Berichte von 02/2015

Perth

Samstag, 28.02.2015

 

28.2.

 

Eigentlich hatten wir ja geplant die Nacht durchzumachen und uns dann um halb 4 Nachts von Felix zum Flughafen fahren zu lassen, der sich glücklicherweise für diesen Drecksjob zur Verfügung gestellt hatte. Uneigentlich endete es damit dass uns irgendwann kalt wurde und wir in Addi und in Bennets Auto saßen, irgendwann lagen und irgendwann schliefen. Immerhin kriegten wir es noch auf die Reihe uns einen Wecker zu stellen und schafften es damit eine Wiederholung des „Sydney nach Cairns“ Desasters zu vermeiden, von wegen Flug verpasst und so. So wurden wir um 3 Uhr nachts unsanft vom Wecker geweckt und um halb 4 fuhr Felix uns zum Flughafen, immer noch unglaublich nett von ihm! Nach einem schweren Abschied stürtzten wir uns zum was weiß ich wie vielten mal ins Flughafengetümmel und passierten den ganzen Security scheiß, bis wir dann im Flieger saßen und insgesamt 17 Stunden unterwegs waren. Erst nach Sydney, dort mussten wir dann mit dem Bus vom International zum Domestic Airport fahren und dann ging es nach ein bisschen Aufenthalt am Flughafen weiter nach Perth, wobei der Flieger eine ganze Weile Verspätung hatte. In Perth angekommen nahmen wir einen Bus in die Stadt, dann ging es mit einem anderen Bus weiter und weil wir blöderweise nicht wussten, dass ein kostenloser Bus etwa 5 Meter vor der Tür unseres Hostels hielt liefen wir eine halbe Stunde durch die Gegend bis wir endlich völlig fertig da ankamen. Ich weiß grad gar nicht mehr, ob ich schonmal erwähnt habe, dass unser Flug nach Kapstadt verschoben wurde und wir deshalb jetzt fast 3 Tage Aufenthalt in Perth haben. Wenn ja hab ichs jetzt nochmal gesagt, wenn nein, dann jetzt! :D
Jedenfalls kamen wir nach unserer kleinen Wanderung dann irgendwann im Hostel an und kamen in ein Vierbett Zimmer, dass so klein war, dass man sich gerade einmal um sich selbst drehen konnte, mehr Platz gab es auf dem Boden nicht. Aber immerhin ein Bett, das war eigentlich alles was uns jetzt gerade wichtig war und da legten wir uns dann auch erstmal rein und ruhten uns ein bisschen aus. Dann mussten wir uns aber doch nochmal aufraffen und in die Stadt fahren, um einkaufen zu gehen, verhungern wollten wir jetzt auch nicht unbedingt. Immerhin hatten wir endlich das Bussystem verstanden, das ist in Perth nämlich der Hammer, die komplette Innenstadt ist eine sogenannte „Free Transit Zone“ und das heißt man kann einfach direkt vor dem Hostel in einen Bus einsteigen und kostenlos in die Innenstadt und zurück fahren. In der Stadt mussten wir aber leider feststellen, dass an einem Samstag Abend die Supermärkte ziemlich früh schließen und so waren wir stundenlang vergeblich auf Futtersuche, bis wir endlich den rettenden IGA fanden.
Zurück im Hostel machten wir uns mit unseren neuen Errungenschaften einen leckeren Salat, das war der Hammer nach 2 Monaten Nudeln mit Soße! :D Und dann gingen wir ziemlich bald schlafen, wir hatten irgendwie einen ziemlichen Jetlag und konnten unsere Äuglein einfach nicht mehr länger offen halten.

 

 

 

 

1.3.

 

Als ob wir nicht schon früh genug ins Bett gegangen wären schliefen wir heute auch noch ewig, keine Ahnung warum wir so unglaublich fertig sind die ganze Zeit... Blöde Zeitverschiebung und mitten in der Nacht fliegen. Jedenfalls starteten wir den Tag dann erstmal mit einem Müsli im schönen Außenbereich des Hostels. Dabei gesellten sich ein paar nette Menschen zu uns, die interessante Geschichten zu erzählen hatten und so saßen wir dort noch eine ganze Weile.
Anschließend fuhren wir in die Stadt und schlenderten ein bisschen durch die Straßen, schauten in einige Läden und probierten einen Haufen Zeug an. Nach dem kleinen Shoppingtrip ging es weiter zum McDonalds, wir hatten schon viel zu lange keinen Muffin mehr gehabt und das musste jetzt unbedingt geändert werden! :D
So saßen wir gemütlich drinnen und aßen unsere Muffins als plötzlich etwa 1000 seltsame 11 jährige Assikinder rein spazierten und erstmal irgendeinem Kerl alle Kaffeestäbchen über den Kopf leerten, die sie finden konnten, nur so aus Spaß. Dann rannten sie weg, kamen aber wenig später wieder und setzten sich natürlich genau um uns rum. Wir waren sowieso schon ziemlich genervt, als sie auf einmal anfingen uns aufs Übelste zu provozieren, mit Salat abzuwerfen und was weiß ich nicht was. Gerade als wir uns sehr nah dran waren die Beherrschung zu verlieren und zum ersten Mal im Leben jemanden wirklich zu schlagen fassten die dämlichen Kinder den sehr guten Plan sich zu verpissen. Da waren wir mal wieder wirklich froh nicht so ein Assi Kind zu sein, dass mit 11 seine Freizeit damit verbringt Leute im McDonalds mit Salat und Burgern abzuwerfen. Danke an dieser Stelle an unsere super Eltern! :D
Der Rückweg zum Hostel dauerte dann etwas länger als erwartet, weil wir eine Stunde auf den Bus warten mussten und jetzt hält uns wohl ganz Perth für verrückt, weil wir während dieser Stunde so unendlich viel Scheiß geredet haben, um uns die Zeit zu vertreiben. Irgendwann hatten wir es dann aber endlich geschafft, waren zurück im Hostel und machten uns nochmal Salat. Danach ging es unter die Dusche und von da aus schon wieder ziemlich früh ins Bett. Wir hätten heute schon wieder den ganzen Tag im stehen einschlafen können, vielleicht haben wir letzte Nacht jetzt zu viel geschlafen, wer weiß?, und man muss einfach ausnutzen nach zwei Monaten im Auto schlafen endlich wieder ein Bett zu haben. Selbst wenn es eins ist, bei dem man direkt auf dem Lattenrost liegt, weil die Matratze leider ziemlich durchgelegen ist. :D Also: Gute Nacht!

 

 

 

 

2.3.

