Safari in Etosha

Samstag, 14.03.2015

 

14.3.

 

Heute ging endlich die lang ersehnte Safari los! Also packten wir nach dem Frühstück unsere Sachen zusammen, checkten aus und dann wurden wir auch schon von einem Bus von Wilddog Safaris abgeholt. Nach uns wurde noch ein Haufen anderer Leute eingesammelt, dann ging es noch zum Office, wo wir in ein anderes Safariauto, ein kleiner Bus würde ich sagen, umstiegen. Und nachdem auch das Gepäck wieder verfrachtet war konnte es so richtig los gehen.
Mit dabei waren Markus unser Guide, Abby der Koch und außer uns noch 9 andere Gäste. Zuerst ein deutsches Paar, eigentlich nett, aber vor allem eher ist während der paar Tage immer wieder ganz schön anstrengend geworden, er war nämlich irgendwie der Meinung er müsste allen immer und immer wieder erklären wie man richtig Fotos macht und wie nicht, obwohl er jetzt auch kein Meister seines Faches war. Dann gab es da noch zwei Geschwister, von denen er eigentlich echt nett war und sie bestimmt auch, allerdings hat man während der drei Tage vielleicht fünf Sätze von ihr gehört wenns hoch kommt. Eine sehr nette Engländerin mit riesen Akzent war noch dabei, ein Holländer und eine echt komische Deutsche. Mit Lars hatten wir wahrscheinlich am meisten zu tun, der war 24 und somit als einziger etwa in unserem Alter und mit ihm haben wir öfter noch stundenlang am Wasserloch gesessen. Und als letzte und dafür bestimmt witzigste Mitreisende hatten wir eine Australierin, die den Altersdurchschnitt, unter dem wir sowieso schon meilenweit drunter waren, nochmal ein bisschen hob. Sie ist Künstlerin und irgendwie ein sehr beeindruckender Mensch, redet fast durchgehend, aber das macht nicht wirklich was, weil das meiste was sie sagt auch extrem lustig ist. Die Arme hatte die ganze Fahrt lang Angst, dass wir sie irgendwann in den „Old Farts Bus“ abschieben, ein Reisebus mit einem Haufen älterer Herrschaften, die wir egal wo wir hin kamen immer wieder getroffen haben.
Mit dieser Reisegruppe machten wir uns also auf den Weg und Markus fuhr uns erstmal bis in irgendeine Stadt zu einem Supermarkt, wo sie etwas für unser Mittagessen kauften und wir uns nochmal mit Sprite und Schokolade eindecken konnten, gesund wie immer. Dann gab es irgendwann den Lunchstop und wir bekamen super leckere Sandwiches mit allem drum und dran, so dass es gestärkt weitergehen konnte, denn die Fahrt war wirklich ewig lang.
Am Nachmittag kamen wir dann endlich beim Etosha Nationalpark an und als wir dort reingefahren waren, sind auch alle mit einem Schlag wieder aufgewacht: Antilopen, Zebras und Giraffen nach nur 5 Minuten im Park, na wer sagt's denn?! Also standen wir erstmal ziemlich lange beim ersten Wasserloch, beobachteten Zebras und Giraffen beim trinken, die sehen dabei echt immer so niedlich unbeholfen aus. Auf dem weiteren Weg durch den Park haben wir sogar noch Elefanten gesehen, obwohl die anscheinend in dieser Jahreszeit normalerweise nur auf der anderen Seite des Parks zu finden sind und noch viel mehr Giraffen, Springböcke und und und. So fuhren wir bis zu einem Camp, beziehungsweise einer Art Anlage mit Bungalows und eben mit einer Campsite, wo wir halten und unsere Zelte aufbauen konnten, was dank der Hilfe der Guides sogar gar nicht sooo lange gedauert hat. Durfte es auch nicht, denn er ging schon sehr bald wieder los zum abendlichen Game Drive, das bedeutet man fährt einfach durch die Gegend und versucht ein paar Tiere zu sehen, das ist natürlich immer alles Glückssache.
Aber wir hatten schon wieder Glück: nach kurzer Zeit sahen wir ein Nashorn, direkt an der Straße, es ist sogar drüber gelaufen und wir konnten es eine ganze Weile super beobachten. Außerdem haben wir nochmal Elefanten, Zebras, Giraffen und Antilopen gesehen, einen Haufen Vogelstrauße und noch viel mehr andere beeindruckende Vögel. Wir waren so begeistert von den ganzen Tieren, die wir zu Gesicht bekamen, dass wir fast zu spät zurück zum Camp kamen. Im Park gibt es nämlich die Regel, dass man nur bis zum Sonnenuntergang unterwegs sein darf und der war heute um viertel nach 7. Um Punkt 19.15 Uhr fuhren wir durchs Tor der Campsite, nachdem Markus die ganze Zeit viel zu schnell gefahren war und schafften es so gerade nochmal rechtzeitig. Abby hatte sogar schon für uns gekocht während wir weg waren und so gab es gleich richtig leckeres Essen und es war wirklich RICHTIG lecker! :) So stopften wir uns die Bäuche voll, sprangen dann unter die sehr nötige und sehr angenehme Dusche und machten uns dann auf den Weg zum Wasserloch, das war sozusagen fast direkt neben unseren Zelten. An diesem Wasserloch saßen wir dann noch stundenlang, Lars hat uns noch ein Bier ausgegeben und wir haben uns unterhalten und auf Tiere gewartet und siehe da: wir konnten sogar ganz viele Nashörner sehen, am Ende sogar 4 auf einmal, die im Wasserloch gebadet haben. Irgendwann haben wir dann doch beschlossen wenigstens für ein paar Stunden schlafen zu gehen und dann Morgens, beziehungsweise Nachts wiederzukommen, um vielleicht Löwen zu sehen, irgendwer hatte nämlich die ganze Zeit erzählt, die wären schon öfter morgens um 4 beim Wasserloch gewesen. Also dann: gute kurze Nacht! ;)

