Berichte von 01/2015

Wellington

Freitag, 30.01.2015

 

29.1.

 

Aufbruchsstimmung! Heute wollten wir die relativ lange Fahrt nach Wellington antreten, unserem letzten Stop auf der Nordinsel. Von dort aus wird uns dann übermorgen die Fähre nach Picton, also auf die Südinsel, schippern. Bevor es losgehen konnte gönnten wir uns aber noch ein leckeres Frühstück und saßen noch eine Weile vor dem Burgerking rum, da war nämlich zur Abwechslung das Internet mal so gut, dass man sogar skypen konnte. Als alles erledigt war konnte es losgehen und ja, die Fahrt war lang und auch ziemlich anstrengend, weil irgendwie ziemlich viel Verkehr war und natürlich auch wieder die altbekannten Kurven. Also wenn wir wiederkommen ist der Schwarzwald und alles was dazu gehört nichts mehr für uns, nach den Todeskurven hier, die sich manchmal fast stundenlang hinziehen. Trotzdem kamen wir wohlbehalten an, nachdem Jule auch noch die Fahrt durch Wellington selbst gemeistert hatte (gegen Stadtverkehr einer Großstadt sind Kurven und Berge ja der Himmel) erreichten wir einen freien Campingplatz direkt am Meer. So konnten wir mit wunderschöner Aussicht mit dem Kochen beginnen und saßen später noch mit einem Gläschen Wein am Ufer, hörten Musik und unterhielten uns. Jaa wir zwei Tratschtanten haben nach 4 Monaten immer noch genug Themen über die wir uns stundenlang den Mund fusselig reden können, ob ihrs glaubt oder nicht. :D

 

 

 

 

30.1.

 

Nach dem Frühstück mussten wir uns heute sofort wieder mit dem Stadtverkehr rumschlagen und der war wirklich heftig. Wir sind ewig durch die Gegend gegurkt, haben uns zwischen Automassen durchgequetscht und gehofft irgendwo in dieser Stadt einen kostenlosen Parkplatz zu finden, aber Fehlanzeige. Und die Parkplätze waren leider nicht nur nicht kostenlos, sondern schweineteuer. Also waren wir irgendwann ein bisschen entmutigt und dachten uns wir halten erstmal bei der nächsten Tankstelle an und machen endlich mal das, was wir schon seit Beginn unserer Reise machen wollten: das Öl kontrollieren. Und so begann die klischeehafte Geschichte von zwei Mädchen, die nicht so wirklich Ahnung von Autos haben. Nachdem wir immerhin relativ schnell die Motorhaube aufgekriegt hatten standen wir erstmal etwas hilflos davor. Man sah Motor, ganz viele Kabel und dann war da noch so ein Ding, das hatte Löcher und aus den Löchern blubberte irgendwas raus. Sogar mit unserer eher geringen Autokenntnis war uns bewusst, dass das nicht so besonders gut war, also standen wir erstmal noch ein bisschen da und schauten die Blubberlöcher an. Allerdings mussten wir nicht so lange hilflos rumstehen, denn schon kam ein netter Mann angelaufen und hat gefragt ob er uns irgendwie helfen kann, er hätte uns vor dem Kühler stehen sehen und wir hätten so auf das Deckelchen vom Kühler gestarrt, da wollte er dann mal kommen und uns davon abhalten das Deckelchen aufzudrehen, weil uns dann wohl alles mögliche um die Ohren geflogen wäre. Ach wie nett von ihm! Er hat dann mal einen Blick unter die Motorhaube geworfen und war ein wenig geschockt von den Blubberlöchern. Unser Radiator hätte Löcher. Hmmm das klang ja schon mal nicht so gut. Ich hab dann mal noch nachgefragt, weil wir nicht so genau wussten was denn jetzt das blubbernde Zeug war, es war Wasser. Radiator heißt nämlich Kühler und eben der hatte jetzt Löcher. Also sollten wir in die Tankstelle gehen und irgendwelches Zeug kaufen, was man dann reinfüllen konnte um die Löcher zu stopfen und das machten wir dann auch. Wo er gerade so nett dabei war fragten wir denn Mann gleich noch, ob er uns beim Öl kontrollieren helfen konnte und das machte er natürlich gerne. Doch auch da war er wieder ein kleines bisschen geschockt. Es war nämlich nicht ein einziger Tropfen Öl in unserem Auto. Vielleicht hätten wir das alles doch ein bisschen früher kontrollieren sollen, aber gut... :D So ging es ab in die Tanke und wir kauften 2 Liter Öl und das Kühler-reparier-Zeug. Als wir wieder bei Sammy waren kam dann auch noch ein extrem dicker und mindestens genau so hilfsbereiter Mitarbeiter der Tankstelle angelaufen, der hat sich dann voller Elan dran gemacht das Öl einzufüllen, während der andere sich ums Kühlwasser gekümmert hat. Leider hat man nach den 2 Litern das Öl nur gaaaaanz leicht an der Spitze von dem Ölmesser gesehen und das Wasser war erst wieder halbwegs voll, nachdem er 2 Gießkannen reingeschüttet hatte. Tja, ich glaube die beiden haben uns dann doch für ziemlich typische Mädchen gehalten, die keine Ahnung von Autos haben. Jedenfalls meinten sie wir könnten jetzt weiterfahren, sollten aber in Zukunft immer gut auf Wasser und Öl achten und uns jetzt erstmal direkt auf dem Weg zum Warehouse machen, da würde es nämlich billiges Öl geben und von dem bräuchten wir noch eine ganze Menge. So bedankten wir uns etwa eine Millionen Mal bei dem netten Tankstellen Mensch und dem anderen Mann, ein Ex-Polizist übrigens, und fuhren dann zum Warehouse. Nachdem wir uns dort mit Öl eingedeckt und noch weitere 2 Liter in Sammy gefüllt hatten fiel uns auf, dass wir ja hier endlich einen kostenlosen Parkplatz gefunden hatten, wenn auch ganz deutlich dran stand, dass das ein Kundenparkplatz für höchstens 90 Minuten war. Dann mussten wir halt ein bisschen schnell machen, dachten wir uns, und so ging es los durch die Cuba Street, die schöne Fußgängerzone von Wellington, bis zum Te Papa Museum, das ist sogar kostenlos und da wollten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. Wir konnten ein paar Dinos und Unterwasserlebewesen bewundern, es gab sogar ein 3D Kino und dann konnten wir noch eine Menge über Neuseeland und die Geschichte des Landes lernen, zum Beispiel gab es einen Maori Tempel und man konnte sich in ein Haus stellen, das dann auf einmal angefangen hat zu wackeln wie verrückt, weil so ein großes Erdbeben in Christchurch nachgestellt werden sollte. Nach etwas mehr als 90 Minuten liefen wir dann zurück zum Auto, wir wollten ja nicht abgeschleppt werden, und machten uns auf die Suche nach einer Dusche. Wir wurden sogar fündig und zwar direkt am Hafen und nachdem wir uns wieder frisch und munter fühlten kochten wir uns dort auch gleich noch was und dann warteten wir eine ganze Weile auf eine Nachricht von Dan, der hatte uns nämlich eigentlich gesagt wir könnten uns mit ihm treffen, weil er ja gerade in Wellington im Krankenhaus war, aber dann meldete er sich auf einmal auf mysteriöse Art und Weise nicht mehr. Nichts desto trotz beschlossen wir irgendwann nochmal in die Stadt zu fahren und noch ein bisschen das Nachtleben Wellingtons auf uns wirken zu lassen. So stellten wir das Auto wieder beim Warehouse ab und liefen in die Cuba Street, wo wir uns auf eine Bank setzen und einer Straßenmusikerin zuhörten. Dann kam erstmal ein ganz schön fertiger Kerl, dessen Lebensgeschichte wir uns etwa 200 Mal anhören durften, er hat wohl immer wieder vergessen, dass er das alles schon mal erzählt hat, und auf einmal ist noch so ein Russe aufgetaucht, der sah schon richtig assig aus und wir wollten gerade gehen, als die ganze Geschichte ein bisschen ausartete. Da kamen nämlich 3 Polizisten vorbei und der Russe hielt sich für besonders cool und pöbelte sie richtig an, dann kamen sie mal zu unserer Bank und wollten schauen was da los ist und er machte einfach weiter. So war es kein Wunder, dass er wenig später verhaftet und in Handschellen von den Polizisten abgeführt wurde. Unsere erste Live-Verhaftung, yipii! :D Irgendwie fanden wir das alles dann aber schon ein bisschen krass, also flüchteten wir uns von der gruseligen Straße in den sicheren Burgerking und nach einer Weile beschlossen wir doch zurück zum Auto zu gehen, nachdem wir die ganzen komischen Menschen auf der Straße gesehen hatten, hielten wir es nämlich für nicht so unwahrscheinlich, dass schon längst irgendwer unser Auto aufgebrochen hatte und das wollten wir dann doch lieber verhindern, falls das noch möglich war. Beim Parkplatz angekommen stellten wir erleichtert fest, dass Sammy noch an Ort und Stelle stand und auch keine eingeschlagenen Scheiben hatte und so konnten wir uns beruhigt auf den Rückweg zum Campingplatz machen. Als wir uns gerade auf unsere Luftmatratze legen wollten hatten wir aber doch noch ein Problem: ein Loch. Und zwar ein ziemlich großes, aber wir hatten ja zum Glück zu Klebezeug, um mögliche Löcher zu flicken, das Problem daran war nur, dass man eine halbe Stunde warten musste, nachdem man das draufgeklebt hatte und erst dann konnte man Schlafen gehen. Inzwischen war es schon ganz schön spät geworden, aber auch diese halbe Stunde überlebten wir noch irgendwie und dann konnten wir nach diesem ziemlich langen Tag endlich ins Bett fallen.

 

 Bilder: https://www.dropbox.com/sh/0v995ahejkxzqqc/AACglLWCEjPvlTQmPoFBMIX0a?dl=0

 

 

Taupo und das Tongariro Crossing

Mittwoch, 28.01.2015

 

26.1.

 

Direkt nach dem Frühstück gingen wir gleich nochmal in die kuschelig warmen Becken des Thermalbads, wenn man schon zahlt dann muss man das alles ja auch richtig ausnutzen. Und anschließend gab es natürlich auch gleich nochmal eine Dusche, wo die doch echt Mangelware sind, wenn man so im Auto unterwegs ist. Völlig entspannt konnten wir anschließend nach Taupo weiterfahren und schauten uns auf dem Weg noch die Huka Falls an, die waren wirklich sehr beeindruckend und man musste nicht mal 90 Minuten oder noch länger laufen um sie zu sehen, sondern höchstens 100 Meter. Dort kühlten wir uns dann noch mit einem Eis ab und fuhren anschließend das letzte Stückchen nach Taupo, um uns dort die Stadt anzuschauen. Die ist echt sehr schön, hat so ein bisschen Urlaubsflair, wie in Italien oder so, liegt direkt am See und ist weder zu klein noch zu groß. So kam es, dass wir uns eine ganze Weile dort aufhielten und es ziemlich spät wurde und da wir Dominos Pizza auch schon gesichtet hatten, lag nahe, dass wir uns dort den Magen vollschlugen, anstatt so spät noch mit dem Kochen anzufangen. Als wir glücklich und satt waren machten wir uns auf die Suche nach dem freien Campingplatz, den wir uns für diese Nacht gesucht hatten und stellten, als wir fündig wurden fest, dass den Plan schon etwa eine halbe Millionen Backpacker vor uns hatte, das große Gelände direkt am Fluss war voll von Autos, Vans und Zelten. So war eigentlich alles super und der Platz gefiel uns sehr gut, mal ganz abgesehen von den Klos, so bestialisch stinkende Klos kann man sich gar nicht vorstellen, da konnte man echt fast nur mit Wäscheklammer auf der Nase rein gehen, aber naja, es gibt schlimmeres... :D

 

 

 

 

27.1.

 

Halb erfroren wachten wir diesen Morgen auf. Warum muss es in diesem Auto auch immer so verdammt kalt werden....

Nächste Nacht wird noch ne Schicht mehr angezogen…

Unser Plan war eigentlich einmal um den Lake Taupo zu fahren. Wir schafften es auch bis zu ersten Bucht. Dort ruhten wir uns erstmal noch ne Weile aus und schliefen noch nen bisschen. Jedoch fing es dann ziemlich bald an zu regnen und so verwarfen wir unseren bisherigen Plan und entschieden uns nochmal in das wirklich schöne Städtchen zu fahren und ein bisschen die Einkaufsläden unsicher zu machen. Jedoch verging uns auch daran schnell die Lust und so landeten wir erst bei Mc Donalds, wo wir erst einen leckeren Muffin verdrückten, bevor es weiter zu Burger King ging, um das freie Wlan zu nutzen und zwischendrin unsere schon wieder leeren Becher umsonst auf zu füllen.