 

Und schon wieder musste gepackt werden, das ist echt immer ein Scheiß. Wir hatten allerdings fast nichts ausgepackt und schafften es deshalb sogar schon vor dem Frühstück und konnten danach dann gleich auschecken. Anschließend nahmen wir wieder den Bus in die Stadt, dieses Mal waren wir allerdings mit Anna und Melli verabredet, den beiden Mädchen, die wir in Australien kennengelernt hatten. Sie waren zufällig auch gerade in Perth und so hatten wir beschlossen heute nochmal zusammen an den Strand zu gehen. So fuhren wir zum Cotesloe Beach und der war auch sehr schön, das Wetter war super und wir konnten uns entspannt in die Sonne legen. Allerdings war es dann extrem heiß und das waren wir irgendwie überhaupt nicht mehr gewohnt, in Neuseeland waren wir ja dann doch meistens mit Pulli unterwegs gewesen. Deshalb hatten wir jetzt in der Hitze das Gefühl zu schmelzen und feierten jede Wolke, die die Temperatur ein bisschen humaner machte.
Nachdem wir eine Weile dort gelegen waren und uns über alles ausgetauscht hatten, was in den 2 Monaten passiert war, seit wir uns zum letzten Mal gesehen hatten fuhren wir schon relativ früh zurück, wir mussten ja jetzt noch fertig packen und uns den Rest vom Salat rein stopfen, was sich alles als schwieriger als gedacht herausstellte. Bei unseren Bemühungen wurden wir auch noch die ganze Zeit von einem Kerl beobachtet, der dachte es würde uns bestimmt helfen, wenn er durchgehend hochqualifizierte Kommentare zu unserem Packstil von sich gab. Sowas wie: „Oh da habt ihr aber viel Zeug. Und das soll alles in den Rucksack?“ Blablabla, natürlich passte das mal wieder dank unserer einzigartigen Fähigkeit einfach alles irgendwo reinzustopfen. :D
Und dann ging es auch schon los, mit dem Bus in die Stadt, dann einen Kilometer zu einem anderen Bus laufen (1 Kilometer ist echt nich wenig mit dem riesigen Rucksack), dann ewig lang mit dem anderen Bus zum Flughafen fahren, das war dann allerdings der Domestic Airport und nicht der International, deshalb mussten wir noch einen anderen Transferbus nehmen und so weiter und so fort. Irgendwann standen wir aber endlich vor dem Gepäckschalter und waren sehr gut in der Zeit, alles lief super und zwar genau so lange, bis die Frau meinte sie müsse jetzt mal unser Handgepäck wiegen und 7 Kilo seien erlaubt. Jule war zuerst dran, 9 Kilo sagte die Wage. Kameras und Laptops darf mal allerdings nochmal extra mitnehmen und als sie die raus nahm waren es nur noch 7, perfekt! Dann war ich dran und naja... es waren blöderweise über 13 Kilo. Natürlich, ich hätte meinen Laptop raus machen können, aber dass der 6 Kilo wiegt wage ich dann doch zu bezweifeln. Die Frau am Schalter fragte etwas schockiert was zur Hölle ich denn da drin hätte und meinte dann dass das nur gehen würde, wenn ich zwei Handgepäckstücke mitnehmen würde, in der Business Class darf man das. Dann rief sie irgendwen an und als sie wieder aufgelegt hatte verkündete sie mir die frohe Botschaft, dass ich kostenlos ein zweites Handgepäckstück mitnehmen durfte, sehr kulant diese Leute von South African Airways! ;) So musste ich meine Tasche aus dem Backpack kramen und dann hockte ich eine ganze Weile vor dem Gepäckschalter und versuchte in beide Taschen etwa gleich viel Gewicht zu packen. Zwischendrin stellte ich den Rucksack manchmal auf die Wage und die Frau sagte nur: „Oh gosh, keep going, keep going!“ Irgendwann hatte ich es aber geschafft und es konnte weiter gehen.
Wir mussten noch ziemlich lange warten bis es los ging und wir uns in das Flugzeug setzten, dass uns 10 Stunden lang nach Johannesburg bringen würde. Und dieser Flug war der schrecklichste meines Lebens. Wir flogen 4 Stunden lang durch ziemlich heftige Turbulenzen und obwohl der Pilot alles versuchte, damit es ruhiger wurde war das Ganze wirklich sehr sehr unangenehm, vor allem für den Magen. Wie unangenehm es war wurde klar, als eine Frau ganz in unserer Nähe anfing zu kotzen und zwei Flugbegleiter die nächste halbe Stunde alles wieder putzten, doch da gab es auch schon den nächsten Fall, der seine Kotztüte nutzen musste und den nächsten und den nächsten und den nächsten. Uns war auch ziemlich, ziemlich schlecht, aber wir schafften es durchzuhalten und waren unendlich froh, als das Flugzeug, dass die ganze Zeit nur mit halber Höhe geflogen war, endlich auf dem Boden aufsetzte. Nun mussten wir nur noch von Johannerburg nach Kapstadt, doch dieser Flug war deutlich ruhiger und so überstanden wir auch den. Hallo Afrika!! :)

 

Und noch ein paar Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ijgffgnsr291dv8/AACXF6yjstS-ZADDAKHcAR7ma?dl=0

 

 

Christchurch 2.0., Bye Bye Sammy :(

Montag, 23.02.2015

 

23.2.

 

Heute traten wir die Fahrt zurück nach Christchurch an und das war ein ganz komisches Gefühl. Unsere letzte Fahrt in eine andere Stadt, die Fahrt zu unserem letzten Stop, unser Abschied von Sammy rückt näher... miiep!

In Christchurch gingen wir dann erstmal in die Bibliothek und schnorrten Strom und Wifi und dann musste wieder etwas sinnvolles getan werden: Wäsche waschen. Inzwischen hatten wir nämlich mal wieder keine saubere Wäsche mehr. Also fuhren wir zu einer Wäscherei, kauften uns dann was zu essen, während alles schön sauber wurde und dann konnten wir anschließend mit frischer und duftender Wäsche weiter zur YMCA fahren, um uns eine Dusche zu genehmigen. Danach hielten wir noch beim Burgerking und vertrieben uns dort ein bisschen die Zeit, bis Clemens und Philip mit arbeiten fertig waren, die beiden hatten gefragt, ob wir uns am Abend mit ihnen treffen wollten uns wir sagten natürlich zu, alles im Sinne des Autoverkaufs! :D
Jedenfalls trafen wir uns mit den Beiden in der Stadt und fuhren dann in einen nahe gelegenen Vorort, wo wir die Nacht über bleiben konnten. Christchurch ist fast die einzige Stadt in Neuseeland die keine so blöden Regeln hat, hier darf man einfach überall übernachten, wo man auch am Tag unbegrenzt parken darf. Sehr entspannt. Also jedenfalls standen wir dann vor irgendeiner Jungenschule auf dem Parkplatz, packten unsere Campingstühle aus und saßen mit einem Gäschen Wein zusammen und es war eigentlich echt witzig. Später wollten wir noch in die Stadt zu einer Bar gehen, also liefen wir dort hin und bedachten blöderweise nicht, dass Montag Abend war. Inzwischen war es doch relativ spät geworden und so hatte die Bar leider schon geschlossen. Aber wir wussten uns natürlich zu helfen und starteten stattdessen ein Einkaufswagenrennen mit 2 Wagen, die mitten auf der Straße standen. So war es noch ein wirklich witziger Abend und es dauerte eine ganze Weile bis wir zurück zu unseren Autos liefen, um uns schlafen zu legen.

 

 

 

 

24.2.

 

Am nächsten Morgen haben wir noch zusammen mit Clemens und Philip gefrühstückt, bevor sich unsere Tagespläne etwas auseinander entwickelten. Die Beiden mussten arbeiten und wir widmeten uns wieder dem Autoverkauf, wir wollten ja noch irgendwie einen Käufer finden, Philip war sich nämlich immernoch nicht sicher. So trafen wir uns erst mit zwei Israelis, die Interesse hatten, dann aber doch meinten sie würden wahrscheinlich lieber ein anderes nehmen, dass sie sich angeschaut hatten, weil das nur halb so viel kostet. Irgendwie ja auch verständlich.