 

 

 

 

15.3.

 

Bääääääh nachts aufstehen ist doch einfach eklig. Trotzdem rafften wir uns also noch im Dunkeln um 4 auf, krabbelten aus unseren Zelten und stiefelten zum Wasserloch. Als wir ankamen war gerade noch eine Giraffe am trinken, das sah im Halbdunkeln wirklich cool aus! Später kam dann auch noch ein Nashorn, aber leider keine Löwen. So legten wir uns um 5 nochmal für eine Stunde ins Bett, wir wollten ja auch nicht den ganzen Tag hundemüde sein und um 6 mussten wir dann sowieso schon wieder aufstehen, unsere Sachen packen und die Zelte abbauen. Während die Guides alles in den Bus geräumt haben durften wir lecker frühstücken und so kamen wir auch schon echt bald los, was natürlich auch gut ist, weil früher noch mehr Tiere zu sehen sind. Unser Reisegrüppchen hat dann den gemeinsamen Plan gefasst: wir wollen jetzt Löwen sehen! Und irgendwie war das Glück mal wieder mit uns, nach kurzer Zeit sahen wir eine Löwin, die langsam zu einem Wasserloch schlich, um dort zu trinken, sah wirklich beeindruckend aus.
Später haben wir dann nochmal drei Löwinnen gesehen, die unter einem Baum lagen und sich wohl gerade von einem dicken Mittagessen erholt haben. Plötzlich kam ein Oryx, der eindeutig suizidgefährdet war. Jedenfalls war er höchst interessiert an was auch immer die Löwinnen taten oder eben auch nicht und um sich das näher anschauen zu können kam er die ganze Zeit bis auf 20 Meter an die Raubkatzen ran, überlegte sich dann dass das vielleicht doch nicht so schlau war und lief weiter, aber dann kam ihm wohl doch wieder in den Sinn dass sterben ganz schön sein könnte und er lief gerade wieder zurück. Zwei der Löwinnen begannen irgendwann schon sich immer ein Stückchen in seine Richtung zu robben, aber eine Jagd konnten oder mussten wir dann doch nicht sehen, dazu waren sie wohl noch zu vollgefressen und faul.
Jedenfalls haben wir auch sonst wieder einen großen Haufen Tiere gesehen, alles was das Herz begehrt und so konnten wir ganz glücklich zur Mittagspause in ein anderes Camp fahren. Dort gab es auch nochmal ein Wasserloch, an dem wir ein paar Vögel und Antilopen beobachten konnten und dann gab es leckere Brötchen mit Salat und allem drum und dran. Es war unglaublich heiß und alle waren extrem müde, wir saßen ja auch immerhin morgens um 4 am Wasserloch. Also lagen schon bald alle auf den Bänken rum und ruhten sich ein bisschen aus, bis es am Nachmittag weiter ging. Die letzte Etappe führte uns zu unserer Campsite für die Nacht und Markus meinte davor noch auf dem Weg würden wir wohl wegen der ungünstigen Uhrzeit nicht wirklich was sehen, aber selbst da hatten wir wieder riesengroßes Glück! Wir haben eine ganze Herde Elefanten mit winzigen Babys gesehen, Giraffen, Zebras und Antilopen, alle an einem einzigen Wasserloch versammelt. Das war wirklich wunderschön und ein richtiges Gefühl als wäre man bei „König der Löwen“.
Als wir schließlich auf der Campsite ankamen hatten wir erstmal eine kurze Pause und konnten in den Pool springen und uns ein bisschen ausruhen, dann ging es schon wieder los zum Gamedrive. Und nochmal konnten wir Elefanten, Giraffen, Nashörner und so weiter beobachten, genau wie eine Badeparty von einigen Hyjänen, die Viecher sind aber echt irgendwie hässlich.