Der nächste Stop war das Base Hostel. Endlich wieder Steckdosen und ne Dusche. Endlich wieder sauber und mit vollem Akku machten wir uns wieder auf den Rückweg zu dem Campingplatz auf dem wir auch gestern schon waren. Wie fast jeden Tag gab es mal wieder Nudeln zu essen. Bei unseren Kochkünsten würden wir allerdings auch nicht viel mehr zu Stande kriegen…

Danach wurde noch ein bisschen Volleyball gespielt und fleißig geübt um unseren Highscore zu knacken. Wir sind mittlerweile immerhin schon bei 34.
Der Abend war ziemlich schnell vorbei und wir gingen früh schlafen, um fit für morgen zu sein. Da steht nämlich das Tongariro Alpine Crossing an, fast 20km wandern über einen viel zu hohen Berg. Und dafür müssen wir schon um halb 5 aufstehen... also gute Nacht!

 

 

 

28.1.

 

Warum zur Hölle tun wir uns sowas an?! Das fragten wir uns immer und immer wieder, als wir heute Morgen, oder besser heute Nacht um 5 im Auto saßen und in die Stadt fuhren, damit wir auch ja den Bus nicht verpassen würden. Wir hatten ungefähr alles an was wir dabei hatten und uns war trotzdem noch eiskalt. Zu dieser unmenschlichen Uhrzeit war es natürlich auch noch stockdunkel und eigentlich viel zu früh um zu Essen, aber ich schmierte trotzdem fleißig Nutellatoasts, während Jule einen Parkplatz suchte und auch sehr schnell fündig wurde. Es war ja auch 5 UHR MORGENS, verddammt!! Naja, jedenfalls kam auch sehr bald der Alpine Hotbus und nachdem wir einen Haufen Geld bezahlt hatten konnten wir einsteigen und der Fahrer holte noch ein paar andere Verrückte ab und fuhr uns dann zu einem Berg. Ja genau, warum zur Hölle tun wir uns sowas an, ist doch wirklich eine naheliegende Frage. Warum zahlt man einen Haufen Geld um morgens um 5 an den Fuß einen Berges gefahren und dort dann ausgesetzt zu werden, nur mit einem Papierchen in der Hand, auf dem stand wie weit man laufen musste. Und das war ganz schön weit, es handelt sich bei dem ganzen Ding nämlich um das Tongariro Alpine Crossing, wie der Name schon sagt läuft man dabei über einen Berg und kommt dann hoffentlich nach 7-9 Stunden auf der anderen Seite wieder an. Als wir aus dem Bus stiegen waren wir natürlich super motiviert, es war inzwischen halb 7, immer noch eiskalt und wir waren totmüde. Aber jetzt waren wir ja schon mal hier, da wollten wir das auch schaffen, also ging es mit allen Pullis und Fleecejacken die wir hatten gewappnet und dicken Rucksäcken auf dem Rücken los. Der Anfang ging dann sogar noch, das war eher ein gemütlicher Weg durch sehr schöne neuseeländische Landschaft, doch dann liefen wir an einem Schild vorbei, auf dem stand, dass man sich besser nochmal überlegen sollte, ob man auch wirklich fit genug für diese Wanderung war. Wir stellten uns diese Frage dann lieber mal nicht und versuchten schnurstracks weiterzulaufen. Und dann wurde es doch ziemlich anstrengend, es ging nämlich plötzlich kilometerweit ganz schön steil bergauf und wir mussten etwa alle 5 Meter eine Pause einlegen, weil wir schnauften wie die Walrösser. Trotzdem stellten wir fest, dass sich das Ganze irgendwie lohnte, wir konnten nämlich schon unglaublich schöne Ausblicke bewundern. Irgendwann stärkten wir uns mit einem Apfel und dann ging es weiter, den steilen Berg hoch, am Ende musste man sogar fast klettern und dann hatten wir endlich den Gipfel erreicht und konnten eine Pause einlegen. Was natürlich nicht ganz so schön war, war die Tatsache, dass eine dicke fette Wolke den gleichen Plan gehabt hatte und so hing sie an der Bergspitze rum und sorgte dafür, dass wir nicht so wirklich viel sehen konnten, außer weiß. Und dann hat sie auch noch angefangen zu regnen zu allem Überfluss. Aber das war uns irgendwie alles egal, wir aßen in aller Ruhe unser Käsebrot und begannen dann mit dem Abstieg durchs Weiß. Der war erstmal ziemlich schwer, weil man nur über eine Art Sandboden lief, der bei jedem Schritt unter den Füßen wegrutschte und so fand man nirgens Halt und fühlte sich ein bisschen wie beim Skifahren. Doch irgendwann wurde der Boden wieder fester und auch das Weiß lichtete sich, so dass wir ein paar hübsche Seen bewundern konnten. So war die Wanderung zwar wirklich sehr anstrengend aber auch wunderschön und eigentlich konnte einem jeder Anblick der Natur um einen herum den Atem rauben, wenn man mal kurz anhielt und das ganze auf sich wirken ließ. Irgendwann machten wir noch eine kleine Pause bei einer Hütte und dann ging es ans letzte Stückchen des Abstiegs, langsam waren wir wirklich ganz schön kaputt, aber bevor wir schlechte Laune bekommen konnten hatten wir es schon geschafft und kamen nach insgesamt 7 Stunden wandern auf dem Parkplatz an, von dem aus uns der Bus wieder abholen würde. Allerdings hatten wir bis dahin noch eine Stunde und da wir so unglaublich müde und kaputt waren schliefen wir erstmal ein, glücklich und zufrieden, dass wir das Alpine Crossing gemacht und überlebt hatten. Als dann eine Stunde später der Bus kam hatten wir Glück so freundliche Mitmenschen zu haben, die uns darauf hingewiesen haben, denn sonst wäre er wohl ohne uns wieder abgefahren und wir hatten fröhlich auf der Wiese vor uns hin geschnarcht... :D Im Bus herrschte Totenstille, alle waren völlig platt und die Hälfte schlief. Wir wurden als letztes abgesetzt und zwar vor dem Base Hostel in Taupo, das hatten wir supergut geplant, da konnten wir uns dann nämlich gleich rein schmuggeln, um eine warme Dusche zu genießen. Frisch geduscht und trotzdem noch völlig fertig kauften wir noch ein paar Sachen ein, machten einen Zwischenstopp im Burgerking und gönnten uns dann zum zweiten Mal in Taupo eine Pizza beim Dominos. Seeehr gesund, aber heute fehlte uns dann einfach die Kraft zum kochen... :D

 

 

Der Haufen Bilder kommt hier: https://www.dropbox.com/sh/998qx8sjl4d1pgy/AABQGpmm4RvZ00U7-jy7coZEa?dl=0

 

 

Waiotapu Thermal Wonderland

Dienstag, 27.01.2015

 

Heute war mal wieder früh aufstehen angesagt, wir hatten nämlich eine 90 minütige Fahrt zum Waiotapu Thermal Wonderland vor uns und da mussten wir spätestens um halb 10 ankommen. Also gab es ein kurzes Frühstück und dann gings los, wir wollten ja den Geysir Ausbruch nicht verpassen! Das besagte Wonderland hat Jule mir freundlicherweise zum Geburtstag geschenkt, also nicht das ganze, nur den Eintritt natürlich, aber das war ja auch schon mal ziemlich nett von ihr! :) Es handelt sich dabei um ein Gebiet voller Schwefelseen, das heißt überall liegt der penetrante Geruch nach faulen Eiern in der Luft, aber da kann man dann auch mal stark sein und das ignorieren. Also jedenfalls gab es dort auch ein Geysir, das jeden morgen um Viertel nach 10 ausbrach und das wollten wir natürlich nicht verpassen! Wir waren dann auch superpünktlich, kauften unsere Tickets und suchten uns einen guten Platz um den Geysir dann auch richtig zu sehen, wenn er Bumm machte. Leider mussten wir dann erstmal noch eine gute halbe Stunde in der Sonne bruzeln, bis irgendwas passierte, aber dann kam ein Warnwesten Typ (diesmal ohne Strafzettelblock in der Hand) und begann kurz die Geschichte des Geysirs zu erzählen, bevor er irgendwelches chemische Zeug reinkippte, so was ähnliches wie Seife, woraufhin das Blubbern und Brodeln begann. Und plötzlich konnten wir dann eine unglaubliche hohe Wasserfontäne bewundern, die aus dem Geysir spritze. Überall blitzten die Kameras und dann war das Ganze leider auch schon wieder vorbei. Das war jedenfalls schon mal ein beeindruckender Tagesanfang. Weiter ging es mit dem Rundwanderweg vorbei an verschiedensten Kratern und Seen und das alles in aktivem Vulkangebiet. Einige Krater blubberten oder dampften nur ein bisschen, manchmal konnte man brodelnden Matsch und Schlamm sehen, und dann gab es noch gelbe Schwefelhöhlen und viele sehr beeindruckende Seen, die die verschiedensten Farben hatten: grün, gelb, rot, alles dabei! Nachdem wir das alles eine ganze Weile angeschaut und bewundert hatten, am Ende auch noch das knallgrüne Wasserloch namens „Teufelsbad“, ging es weiter. Jule war auf dem Weg auf unergründliche Weise hingefallen und musste jetzt den Weg zu unserem Stopp Rotutua mit schmerzendem Bein antreten, wie sie das aber auch immer schafft... :D Roturua hat uns dann irgendwie nicht so richtig überzeugt, stinkt ziemlich und so... Aber immerhin gab es einen Pack n Save und so konnten wir einkaufen und mal wieder unser Laster ausleben: die Kitkat Sucht. Langsam wird das echt beängstigend, wir sind wirklich richtig abhängig nach Kitkat Chunky. Die Dinger sind der Hammer! Und so hat das irgendwie angefangen, dass wir uns eigentlich jeden Tag irgendwo eins kaufen, vor allem wenn irgendwas schief läuft oder so, nichts tröstet so gut wie ein Kitkat. Aber auch wenn wir einfach einen tollen Tag hatten, wie zum Beispiel heute brauchen wir natürlich unbedingt eins... zur feier des Tages... :D Naja, jedenfalls saßen wir dann glücklich mit unseren Kitkats im Auto und es konnte weitergehen. Und zwar zu den Waikite Valley Thermal Pools, das ist eigentlich eine Art Thermalbad im Freien und es gibt dort auch einen Campingplatz. Im Internet hatten wir gesehen, dass man für 20$ übernachten, und das Thermalbad nutzen konnte. Das konnten wir uns ja nicht entgehen lassen und so stellten wir Sammy auf dem kleinen Campingplatz ab und genossen noch eine ganze Weile die warmen bis heißen Becken, bis wir uns eine ausgiebige Dusche gönnten und dann gemütlich aßen. Anschließend spielten wir noch ein bisschen Volleyball und hatten noch einen schönen Abend, bevor wir müde ins Bett fielen, so viele schöne Eindrücke von Stinke-Seen und heißes Thermalwasser machen einen dann doch ganz schön fertig... :D

 

Und die Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ivq66o9tmxmwnuj/AAAxx0BBRggHk06fRZCxsItya?dl=0

 

Hobbiton und Matamata

Sonntag, 25.01.2015

 