Also fuhren wir nun jeden einzelnen Autohändler in Christchurch ab, das war aber irgendwie ein bisschen deprimierend, denn die sagten entweder sie würden das Auto gar nicht kaufen, oder aber für höchstens 1000-1500$. Das war also auch nur als eine wirkliche Notlösung zu gebrauchen und wir waren ein bisschen niedergeschlagen. So trösteten wir uns erstmal mit einem Burgerking Besuch und suchten uns anschließend eine Bleibe für die Nacht. Wir wurden direkt am Wasser fündig auf einem hübschen Parkplatz, wo niemand war außer etwa 2 Milliarden Möwen und einem völlig verrückten Kerl in einem Holzwohnwagen, der eine angeleinte Katze und einen dreibeinigen Hund mit sich rum fuhr und meinte er würde jeden Abend her kommen und die Möwen füttern. Da wurde uns dann auch klar, warum an diesem Fleck mehr Möwen waren als irgendwo sonst in Neuseeland. Die waren auch wirklich extrem nervig, als wir uns ans Kochen machten und versuchten die ganze Zeit sich irgendwie ein Krümelchen Essen zu klauen.
Die waren so unglaublich dreist und aufdringlich, dass wir schnellstmöglich alles auffutterten und uns dann ins Auto verzogen, um dort zu lesen und den Abend gemütlich und vollkommen Möwenfrei zu verbringen.

 

 

 

 

25.2.

 

Heute wurden wir schon beim Frühstück mit Kino vom Feinsten unterhalten. Der seltsame Wohnwagenkerl war eigentlich echt nett und hielt neben unseren Campingstühlen, um uns zu sagen wo wir denn duschen konnten und so weiter und so fort. Dabei stand er allerdings blöderweise auf der falschen Straßenseite und das gefiel einem Audifahrer gar nicht, der den kleinen weg entlang getuckert kam und weiterfahren wollte. Der Wohnwagen Kerl hat dann die ganze Zeit Zeichen gegeben, er soll doch vorbei fahren, aber der Audikerl war irgendwie nicht überzeugt von der Idee. Irgendwann rollte er dann ganz vorsichtig vor und meinte er hätte nicht verstanden was die Zeichen bedeuten sollten und da gings los. Auf einmal haben der komische Wohnwagenkerl und der Assi im Audi sich nur noch angeschrien und beleidigt und gemeint sie schlagen den jeweils anderen, wenn der noch einen Ton sagt. Jule und ich saßen schweigend daneben und schmierten mit ganz viel Hingabe unser Marmeladenbrot, in diesen Streit wollten wir dann doch lieber nicht rein geraten. :D
Als alle weg waren und unser Frühstück beendet, fuhren wir wieder zur Library, um noch ein paar Sachen für Afrika zu regeln. Und als wir da so rumsaßen erreichte uns plötzlich die freudige Nachricht, dass Felix und Robert, die beiden Jungs aus Heilbronn, mit denen wir am Anfang gereist waren, es geschafft hatten schon auf die Südinsel zu kommen und heute in Christchurch ankommen würden. Das freute uns natürlich sehr und nachdem wir nochmal in der Wäscherei waren, um die zweite Hälfte unserer Wäsche sauber zu kriegen und geduscht hatten, trafen wir die beiden vor dem Pack n Save. Es war sofort wieder so, als hätten wir uns gestern zum letzten Mal gesehen und es ist wirklich schön, dass die Beiden es geschafft haben so schnell hier runter zu kommen! :)
Nach einem kurzen Einkauf fuhren wir dann zusammen zu dem Parkplatz bei der Jungenschule, bei dem wir auch vorletzte Nacht waren, wir wollten nämlich heute Abend in eine Karaoke Bar in der Stadt, das hatten wir Clemens und Philip versprochen. Bis die kamen saßen wir mit Felix und Robert in deren Auto und redeten uns den Mund fusselig, Robert hatte sich inzwischen sogar eine Gitarre gekauft und spielte ein bisschen für uns. Dann kam irgendwann der Van von Clemes angerollt und ab da wurde der Abend dann etwas anstrengend. Clemens und Philip waren vom ersten Moment an total seltsam und gaben nur blöde Kommentare zu allem ab, was Robert und Felix machten oder sagten, die vier verstanden sich also von der ersten Sekunde an super... Nicht. Trotzdem liefen wir alle zusammen in die Stadt zur Karaoke Bar und Jule und ich rannten direkt ins Unheil, beziehungsweise in einen Abend voll im Zwiespalt. Einerseits wollten wir unser Auto verkaufen und mussten deshalb so nett wie möglich zu Clemens und Philip sein, andererseits mochten wir die anderen einfach lieber und wollten den Abend lieber mit ihnen verbringen. Es kam wie es kommen musste, es gab ein riesen Gezicke und am Ende war Clemens irgendwie extrem angepisst und ständig unauffindbar und Philip machte sich ein bisschen an Jule ran, die ihn immer wieder ganz dezent abblitzen ließ. Irgendwann war dann auch er verschwunden und als wir später mit Robert und Felix zurück zum Parkplatz liefen, mussten wir feststellen, dass die beiden beleidigten Leberwürste einfach weggefahren waren. Wir fragten dann noch, was denn los sei und wo sie hin waren, bekamen aber nur sehr erwachsene Antworten wie „bla“ und „wir sind in der boring night street und hatten keinen bock mehr auf schwäbische Karaoke“. Jaa, manche Leute sind eben ein bisschen seltsam. Darüber unterhielten wir uns dann noch ein bisschen mit den Schwaben in ihrem Auto und erst als wir schon wieder alle am einschlafen waren, wanderten wir rüber in Sammy und versuchten die ganze blöde Geschichte einfach zu verschlafen und unserem Autoverkauf weiterhin positiv gegenüber zu stehen...

 

 

 

 

26.2.

 

Nach dem Parkplatzfrühstück zwischen lauter Jungs die gerade in die Schule gingen, machten wir uns mit Robert und Felix auf den Weg zur Library und verbrachten dort Stunden. Genau genommen so lange, bis Philip sich auf einmal mit uns treffen wollte, da fuhren Jule und ich dann zum vereinbarten Treffpunkt und die Jungs zum Pack n Save, wo wir sie später wieder treffen wollten.
Philip war irgendwie ganz seltsam drauf. Was am Abend davor genau los war konnte oder wollte er uns immer noch nicht erklären, aber er war jedenfalls sehr distanziert, hatte eine Millionen winzige Sachen am Auto auszusetzen (sowas wie: „Mädels, hier liegt aber eine tote Hummel im Aschenbecher, die macht ihr noch weg!“) und erklärte uns dann, dass er für morgen einen Termin beim Mechaniker gemacht hatte. Der ist um 11 und wir sollen um halb 11 da sein, pünktlich!, keine Sekunde später, das hat er etwa hundert Mal betont. Nach einem letzten „Jaaa keine Angst, wir kommen morgen pünktlich“, haben wir uns von ihm verabschiedet und fuhren zu Robert und Felix zurück, die im Auto saßen und sich eine Folge Family Guy nach der andern anschauten. Da gesellten wir uns dann erstmal dazu, quetschten uns in ihr Auto und versuchten Family Guy lustig zu finden, wenigstens so ein ganz kleines bisschen... :D
Die beiden haben kurz darauf noch zufällig Bennet wieder getroffen, ein Kerl mit dem sie eine ganze Weile gereist waren und der kam dann auch noch mit, als wir wenig später zu einem wunderschönen Parkplatz direkt am Strand fuhren. Sogar mit Klos und Duschen und allem drum und dran. Wir liefen dann gleich erstmal an den Strand und lagen da eine ganze Weile rum, während Robert sich im Skinny Boarden oder wie das heißt versuchte. Irgendwann wurde es dann kalt, also ging es zurück zu den Autos, wir kochten, saßen mit den anderen zusammen und genossen einfach unsere Zeit in Neuseeland, ganz ohne Dan, Philip oder sonstige Idioten.