Nach dem leckeren Abendessen setzten wir uns noch ans Wasserloch, das war aber nicht besonders schön und man konnte eigentlich nichts sehen, also haben wir uns lieber mit Lars unterhalten, was dazu geführt hat, dass wir alle 5 Minuten ein „PSSSCHT“ von irgendeiner Nachbarbank zu hören kriegten. Das wurde uns dann irgendwann zu blöd, also gingen wir lieber zurück zum Camp und unterhielten uns dort noch ein bisschen, bis wir schließlich tot müde in unseren Zelten verschwanden.

 

 

 

 

16.3.

 

Immerhin konnten wir heute ein kleines bisschen länger schlafen, wir hatten ja nicht den Plan mitten in der Nacht Löwen zu beobachten, aber früh aufstehen war trotzdem angesagt. Und wieder mussten wir alles abbauen und frühstückten dann, während die Guides alles an ihren Platz im Bus brachten. Dann traten wir auch schon die Rückfahrt an und die war unglaublich lang. Am Anfang konnte man noch ein paar Tiere sehen, aber dann fuhren wir wieder aus dem Nationalpark raus und ab da war es nicht mehr so besonders spannend. Wir machten noch eine Einkaufspause und später wieder eine zum Lunch, wo es ein letztes mal leckere Sandwiches gab. Und am Ende hielten wir noch bei einem riesigen Markt mit lauter Souvenirläden, das war eigentlich echt schön, aber schon auch ziemlich anstrengend, weil ja in jedem Stand irgendjemand ist der lautstark versucht einen zu überzeugen, dass es bei ihm oder ihr ja sowieso die besten Sachen gibt und man soll doch nur mal kurz gucken kommen. Trotzdem kauften wir ein paar schöne Souvenirs und kamen dann nachmittags wieder beim Hostel an. Das war echt irgendwie ein blödes Gefühl, ein bisschen wie aus dem Urlaub kommen. Es war so schön sich einfach ein paar Tage lang um gar nichts zu kümmern, einfach immer zu machen was der Guide sagt, sich nicht ums Essen kümmern und so weiter. Jetzt mussten wir uns auf einmal wieder um uns selbst kümmern, also checkten wir nur schnell in unser neues Zimmer ein und gingen dann gleich einkaufen, weil die Läden schon bald zu machten. Zum Kochen waren wir zu faul, also gönnten wir uns leckere Dr. Öthker Tiefkühlpizza. Die genossen wir dann später im Hostel und verbrachten den Abend anschließend sehr gemütlich, versuchten schonmal ein paar der 700 Safarifotos zu löschen und so weiter.
Die Safari war jedenfalls unglaublich toll, wir hatten so riesen Glück mit den ganzen Tieren die wir sehen konnten und wir sind sehr sehr froh, dass wir das noch gemacht haben, bevor es jetzt auf die Farm geht.

 

Bilder sind hier:

 https://www.dropbox.com/sh/fc7dwmqzp3dvk77/AADlE_z58bwqldmWbW3pA5bCa?dl=0