Heute Morgen hat erstmal ein Hahn gedacht wir hätten zum Frühstück eingeladen und so nervte er uns die ganze Zeit und wollte unser Essen. Irgendwann haben wir dann angefangen mit diversen Sachen nach ihm zu werfen und schließlich hat er sich dann ganz bedröppelt verzogen.
Dann konnte es für uns losgehen nach Hobbiton, also sozusagen ins Auenland, wo die Hütten der Hobbits von Herr der Ringe stehen. Doch als wir dort ankamen traf uns fast der Schlag, 75$ pro Person kostet der Eintritt, damit man sich die Hütten anschauen kann und von denen stammt auch nur eine wirklich aus dem Film. Wir dachten noch eine ganze Weile drüber nach, ob man den Preis irgendwie rechtfertigen konnte, wir schafften es aber schließlich nicht und beschlossen unverrichteter Dinge wieder abzuziehen. Naja, nicht ganz unverrichteter Dinge, immerhin haben wir jetzt ein Foto mit Gandalf, von dem stand nämlich eine Figur vor dem Eingang. Und außerdem haben wir im Souvenirshop noch einen ganz tollen Reisführer gekauft, in dem lauter Drehorte von Herr der Ringe aufgelistet sind, die man sich kostenlos anschauen kann, also genau das richtige für uns. So fuhren wir weiter nach Matamata, dort war es aber nicht so besonders spannend und nach einer Weile ging es weiter, wir wollten nämlich zu einem kostenlosen Campingplatz nach Mangakino (ja, das ist eine Stadt) und das war noch ein ganzes Stück. Auf dem Weg hielten wir aber spontan trotzdem nochmal an, weil uns ein Haufen Schilder den Weg zu Wasserfällen wies, und nicht mal zu irgendwelchen, sondern zu den höchsten, die man auf der Nordinsel finden kann. Das kleine Problem war nur, dass man um die sehen zu können sein Auto parken und dann noch mindestens 90 Minuten laufen musste, aber das schreckte uns auch nicht mehr ab, wo wir jetzt schon mal da waren und so marschierten wir los. Das ganze wurde dann ziemlich anstrengend und wir waren wirklich froh, als wir endlich bei der Aussichtsplattform ankamen und da hat es sich dann doch gelohnt, die Wasserfälle sahen wirklich toll aus.
Völlig kaputt erreichten wir unseren Sammy irgendwann wieder und fuhren ohne weitere Stops nach Mangakino. Bei dem freien Schlafplatz handelte es sich um eine Wiese direkt am See, bei der unendlich viele Leute mit ihren Booten herumhandtierten. Es sah aber alles sehr schön aus und wir gingen erstmal eine Runde im See schwimmen, der war zwar alles andere als sauber, aber besser als nichts. Dann ging es ans Kochen und anschließend spielten wir noch eine Runde Volleyball, bevor es dunkel wurde. Den Abend verbrachten wir dann mit Mensch ärgere dich nicht spielen, allerdings wurden wir auch hier wieder ziemlich schnell von den Mücken gejagt und wollten ins Auto wandern, doch bei unserer Umzieh-Aktion kamen leider an die 1000 Mücken und andere eklige Insekten mit in unser trautes Heim und wir mussten uns jeweils mit einem Küchentuch ausrüsten und auf Insektenjagt gehen. Blöd nur, dass wir dabei nicht bedacht hatten, dass das Mensch ärgere dich nicht Brett mitten auf unserer Luftmatratze stand, das heißt nachdem endlich wenigstens die meisten der nervigen Plagegeister dahingeschieden waren mussten wir im kompletten Auto rumkrabbeln um die bunten Männchen wieder zu finden. Es ist uns aber schließlich doch noch gelungen, also können wir bald mal wieder Mensch ärgere dich nicht spielen und dann vielleicht sogar ohne dabei von lauter Insekten gestört zu werden.

 

Und hier gibts die Bilder:
https://www.dropbox.com/sh/bqc2ww0q0zcopzm/AAB6xaUKMrHjmingXTQjNDuDa?dl=0

 

Mount Manganui und Tauranga

Samstag, 24.01.2015

 

Naja, es war... anders, als auf den Vordersitzen, so richtig bequem kann mans allerdings auch nicht nennen... :D So waren wir mal wieder noch ziemlich müde als wir aufstanden und gönnten uns erstmal ein leckeres Frühstück. Und dann saßen wir da und saßen da und taten nichts, aber wir wollten einfach nicht losfahren, der Abschied von Felix und Robert fiel uns dann doch ganz schön schwer. Trotzdem wussten wir natürlich dass wir nicht ewig da bleiben und die wenige Zeit die wir in Neuseeland haben vertrödelt könnten, also war irgendwann doch der Moment des Abschieds gekommen. Schweren Herzens, mit „My heart will go on“ im Hintergrund und mit weißen Küchentüchern wedelt fuhren wir davon. Sehr theatralisch. Und nach etwa 500 Metern fiel uns dann auf, dass wir wirklich ganz schön traurig waren und wir fuhren erstmal links ran und versuchten die Tränen zu unterdrücken. Keine Ahnung ob das an der Musik oder den Tüchern lag, oder vielleicht doch daran, dass wir einfach eine tolle Zeit mit den Jungs gehabt hatten. Nachdem wir die „Komm wir drehen einfach um und scheißen auf alles“-Phase überwunden hatten fuhren wir dann endgültig los und hörten nur ganz fröhliche Musik, so zur Ablenkung.

Die Fahrt führte zum Mount Manganui, man kann es sich vielleicht schon denken, aber es handelt sich hier um einen Berg. Einen ziemlich hohen Berg und man kann sogar noch ganz auf die Spitze laufen. Nach etwa 5 Sekunden nachdenken, ob wir das nicht vielleicht machen sollten, entschieden wir uns dafür, uns stattdessen an den super schönen Strand am Fuße des Berges zu legen und nichts zu tun. Also lagen wir da ganz entspannt, lasen und spielten irgendwann sogar ganz sportlich Volleyball, es war allerdings ein bisschen zu windig dafür und so rannten wir die meiste Zeit dem Ball hinterher, der über den Strand rollte.
Als wir den Strand genug genossen haben fuhren wir noch ein Stückchen weiter, bis wir nach Tauranga kamen, ein niedliches Städtchen, in dem wir erstmal durch die Einkaufsstraße liefen, allerdings waren wir ein bisschen spät dran und alles machte schon zu. So begnügten wir uns damit uns etwas zu Essen zu kaufen und setzen uns dann mitten auf die Wiese des kulinarischen Festes, das grade lief. Jaaaa, mit Subway und Pizza Hut Essen fühlt man sich schon erstmal ein kleines bisschen seltsam zwischen den ganzen Leuten die kulinarisch vor sich hin schlemmen. Aber es war eine sehr entspannte Stimmung, hat ein bisschen ans ZMF erinnert, und wir machten uns erst nach einer ganzen Weile pappsatt wieder auf den Weg zum Auto.
Die letzte Etappe heute führte uns dann zu einem freien Campingplatz in der Nähe von Matamata, dort wollen wir uns morgen Hobbiton anschauen. Der Platz an sich war auch echt schön, direkt am Fluss gelegen. Das brachte aber auch ein ziemlich großes Problem mit sich: etwa 2 Milliarden Mücken. Da wir sowieso schon ziemlich verstochen waren und langsam genug von dem Gejucke hatten verzogen wir uns deshalb schon ziemlich früh ins Auto und trauten uns da auch nur zum Zähneputzen nochmal ganz kurz raus. Blöde Viecher...

 

 und noch ein paar Bilder: https://www.dropbox.com/sh/9dr5pf953h2l0cz/AAAt1ShLplv6V-wiM7ZbJuGVa?dl=0

Kaiaua Bootsclub

Freitag, 23.01.2015

 

20.1.

 

Dan hatte sich am Morgen immer noch nicht richtig gemeldet, also beschlossen wir den Jungs noch ein bisschen länger auf die Nerven zu gehen, oder andersrum... :D Wir wollten also noch eine Nacht beim Bootsclub bleiben, einen kleinen Ausflug machten wir aber trotzdem, weil wir dringend duschen und einkaufen wollten. Also ging es in das nächste Städtchen (Thames), wo wir mal wieder dank der tollen App von einer Dusche in einem Schwimmbad wussten. Da fuhren wir also hin und genossen eine ausgiebige warme Dusche, das weiß man hier echt immer richtig zu schätzen. Anschließend suchten wir einen Supermarkt und fanden das Paradise: Pack n Save. Das ist der billigste Supermarkt Neuseelands und auch wenn viel immer noch sehr sehr teuer ist, kann man doch so ein paar Sonderangebote abstauben, die sich richtig lohnen. Also gingen wir rein, ganz mit dem Gedanken, dass wir Milch brauchten. Nur Milch. Den Gedanken hatten wir dann ziemlich schnell verdrängt, genau genommen nachdem wir 2 Meter gelaufen waren und auf billiges Shampoo und Kekse stießen. So ging es dann weiter und zwar so lange, bis wir mit einem völlig vollgepackten Einkaufswagen vor der Kasse standen. Jaaa nur Milch...
Als wir dann von unserem Ausflug zurück waren, der dann doch fast den ganzen Tag gedauert hatte, begannen wir wieder mit Karten spielen und nach dem Abendessen gab es dann auch noch eine Runde Tabu und wir errieten fleißig Black Storys. Und dann war da natürlich noch das Highlight des Abends: die Welpen. Da sitzt man da so ganz entspannt und auf einmal rennen 6 extrem süße Hundewelpen über die Wiese. Da kann man ja wohl nicht anders, als hingehen, mit ihnen spielen und sie knuddeln. Das dachten sich irgendwie alle Camper und so saßen bald haufenweise Leute um die niedlichen Pelzknäule herum, die wie wild durch die Gegend rannten, ständig umfielen und neugierig an allem herum knabberten, was sie zwischen die Zähne bekommen konnten. Roberts Schnürsenkel fanden sie dabei irgendwie ganz besonders toll. Nach langem Spielen und Knuddeln und natürlich der Überlegung, wie man wohl am besten einen von ihnen klauen könnte, mussten die niedlichen Welpen dann leider ins Bett und so verabschiedeten wir uns schweren Herzens von ihnen. Da sieht man doch mal wieder, wie einem niedliche Tierchen noch so richtig den Abend versüßen können! :)

 

 

 

21,1,

 

Der nächste Tag und das gleiche Problem: Was machen wir denn jetzt mit der blöden Matratzengeschichte?? Um der Frage ganz gekonnt aus dem Weg zu gehen dachten wir uns wir könnten ja auch einfach noch eine Nacht bleiben, wirklich die letzte! Das taten wir dann auch, aber davor fuhren wir schon wieder nach Thames, dieses Mal im Auto der Jungs, weil die dann doch auch mal beschlossen hatten, dass es Zeit für eine Dusche wäre und wir total Lust hatten nochmal in das neu entdeckte Pack n Save Einkaufsparadise zu gehen. So warteten wir eine Weile auf sie im Auto, während sie duschten und hörten dabei so laut Musik dass es wohl die ganze Straße hörte und dann fuhren wir einkaufen.
Und auch dieser Abend verlief ähnlich wie der letzte, mit Kartenspielen. Weil es dann irgendwann ziemlich kalt wurde entschlossen wir uns zu einem kuscheligen Hippie Sit in in Addi, dem Auto der Jungs. Und weil wir an dessen Decke mit einer super Konstruktion eine Taschenlampe befestigt hatten konnten wir dann sogar da noch weiter spielen. Obwohl die Tage und Abende ja wirklich nichts besonderes waren und immer ziemlich ähnlich abliefen, hatten wir jeden Tag unglaublich viel Spaß und das war wohl auch der Grund, warum wir es irgendwie einfach nicht übers Herz brachten zu gehen. Und natürlich noch die Matrazengeschichte... jedenfalls ein bisschen... :D

 

 

 

22.1.

 

Jaaaa okay, eigentlich war ja schon voraus zu sehen, dass das mit der letzten Nacht und danach fahren wir ganz sicher weiter, mal wieder nichts wird... Aber morgen müssen wir dann wirklich weiter und dieses Mal ist nicht mal mehr die Matrazengeschichte im Weg, wir haben nämlich erfahren, dass Dan gerade in Wellington im Krankenhaus ist, also können wir weiter runter fahren und haben trotzdem noch die Chance ihn zu treffen. Jetzt wollten wir aber erstmal noch den Tag genießen und dachten uns wir würden nochmal zum duschen in die Stadt fahren und dann einfach gleich weiter zu irgendwelchen Wassergärten, über die wir im Internet gelesen hatten. Der erste Teil des Plans klappte auch super, doch dann ist uns aufgefallen, dass wir ja noch gar nicht die Fußgängerzone des Städtchens gesehen hatten und dass wir ja nur mal ganz kurz... jap, genau, wir liefen stundenlang durch die Stadt und schauten in alle möglichen Läden und am Ende blieben wir dann auch noch Stunden im 1$ Shop hängen. Da fanden wir dann noch ein paar Spiele, die wir auch zu zweit spielen konnten, wo wir doch grade so in Spiellaune waren und das beste war ein pinker Pudel, den wir den Jungs mitbringen wollten. Robert hatte nämlich bei einer Runde Tabu seine Zeichenkünste unter Gewalt gestellt und den absolut hässlichsten Pudel gemalt, denn die Welt je gesehen hat. So bekamen sie jetzt einen super tollen pinken Pudel als Andenken an uns. :D
In der Stadt kauften wir uns dann auch endlich mal eine gute CD, beziehungsweise eine mit lauter Liedern, die man mitsingen kann und hörten die gleich ganz Laut auf dem Weg zurück zum Bootsclub. Mit Dancing Queen von Abba kamen wir an und ich glaube den Jungs war es dann doch ein kleines bisschen peinlich uns zu kennen... :D Und der Abend lief dann wieder nach einem sehr ähnlichen Muster ab, wie die letzten Tage, Abendessen und danach spielen. Auch heute saßen wir in Addi zusammen und als wir irgendwann keine Lust mehr auf Karten hatten gab es sogar noch eine richtig coole Massagerunde mit anschließendem Einrenken von Jule. Unsere Rücken knaksen dann doch ganz schön, dieses auf den Vordersitzen schlafen ist eindeutig nicht das Wahre. Als wir das dann so feststellten beschlossen wir doch nochmal zu probieren unsere Luftmatratze aufzupusten und irgendwie anders reinzulegen und siehe da, wir fanden eine Möglichkeit, damit das Ganze gar nicht mehr sooo unbequem aussah und wollen das jetzt heute Nacht mal ausprobieren. Toi, toi, toi!