 

 

 

 

27.2.

 

Ich hab das Gefühl heute war einer der anstrengensten Tage in meinem Leben. Puuuh endlich ist das alles vorbei, aber fangen wir von vorne an.
Heute Morgen haben wir ganz schnell gefrühstückt, alles abgespült und das Auto aufgeräumt, wir wollten ja auf keinen Fall auch nur eine Minute zu spät zum Mechaniker kommen. Kamen wir auch nicht, genau genommen waren wir sogar fünf Minuten zu früh da, ganz im Gegensatz zu Philip, der kam nämlich erst um Viertel vor mit Clemens angefahren. Das war an sich ja nicht so schlimm, der Termin fing ja nun mal erst um 11 an und davor rührte sowieso keiner einen Finger, aber warum Philip dann drauf bestanden hatte, dass wir unbedingt schon um halb kamen musste man eben einfach nicht verstehen.
Der Witz des Tages war dann, dass Philip sich während wir auf den Mechaniker warteten für ein anderes Auto zu interessieren begann und als es endlich 11 Uhr war und der Mechaniker raus kam, um unser Auto rein zu fahren, war Philip verschwunden. Der machte gerade in aller Seelenruhe eine Probefahrt mit dem anderen Auto und störte sich nicht so besonders daran, dass wir den Termin deshalb nicht beginnen konnten. Als er wieder kam haben wir ihm dann erstmal erklärt, dass man sowas einfach nicht macht, aber außer „Dädädä“ hatte er keine besondere Antwort parat. Der Mechaniker war zwar etwas sauer, fing dann aber an eine Stunde lang Sammy sehr intensiv zu untersuchen und das hätte er wohl besser gelassen, im Sinne unseres Geldbeutels.
Leider kam dabei nämlich raus, dass ungefähr alles kaputt war, der Kühler hatte ein Loch, das wussten wir ja schon und das kostet etwa 300$ zu reparieren. Der Keilriemen schwamm anscheinend in Öl und muss ausgewechselt werden, nochmal 600$ und man weiß noch nicht woher das Öl kommt, könnte also sein, dass das auch leckt. Dann sind die Lichter noch zu dunkel, die Bremsen vorne abgefahren und im einen Reifen steckt eine Schraube, das heißt der muss gewechselt werden und so weiter und so fort.
Als Philip dieses Ergebnis vor die Nase gelegt bekam, beschloss er logischerweise, dass er das Auto so nicht kaufen wollte und unter allen anderen Umständen hätten Jule und ich das ja auch verstanden, uns wäre es ja genau so gegangen. Nun war aber das Problem, dass wir in der kommenden Nacht fliegen würden und es bis dahin doch eine ziemlich große Aufgabe schien noch einen anderen Käufer zu finden. Wir wollten ja auch schon viel früher Sammy auf den Backpacker carmarkt stellen und so, aber da hat Philip dann immer gemeint das sollen wir nicht machen, weil er ihn nimmt, also haben wir uns schon darauf verlassen und konnten jetzt irgendwie nicht einfach so hinnehmen, dass er sagt, er will das Auto nicht mehr und wir stehen ohne alles da. Das haben wir ihm dann auch erklärt und er wirkte etwas verunsichert, einen kleines bisschen Wahrheit war ja schon dran an dem Ganzen.
Wir fuhren dann erstmal noch mit ihm zusammen zu einem Autohändler, bei dem wir auch davor schon mal waren, der meinte er gibt uns höchstens 1500$ für das Auto. Wir unterhielten uns dann stundenlang mit Philip, rechneten und rechneten, wie viel die Reparaturen kosten würden und einigten uns am Ende darauf, dass er das Auto für 1800$ nimmt. Damit war er natürlich nicht wirklich glücklich, er hätte ja ein viel besseres Auto kaufen können und am Ende vielleicht sogar Gewinn damit machen, und für uns war ja auch eine ganze Menge Geld verloren gegangen, deshalb waren auch wir nicht wirklich zufrieden. Aber für uns war das natürlich trotzdem noch besser als die 1500$ vom Händler und wir konnten seinen Standpunkt ja auch verstehen und so wurde das Auto anschließend auf ihn übertragen und er schloss eine Versicherung ab und so weiter.
Dann hat er uns zum Pack n Save gefahren und uns Sammy nochmal überlassen, wenn auch wirklich ungern, weil das Auto ja jetzt nicht mehr auf uns versichert war, aber wir überzeugten ihn von unserem Optimismus, dass wir keinen Totalschaden veranstalten würden wenn wir noch einen Nachmittag damit fuhren, nachdem wir das zwei Monate lang hingekriegt hatten.
Also trafen wir uns mit Felix und Robert und ließen unsere Laune über den supertollen Autoverkauf ein bisschen an ihnen aus. Dann gingen wir duschen, fuhren zurück zum Parkplatz am Strand und mussten auch schon anfangen zu packen, es war nämlich inzwischen echt spät geworden und das Auto sah noch aus wie Sau, Das Problem ist einfach, dass man in Sammy immer alles so wunderbar rein werfen konnte und Souvenirs ohne Ende kaufen und was weiß ich, ohne sich all zu viele Gedanken darüber zu machen, dass das am Schluss ja alles wieder in die Backpacks muss. Mist.
Wie man sich ja schon denken kann brauchten wir eine halbe Ewigkeit, bis wir es schließlich geschafft hatten das ganze Zeug irgendwie in unsere Rucksäcke zu quetschen und zwar wirklich ohne dass noch ein Staubkorn darin Platz gehabt hätte und nur wenn wir wie die Eskimos mit allen Pullis und Jacken zum Flughafen gingen.
Trotzdem waren wir sehr froh, dass es überhaupt irgendwie funktionierte und nun konnten wir auch endlich das Auto richtig sauber machen, wenigstens sauber sollte Philip das Auto ja kriegen, wenn es schon ansonsten total kaputt war... Also fuhren wir zur Tankstelle und begannen mit Vollspeed alles auszusaugen und zu wischen, Fenster putzen, durch die Waschanlage fahren und und und. Glitzernd und glänzend kam Sammy zurück und wir waren eigentlich echt zufrieden mit unserem Werk. Lange konnten wir uns allerdings nicht darüber freuen, denn wir hatten heute ja einen sehr engen Tagesplan und mussten eigentlich sofort mit Kochen weiter machen, bis wir dann endlich alles erledigt hatten und einfach noch den letzten Abend in Neuseeland mit den Jungs genießen konnten.

