zum Domestic Airport fahren und dann ging es nach ein bisschen Aufenthalt am Flughafen weiter nach Perth, wobei der Flieger eine ganze Weile Verspätung hatte. In Perth angekommen nahmen wir einen Bus in die Stadt, dann ging es mit einem anderen Bus weiter und weil wir blöderweise nicht wussten, dass ein kostenloser Bus etwa 5 Meter vor der Tür unseres Hostels hielt liefen wir eine halbe Stunde durch die Gegend bis wir endlich völlig fertig da ankamen. Ich weiß grad gar nicht mehr, ob ich schonmal erwähnt habe, dass unser Flug nach Kapstadt verschoben wurde und wir deshalb jetzt fast 3 Tage Aufenthalt in Perth haben. Wenn ja hab ichs jetzt nochmal gesagt, wenn nein, dann jetzt! :D
Jedenfalls kamen wir nach unserer kleinen Wanderung dann irgendwann im Hostel an und kamen in ein Vierbett Zimmer, dass so klein war, dass man sich gerade einmal um sich selbst drehen konnte, mehr Platz gab es auf dem Boden nicht. Aber immerhin ein Bett, das war eigentlich alles was uns jetzt gerade wichtig war und da legten wir uns dann auch erstmal rein und ruhten uns ein bisschen aus. Dann mussten wir uns aber doch nochmal aufraffen und in die Stadt fahren, um einkaufen zu gehen, verhungern wollten wir jetzt auch nicht unbedingt. Immerhin hatten wir endlich das Bussystem verstanden, das ist in Perth nämlich der Hammer, die komplette Innenstadt ist eine sogenannte „Free Transit Zone“ und das heißt man kann einfach direkt vor dem Hostel in einen Bus einsteigen und kostenlos in die Innenstadt und zurück fahren. In der Stadt mussten wir aber leider feststellen, dass an einem Samstag Abend die Supermärkte ziemlich früh schließen und so waren wir stundenlang vergeblich auf Futtersuche, bis wir endlich den rettenden IGA fanden.
Zurück im Hostel machten wir uns mit unseren neuen Errungenschaften einen leckeren Salat, das war der Hammer nach 2 Monaten Nudeln mit Soße! :D Und dann gingen wir ziemlich bald schlafen, wir hatten irgendwie einen ziemlichen Jetlag und konnten unsere Äuglein einfach nicht mehr länger offen halten.

 

 

 

 

1.3.

 

Als ob wir nicht schon früh genug ins Bett gegangen wären schliefen wir heute auch noch ewig, keine Ahnung warum wir so unglaublich fertig sind die ganze Zeit... Blöde Zeitverschiebung und mitten in der Nacht fliegen. Jedenfalls starteten wir den Tag dann erstmal mit einem Müsli im schönen Außenbereich des Hostels. Dabei gesellten sich ein paar nette Menschen zu uns, die interessante Geschichten zu erzählen hatten und so saßen wir dort noch eine ganze Weile.
Anschließend fuhren wir in die Stadt und schlenderten ein bisschen durch die Straßen, schauten in einige Läden und probierten einen Haufen Zeug an. Nach dem kleinen Shoppingtrip ging es weiter zum McDonalds, wir hatten schon viel zu lange keinen Muffin mehr gehabt und das musste jetzt unbedingt geändert werden! :D
So saßen wir gemütlich drinnen und aßen unsere Muffins als plötzlich etwa 1000 seltsame 11 jährige Assikinder rein spazierten und erstmal irgendeinem Kerl alle Kaffeestäbchen über den Kopf leerten, die sie finden konnten, nur so aus Spaß. Dann rannten sie weg, kamen aber wenig später wieder und setzten sich natürlich genau um uns rum. Wir waren sowieso schon ziemlich genervt, als sie auf einmal anfingen uns aufs Übelste zu provozieren, mit Salat abzuwerfen und was weiß ich nicht was. Gerade als wir uns sehr nah dran waren die Beherrschung zu verlieren und zum ersten Mal im Leben jemanden wirklich zu schlagen fassten die dämlichen Kinder den sehr guten Plan sich zu verpissen. Da waren wir mal wieder wirklich froh nicht so ein Assi Kind zu sein, dass mit 11 seine Freizeit damit verbringt Leute im McDonalds mit Salat und Burgern abzuwerfen. Danke an dieser Stelle an unsere super Eltern! :D
Der Rückweg zum Hostel dauerte dann etwas länger als erwartet, weil wir eine Stunde auf den Bus warten mussten und jetzt hält uns wohl ganz Perth für verrückt, weil wir während dieser Stunde so unendlich viel Scheiß geredet haben, um uns die Zeit zu vertreiben. Irgendwann hatten wir es dann aber endlich geschafft, waren zurück im Hostel und machten uns nochmal Salat. Danach ging es unter die Dusche und von da aus schon wieder ziemlich früh ins Bett. Wir hätten heute schon wieder den ganzen Tag im stehen einschlafen können, vielleicht haben wir letzte Nacht jetzt zu viel geschlafen, wer weiß?, und man muss einfach ausnutzen nach zwei Monaten im Auto schlafen endlich wieder ein Bett zu haben. Selbst wenn es eins ist, bei dem man direkt auf dem Lattenrost liegt, weil die Matratze leider ziemlich durchgelegen ist. :D Also: Gute Nacht!