 

Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/fd0n9idce6h3dxl/AACMtVslOmofbe18EEZdmU-ta?dl=0

Unterwegs auf der Nordinsel

Montag, 19.01.2015

 

14.1.

 

Heute hielten wir es dann doch mal für nötig weiter zu fahren, egal wie schön ein Ort ist, man will ja trotzdem noch genug Zeit für die anderen haben. Wir freuten uns, dass Felix und Robert beschlossen hatten uns zu begleiten, weil sie irgendwie nicht wirklich einen anderen Plan hatten. So fuhren wir los, erstmal zum Warehouse, das ist sowas wie der neuseeländische IKEA. Dahin hatte uns Dan nämlich geschickt und gemeint wir sollten uns alles was wir noch bräuchten, inklusive Matratze, erstmal selber kaufen und er würde uns dann das Geld zurück geben, wenn wir uns treffen. Das fanden wir natürlich nicht so optimal, aber uns blieb ja auch nicht viel anderes übrig, also wollten wir das tun und schleppten die Jungs ins besagte Warehouse. Das war für die beiden Kindsköpfe das Paradies, da gibt’s nämlich auch lauter Kinderspielzeug und alles mögliche, mit dem man richtig Scheiße bauen kann. So hielten wir uns jedenfalls ziemlich lange in dem riesigen Laden auf und ein Lachkrampf folgte dem nächsten. Eine Matratze haben wir dann auch gesichtet und Felix hat sie für uns durch die Gegend getragen, allerdings von Anfang an mit der Anmerkung, dass die niemals in unser Auto passen würde. Doooch das wird sie, behaupteten wir felsenfest. Tat sie aber nicht. Kein bisschen, um genau zu sein. Deshalb musste Felix die wunderhübsche Matratze leider gleich wieder zurück tragen. Dabei sorgte er noch für Belustigung aller Warehouse Kunden, weil die Matratze so riesig war, dass er darunter nichts mehr sehen konnte, und eine wild rumrennende Matratze auf dem Parkplatz sieht dann doch ein bisschen witzig aus. :D

Als endlich alles erledigt war und wir blöderweise immer noch keine Matratze hatten, fuhren wir weiter nach Bay of Island, da waren wir ja schonmal gewesen, um einzukaufen. Und dann wollten uns die Jungs eigentlich an irgendeinen Strand führen, wo wir schlafen konnten, allerdings hat Felix das mit der Navigation wohl noch nicht so ganz raus und wir landeten an irgendeiner Bucht. Aber immerhin gab es öffentliche Toiletten. Wir setzten uns dann gemütlich in unseren super Campingstühlen zusammen, tranken ein Tässchen Wein und erzählten weiter Geschichten aus dem Leben. Irgendwann hielt ein Auto in der Nähe und ein Kerl kam auf uns zu. Er sprach uns auch sofort an und fragte dann tatsächlich noch, ob wir reiten würden. Wir sagten natürlich begeistert ja, die Jungs hatten Angst vor Pferden. Der Kerl bot uns dann einen Strandritt für nur 60$ pro Person an und meinten wir könnten ihn schon morgen früh machen, wir müssten nur um 9 bei seiner Farm sein. Spontan sagten wir zu, so ein gutes Angebot durften wir uns doch nicht durch die Lappen gehen lassen und nachdem wir den Abend noch sehr nett verbracht hatten gingen wir schlafen und freuten uns schon auf den Ausritt. Da merkte man doch fast nicht, dass man immer noch auf den Vordersitzen, statt auf einer Matratze liegt...

 

 

 

15.1.

 

Erstaunlicherweise haben wir es heute wirklich geschafft beim ziemlich frühen Weckerklingeln aufzustehen. Weniger erstaunlich war dann, dass wir viel zu lange fürs Frühstück und alles gebraucht und uns dann auch noch ein bisschen verfahren haben, so dass wir trotzdem fast eine halbe Stunde zu spät bei dem völlig durchgeknallten Reitkerl ankamen. Er war gerade damit beschäftigt die richtigen Pferde zu suchen und meinte unsere Verspätung wäre überhaupt nicht schlimm, es gab ja auch eigentlich niemanden der auf uns wartete, außer ihm und seinem Bruder. Der war Ex-Jockey und erzählte ungefähr alle 2 Minuten irgendwas über Rennpferde etc., aber er war echt nett. So bekamen wir zwei super süße Pferdchen und nachdem wir sie kurz geputzt hatten wurden sie auch schon gesattelt und alles und es konnte los gehen. Das sah Jules Pferd allerdings irgendwie anders, es wollte partout nicht in die Richtung gehen, in die es sollte. Also schlug der Ex-Jockey einen Pferdetausch vor, weil er sich irgendwie völlig sicher war, dass er das Pferdchen zum laufen kriegen würde. Hat er aber auch nicht geschafft, erst als er abgestiegen war und es ein Stück geführt hatte gings wieder und der Ausritt konnte endlich los gehen. Zuerst ritten wir über Wiesen, dann ging es ein Stückchen in den Wald und anschließend kamen wir bei einer Bucht wieder raus. Weil grade Ebbe war gab es auch ein paar Sandbänke, aber im großen und ganzen war dann da doch ganzschön viel Wasser, aber das schien der Reitkerl schon erwartet zu haben, also ging es einfach einmal mitten durch. Da wurden gerade Jule und ich dann doch ein bisschen nass, weil wir auch noch die kleineren Pferde erwischt hatten, aber es war echt witzig. Dann ritten wir an ein paar Stränden entlang, nochmal ein Stück durch den Wald und kamen an einem wunderschönen Strand, allerdings kam uns davor noch ein kleiner nerviger Hund in die Quere, der unsere Pferde ziemlich erschreckte. Jule saß noch drauf, was dazu führte, dass sie ziemlich schnell im nächsten Baum hing, weil ihr Pferd auf schnellstmöglichem Weg in den Wald zurück wollte. Ich war grade abgestiegen und hatte alle Mühe meins festzuhalten, es hatte nämlich einen sehr ähnlichen Plan. Wir kriegten es aber alle hin die Tiere zu beruhigen und nachdem wir wieder aufgestiegen waren konnte der Strandritt endlich weitergehen. Jetzt waren wir auch an der Galoppstrecke angekommen und das Gefühl am Strand entlang zu galoppieren, mit den Wellen und türkisenem Wasser, war einfach atemberaubend! Irgendwann ging es dann den Weg zurück, den wir gekommen waren und diesmal war schon Flut, deshalb bekamen wir ziemlich schnell nasse Füße, hatten aber wirklich unseren Spaß. :D Doch auch die schönsten Sachen gehen ja irgendwann vorbei und so mussten wir uns schon viel zu bald wieder von den beiden Reitern und den Pferden verabschieden und fuhren zurück zu Robert und Felix, die an unserem Schlafplatz auf uns warteten. Zusammen ging es dann weiter zu den Abby Caves. Das sind Glühwürmchenhöhlen und ich weiß nicht so wirklich wie wir uns das vorgestellt hatten, aber die zu erkunden war dann doch ein bisschen schwerer als gedacht. Es war ziemlich dunkel und feucht, wir haben dann ganz langsam versucht da durch zu klettern, das war im Licht von zwei ziemlich kleinen Taschenlampen dann doch etwas kompliziert. Als wir irgendwann ein Stück in die Höhle geklettert waren knipsten wir die Lampen aus und siehe da: die Wände und die Decke waren voller leuchtender Glühwürmchen! Sah wirklich sehr sehr schön aus, aber viel weiter rein zu gehen war uns dann doch eine zu rutschige Angelegenheit und so traten wir den Rückweg an, nachdem wir den Anblick ein bisschen genossen hatten.
Anschließend fuhren wir in ein Schwimmbad in Whangerei, weil wir dank der tollen Campermates App wussten, dass es dort eine Dusche gab, die man benutzen konnte. Die Jungs waren nach 5 Minuten fertig und mussten dann leider noch eine halbe Stunde warten bis auch wir mal soweit waren, aber gut, langsam gewöhnen sie sich ja schon dran ständig auf uns zu warten... :D
Unser nächster Stop war mal wieder das Warehouse, Jule und ich hatten ja immer noch das Problem, dass wir ziemlich Matratzenlos da standen und das wollten wir jetzt endlich ändern. Also kam der Versuch mit der Luftmatratze, die war nämlich laut Verpackung wenigstens nicht ganz so breit wie die letzte. Doch als wir später dank Jule unseren Schlafplatz direkt an einem sehr schönen Strand gefunden hatten und Felix sich die Mühe machte die Luftmatratze ewig aufzupumpen, mussten wir blöderweise feststellen, dass auch die noch zu breit war, um richtig in Sammy zu passen. Da hieß es dann Luft wieder raus und nochmal auf den Vordersitzen schlafen. Doch wir ließen uns die gute Laune nicht verderben, kochten entspannt und verbrachten den Abend dann am Strand und auf dem Spielplatz.

 

 

 

16.1.

 

Nach einem gemütlichen Frühstück am nächsten Morgen ging es schon bald weiter an den Paikiri Beach, das ist ein Strand an dem die Jungs schon mal übernachtet hatten und den fanden sie so schön, dass sie da unbedingt nochmal hin wollten, also sind wir halt mitgegangen. Er war dann auch wirklich sehr schön und wir genossen den Tag am Strand, lagen in der Sonne und konnten sogar zum ersten Mal seit dem Tattoo stechen wieder ins Wasser. Irgendwann am Nachmittag liefen wir dann mal zum benachbarten Campingplatz und kauften uns ein leckeres Eis und dann spielten wir noch zusammen Volleyball, was allerdings nur mehr oder weniger gut klappte, lustig war es aber trotzdem. Nach dem Essen spielten wir mal wieder eine Runde Tabu und danach entschieden wir spontan, dass jetzt ein super Zeitpunkt wäre, um Felix die Haare zu schneiden. Von der Idee waren auch wirklich alle völlig begeistert, außer Felix selbst vielleicht... :D Aber den haben wir dann auch noch überredet gekriegt und bevor er es sich nochmal anders überlegen konnte saß er schon auf einem Campingstuhl und Robert kam mit gezücktem Rasierer angelaufen. Und während Jule und ich fleißig mit unseren Taschenlampen leuchteten machte sich Robert daran überall alles mögliche abzuschneiden. Sein Kommentar dazu war: „Höhö, wie bei so nem Schaf“, während Felix die ganze Zeit Angst um sein Ohr hatte und befürchtete bestimmt gleich völlig scheiße auszusehen. Die ganze Prozedur dauerte ziemlich lange, Felix hatte dann doch ziemlich lange Haare gehabt, aber irgendwann war er überstanden, dann hatte er auf beiden Seiten einen Sitecut und es sah erstaunlicherweise kein bisschen blöd aus. Robert hat wohl doch mehr Frisörtalent, als man gedacht hätte. :D Jedenfalls hat diese extrem witzige Spontanaktion den Abend echt perfekt gemacht und wir dürfen gespannt sein, wie Felix sein neues Ich findet, wenn er morgen früh zum ersten Mal bei Tageslicht in den Spiegel schauen kann...

 

 

 

 

17.1.

 

Um die Frage des Vorabends zu beantworten: sogar Felix selbst war am Morgen rundum zufrieden mit seiner neuen Frisur! Da waren dann alle glücklich, vor allem Robert, der jetzt alle zwei Minuten erwähnt, was für ein toller Friseur er ist, und wir konnten die Weiterreise antreten. Heute ging es zum zweiten Mal nach Auckland, allerdings wollten wir dort dieses mal nur kurz dem Hostel einen Besuch abstatten, in dem wir am Anfang übernachtet hatten, um unsere Wäsche zu waschen und illegalerweise eine kostenlose Dusche abzustauben. Das klappte auch alles wunderbar, so dass wir ein wenig später frisch geduscht und mit sauberer Wäsche beim Dominos einkehren konnten, um die leckere 5$ Pizza zu genießen. Nachdem noch ein paar Vorräte aufgefrischt wurden konnte es weiter gehen, in Auckland selbst gibt es nämlich absolut keinen Campingplatz oder irgendwas, wo man im Auto übernachten dürfte. Also fuhren und fuhren wir und erst als es dann irgendwann dunkel wurde suchten wir uns mal einen Schlafplatz. Dieses Mal wurde es der Parkplatz eines Sportvereins, wo es auch öffentliche Klos gab, also fast ein Campingplatz... Diese Klos waren übrigens der Hammer, wir waren alle ziemlich fasziniert. :D Das hat so angefangen, das man die Tür zugemacht hat und auf einmal kam eine Stimme, die sagt: „Door closed. Press the button to lock.“ Na gut, dann drückt man halt auf den wild leuchtenden Knopf neben der Tür und schwups kriegt man gesagt, dass die Tür jetzt abgeschlossen ist und man genau 10 Minuten Zeit auf dem Klo verbringen darf. Anschließend setzt wunderbar entspannende Klaviermusik ein, keine Ahnung für was das gut sein soll und zwischendrin flüstert die Stimme immer wieder im Hintergrund: „your maximal usetime is 10 minutes“ Und dann gibt’s überall leuchtende Knöpfchen für Klopapier, Wasser, Seife und und und. Also wie man sieht, das faszinierendste Klo unserer Reise! :D
Wir haben dann aber trotzdem nicht den ganzen Abend auf dem Klo verbracht, sondern haben uns unter der Tribüne des Sportplatzes zusammengesetzt, weil es angefangen hat zu regnen. Und nachdem wir uns da noch eine ganze Weile unterhalten hatten ging es ab ins Bett, beziehungsweise auf die Vordersitze.