Ich weiß, dass ich das jetzt schon viel zu oft gesagt habe, aber uns fällt einfach immer wieder auf wie schnell die Zeit vergeht. Neuseeland kam uns beiden nicht vor wie zwei Monate, eher wie zwei Wochen. Dieses ständige weiter reisen im Auto, jeden Tag neues sehen und so weiter bewirkt irgendwie, dass die Tage einfach so dahin fliegen. Wir hatten wirklich eine unendlich schöne Zeit hier, haben so viel gesehen und so nette Leute getroffen. Und es war auch sehr schön, dass alles nochmal so anders war als in Australien, allein schon weil wir nie in Hostels waren, das Auto gekauft haben und so weiter. Dadurch haben wir nochmal ganz neue Erfahrungen gemacht und obwohl dass mit dem Auto ja leider sowohl beim Kauf als auch beim Verkauf etwas ungünstig lief und „Dan“ einfach ein riesen Arschloch ist, bereuen wir keine Sekunde die Reise mit dem Auto gemacht zu haben, ansonsten hätten wir wohl nur die Hälfte gesehen und aus allem was mit Dan usw passiert ist haben wir viel gelernt und gehen jetzt wieder ein Stückchen erfahrener durchs leben. Und jetzt geht es also weiter nach Afrika, wir sind zwar etwas traurig Neuseeland schon verlassen zu müssen, aber auch sehr gespannt auf das dritte Abenteuer! :)

 

 

Kaikoura Whale Watching

Sonntag, 22.02.2015

 

22.2.

 

Yipiii heute hatten wir schon wieder so ein tolles Erlebnis vor uns! Wir hatten nämlich Whalewatching gebucht. Also ging es nach dem Frühstück zu „Whale Watch Kaikoura“, wo wir einchecken und unser Ticket abholen mussten. Nachdem wir uns kurz angehört hatten wann man wo Wale gucken darf und dass man sich bewusst sein muss, dass man nur auf einer von zwei Fahrten einen Wal sehen wird, wurden wir auch schon in einen Bus verfrachtet und zum Hafen gefahren. Wir hatten ziemlich Angst keinen Wal zu sehen, wenn man schon so viel Geld dafür bezahlt hat, aber immerhin geben die einem einen Großteil vom Geld zurück, wenn die Tour nicht erfolgreich sein sollte. Aufgeregt stiegen wir aufs Boot und setzten uns zusammen mit unzähligen, ohne Unterbrechung Fotos machenden, Asiaten ins Innere, wo wir bleiben mussten, bis uns erlaubt wurde nach draußen zu gehen. Das war vielleicht auch gut so, das Boot preschte nämlich in einem Affenzahn übers Wasser und ich bezweifle, dass man bei den Wellen die das ganze aufwirbelte stehen geblieben geschweige denn trocken geblieben wäre. Nachdem wir Platz genommen hatten wurden wir erstmal von dem gut gelaunten Kerl verarscht, der vorne stand und wohl die Aufgabe hatte uns ein bisschen zu unterhalten und etwas über Wale zu erzählen. Jetzt machte er sich aber zunächst einen Spaß daraus uns alle aufzufordern uns anzuschnallen, wir wären ja schließlich auf einem ziemlich schnellen Boot. Das leuchtete irgendwie allen ein und jeder einzelne begann eifrig seinen Gurt zu suchen, allerdings ohne Erfolg. „Dieses schnelle Boot hat übrigens ganz viele tolle Sachen, aber keine Anschnallgurte.“, meinte da auf einmal der Reiseführer. Na super.
Während der Fahrt erklärte uns der lustige Kerl also alles mögliche über die Wale, die wir hoffentlich noch sehen würden, die einzigen Wale, die ihre Fontaine in einem 45° Winkel spritzen. Und wir erfuhren dass die Fontaine ja eigentlich nur Wasserdampf ist, weil die Außentemperatur so viel kälter als die Temperatur der Wals ist. Nachdem wir eine ganze Weile gefahren waren sprang der Kapitän auf einmal auf, schnappte sich ein ganz komisches Rüssel-Gerät, steckte sich Kopfhörer in die Ohren und schon stand er draußen uns ließ das seltsame Gerät im Wasser rumbaumeln. Sollte wohl gut sein, um die Wale zu hören und das klappte auch erstaunlich gut. Kurze zeit später rannte der Captain plötzlich wieder rein und fuhr mit einem Affenzahn irgendwo hin. Zwei andere Touristenboote folgten uns auf Schritt und Tritt und bald wurde klar: es ist wohl einer der Wale hoch gekommen. Und genau so war es. Als wir näher kamen konnten wir einen kleinen Teil des Wals sehen, der aus dem Wasse ragte und alle paar Sekunden stieß er eine Wasserfontäne aus. Übrigens war das der einzige Waal, der das in einem 45° Winkel tut. :D
Es war wirklich faszinierend ein so riesiges Tier so nah zu sehen und alle starrten wie gebannt aufs Wasser. Das ganze dauerte etwa 10 Minuten, dann hatte das Riesenviech wieder genug Luft geholt, um über eine Stunde lang unter Wasser zu bleiben und tauchte unter. Dabei ragte die Schwanzflosse dann aus dem Wasser und das sah wunder, wunderschön aus!
Als das Spektakel vorbei war fuhren wir weiter und der Captain wiederholte einige Male seine „Rüssel-Gerät-Prozedur“, so lange bis wir auf einmal wieder alle sitzen mussten, damit das Boot mit voller Geschwindigkeit zu einem zweiten Wal rasen konnte, der aufgetaucht war. Dieses Mal waren außer uns weder Boote noch Flugzeuge oder Hubschrauber da und wir konnten ganz in Ruhe und mit unglaublich guter Sicht den zweiten Wal beobachten.
In diesem Gebiet gibt es drei Wale haben wir erfahren, sie haben alle Namen und lassen sich an der Form ihrer Schwanzflossen unterscheiden, das ist dann sowas wie unser Fingerabdruck. Und sogar diesen dritten Wal haben wir noch zu Gesicht bekommen! Allerdings war dieses Mal extrem viel los, ein anderes Boot, zwei Flugzeuge und ein Hubschrauber kreisten um das arme Tier herum, dabei wollte es doch einfach nur mal Luft holen... :D Trotzdem war es auch dieses Mal toll das Tier zu sehen und als auch dieser letzte Wal wieder untergetaucht war ging es zurück zum Hafen, jetzt würden die drei ja sowieso gut eine Stunde unter Wasser bleiben. Wir hatten also mal wieder riesen Glück, dass wir so viele Wale gesehen haben, das mit den Tieren klappt bei uns bisher wirklich super, zum Glück!
Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis schauten wir uns noch ein bisschen Kaikoura an, trafen ein Cricket Team, hier ist nämlich gerade der Cricket Worldcup, und überlegten eine ganze Weile sie zu fragen was Cricket denn überhaupt ist, aber dann entschlossen wir uns doch lieber zurück zum Parkplatz zu fahren und mit dem Kochen anzufangen.
Diesen tollen Tag konnten uns jetzt sogar nicht mal mehr die Idioten vermiesen, die sich mit ihrem bescheuerten Van ganz genau vor unser Auto stellten, so dass sie uns auch wirklich jedes Fleckchen von dem wunderschönen Blick aufs Meer rauben konnten. Arschlöcher. Da war es wohl Karma, dass sie irgendwann ihr Essen auf dem Tisch stehen ließen und aufs Klo gingen und wir zuschauen konnten, wie sich ein riesiger Haufen Möwen über das ganze hermachte. Also wirklich, bei jedem anderen wären wir hin gegangen und hätten sie verjagt, aber das geschah denen jetzt gerade recht! :D

 

Bilder findet ihr hier:
https://www.dropbox.com/sh/o6bc7iud0jivfcr/AACIJrhHe5NAJTPMHiFKO0Sya?dl=0

Christchurch

Samstag, 21.02.2015

 

21.2.

