Taupo und das Tongariro Crossing

Mittwoch, 28.01.2015

 

26.1.

 

Direkt nach dem Frühstück gingen wir gleich nochmal in die kuschelig warmen Becken des Thermalbads, wenn man schon zahlt dann muss man das alles ja auch richtig ausnutzen. Und anschließend gab es natürlich auch gleich nochmal eine Dusche, wo die doch echt Mangelware sind, wenn man so im Auto unterwegs ist. Völlig entspannt konnten wir anschließend nach Taupo weiterfahren und schauten uns auf dem Weg noch die Huka Falls an, die waren wirklich sehr beeindruckend und man musste nicht mal 90 Minuten oder noch länger laufen um sie zu sehen, sondern höchstens 100 Meter. Dort kühlten wir uns dann noch mit einem Eis ab und fuhren anschließend das letzte Stückchen nach Taupo, um uns dort die Stadt anzuschauen. Die ist echt sehr schön, hat so ein bisschen Urlaubsflair, wie in Italien oder so, liegt direkt am See und ist weder zu klein noch zu groß. So kam es, dass wir uns eine ganze Weile dort aufhielten und es ziemlich spät wurde und da wir Dominos Pizza auch schon gesichtet hatten, lag nahe, dass wir uns dort den Magen vollschlugen, anstatt so spät noch mit dem Kochen anzufangen. Als wir glücklich und satt waren machten wir uns auf die Suche nach dem freien Campingplatz, den wir uns für diese Nacht gesucht hatten und stellten, als wir fündig wurden fest, dass den Plan schon etwa eine halbe Millionen Backpacker vor uns hatte, das große Gelände direkt am Fluss war voll von Autos, Vans und Zelten. So war eigentlich alles super und der Platz gefiel uns sehr gut, mal ganz abgesehen von den Klos, so bestialisch stinkende Klos kann man sich gar nicht vorstellen, da konnte man echt fast nur mit Wäscheklammer auf der Nase rein gehen, aber naja, es gibt schlimmeres... :D

 

 

 

 

27.1.

 

Halb erfroren wachten wir diesen Morgen auf. Warum muss es in diesem Auto auch immer so verdammt kalt werden....

Nächste Nacht wird noch ne Schicht mehr angezogen…

Unser Plan war eigentlich einmal um den Lake Taupo zu fahren. Wir schafften es auch bis zu ersten Bucht. Dort ruhten wir uns erstmal noch ne Weile aus und schliefen noch nen bisschen. Jedoch fing es dann ziemlich bald an zu regnen und so verwarfen wir unseren bisherigen Plan und entschieden uns nochmal in das wirklich schöne Städtchen zu fahren und ein bisschen die Einkaufsläden unsicher zu machen. Jedoch verging uns auch daran schnell die Lust und so landeten wir erst bei Mc Donalds, wo wir erst einen leckeren Muffin verdrückten, bevor es weiter zu Burger King ging, um das freie Wlan zu nutzen und zwischendrin unsere schon wieder leeren Becher umsonst auf zu füllen.

Der nächste Stop war das Base Hostel. Endlich wieder Steckdosen und ne Dusche. Endlich wieder sauber und mit vollem Akku machten wir uns wieder auf den Rückweg zu dem Campingplatz auf dem wir auch gestern schon waren. Wie fast jeden Tag gab es mal wieder Nudeln zu essen. Bei unseren Kochkünsten würden wir allerdings auch nicht viel mehr zu Stande kriegen…

Danach wurde noch ein bisschen Volleyball gespielt und fleißig geübt um unseren Highscore zu knacken. Wir sind mittlerweile immerhin schon bei 34.
Der Abend war ziemlich schnell vorbei und wir gingen früh schlafen, um fit für morgen zu sein. Da steht nämlich das Tongariro Alpine Crossing an, fast 20km wandern über einen viel zu hohen Berg. Und dafür müssen wir schon um halb 5 aufstehen... also gute Nacht!

 

 

 

28.1.

 