 

 

 

18.1.

 

Und schon wieder sind wir ziemlich früh aufgebrochen, wir hatten nämlich ziemlich große Pläne für den Ttag. Zuerst fuhren wir zum Hot water beach, das ist ein Strand, an dem man Löcher in den Sand graben kann und dann kommt heißes Wasser raus. Allerdings waren wir irgendwie ein bisschen spät dran und die Flut setzte schon langsam ein, deshalb konnten wir uns nicht mehr wirklich eigene Löcher buddeln, sondern nur noch ein wenig in denen, die andere vor uns gebuddelt hatten, herumstapfen. Wir legten uns dann noch eine Weile in die Sonne und genossen das tolle Wetter, bevor wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto machten. Auf dem Weg kamen wir an einem sehr sehr schönen Cafe vorbei und setzten uns dort in den Garten, um uns zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise so ein richtig dickes Stück Kuchen zu gönnen. Anschließend fuhren wir weiter zum Cathedral Cove, beziehungsweise zu einem Parkplatz, von dem aus man dorthin laufen konnte. Also ging es 1 ½ Stunden über Strände und dann auf so einem Küstenweg entlang und obwohl das wirklich schön war und man tolle Ausblicke hatte, war es auch unglaublich anstrengend und wir waren froh als wir endlich beim Cathedral Cove ankamen. Das ist ein riesiges Loch, beziehungsweise ein Bogen im Stein, direkt am Strand und auf beiden Seiten ist Strand und Meer. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen seltsam, sieht aber wirklich toll aus! Wir blieben eine Weile dort am Strand, dann wurde es aber schon wieder realtiv spät und wir mussten anfangen uns Gedanken darüber zu machen, wo wir die Nacht verbringen würden. Zuerst fuhren wir zu einem schönen Platz direkt am Strand und begannen gerade dort zu kochen, als ein ziemlich unfreundlicher Mann mit Hund kam und uns erklärt hat, dass wir hier nicht die Nacht verbringen könnten, weil Camping verboten ist und wir sollten machen, dass wir weg kommen. Das haben wir dann doch lieber mal gemacht, nachdem wir fertig gegessen hatten, allerdings gestaltete es sich als ziemlich schwer einen anderen Parkplatz zu finden. Irgendwann kamen wir in ein kleines Städtchen, in dem es einen Overnight Parkplatz am Hafen gab. Es gab zwar ein Schild, dass dieser nur für Selbstversorger fahrzeuge gedacht war, aber da es öffentliche Toiletten direkt nebendran gab, machten wir uns da nicht so viel draus. Wir gingen dann noch ein bisschen das Städtchen und den Hafen erkunden und legten uns anschließend schlafen.

 

 

 

19.1.

 

Wir hatten ja seit Beginn unserer Reise schon ein paar ziemlich unangenehme erste Momente, beim aufwachen. Ich erinnere an den verpassten Flug von Sydney nach Cairns, oder an dem Morgen, an dem Jules Handy kaputt war. Heute kam ein weiterer dazu. „Linda, scheiße!“ waren die ersten Worte und das erste was man sehen konnte war ein Kerl mit orangener Warnweste und einem weißen Block in der Hand. Warum wir denn auf einem Parkplatz für Selbstversorger stehen würden, auch wenn wir ganz offensichtlich kein Klo im Auto hätten. Robert schlug später vor wir hätten erwähnen können, dass wir zur Not auch in unsere Kühltruhe scheißen würden, aber ob das was gebracht hätte ist natürlich fraglich. Jedenfalls erklärte ich dem Warnwesten Kerl dann so verschlafen wie möglich, dass wir sooo spät ankamen und im Dunkeln das Schild gar nicht richtig gesehen hätten, mal ganz davon abgesehen, dass wir nicht wüssten was Self-contained denn überhaupt ist. Er war dann aucuh relativ verständnisvoll, meinte aber er käme jetzt trotzdem nicht drum rum uns einen Strafzettel über 200$ auszustellen. Das war natürlich eher weniger erfreulich, aber immerhin erklärte er uns noch, dass wir einen Zettel zu unserer Verteidigung ausfüllen könnten und auf den unwahrscheinlichen Fall warten, dass wir es dann nicht zahlen müssten. Die Jungs bekamen logischerweise genau den gleichen Strafzettel, allerdings war der Kerl zu ihnen sehr viel weniger freundlich gewesen und hatte auch nichts von Verteidigung oder irgendwas erzählt, das ließ ihre Laune dann noch weiter sinken, falls das überhaupt möglich war. Trotz allem versuchten wir nicht total deprimiert zu sein, denn so scheiße das auch war, ändern konnten wir es halt auch nicht. Jule und ich gönnten uns erstmal einen leckeren Frühstüksmuffin in der nächsten Bäckerei und dann warteten wir einfach darauf, dass es 9 Uhr wurde, geweckt hatte uns der Warnwestenkerl nämlich unverschämterweise schon um 7, weil dann das Office aufmachte und wir unseren Verteidigungszettel ausfüllen konnten. Das taten wir dann auch, allerdings wurde uns ziemlich schnell klar, dass unsere Chancen aus der Sache wieder rauszukommen ziemlich gering waren. Es sah nämlich so aus, als würden in diesem Office täglich hunderte von Backpackern antanzen und alle mit der gleichen Begründung versuchen um die 200$ herumzukommen. Da würde ich als Mitarbeiter wahrscheinlich auch irgendwann anfangen einfach überall einen abgelehnt Stempel draufzuklatschen. Nach diesen Vorfällen war uns jedenfalls klar, dass wir hier nicht noch eine Nacht bleiben konnten und wollten, also machten wir uns auf den Weg zu einem kostenlosen Campingplatz, den wir in der App gefunden hatten. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es sich um einen Bootsclub völlig im Nichts handelte, aber es war direkt am Meer, gab Tische und Bänke und Toiletten, also alles was das Herz begehrt. Und das beste: wir mussten nicht befürchten morgens wieder mit einem Warnwestenkerl in den Tag zu starten. Also parkten wir unsere Autos und verbrachten den Rest des Tages dann sehr entspannt mit lesen und Karten spielen und zwischendrin schliefen wir immer wieder ein. Wenn der uns aber auch schon um 7 wecken musste... Auch am Abend vertrieben wir uns dann die Zeit mit verschiedenen Spielen und gingen irgendwann völlig angstfrei schlafen, das ist doch auch mal was schönes.

 

Bildeeer: https://www.dropbox.com/sh/onp4puqiv0xnni7/AADnXWnmzRmIBNk02HkBXKGNa?dl=0

 

Cape Reinga und 90 Mile Beach

Dienstag, 13.01.2015

 

12.1.

 

Wir haben auch diese Nacht wieder ziemlich gut überlebt und wurden dann irgendwann von der Sonne geweckt. Nach einem leckeren Frühstück mussten wir leider feststellen, dass Dan immer noch im Krankenhaus war und überhaupt nicht auf dem Weg zu uns. Schade eigentlich, hatten wir wohl immer noch keine Matratze und mussten uns weiterhin mit den Vordersitzen begnügen. Da wir aber deswegen nicht tatenlos rum sitzen wollten, beschlossen wir ganz in die oberste Spitze Neuseelands zu fahren, zum Cape Reinga. Kurz bevor wir dort ankamen mussten wir nochmal tanken, an der einzigen Tankstelle, die es in diesem Zipfel gibt und mussten dort dann erstmal warten, weil 2 deutsche Jungs im Weg rumstanden und irgendwie nicht tankten. Dass sie deutsch waren merkten wir daran, dass sich einer von beiden lautstark aufregte, weil offensichtlich der Tankautomat ihre Kreditkarte nicht akzeptierte. Das erklärte dann auch, warum sie nicht tankten. Also taten wir das zuerst und Jules Karte funktionierte einwandfrei. Nett wie wir sind boten wir natürlich an, ihnen gegen Bargeld das Tanken zu bezahlen und sie nahmen dankend an. Dann kamen wir noch ins Gespräch darüber wo wir denn jetzt hinfahren wollten und stellten fest, dass wir alle nicht so richtig einen Plan hatten und dass man sich ja eigentlich mal zusammentun könnte. Zuerst fuhren wir aber noch zum Cape und genossen die wunder, wunderschöne Aussicht, schossen eine ganze Menge Fotos und so weiter und dann machten wir uns wieder auf den Rückweg, beziehungsweise auf die Suche nach einem Schlafplatz. Auf dem Weg wollten wir noch nach einer Dusche suchen und kamen dabei zufällig völlig an den Arsch der Welt. Was für ein Glück, dass da auch ein richtig schöner Strand war, an dem wir uns noch ein bisschen sonnten bevor wir nach einer Weile immer noch ungeduscht aber jetzt auch noch sandig weiter fuhren. Dank einer tollen App, die einem freie Campingplätze überall in Neuseeland anzeigt kamen wir zu einem Park direkt am 90 Mile Beach, der völlig Spendenfinanziert war, das heißt man kann sich dort hinstellen, Duschen, Küche und alles benutzen und schmeißt dann einfach ein bisschen was in die Spendenbox. Da haben wir dann auch die beiden Deutschen von der Tankstelle wieder getroffen und nachdem wir erstmal die dringend notwendige Dusche genossen und ein paar Toasts gefuttert hatten, setzten wir uns mit ihnen an den endlos weiten Strand und wurden im Gegenzug für unsere Rettungsaktion auf ein Bier eingeladen. Die beiden Jungs waren wirklich nett und der Abend sehr gemütlich, so dass wir erst als es dann wirklich ziemlich, ziemlich kalt wurde zurück zum Camp gingen und uns in unsere Autos verzogen, um zu schlafen.

 

 

 

 

13.1.

 

Es ist echt ein schönes Gefühl, wenn man aufwacht und steht auf einem wunderschönen Campingplatz direkt am Strand, kann einfach auf ein sauberes Klo gehen, sich die Zähne putzen und duschen wenn man will, das hat man hier nicht so richtig oft. Wenn man immer einfach irgendwo schläft, kann die Suche nach einer Dusche und so weiter schon manchmal ziemlich lange dauern, wie wir ja gemerkt hatten. Nachdem sich Dan dann auch immer noch nicht gemeldet hatten beschlossen wir einfach noch eine Nacht zu bleiben und das taten auch die beiden Jungs von gestern, die kommen übrigens aus Heilbronn und heißen Felix und Robert. So verbrachten wir den Tag mit ihnen, fuhren mal zum einkaufen, lagen am Strand, spielten Frisbee und machten eine supertolle Massagerunde. Irgendwann saßen wir alle grade rum und haben gelesen, als plötzlich eine Frau auf den Campingplatz fuhr und fragte ob wir gerade Zeit hätten, am Strand bräuchten zwei Deutsche Hilfe, weil ihr Auto im Sand stecken geblieben war. Natürlich sprangen wir sofort hilfsbereit zu ihr ins Auto und saßen dann zu dritt mit 2 sabbernden Hunden auf der Rückbank. Am Strand war das Unglück nicht zu übersehen, die beiden Jungs schienen wirklich ganz schön dumm gewesen zu sein und waren grade in den tiefsten Sand gefahren, den man am gesamten Strand finden konnte. Dementsprechend lange hat es auch gedauert, das Auto da wieder raus zu kriegen, aber schließlich hat es dann doch geklappt und die beiden konnten glücklich weiterfahren.
Wir haben dann lecker gegessen und waren anschließend super sportlich unterwegs und sind durch die Dünen gejoggt. Eigentlich wollten wir einfach den Weg entlang joggen, aber Felix war auch dabei und zeigte irgendwann Richtung Wald und noch bevor wir irgendwas sagen konnten war er auch schon darin verschwunden. Also rannten wir ihm hinterher, was dazu führte, dass wir uns völlig verliefen und er uns dann über irgendwelches Geäst, Wiesen, Sand und vollgeschissene Kuhweiden wieder zum Campingplatz zurück bringen mussten. Immerhin hat er das geschafft und wir konnten dort erstmal duschen, nachdem wir uns noch kurz am Strand abgekühlt hatten.

