Queenstown

Sonntag, 08.02.2015

 

8.2.

 

Heute wollten wir uns Queenstown, die Aktionstadt Neuseelands, mal ein bisschen genauer anschauen. Von unserem schönen Campingplatz in Arrowtown war es eine knappe halbe Stunde Fahrt und nachdem wir noch einen Parkplatz gefunden hatten und gleich mal ein Ticket für den ganzen Tag gelöst, machten wir uns auf zur Stadterkundung. Besonders weit kamen wir erstmal nicht, direkt neben dem Parkplatz war nämlich ein riesen Gelände abgesperrt und irgendwer brüllte die ganze Zeit was durch riesige Lautsprecher. Also standen wir erstmal eine Weile am Zaun und versuchten einen Blick darauf zu erhaschen, was denn da drinnen vor sich ging. Wir sahen allerdings nur Kinder die mit Gummistiefeln warfen und da waren wir dann doch ein bisschen verwirrt und liefen erstmal weiter. Später sahen wir dann, dass die komplette Stadt vollgehängt war mit Plakaten und Fahnen von den sogenannten Rural Games, das war also das Ding, das wir da gesehen hatten. Da ging es wohl ums Männlichkeit beweisen in Spielen wie Seilziehen oder Holz hacken oder so. :D Naja, wir schlenderten dann jedenfalls durch die Straßen und kauften mal wieder viel zu viele Souvenirs und alles mögliche. Dann schauten wir uns noch den See an, an dem die Stadt liegt, das ist übrigens alles ziemlich mystisch, der hebt und senkt sich nämlich jede Stunde um 12 cm und niemand weiß warum. Nach Maori sage lebt auf dem Boden irgendein riesiges Seeungeheuer und dessen Herzschlag verändert den Wasserspiegel. Find ich irgendwie ne niedliche Vorstellung... :D
Wir wollten noch eine weitere Nacht bei dem schönen Campingplatz verbringen und machten uns deshalb irgendwann auf den Rückweg. Zwischendrin hielten wir noch beim Burgerking im Nachbardörfchen, dann musste es aber weiter gehen, damit wir kochen konnten, bevor wir ganz verhungert waren. Als wir gerade unseren blöden Gaskocher verfluchten, weil der das Nudelwasser nicht zum kochen brachte, kam ein Mädchen, einige Jahre älter als wir, und fragte ob wir morgen zufällig nach Queenstown fahren würden, sie hätte nämlich ein bisschen wenig Sprit und auch ein bisschen wenig Geld. Wir unterhielten uns dann ziemlich lange mit ihr und es stellte sich heraus, dass ein bisschen wenig Geld deutlich untertrieben waren, sie hatte nämlich noch genau 50$, keinen Cent mehr und ihr Tank war fast leer. Da sieht man doch mal: es geht immer noch schlimmer! :D Jedenfalls wollte sie dann in die Stadt, um mal ein bisschen zu überlegen, wie es weitergehen sollte, vielleicht die Kette, die ihr ihre Oma geschenkt hatte zu verscherbeln und so. Achja, wenns sonst nichts ist, dachten wir uns. Und wir denken die ganze zeit über jeden Dollar nach, weil wir so viel Geld wie möglich wieder mit nach hause nehmen wollen... Interessante Persönlichkeit dieses Mädchen! Irgendwann wurde es dann schweinekalt und wir setzten uns lieber ins Auto. Bevor wir schlafen gingen mussten wir natürlich erstmal die Luftmatratze aufpumpen, langsam könnte einen dieses blöde Loch echt zur Weißglut treiben. Und dann haben wir auch noch jeden Abend das Problem, dass wir die Matratze dann so voll pumpen, dass die Türen nicht mehr richtig zu gehen. Dann klettern wir immer rein und müssen irgendwie mit gemeinsamer Kraft versuchen die Türen zu schließen, einer zieht mit hochrotem Kopf die Luftmatratze hoch und der andere versucht diese beschissene Tür zuzuknallen. Spaßige Sache, dieses im Auto schlafen... :D

 

 

 

 

9.2.

 

Schon als wir in der Nacht einige Male aufgewacht sind, weil die Unterlage wegen dem Luftverlust langsam aber sicher immer härter wurde, hörte man das Unheil ganz deutlich: Regen. Und als es dann hell wurde war der auch leider immer noch da. Das bedeutete Frühstück im Auto und dann erstmal nach Queenstown fahren und in die kuschelig warme und vor allem trockene Bibliothek setzen. Da saßen wir dann auch eine ganze Weile, draußen war es einfach zu eklig und erst als der Regen irgendwann am Nachmittag aufgehört hatte trauten wir uns nach draußen. Blöde Entscheidung, es war nämlich eiskalt. Also flüchteten wir in die Shoppingmall und irgendwelche Läden und versuchten der Kälte bestmöglich aus dem Weg zu gehen, leider ziemlich erfolglos. Also gingen wir nur noch kurz einkaufen und kehrten dann im absolut besten Laden ein: Dominos, der Pizzahimmel. Gemütlich Pizza futternd fühlten wir uns auch gleich viel wohler und konnten einen ganz tollen Abendplan machen. Der hieß Burgerking, da war nämlich wenigstens was los und es war vielleicht nicht ganz so eklig kalt und nass. Wobei es bei Burgerking echt immer Temperaturen hat, bei denen sich Eisbären wohlfühlen würden. Aber wir wussten uns natürlich zu helfen, schnappten uns jeder drei Pullis und einen Schal und begannen uns drinnen breit zu machen. Das taten wir dann eine ganze Weile, genau genommen sogar so lange, bis sie zu machen wollten und uns freundlich zum gehen aufforderten. Also fuhren wir wieder zurück zum Fluss und suchten uns einen Parkplatz, wo wir dann noch lasen und so, bis wir so müde waren, dass wir uns schweren Herzens aufraffen mussten schon wieder die blöde Luftmatratze aufzupumpen und so weiter. Jeden Tag das gleiche Spiel... wir überlegen schon die ganze Zeit vielleicht doch wieder auf die Vordersitze umzusteigen, aber naja, jetzt erstmal gute Nacht!

 

 Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/0qs07ctkxfim1uj/AAAtI0q4G43O_e7EWHLUKOpJa?dl=0