 

Heute Morgen fuhren wir mit unserem frisch geputzten und aufgeräumten Auto nach Christchurch rein, um uns dort mit den Freiburger zu treffen, der das Auto anschauen wollte. Wir hatten uns an einem Parkplatz vor einer Mall verabredet und da warteten wir dann erstmal noch eine Viertelstunde, weil er und sein Kumpel, den er als Begleitung mitbrachte, zu spät kamen. Dann wurde Sammy eingehend untersucht, die beiden schienen schon ein bisschen Ahnung von Autos zu haben, was auch ganz logisch war, weil der Vater von dem einen eine Werkstatt hatte. Dumm gelaufen für uns. Philip, der Freiburger, hat festgestellt, dass die Bremsen schon ziemlich abgefahren sind und hatte Angst, dass der Keilriemen vielleicht bald kaputt geht, weil wir nicht wussten, wann der zum letzten mal gewechselt worden war und anscheinend ist der komplette Motor am Arsch, wenn der kaputt geht. Aber nett waren sie trotzdem und wir natürlich auch, sind wir ja immer :D, und so haben sie uns gefragt ob wir abends mal mit ihnen in die Stadt gehen wollen und so. Da wir hofften, dass das beim Autoverkauf helfen würde, sagten wir zu und verabschiedeten und erstmal von Clemens und Philip, der sagte er wolle noch ein bisschen darüber nachdenken. Wir starteten anschließend unseren Shoppingtrip durch das Warehouse und den Pack n Save, dann verbrachten wir eine ganze Weile in der Bibliothek, wo uns eine sehr nette Mitarbeiterin dabei half 10 Mal einen Zettel auszudrucken, auf dem Stand wie toll unser Sammy doch ist und warum man ihn unbedingt kaufen sollte. Und mit diesen super Zetteln rannten wir dann durch die ganze Stadt, von einem Hostel zum nächsten, und fragten überall ob wir einen aufhängen durften, so lange, bis sie alle weg waren.
Nach den Bemühungen zwecks Autoverkauf fanden wir wir hatten uns eine Dusche verdient und da wir von Clemens einen guten Tipp bekommen hatten, in welches Hostel man sich unauffällig schleichen konnte, kriegten wir ganz kostenlos warmes Wasser solange wir wollten. Himmlisch!
Frisch und munter wollten wir jetzt nach Kaikoura fahren, das sind nochmal etwa 2 Stunden Fahrt, aber erstmal störte der Burgerking unsere Pläne, als wir dort vorbei kamen hatten wir nämlich extrem Lust auf ein bisschen Frozen Coke und irgendwelche Softdrinks, die man wieder auffüllen konnte. So kam es, dass wir erst nach Kaikoura aufbrachen, als es schon dunkel war und auf dem Weg ständig anhalten mussten, weil wir beide so unglaublich dringend aufs Klo mussten, weil wir so viel getrunken hatten. Trotz allem kamen wir wohl behalten an, vielleicht weil wir die ganze Zeit irgendwelche Kinderlieder gesungen hatten, um uns wach zu halten, und konnten jetzt endlich schlafen.

 

Ashburton, Moeraki Boulders, Pinguine und der Sprung

Dienstag, 17.02.2015

 

17.2.

 

Und wieder zeigte sich wie sinnvoll so ein Auto ist, wenn man in Neuseeland Sightseeing machen will. Wir wollten nämlich heute nach Ashburton fahren, von da aus ist es gar nicht mehr weit nach Christchurch, und auf dem Weg dorthin lagen einige schöne Sachen. So machten wir einen ersten Stop bei den Moeraki Boulders, das sind große Steine (bis zu 4 Meter Durchmesser), die aus irgendeinem Grund, den niemand so richtig kennt, ganz rund sind. Also eigentlich Steinkugeln in allen möglichen Größen und innen sind sie hohl. Das sieht echt cool aus und die Tatsache, dass man nicht erklären kann warum das so ist, fanden wir irgendwie faszinierend. Außerdem gab es dort übrigens noch eine ganz besondere Spezies zu sehen, die tritt allerdings in Neuseeland ziemlich häufig auf. Man sieht sie vor allem bei Sehenswürdigkeiten, wenn sie wie wild auf ihren Spiegelreflexkameras rumdrücken: die Asiaten. Wir sind wirklich nicht rassistisch, aber manchmal nervt das irgendwie schon ein bisschen.
Anschließend machten wir uns dann auf den Weg nach Omaru. Dort schauten wir uns ein bisschen die Stadt an und dann den coolsten Spielplatz aller Zeiten. Da sind echt nur Leute in unserem Alter oder älter und haben riesen Spaß. :D Da gibt’s aber auch echt coole Sachen, eine Seilbahn, ein riesen Hamsterrad und und und. Und alles ist noch total künstlerisch gestaltet, ach und dann gibt’s auch noch free Wifi dazu! :)
Naja, genug über den super Spielplatz geredet, nachdem wir uns dort eine ganze Weile amüsiert hatten fuhren wir noch ein Stückchen aus der Stadt raus, dort gab es einen Strand an dem man manchmal Pinguine sehen kann. Als wir dort ankamen sahen wir allerdings vor allem tausende Menschen, darunter natürlich einen Haufen Asiaten. Aaaaber wir haben auch 2 Pinguine am Strand unter uns entdeckt! Und das ist wirklich Glück, die Pinguine sind nämlich wirklich sehr sehr scheu und verschwinden oft ziemlich schnell wieder, wenn sie denn überhaupt aus dem Wasser kommen. Völlig glücklich über unser watschelnden Tierchen setzten wir uns erstmal gemütlich vor unser Auto und fingen an zu kochen, was uns zwar unzählige sehr seltsame Blicke, aber am Ende auch einen vollen Magen einbrachte.
Danach ging es zurück in die Stadt, besser gesagt zum Hafen, denn dort wandern anscheinend jeden Abend ein Haufen Pinguine über die Straße. Wir kamen wohl leider ein bisschen zu spät, wandern sahen wir sie jedenfalls nicht, aber es gab einen großen Steg und auf dem saßen sie jetzt. Unglaubliche viele Pinguine standen da ganz eng zusammen und bereiteten sich wohl auf die Nacht vor. Obwohl man den Steg natürlich nicht betreten durfte und wir die Pinguine wirklich gerne über die Straße watscheln sehen hätten, waren wir sehr glücklich und konnten jetzt noch die 1 ½ Stunden lange Fahrt zu einem freien Campingplatz in Ashburton antreten. Inzwischen war es stockdunkel und die Fahrt echt anstrengend, vor allem weil die Straßen hier wirklich kurvig und kein bisschen beleuchtet sind. Yipii! Aber wir kamen wohlbehalten beim Campingplatz an und konnten dann völlig kaputt von unserem Sightseeing Tag und dem vielen Auto fahren ins Bett fallen.

 

 

 

18.2.