Den Abend verbrachten wir dann wieder mit Musik und lustigen Geschichten am Strand, heute wurde uns allerdings schneller kalt, so dass wir irgendwann zurück zum Camp gingen, uns in die Küche setzten und anfingen Tabu zu spielen. Das war dann auch noch sehr unterhaltsam, Robert hat den hässlichsten Pudel gemalt, den die Welt je gesehen hat und Felix ist erstmal die Hose gerissen, als er versucht hat Aerobic pantomimisch darzustellen. :D

 

Bilder gibts hier:
https://www.dropbox.com/sh/sm4vid4lw2uge3m/AAAfPmEhTSbiUgGDfW1wnq5Oa?dl=0

 

Bay of Islands

Samstag, 10.01.2015

 

10.1.

 

Der Morgen begann erstmal mit einem gemütlichen Frühstück, wir mussten ja sowieso warten bis sich Dan meldete. Das tat er dann auch und leider mit der Mitteilung, dass er immer noch im Krankenhaus fest hing und dass wir ihn auf seiner Farm in Bay of Islands treffen sollten. Also kauften wir noch ein und suchten dann nach unserem Auto, es war nämlich gar nicht so leicht die Seitenstraße wiederzufinden, aber wir wurden tatkräftig von Dan unterstützt, der ein Google Maps Bild nach dem anderen schickte, um uns zu zeigen wo wir nach Sammy suchen sollten. So wurden wir dann auch irgendwann fündig und fuhren los und nachdem wir gleich zum ersten Mal tanken mussten und dabei so unsere Problemchen hatten, verlief der Rest der Fahrt dann sehr reibungslos. Erstmal ging es nach Waipu, wo wir in einem hübschen Park für ein Picknic anhielten. Und dann wollten wir eigentlich weiter zu Dans Farm, doch der schrieb uns, dass er immer noch nicht aus dem Krankenhaus weg kam und dass wir uns für diese Nacht einen Platz zum schlafen suchen sollten und ihn dann morgen treffen. Also fuhren wir an den Tutukaka Beach und kurz bevor wir da waren wurde es dann nochmal sehr aufregend: Polizeikontrolle. Ganz langsam fuhren wir zur Polizistin, die mit einem seltsamen Gerätchen in der Hand mitten auf der Straße stand. „Hahaha du musst pusten“, freute sich Jule. Das wollte ich dann auch gleich mal tun und versuchte fleißig in das Gerätchen zu pusten, bis die freundliche Polizistin es wegzog und mich aufklärte, dass ich nur meinen Namen und meine Adresse sagen sollte. Das mit dem Namen war ja kein Problem, aber dann musste ich ihr doch erstmal erklären, dass ich nur eine deutsche Adresse hatte, doch sie beruhigte mich dann ganz schnell, meinte sie wollten mich nur auf Alkohol testen, aber es wäre alles okay, auf dem Gerätchen stand nämlich dick und fett „No Alcohol“ und schon durften wir weiter. Das war also die erste Polizeikontrolle meines Lebens.
Der Tutukaka Beach war dann echt hübsch, eine kleine Bucht mit einigen Seegelschiffchen und nachdem wir das noch auf einigen Bildern festgehalten hatten und noch etwas gelesen hatten ging es auch bald ins Bett, beziehungsweise auf die Vordersitze, eine Matratze hatten wir ja nicht. Die Sitze konnte man aber zum Glück fast in eine waagrechte Position bringen und so war das gar nicht so schlimm, wie es klingt, man konnte jedenfalls schlafen. Jetzt hatte unser Abenteuer in Neuseeland endlich so richtig begonnen.

 

 

 

11.1.

 

Nachdem wir die erste Nacht in Sammy gut überlebt hatten und in Ruhe gefrühstückt hatten, nutzten wir erstmal die neu gewonnene Flexibilität und machten bei den Rainbow Falls halt, das ist ein sehr hübscher Wasserfall und das beste ist, dass man wirklich direkt dort hin fahren konnte und nicht noch 3 Stunden laufen, um ihn zu sehen.
Dann ging es weiter nach Bay of Island, auf dem Weg kauften wir noch an einem Obststand an der Straße ein paar super leckere Erdbeeren und dann schauten wir uns die Stadt an, in der gerade auch noch irgendein Sommerfest war, bei dem drei junge Akrobaten ihr Können zeigten, also gab es gleich noch mehr zu sehen. Dann deckten wir uns wieder reichlich mit Essen ein und suchten leider erfolglos nach einer Dusche, bevor wir uns noch ein bisschen an den Strand legten und uns dann in eine Bar setzen, um etwas zu essen. Inzwischen war es dann doch wieder später geworden und wir mussten uns noch einen Schlafplatz suchen. Am Ende hielten wir es dann für die beste Lösung, bei einer Wendeplattform direkt an einer schönen Bucht aber völlig am Arsch der Welt zu parken, so dass uns dort hoffentlich keiner finden würde. Dort beschäftigten wir uns dann noch ein bisschen und nach einer gemütlichen Vorleserunde im Auto schliefen wir erneut auf den Vordersitzen ein. Ganz in der Hoffnung, dass Dan am nächsten Tag endlich aus dem Krankenhaus raus sein würde, so Leid es uns auch für ihn und natürlich für seinen Cousin tat.

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/i3nvxac19ueq21j/AABHXsjzMm4kZPWT_hrg8bWWa?dl=0

Auckland-Hello New Zealand! :)

Dienstag, 06.01.2015

 

Tag 1

 

Nachdem der Flug nach Auckland erstmal ewig Verspätung hatte und wir stundenlang am Flughafen rum saßen, gingen die paar Stunden im Flugzeug dann erstaunlich schnell vorbei und ehe wir uns versahen waren wir schon im Landeanflug und sahen grüne Hügel überall und alles war eigentlich ziemlich genau so, wie man sich das immer vorgestellt hat.

Die ganzen Kontrollen am Flughafen dauerten dann auch nochmal eine Weile, die Neuseeländer scheinen echt Angst davor zu haben was man ihnen für Sachen auf ihr Inselchen bringen könnte. Jedenfalls muss man alles was man mal draußen benutzt hat verzollen und so. Wir kamen dann aber doch ganz unproblematisch durch und wurden am Ende noch von einem übertrieben süßen Hund beschnüffelt, der aber auch nichts gefunden hat.

Anschließend nahmen wir den Bus in die Stadt,der direkt vor dem Hostel hielt. Das Base Hostel hier ist unglaublich groß und deswegen ist es auch nicht so einfach mit irgendwem in Kontakt zu kommen, weil jeder so ein bisschen sein eigenes Ding macht. Und das Zimmer hatte ungünstigerweise keine Fenster, aber ansonsten war es echt gut, sauber und alles. Wir sind dann erstmal einkaufen gegangen, wobei wir leider feststellen mussten, dass hier Lebensmittel kein bisschen billiger sind als in Australien. Aber bisher müssen wir ja noch nicht hungern.

Zurück im Hostel wurde gekocht, zum ersten Mal Kartoffeln, seit wir losgegangen sind und die waren auch noch ziemlich lecker, falls das irgendjemanden interessiert. :D Und dann gingen wir auch schon bald ins Bett, wir waren todmüde vom frühen aufstehen und der Reise. Hier ist es jetzt übrigens nochmal 2 Stunden später, also exakt 12 Stunden Zeitverschiebung, sehr praktisch zu rechnen. Ganz liebe Grüße also aus Neuseeland! :)

 

 

 

Tag 2

 

Heute haben wir erstmal ganz schön lange geschlafen, dass ist in so einem Raum ohne Fenster und wenn man so müde ist auch wirklich leicht. Dann frühstückten wir ganz gemütlich und rafften uns dann irgendwann auf noch in die Stadt zu gehen und da shoppten wir dann ein bisschen.

Gerade noch rechtzeitig waren wir zurück im Hostel und schafften es zu kochen bevor wir los zum Skytower mussten, weil wir von dort aus den Sonnenuntergang sehen wollten. Der Skytower ist wie der Name schon sagt einfach ein sehr sehr hoher Turm mitten in Auckland und man hat einen atemberaubenden Blick über die Stadt, sieht die ganzen Inseln und alles.
Da fuhren wir nun also die 60 Stockwerke mit dem Aufzug hoch und genossen stundenlang den Ausblick. Der Sonnenuntergang war wunderschön und als es dann richtig dunkel wurde und nach und nach die ganze Stadt beleuchtet wurde, war der Anblick mindestens genauso schön!

Nachdem wir uns dann doch satt gesehen hatten fuhren wir wieder nach unten und machten noch halt im Souvenirshop, um die ganzen knuddeligen Plüschkiwis und Schafe zu bewundern. So haben wir jetzt jedenfalls schon mal einen sehr schönen ersten Eindruck von Neuseeland von oben bekommen, hat sich auf jedenfall gelohnt! :)

 

 

 

Tag 3

 

Mist. Heute wollten wir eigentlich auf eine der Inseln fahren, die um Auckland herum liegen, dafür hatten wir uns auch ganz vorbildlich einen Wecker auf halb 8 gestellt. Das Problem war nur der Argentinier in unserem Zimmer, dessen Wecker klingelte nämlich um 6 und irgendwie hielt er es erstmal eine halbe Stunde nicht für nötig ihn wieder aus zu stellen. Da konnte man dann natürlich eher weniger gut schlafen und dementsprechend müde waren wir noch, als unsere Wecker klingelten. Deshalb reagierten wir beide genau gleich: Wecker aus und weiter schlafen. Um halb 11 wachte ich auf und machte Jule darauf aufmerksam, dass wir das mit der Insel wohl für heute vergessen konnten. Naja, morgen ist ja auch noch ein Tag.
Wir frühstückten dann erstmal eine ganze Weile und dann machten wir uns wieder an die Auto Suche. Wir wollen uns ja hier unbedingt ein Auto kaufen, weil sich das im Endeffekt viel mehr lohnt und auch viel billiger ist als mit dem Bus zu fahren. Und man ist so toll flexibel und kann einfach an irgendwelchen Stränden anhalten an denen sonst niemand ist und so, das wollen wir unbedingt noch erleben. Aber das richtige Auto zu finden ist echt nicht so einfach, vor allem weil es immer heißt dass in Auckland wirklich ein Haufen Schrottautos verkauft werden.
Am Abend machten wir uns dann trotzdem mal auf gut Glück auf den Weg zu irgendeinem Chinesen, der am anderen Ende der Stadt einen kleinen Hof mit ein paar Backpacker Autos hatte. Als wir dort ankamen war uns allerdings schon nicht so ganz wohl bei der Sache, der Verkäufer selbst war nämlich erst noch gar nicht da, dafür sein sehr sehr seltsamer Mechaniker und noch so ein komischer Kerl, bei dem wir nicht so ganz wussten, was er da zu suchen hatte. Mit den beiden warteten wir dann auf den Verkäufer und schauten uns schon mal die Autos an. Sie sahen alle ziemlich alt und verstaubt aus, aber ein kleines weißes Auto, in dem man aber auch schlafen konnte, gefiel uns dann trotzdem ziemlich gut. Als der Verkäufer dann endlich kam durften wir es uns auch noch genauer anschauen und eine Probefahrt machen. Das Problem dabei war nur die kleine Sprachbarriere, weil der Kerl irgendwie nur ganz komisch Englisch sprach und wir nur die Hälfte von dem Zeug verstanden, was da so aus seinem Mund kam. So waren wir uns dann doch relativ einig, dass wir lieber nochmal warten wollten und auf ein passenderes Auto warten wollten. Also traten wir wieder den Rückweg an. Schnell wurden noch Bananen und Kitkats gekauft, bevor es zur Busstation ging, wo wir noch ziemlich lange warten mussten und uns so die Zeit mit sinnlosen Selfies vertrieben. Nach endlosem warten kam endlich der Bus und es konnte wieder zurück zu unserem Hostel gehen. Heute gings früher ins Bett. Wir wollen ja nicht nochmal die Fähre verpassen.