Warum zur Hölle tun wir uns sowas an?! Das fragten wir uns immer und immer wieder, als wir heute Morgen, oder besser heute Nacht um 5 im Auto saßen und in die Stadt fuhren, damit wir auch ja den Bus nicht verpassen würden. Wir hatten ungefähr alles an was wir dabei hatten und uns war trotzdem noch eiskalt. Zu dieser unmenschlichen Uhrzeit war es natürlich auch noch stockdunkel und eigentlich viel zu früh um zu Essen, aber ich schmierte trotzdem fleißig Nutellatoasts, während Jule einen Parkplatz suchte und auch sehr schnell fündig wurde. Es war ja auch 5 UHR MORGENS, verddammt!! Naja, jedenfalls kam auch sehr bald der Alpine Hotbus und nachdem wir einen Haufen Geld bezahlt hatten konnten wir einsteigen und der Fahrer holte noch ein paar andere Verrückte ab und fuhr uns dann zu einem Berg. Ja genau, warum zur Hölle tun wir uns sowas an, ist doch wirklich eine naheliegende Frage. Warum zahlt man einen Haufen Geld um morgens um 5 an den Fuß einen Berges gefahren und dort dann ausgesetzt zu werden, nur mit einem Papierchen in der Hand, auf dem stand wie weit man laufen musste. Und das war ganz schön weit, es handelt sich bei dem ganzen Ding nämlich um das Tongariro Alpine Crossing, wie der Name schon sagt läuft man dabei über einen Berg und kommt dann hoffentlich nach 7-9 Stunden auf der anderen Seite wieder an. Als wir aus dem Bus stiegen waren wir natürlich super motiviert, es war inzwischen halb 7, immer noch eiskalt und wir waren totmüde. Aber jetzt waren wir ja schon mal hier, da wollten wir das auch schaffen, also ging es mit allen Pullis und Fleecejacken die wir hatten gewappnet und dicken Rucksäcken auf dem Rücken los. Der Anfang ging dann sogar noch, das war eher ein gemütlicher Weg durch sehr schöne neuseeländische Landschaft, doch dann liefen wir an einem Schild vorbei, auf dem stand, dass man sich besser nochmal überlegen sollte, ob man auch wirklich fit genug für diese Wanderung war. Wir stellten uns diese Frage dann lieber mal nicht und versuchten schnurstracks weiterzulaufen. Und dann wurde es doch ziemlich anstrengend, es ging nämlich plötzlich kilometerweit ganz schön steil bergauf und wir mussten etwa alle 5 Meter eine Pause einlegen, weil wir schnauften wie die Walrösser. Trotzdem stellten wir fest, dass sich das Ganze irgendwie lohnte, wir konnten nämlich schon unglaublich schöne Ausblicke bewundern. Irgendwann stärkten wir uns mit einem Apfel und dann ging es weiter, den steilen Berg hoch, am Ende musste man sogar fast klettern und dann hatten wir endlich den Gipfel erreicht und konnten eine Pause einlegen. Was natürlich nicht ganz so schön war, war die Tatsache, dass eine dicke fette Wolke den gleichen Plan gehabt hatte und so hing sie an der Bergspitze rum und sorgte dafür, dass wir nicht so wirklich viel sehen konnten, außer weiß. Und dann hat sie auch noch angefangen zu regnen zu allem Überfluss. Aber das war uns irgendwie alles egal, wir aßen in aller Ruhe unser Käsebrot und begannen dann mit dem Abstieg durchs Weiß. Der war erstmal ziemlich schwer, weil man nur über eine Art Sandboden lief, der bei jedem Schritt unter den Füßen wegrutschte und so fand man nirgens Halt und fühlte sich ein bisschen wie beim Skifahren. Doch irgendwann wurde der Boden wieder fester und auch das Weiß lichtete sich, so dass wir ein paar hübsche Seen bewundern konnten. So war die Wanderung zwar wirklich sehr anstrengend aber auch wunderschön und eigentlich konnte einem jeder Anblick der Natur um einen herum den Atem rauben, wenn man mal kurz anhielt und das ganze auf sich wirken ließ. Irgendwann machten wir noch eine kleine Pause bei einer Hütte und dann ging es ans letzte Stückchen des Abstiegs, langsam waren wir wirklich ganz schön kaputt, aber bevor wir schlechte Laune bekommen konnten hatten wir es schon geschafft und kamen nach insgesamt 7 Stunden wandern auf dem Parkplatz an, von dem aus uns der Bus wieder abholen würde. Allerdings hatten wir bis dahin noch eine Stunde und da wir so unglaublich müde und kaputt waren schliefen wir erstmal ein, glücklich und zufrieden, dass wir das Alpine Crossing gemacht und überlebt hatten. Als dann eine Stunde später der Bus kam hatten wir Glück so freundliche Mitmenschen zu haben, die uns darauf hingewiesen haben, denn sonst wäre er wohl ohne uns wieder abgefahren und wir hatten fröhlich auf der Wiese vor uns hin geschnarcht... :D Im Bus herrschte Totenstille, alle waren völlig platt und die Hälfte schlief. Wir wurden als letztes abgesetzt und zwar vor dem Base Hostel in Taupo, das hatten wir supergut geplant, da konnten wir uns dann nämlich gleich rein schmuggeln, um eine warme Dusche zu genießen. Frisch geduscht und trotzdem noch völlig fertig kauften wir noch ein paar Sachen ein, machten einen Zwischenstopp im Burgerking und gönnten uns dann zum zweiten Mal in Taupo eine Pizza beim Dominos. Seeehr gesund, aber heute fehlte uns dann einfach die Kraft zum kochen... :D

 

 

Der Haufen Bilder kommt hier: https://www.dropbox.com/sh/998qx8sjl4d1pgy/AABQGpmm4RvZ00U7-jy7coZEa?dl=0