 

Heute waren wir so richtig faul. Also wirklich so richtig. Nach einem ausgedehnten Frühstück fingen wir sofort an mit ganz viel Hingabe nichts zu tun. Das Wetter war super, es war heiß und die Sonne schien, sogar so dass unsere Sonnencreme nochmal rausgekramt wurde und dann legten wir uns erstmal stundenlang in die Sonne und entspannten uns. Irgendwann dachten wir dann aber doch wir müssten noch irgendwas machen und außerdem war es in der prallen Sonne dann doch zu heiß. Also fuhren wir in die nächstbeste Stadt, kauften ein bisschen ein und setzten uns dann in die hübsche Bibliothek. Ernsthaft, uns fällt immer wieder auf, dass man eigentlich viel öfter in Bibliotheken gehen sollte! Da ist immer so eine gemütliche, friedliche Stimmung.
So ewig blieben wir dann aber nicht (unter anderem weil wir mal wieder auf einem Supermarkt Parkplatz standen... :D), sondern fuhren zurück zum Campingplatz und machten genau da weiter wo wir am Morgen aufgehört hatten: lesen und chillen. Zwischendrin noch kurz kochen und dann weiter lesen, bis wir die Augen nicht mehr auf halten konnten. Eigentlich schön so ohne Fernseher und alles werden wir echt wieder so richtige Leseratten! :D

 

 

 

19.2.

 

Und noch so ein Tag voller nichts tun. Das haben wir in Neuseeland aber eigentlich wirklich selten gemacht, wir sind ja jeden Tag irgendwo hin gefahren um uns etwa anzuschauen und so, also haben wir uns das nichts tun jetzt auch mal verdient. :D
Es ging erstmal wieder in die Bibliothek, weil weder unsere Handys, noch Laptops, noch irgendwas anderes Akku hatte und Bibliotheken haben ja bekanntlich Steckdosen im Gegensatz zu Autos. Also lasen wir dort ein bisschen und warteten, bis die Steckdosen ihrem Job nachgekommen waren.
Dann ging es weiter nach Ashburton in die Stadt, dort wurden wir freundlicherweise sofort von einem Burgerking empfangen und weil wir schon so lange keine Frozen Coke mehr gehabt hatten schlugen wir erstmal zu. Ach und in jedem Burgerking gibt es übrigens Time Zone, wo ein Haufen Spieleautomaten rumstehen und Jule dachte sich sie probiert mal ihr Glück bei einem Kuscheltier Automaten, auch wenn ja eigentlich jeder weiß, dass die Dinger gar nicht funktionieren können. Können sie aber doch. Zwei Minuten später hielt Jule grinsend wie ein Honigkuchenpferd ihren kleinen blauen Elefanten im Arm. Er wurde Benjamin getauft und gehört jetzt offiziell zur Familie. Sammy das Auto, Wixxer der Weihnachtskiwi, Annette und Elfriede unsere Navis und Benjamin der Elefant. Weil wir uns im Burgerking schon so zuhause fühlten und unbedingt duschen wollten, beschlossen wir wenigstens unsere Haare dort auf dem Klo zu Waschen. Also spazierten wir mit Handtuch und Shampoo ausgerüstet aufs Klo und verursachten eine kleine Überschwemmung, aber am Ende hatten wir jedenfalls frisch gewaschene Haare.
So konnte es weitergehen zum Abendessen, heute waren wir nämlich sogar zum kochen zu faul, also liefen wir einfach ein paar Meter weiter zum Pizza hat und gönnten uns eine leckere Pizza, die haben nämlich auch das tolle 5$ Angebot! :)

Wir platzten fast, weil wir so viel gegessen hatten, als wir schließlich zum Campingplatz zurück fuhren und uns dort noch auf die Wiese und später ins Auto legten, um den Rest des Tages zu lesen.

 

 

 

 

20.2.

 

Ogott, heute war es soweit!! :O
Als wir in Dunedin in der Bibliothek gesessen waren, haben wir uns gesagt, wir wollen nicht aus Neuseeland weg ohne einen Fallschirmsprung gemacht zu haben, das wollten wir nämlich schon von Anfang an. Also buchten wir in Ashburton bei den Skydiving Kiwis einen Sprung aus 12000ft Höhe, das sind umgerechnet nicht ganz 4000m. Und dieser Sprung war eben für den 20. Februar gebucht und das war wiederum heute. Dementsprechend aufgeregt waren wir, als wir morgens die Augen auf machten. Wir fuhren erstmal in die Stadt zum McDonalds und versuchten mit einem Chi Latte und einem guten Buch die Aufregung ein bisschen zu lindern, oder wenigstens zu ignorieren. Das klappte so lange, bis wir um halb 12 zur Dropzone fahren mussten. Wir kamen pünktlich an, wurden von einem sehr entspannten Kerl mit Rastalocken begrüßt, das war Lee, mit dem Jule springen würde. Bei mir war es Chris, der war ein richtiger Schrank, riesengroß, sah ein bisschen aus wie Hulk, da kann man ja eigentlich gar keine Angst mehr haben... :D
Zuerst mussten wir aber noch durch die Anmeldung, irgendwelche Zettel ausfüllen, auf denen wahrscheinlich stand, dass wir auf eigene Verantwortung sterben, so genau haben wir uns das alles nicht durchgelesen. Und dann wurden wir auch schon in irgendwelche Anzüge gesteckt, Lee und Chris zogen uns das Geschirr an, an dem wir später an ihnen festgemacht wurden und wir bekamen ein super hässliches Mützending auf den Kopf, an dem auch eine Plastikbrille hing, die wir oben aufsetzen mussten.
Nun stiegen wir alle ins Flugzeug ein, bzw wir quetschten uns irgendwie auf den Boden, das war alles ein ganz kleines bisschen eng und flogen erstmal 20 Minuten lang immer weiter hoch. Alles auf dem Boden wurde immer kleiner und man dachte sich so „Hmmm, will ich da wirklich runterspringen... öhm... Ne nicht wirklich“, aber jetzt waren wir eben schon mal oben. Der Pilot fand es super lustig immer mal das Flugzeug einfach fallen zu lassen wie ein Stein, nur wir saßen ja noch drin, aber das schien ihn nicht so besonders zu interessieren und Lee und Chris nahmen von unserer Nervosität auch nicht so viel Notiz. „Du ich will da nicht runterspringen“ und die Antwort: „Also wenn wir dann springen überkreuzt ihr einfach die Arme, legt den Kopf nach hinten und die Beine hoch und alles ist super.“ Hmpf. Und auf einmal ging alles ganz schnell, wir hatten wohl 12000ft erreicht, denn Lee, der mit Jule direkt an der Tür saß, öffnete sie und die beiden bugsierten ihre Beine nach draußen. Arme überkreuzen, nach hinten lehnen und schwups waren sie weg. Chris robbte sofort hinterher Richtung Tür und ich hing ja inzwischen so fest an ihm dran, dass umdrehen ein bisschen schwer gewesen wäre. Also hieß es auch für mich „Ready? GO!“ und ich fiel. Das Gefühl ist wirklich der Wahnsinn, wir sind 45 Sekunden einfach nur gefallen wie ein Stein, Arme und Beine nach oben, man dreht sich ein bisschen und schaut sich die Landschaft unter einem an. Dann gibt es plötzlich einen Ruck, der Fallschirm geht auf und man wird ein Stückchen nach oben gezogen und dann gleitet man einfach so durch die Luft, auf einmal ist alles total ruhig, man hört nur ein bisschen Rascheln vom Fallschirm. Lee und Chris lenkten uns dann näher zusammen und flogen umeinander rum, so dass Jule und ich uns Hallo sagen konnten und wir hatten beide ein riesen Grinsen auf dem Gesicht, als wir so wie in einem Kettenkarussel in 1000 Meter Höhe herumschwebten. Leider gehen so schöne Sachen ja bekanntlich ziemlich schnell vorbei und so dauerte es nicht mehr lange, bis wir wieder zum Landeplatz zurück flogen. Wir mussten einfach nur unsere Beine nach oben halten und Lee und Chris übernahmen den Rest. Lee schaffte es irgendwie stehen zu bleiben, während Chris rannte und sich dann einfach auf den Arsch fallen ließ, da fiel ich natürlich mit und saß dann erstmal überglücklich auf dem Boden. :)

Wir waren beide voller Euphorie, total begeistert von diesem unglaublichen Erlebnis und bedankten uns etwa tausend mal bei den Beiden. Dann bekamen wir sogar noch eine tolle Urkunde, auf denen uns dazu gratuliert wird dass wir so schlau waren in 12000ft Höhe aus einem perfekt funktionierenden Flugzeug zu springen und das über steinhartem Boden. Und wir erwarben noch ein T-Shirt, was uns an den Sprung erinnern soll, die 200$ extra für die Fotos haben wir uns nämlich gespart.