 

 

 

Tag 4

 

Heute mussten wir morgens erstmal aus dem Hostel auschecken, um dann später in einem anderen Zimmer wieder einzuchecken. Sehr spaßig sowas... Also verstauten wir unsere ganzen Taschen und so im Gepäckraum und machten uns dann auf den Weg zur Fähre, heute wollten wir jetzt nämlich endlich die Rangitoto Insel besichtigen, nachdem wir das schon gestern im wahrsten Sinne des Wortes verpennt hatten. Wir schafften es auch noch grade rechtzeitig auf die Fähre, das heißt etwa 2 Sekunden nachdem wir drauf waren wurde die Leiter hochgezogen. Glück gehabt! Auf der Insel angekommen waren wir sehr froh, dass wir uns genug Vesper und alles nötige mitgenommen hatten, es gab nämlich absolut nichts außer ganz viel grün und noch ganz vereinzelten Ferienhäuschen. Die Insel war eine Vulkaninsel, also durch den Ausbruch eines Vulkans entstanden und deswegen gab es natürlich auch einen Vulkankrater, den man besichtigen konnte. Also liefen wir erstmal ca. 90 Minuten den Berg hoch, bis wir oben ankamen und in ein Loch voller Wald schauten. Der ganze Krater war bewachsen mit allen möglichen Bäumen und Pflanzen. Und man hatte einen wunderschönen Ausblick von der Spitze, über Auckland selbst und alle kleinen und größeren Inselchen, die Außenrum liegen. Als wir das alles genug genossen hatten ging die Wanderung weiter, nochmal genauso lange zu einem Strand, an dem wir uns ein bisschen entspannen wollten. Und obwohl das Laufen echt irgendwann ganzschön anstrengend war hat es sich am Ende doch gelohnt, am Strand war es nämlich wirklich schön und wir konnten uns eine Weile hinlegen, bevor wir den Rückweg antreten mussten, weil wir nicht so Lust hatten die letzte Fähre zu verpassen und auf der Insel übernachten zu müssen. Als wir dann völlig erschöpft wieder im Hostel ankamen hatten wir über 20km laufen hinter uns und waren froh, als wir endlich wieder eingecheckt hatten und uns entspannen konnten. Aber auch wenn der Tag wirklich anstrengend war, hat es sich wirklich gelohnt die Füße ein bisschen zu schinden und den möglichen Muskelkater auf sich zu nehmen, jetzt haben wir nämlich mal einen guten ersten Eindruck von der Natur Neuseelands und irgendwie ist und aufgefallen, dass wir uns die ziemlich genau so vorgestellt haben wie sie ist. Sehr sehr grün, etwas grau, weil oft sowas wie eine leichter Nebel über allem hängt und wunderschön! Da freuen wir uns doch schon auf alles was noch kommt.

 

 

 

Tag 5

 

Das war eindeutig ein Tag der spontanen Entscheidungen, ob das gut ist oder nicht wird sich dann wohl erst später rausstellen. Angefangen hat alles, als wir uns heute Morgen um 10 mit Dan trafen, er nennt sich selbst den Birdsman, weil seiner Familie eine Farm gehört und er sich dort um verschiedenste Vögel kümmert und er verkauft gebrauchte Autos an deutsche Backpacker, um sie dann wieder zurück zu kaufen, falls diese am Ende keinen besseren Käufer finden.

Er war auch sofort sehr nett und brachte uns in eine Garage zu einem hübschen weißen Honda, der uns irgendwie sofort gut gefiel. Klar hatte er ein paar Schönheitsmängel, aber er hat ja auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Dann ging es jedenfalls los, wir setzen uns ins Auto und Dan fuhr uns stundenlang in der Gegend rum, zeigte uns wo er die Campingausrüstung für uns kaufen würde, wenn wir uns entscheiden würden das Auto zu nehmen und erklärte uns alles über Versicherung und so weiter und so fort. Dann lud er uns erstmal zu einem Kaffee ein und später gab es dann auch noch Croissants in einer deutschen Bäckerei, in der eine andere Deutsche arbeitet, der er ein ähnliches Auto verkauft hat. Die war sehr nett und hat uns auch nochmal gesagt, dass sie bisher noch keine Probleme mit ihrem Auto hatte und so.

Wir waren jetzt schon viel zu lange in Auckland gewesen und wollten endlich ein Auto, damit unsere Reise richtig losgehen konnte und bei diesem Auto schien eigentlich alles gut zu sein und es fuhr uns stundenlang ganz brav durch die Gegend, ohne komische Geräusche, heißen Motor oder was auch immer. Und im Vergleich zu dem komischen Asiaten den wir 2 Tage zuvor kennengelernt hatten schien Dan die vertrauenswürdigste Person im ganzen Universum zu sein. Also kam es zu der besagten Spontanentscheidung: wir kauften das Auto.
Und dann ging irgendwie alles ganz schnell, das Auto wurde uns überschrieben, die Versicherung abgeschlossen, das Campingzeug eingekauft, außgenommen der Matratze, die wollte Dan uns so geben und dann bekam das Auto noch seinen Namen: Sammy. Zwischendrin spendierte Dan uns übrigens noch Fruchtshakes und eine Sonnencreme, weil wir von gestern noch einen Sonnenbrand hatten und zum Abschluss lud er uns noch lecker zum Essen ein. Dann brachte er uns zurück zum Hostel und Sammy wurde in einer Seitenstraße geparkt. Wir vereinbarten, dass wir ihn am Abend nochmal treffen würden, damit er das mit dem Bett und so regeln konnte und verabschiedeten uns dann.
Später gingen Jule und ich auf die Nightmarkets, weil Dan uns das empfohlen hatte und uns eigentlich auch da treffen wollte und wir gönnten uns eine richtige deutsche Brezel und setzen uns dann zu den ganzen anderen Menschen um uns im Outdoor Kino Krokodil Dundee anzuschauen. Es war auch wirklich ein sehr schöner Abend und wenn wir dann noch unser Bett ins Auto bekommen hätten wäre auch alles perfekt gewesen, aber da kam der Haken: plötzlich schrieb uns Dan, dass sein Cousin einen Motorradunfall hatte und dass er jetzt im Krankenhaus in Hamilton, ein ganzes Stück weg von Auckland musste. Er meinte es würde ihm schrecklich Leid tun und er würde sich melden, sobald er wieder in der Stadt wäre. Da waren Jule und ich dann doch ein bisschen verwirrt und wir fingen an uns Sorgen zu machen verarscht worden zu sein, aber immerhin hatten wir alle Autoschlüssel und natürlich das Auto.
So gehen wir heute als frisch gebackene Autobesitzer ins Bett, das erste Auto unseres Lebens! Und jetzt hoffen wir nur, dass der mysteriöse Birdsman ganz schnell wieder auftaucht... Hoch lebe Sammy! :)

 

Und hier die Bilder:

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Sydney 2.0.

Sonntag, 04.01.2015

 

Tag 1

Und da kamen wir zum zweiten Mal auf unserer Reise in Sydney an. Auch wenn die Fahrt dieses Mal ein bisschen turbulenter war und Sina uns irgendwie ziemlich rasant durch den unglaublich stressigen Verkehr in der Innenstadt kutschierte, waren wir gesund und munter als wir aus dem Auto stiegen und es war irgendwie fast ein Gefühl wie nach hause kommen. Sydney war einfach eine Stadt die unser Australienabenteuer gleich sehr geprägt hat und wir haben uns wirklich gefreut, dass wir jetzt nochmal wiederkommen konnten.
Noch mehr Glück hatten wir natürlich, weil wir sogar eine Unterkunft hatten und zwar in der Wohnung von ein paar Jungs, die wir in Townsville kennengelernt hatten. Wir hatten nämlich in keinem Hostel mehr ein Zimmer gefunden, dass nicht mindestens 100$ pro Nacht gekostet hätte und so waren die Jungs unsere Retter in der Not.
Als wir die Wohnung endlich gefunden hatten machte uns Basti auch sehr freundlich die Tür auf, war allerdings ein kleines bisschen schockiert, als er unsere Tonnen an Gepäck gesehen hat. Aaaach das ganze Zeug quetschten wir jetzt einfach irgendwie in die winzig kleine Wohnung in der ja auch nur noch 14 andere Leute wohnten. Dementsprechend sah die Wohnung übrigens auch aus, es war alles ziemlich dreckig, das Bad überflutet, in der Küche tonnenweise dreckiges Geschirr und überall Kakerlaken. Aber wir waren trotzdem sehr glücklich, dass wir dort eine Unterkunft gefunden hatten und ließen uns die Laune nicht verderben.
Nachdem wir einkaufen waren und uns einen sehr geilen Obstsalat gemacht hatten, den wir auf dem Balkon genossen (die Aussicht war zwar nicht ganz so schön wie in Surfers Paradise, ging eher Richtung Hauswand, aber egal) überredeten wir Basti sich mit uns auf den Balkon zu setzen und ein paar Spiele zu spielen. Die anderen mussten leider arbeiten. Irgendwann gesellten sich dann noch ein paar andere zu uns, Markus, ein sehr eingebildeter Deutscher, dann noch so ein witziger Engländer und ein Inder, der normalerweise den ganzen Tag Donuts verkauft, ein echter Traumprinz also! :D So verbrachten wir noch einen sehr schönen ersten Abend in Sydney und fielen irgendwann todmüde ins Bett, da interessierten auch keinen mehr dreckiges Geschirr und Kakerlaken.

 

 

 

Tag 2

 

Nach dem Frühstück machten wir uns heute erstmal auf dem Weg ins Einkaufszentrum, da gab es dann auch gleich noch eine Bank mit freundlichen Angestellten, die mir sehr gerne halfen mir einen neuen Pin zu erstellen. War ja eigentlich klar, dass ich den sofort vergessen hab. Naja, ich hatte dann ziemlich schnell einen neuen und damit auch wieder Geld und so ging es mit frisch genommenem Reichtum los zum Tattoostudio. Wir hatten uns ja schon seit wir los geflogen sind vorgenommen uns noch ein Tattoo in Australien stechen zu lassen und jetzt, ein paar Tage vor Abflug, wurde es dann höchste Zeit.
Nachdem wir uns mit Googles Hilfe das beste Studio gesucht hatten und da dann erstmal einen halben Tagesmarsch hin gemacht hatten ging alles ganz schnell. Wir erklärten irgendeiner Frau kurz was wir so etwa wollten und schwups hatten wir einen Termin für den 2.1., Jules Geburtstag. Ein bisschen überfordert mit der Situation stolperten wir wieder aus dem Laden, nicht ohne 100$ Anzahlung da zu lassen, damit man sich das ganze auch ja nicht nochmal überlegen konnte.
Aber noch war es ja noch nicht so weit und deshalb konzentrierten wir uns erstmal auf Silvester. Wir machten super leckeres Mousse au Chocolat, damit wir Orkid, unserem Gastgeber für den Abend, wenigstens irgendwas mitbringen konnten und dann mussten wir uns auch schon schnell fertig machen, um noch rechtzeitig den Zug zu kriegen. Orkid ist ein sehr netter Neuseeländer, den wir bei unserem ersten Aufenthalt in Sydney kennengelernt hatten und der hat uns jetzt angeboten mit ihm und den anderen aus seiner WG Silvester zu feiern. Dieses Angebot nahmen wir natürlich dankend an, vor allem, weil er meinte wir könnten dann zum Feuerwerk schauen in die Wohnung von einem seiner Freunde, von der aus man es perfekt sehen kann. Und in Sydney muss man ansonsten ab morgens um 7 in irgendeinem Park warten, um dann um 12 nachts auch nur ein bisschen was zu sehen.
Und so kam es, dass wir den Zug zu Orkid nahmen, ohne wirklich zu wissen wie der denn nochmal aussah oder so. Er holte uns dann aber freundlicherweise vom Zug ab und brachte uns in die WG. Und die ist wirklich unglaublich geil. Ein riesen Haus mit großem Hof draußen, auf dem alle Basketball spielten und Breakdance tanzten als wir rein kamen. Ganz viele Kerle aus Neuseeland, die eben alle in diesem hübschen Haus zusammen wohnen und sich die Seele in Australien aus dem Laib feiern, weil es ihnen in Neuseeland irgendwie zu ruhig ist. :D
Der Abend war auch wirklich super, die Leute waren alle total nett und wir haben uns schnell gut mit ihnen verstanden. Zwischendrin gabs dann auch immer mal wieder was zu gucken, wenn sich die Jungs irgendwelche Breakdance Battles geboten haben und dann war es auch schon bald 12 und wir machten uns auf den Weg zu der Wohnung des Freundes, von der aus wir das Feuerwerk schauen wollten, sogar mit Anna und Melli, die inzwischen gekommen waren.