 

 

 

 

2.3.

 

Und schon wieder musste gepackt werden, das ist echt immer ein Scheiß. Wir hatten allerdings fast nichts ausgepackt und schafften es deshalb sogar schon vor dem Frühstück und konnten danach dann gleich auschecken. Anschließend nahmen wir wieder den Bus in die Stadt, dieses Mal waren wir allerdings mit Anna und Melli verabredet, den beiden Mädchen, die wir in Australien kennengelernt hatten. Sie waren zufällig auch gerade in Perth und so hatten wir beschlossen heute nochmal zusammen an den Strand zu gehen. So fuhren wir zum Cotesloe Beach und der war auch sehr schön, das Wetter war super und wir konnten uns entspannt in die Sonne legen. Allerdings war es dann extrem heiß und das waren wir irgendwie überhaupt nicht mehr gewohnt, in Neuseeland waren wir ja dann doch meistens mit Pulli unterwegs gewesen. Deshalb hatten wir jetzt in der Hitze das Gefühl zu schmelzen und feierten jede Wolke, die die Temperatur ein bisschen humaner machte.
Nachdem wir eine Weile dort gelegen waren und uns über alles ausgetauscht hatten, was in den 2 Monaten passiert war, seit wir uns zum letzten Mal gesehen hatten fuhren wir schon relativ früh zurück, wir mussten ja jetzt noch fertig packen und uns den Rest vom Salat rein stopfen, was sich alles als schwieriger als gedacht herausstellte. Bei unseren Bemühungen wurden wir auch noch die ganze Zeit von einem Kerl beobachtet, der dachte es würde uns bestimmt helfen, wenn er durchgehend hochqualifizierte Kommentare zu unserem Packstil von sich gab. Sowas wie: „Oh da habt ihr aber viel Zeug. Und das soll alles in den Rucksack?“ Blablabla, natürlich passte das mal wieder dank unserer einzigartigen Fähigkeit einfach alles irgendwo reinzustopfen. :D
Und dann ging es auch schon los, mit dem Bus in die Stadt, dann einen Kilometer zu einem anderen Bus laufen (1 Kilometer ist echt nich wenig mit dem riesigen Rucksack), dann ewig lang mit dem anderen Bus zum Flughafen fahren, das war dann allerdings der Domestic Airport und nicht der International, deshalb mussten wir noch einen anderen Transferbus nehmen und so weiter und so fort. Irgendwann standen wir aber endlich vor dem Gepäckschalter und waren sehr gut in der Zeit, alles lief super und zwar genau so lange, bis die Frau meinte sie müsse jetzt mal unser Handgepäck wiegen und 7 Kilo seien erlaubt. Jule war zuerst dran, 9 Kilo sagte die Wage. Kameras und Laptops darf mal allerdings nochmal extra mitnehmen und als sie die raus nahm waren es nur noch 7, perfekt! Dann war ich dran und naja... es waren blöderweise über 13 Kilo. Natürlich, ich hätte meinen Laptop raus machen können, aber dass der 6 Kilo wiegt wage ich dann doch zu bezweifeln. Die Frau am Schalter fragte etwas schockiert was zur Hölle ich denn da drin hätte und meinte dann dass das nur gehen würde, wenn ich zwei Handgepäckstücke mitnehmen würde, in der Business Class darf man das. Dann rief sie irgendwen an und als sie wieder aufgelegt hatte verkündete sie mir die frohe Botschaft, dass ich kostenlos ein zweites Handgepäckstück mitnehmen durfte, sehr kulant diese Leute von South African Airways! ;) So musste ich meine Tasche aus dem Backpack kramen und dann hockte ich eine ganze Weile vor dem Gepäckschalter und versuchte in beide Taschen etwa gleich viel Gewicht zu packen. Zwischendrin stellte ich den Rucksack manchmal auf die Wage und die Frau sagte nur: „Oh gosh, keep going, keep going!“ Irgendwann hatte ich es aber geschafft und es konnte weiter gehen.
Wir mussten noch ziemlich lange warten bis es los ging und wir uns in das Flugzeug setzten, dass uns 10 Stunden lang nach Johannesburg bringen würde. Und dieser Flug war der schrecklichste meines Lebens. Wir flogen 4 Stunden lang durch ziemlich heftige Turbulenzen und obwohl der Pilot alles versuchte, damit es ruhiger wurde war das Ganze wirklich sehr sehr unangenehm, vor allem für den Magen. Wie unangenehm es war wurde klar, als eine Frau ganz in unserer Nähe anfing zu kotzen und zwei Flugbegleiter die nächste halbe Stunde alles wieder putzten, doch da gab es auch schon den nächsten Fall, der seine Kotztüte nutzen musste und den nächsten und den nächsten und den nächsten. Uns war auch ziemlich, ziemlich schlecht, aber wir schafften es durchzuhalten und waren unendlich froh, als das Flugzeug, dass die ganze Zeit nur mit halber Höhe geflogen war, endlich auf dem Boden aufsetzte. Nun mussten wir nur noch von Johannerburg nach Kapstadt, doch dieser Flug war deutlich ruhiger und so überstanden wir auch den. Hallo Afrika!! :)

 

Und noch ein paar Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ijgffgnsr291dv8/AACXF6yjstS-ZADDAKHcAR7ma?dl=0