Ungünstigerweise brach sich auf den Weg zur Wohnung der Besitzer der Wohnung das Bein, weil er versuchte Skateboard zu fahren, was mit dem Alkoholpegel wohl nicht so einfach war. Und schwups lag er auf der Straße, versuchte auch sofort wieder aufzustehen, aber es schien schnell allen außer ihm klar zu sein, dass das so schnell nicht mehr funktionieren würde. Also wurde der Krankenwagen gerufen und einige blieben da, alle anderen machten sich aber trotzdem auf dem Weg zur Wohnung, das Feuerwerk will man sich dann eben doch nicht entgehen lassen. Und so kamen wir noch rechtzeitig in der Wohnung an, wo die Frau des Pechvogels uns mit einem Haufen super leckerem Essen empfing und wir durften es uns auf ihrem Balkon bequem machen und warten. Dass ihr Mann sich grade das Bein gebrochen hatte fand sie jetzt nicht gerade toll, es schien sie aber auch nicht besonders zu beeindrucken und sie meinte sie würde dann nach dem Feuerwerk versuchen irgendwie in die Stadt zu kommen.
Und so genossen wir die tolle Aussicht, aßen, bis wir das Gefühl hatten zu platzen und die Zeit bis um 12 verging wie im Flug. Da war es dann auch schon, das bombastische Feuerwerk in Sydney, von dem man schon manchmal gehört hat. Und es war wirklich super schön! Mit der Harbour Bridge in der Mitte und dann jeweils 2 Stellen an beiden Seiten der Brücke, von wo aus Feuerwerkskörper abgefeuert wurden. Es sah unglaublich aus! Und wir mussten für diesen Blick nicht man den ganzen Tag in irgendeinem Park sitzen, es war also perfekt. :)
Als das ganze Spektakel vorbei war liefen wir irgendwann zurück zur WG und feierten dort noch eine ganze Weile, bis wir uns irgendwann überlegten, wie wir denn jetzt zurück in das Apartment am anderen Ende der Stadt kamen und leider feststellen mussten, dass keine Züge mehr fuhren. Dumm gelaufen. Aber die Jungs schliefen sowieso irgendwann auf dem Sofa ein und als sie uns so großzügig ihre Betten überlassen hatten machten wir es uns darin bequem, um ein paar Stündchen zu schlafen. HAPPY NEW YEAR! :)

 

 

 

Tag 3

 

So richtig lange war die erste Nacht im Jahr 2015 dann aber nicht, wir hatten uns nämlich einen Wecker auf halb 8 gestellt und nahmen dann gleich den Zug zurück zum Apartment. Also saßen wir völlig fertig, mit ungekämmten Haaren und in unseren Silvesterkleidern im Zug und schlichen uns ganz leise wieder ins Apartment, frühstückten dann erstmal noch und legten uns anschließend schlafen, während die Jungs aufstehen mussten, um zur Arbeit zu gehen.
Wir konnten den Tag dann aber ganz gemütlich im Bett verbringen und der einzige Weg, den wir an diesem Tag zurücklegten führte zum McDonalds an der nächsten Straßenecke, wo wir uns ein McFlurry gönnten und dann gleich wieder zurück ins Bett.

Am Abend spielten wir dann noch Karten und versuchten mit dem unglaublich schlechten Wlan einen Film zu gucken, bis es auf einmal schon 12 war, das bedeutete: Jule war jetzt 19. Da wurde sie dann erstmal ein bisschen totgeknuddelt und dann gingen wir auch irgendwann wieder schlafen, als das mit dem Film dann völlig aussichtslos erschien. Feiern tun wir morgen! :)

 

 

 

Tag 4

 

Heute Morgen bin ich sogar ziemlich früh aufgestanden und erstmal einkaufen gegangen, um Jule ein superduper Geburtstagsfrühstück zu machen. Von Rührei, über Brötchen, Müsli mit Obst, bis hin zu einem Muffin mit tollen Happy Birthday Kerzen war alles dabei und als ich ihr endlich erlaubte aus ihrem Zimmer zu kommen, um zu frühstücken war sie auch sichtlich gerührt und wir konnten das leckere Frühstück genießen.
Dann machten wir uns auf den Weg in die Stadt und stießen auf einen riesigen Markt, es gab einen Haufen Obst und Gemüse, aber auch Kleidung und jede Menge Souvenirs. Nach einem ausgiebigen Shoppingtrip machten wir uns dann auf den Rückweg und das wurde auch höchste Zeit, denn jetzt wurde es wirklich ernst. Heute war der Tattoo Termin.
Gerade noch rechtzeitig und ziemlich aufgeregt kamen wir im Studio an und wurden gleich von unserem super netten Tättowierer empfangen. Er klärte dann noch ein paar Details mit uns, wie wir unser Tattoo denn überhaupt wollten, dann wurde es sozusagen als Klebetattoo gedruckt und los gings. Ich war zuerst dran, also hieß es aufkleben, schauen ob alles passt, ab auf die Bank und stechen. Irgendwie war das wirklich erstaunlich, aber es tat fast gar nicht weh, eher wie wenn man mit einem spitzen Bleistift gepiekst wird. Nach nur 20-30 Minuten war ich auch schon fertig und sehr glücklich mit meinem ersten Tattoo. Es wurde dann noch unter einer Art Frischhaltefolie verpackt und dann war Jule dran. Sie musste ziemlich unbequem auf einem Stuhl sitzen, am Nacken ist das ja irgendwie ein bisschen schwerer und da Gus, der Tättowierer, wohl aus versehen einmal einen Nerv getroffen hat, tat es ihr auch etwas mehr weh, auszuhalten war es aber trotzdem. Es dauerte auch etwa 10 Minuten länger als bei mir, doch dann hatte auch Jule die Prozedur überstanden und wir liefen mit ganz viel Frischhaltefolie und einem Grinsen auf dem Gesicht aus dem Studio. Erstmal zur nächsten Apotheke, um uns Creme dafür zu kaufen und dann ging der Tag auch schon ganz normal weiter.
Wir waren lecker Pizza essen und als wir zurück im Apartment waren gönnten wir uns noch Mousse au Chocolat mit Erdbeeren. Lecker, lecker! :D Und dann mussten wir schon wieder los, weil wir uns mit Jules Geburtstagsgästen am Darling Harbour verabredet hatten. Das waren in dem Fall Anna und Melli, dann die beiden Freiburgerinnen Sabrina und Steffi und natürlich ein paar Neuseeländer von Silvester. Nico und Basti, bei denen wir Unterschlupf gefunden hatten, mussten natürlich wieder arbeiten, das heißt auf die mussten wir leider verzichten,
Aber auch so wurde es ein wirklich toller Abend, wir hatten viel Spaß und waren später auch noch im Club und haben getanzt, bis er zugemacht hat. Da sieht man mal, dass sich so ein Geburtstag auch am Ende der Welt super feiern lässt, vor allem wenn man mit Leuten zusammen ist, die schon zu echten Freunden geworden sind. Cheers!

 

 

 

Tag 5

 

Das Frühstücks-Reste essen von heute morgen war eindeutig das beste Reste essen aller Zeiten! Eigentlich gab es nämlich nochmal ein richtiges Geburtstagsfrühstück, nur ohne Muffin und natürlich ohne Geburtstagskind. Dann lungerten wir noch ein bisschen mit den Jungs im Apartment rum, bis wir uns dann irgendwann aufrafften, unser Zeug zusammen packten und den Bus nach Kingscross nahmen. Da war nämlich das Hostel, in dass wir jetzt noch für 2 Nächte zogen.

Dort angekommen brauchten wir ewig, um unsere kompletten Backpacks auszuräumen und ganz viel Zeug zusammenzusuchen, was wir alles noch nach hause schicken wollten, bevor der Flug nach Neuseeland ging, weil wir da ja nicht so viele Gepäckstücke mitnehmen durften.
Und am Abend holte uns dann Orkid ganz luxuriös direkt vor dem Hostel ab und wir fuhren zusammen zu Michelles Geburtstag, das ist die Frau von dem Kerl, der sich an Silvester das Bein gebrochen hat, also die bei der wir das Feuerwerk geschaut haben. Und diese Michelle wurde heute 40 und hat uns allen gesagt wir könnten gerne kommen, also machten wir das doch. Als wir dort ankamen war das ganze dann aber doch ein bisschen seltsam, irgendeine ziemlich betagte Frau, es war wohl ihre Mutter, hielt grade eine herzergreifende Rede, anschließend saß Michelle für 10 Minuten in der Mitte des Raums und posierte mit gleich zwei wunderschönen Geburtstagstorten und alle Gäste waren mindestens 5 Mal so alt wie wir. Ach außer die kleinen Söhne von ein paar Anwesenden, die waren natürlich jünger. Jedenfalls war das irgendwie alles ein bisschen komisch und wir fühlten uns erstmal ziemlich fehl am Platz, später gab es dann aber einen riesen Haufen Kuchen und Freigetränke und Michelle war auch super nett und hat dann die ganze Zeit mit uns getanzt und so. Irgendwann sind dann alle nach und nach gegangen und es wurde eigentlich immer lustiger, weil am Ende dann nur noch wir da waren und dann sind wir wieder in die Wohnung von Michelle und ihrem Mann gefahren, der übrigens jetzt völlig zugegibst im Rollstuhl sitzt.
Noch ein bisschen später fuhren wir dann noch in die WG zurück, wo erst alle müde auf dem Sofa saßen, dann brach aber nochmal die volle Partystimmung aus und zwar als wir ein deutsches Fasnachtslied nach dem anderen hörten und laut mitgrölten. Dabei sind uns übrigens 2 Sachen aufgefallen: 1. Wenn man Fastnachtslieder übersetzen will merkt man erstmal wie schrecklich der Text eigentlich ist (z.B.: … you horny snake??) und 2. Das Fliegerlied ist super und kann sogar von englischsprachigen Menschen problemlos gesungen werden, vor allem der „schwimm, schwimm, schwimm“ Part. Alles in allem also ein etwas anderer, aber superwitziger Abend! ;)

 

 

 

 

Tag 6

 

Unser letzter Tag in Australien... schnüff... zum Abschluss wollten wir uns heute noch ein Mal das Wahrzeichen anschauen, das Opera House und die Harbour Bridge, also fuhren wir mit dem Bus in die Stadt und liefen am Hafen entlang, schauten uns noch ein paar Straßenkünstler an und machten Fotos und dann setzten wir uns auf die Treppen vom Opera House und warteten auf Anna und Melli. Als wir die beiden irgendwann im Getümmel erblickten und anfingen zu winken wie die bescheuerten, kamen auf einmal ein paar Leute direkt auf uns zu, lachten und schienen sich eindeutig angesprochen zu fühlen. War auch nicht so verwunderlich, die kannten wir nämlich aus Coffs Harbour und waren nur so auf Anna und Melli fixiert gewesen, dass wir sie gar nicht bemerkt hatten. Also unterhielten wir uns noch kurz mit denen und liefen dann Anna und Melli hinterher, die sich schon auf den Weg zum botanischen Garten gemacht hatten, weil sie dort mit Freunden aus Darwin verabredet waren. Das war ein sehr verrücktes, aber nettes Mädchen und ein entspannter Typ und mit denen saßen wir dann noch eine ganze Weile im wunderschönen botanischen Garten und unterhielten uns über Gott und die Welt.
Irgendwann mussten wir uns dann aber von den Mädels verabschieden und machten uns auf den Weg zurück zum Hostel, ganz in der Hoffnung auf dem Weg irgendwo einen Subway zu finden, zum kochen waren wir nämlich wirklich zu faul. Der Weg war dann irgendwie ganz schön lang und der ersehnte Subway leider erst 5 Minuten vor dem Hostel, aber wir überlebten, genossen unser wohlverdientes Sandwich und kamen dann irgendwann auch im Hostel an.

Todmüde machten wir uns noch ans Packen, was sich als ziemlich schwierig gestaltete, da wir heute eigentlich ja noch lauter Zeug nach Deutschland schicken wollten uns bei unserer Planung irgendwie nicht bedacht hatten, dass die Post am Sonntag leider geschlossen hat. Irgendwann schafften wir es dann aber doch alles in die Rucksäcke zu stopfen und konnten uns endlich ins Bett legen. Wir müssen morgen früh ja auch schon um halb 6 aufstehen, damit wir unseren Flieger nach Neuseeland auch ja nicht verpassen.
Wirklich heftig wie schnell diese 3 Monate in Australien jetzt vergangen sind. Es war eine wunderschöne Zeit, jeder einzelne Tag, wir haben so viele tolle Sachen gesehen und auch unglaublich nette Menschen kennengelernt. Es ist ein ganz schön komisches Gefühl jetzt zu gehen und irgendwie sind wir schon ein bisschen traurig, wir wären gerne noch länger geblieben. Aber natürlich ist Neuseeland auch ein tolles Land und wir werden dort bestimmt auch eine tolle Zeit verbringen, deshalb schauen wir jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Tag morgen und sind sowohl traurig Australien zu verlassen, als auch sehr gespannt auf Neuseeland.

 

 

Und hier sind die Bilder:

https://www.dropbox.com/sh/llcihvajpp6ndrt/AAC9GO5FlW9FCnGgNybozyR5a?dl=0