Völlig glücklich ging es erstmal wieder zum Burgerking, allerdings nicht lange, dann mussten wir noch mit dem Auto durch die Waschanlage und fuhren dann 2 Stunden zu einem Campingplatz in der Nähe von Christchurch, wo wir nochmal 2 Stunden lang das Auto aufräumten. Für Morgen haben wir einen Termin mit einem Deutschen ausgemacht, der in der Nähe von Freiburg wohnt und Interesse an unserem Auto hat, also muss alles ein bisschen ordentlich sein. Als uns das endlich gelungen war und wir ziemlich geschockt gesehen hatten was für Unmengen von Gepäck sich inzwischen angesammelt hatten, ging es ans Kochen. Wir saßen beide neben dem Gaskocher und lasen, warteten bis das Wasser kochte, als Jule auf einmal sagte: „Äh Linda scheiße! Das brennt!“ Und tatsächlich unter dem Gaskocher hatte die Wiese angefangen zu brennen, wenn man weiß dass hier überall extreme Brandgefahr ist dann ist das nicht gut. Gar nicht gut. Also nahm ich irgendwie den Gaskocher und stellte ihn zur Seite, während Jule anfing auf den Flammen herumzutrampeln. Die waren zum Glück noch klein und ließen sich deshalb auf diese Weise wieder löschen, aber einen kleinen Schock hatten wir trotzdem. Allerdings immer noch nichts zu essen, also mussten wir den Kocher ja wieder anmachen, dieses Mal suchten wir aber zuerst noch einen Haufen Steine, die wir darunter legen konnten, so dass das Gras nicht nochmal in Gefahr geriet. Und nachdem wir endlich einen vollen Magen hatten, ganz ohne Großeinsatz der Feuerwehr, ging es ab ins Auto zum Lesen. Wir können es immer noch nicht so ganz glauben, dass wir heute morgen wirklich einen Fallschirmsprung gemacht haben... Das kann man aber wirklich nur empfehlen! Ein einmaliges, unglaublich tolles Gefühl! :)

 

Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/mss2m1csj9z54z7/AAAMGMa0rrPJoCiIO8he8c43a?dl=0

Dunedin

Freitag, 13.02.2015

 

13.2.

 

Brrrrrrrrrr lausig kalt und eklig grau war es heute morgen, so dass wir das Auto gar nicht recht verlassen wollten und uns schnell weiter auf den Weg machten.

Heute wollten wir den berühmten Nugget Point besuchen und da man dabei auch noch an einem Ort namens Kaka Point vorbei kommt, dachten wir uns, dass man sich das doch nicht wirklich entgehen lassen kann. Ja ehrlich gesagt überzeugte uns der kreative Name diesen Ort aufzusuchen.

Aber da die Entfernungen heute doch etwas weiter waren als wir dachten schafften wir den Weg nicht ohne den Mc Donalds aufzusuchen und uns mal wieder einen super leckeren Muffin zu gönnen. Neben den Kitkats noch so ne Sache wonach wir etwas süchtig sind…

Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten konnte nun also die Reise weitergehen. Jetzt, konnten wir dann auch endlich herausfinden, was es mit dem mysteriösen Kaka Point auf sich hat und zwar ist das einfach ein sehr schöner Strand, dessen Namen wir allerdings sehr, sehr wörtlich nahmen und erstmal vor dem Schild posierten...

Weiter ging es anschließend zu dem Nugget Point. Das ist der Südlichste Punkt Neuseelands den wir hier besuchen werden. Die Straße, die zum Nugget Point führte war auch schon von wunderschönen Ausblicken geprägt und so dauerte es seine Zeit bis wir es zu unserem Ziel geschafft hatten.

Schlussendlich waren wir aber angekommen un bewunderten den Kleinen Leuchtturm, der an der Klippe steht untd von dem man einen tollen Ausblick auf die Felsformation im Wasser hat. Ein wirklich wunderschönes Plätzchen Erde. Und sogar eine Robbe konnten wir im Wasser entdecken. Das einzige Problem, dass es an diesem Ort gab war, dass es unglaublich windig war und man echt aufpassen musste nicht weggeblasen zu werden. So wurde uns auch relativ schnell ziemlich kalt und wir machten uns wieder auf den Rückweg zu unserem Auto, um zum nächsten Campingplatz in der nähe von Dunedin (wir haben immer noch keinen Plan, wie man den Namen dieser Stadt ausspricht). Das Problem an diemem Campingplatz ist allerdings, dass nur Platz für fünf Autos vorhanden ist und so muss man relativ früh da sein. So kamen wir schon um halb sieben und hatten riesiges Glück, dass wir den letzten Stellplatz ergattern konnten!

Fröhlich machten wir uns so ans kochen und ließen uns von Musik beschallen, die wir hörten als wir in der 5. Klasse waren. Tia da dabei Lieder wie „Hamma“ waren, wurden wir von den restlichen Campern sehr komisch gemustert. Aber egal, solange wir unseren Spaß haben! :D

 

 

 

 

 

14.2.

 

So schön der Parkplatz auch war, die Tatsache, dass man von dort morgens um 8 verschwunden sein muss macht das Ganze irgendwie weniger schön... Aber auch das überlebten wir, frühstückten noch kurz und zogen dann schnell von Dannen, als der Security Kerl vorbei kam. Eigentlich war es ja auch gut, wenn man so früh auf den Beinen ist hat man wenigstens am Tag ganz viel Zeit für schöne Sachen. Also fuhren wir erstmal nach Dunedin rein und stellten uns sparsam wie wir sind auf einen Supermarkt Parkplatz. Zufällig direkt neben einem riesigen Polizeirevier, also dachten wir uns widmen wir uns eben erstmal nicht so schönen Sachen und versuchen Dan anzuzeigen. Dieses Arschloch, entschuldigt die Ausrucksweise, aber netter kann man das nicht sagen, geht uns nämlich inzwischen wirklich ziemlich auf die Nerven. Also liefen wir mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Eingangshalle und fanden uns vor einem leeren Schalter wieder. Da stand irgendwas, das man klingeln musste, wenn keiner da war, aber wir waren immer noch stark in die Klingelsuche vertieft, als auf einmal ein Polizist vor uns stand. Wie er uns denn helfen könne? Ja.. gute Frage. Ob uns die Polizei bei diesem Problem überhaupt helfen konnte war uns ja schon die ganze Zeit eher schleierhaft gewesen. Aber jetzt fingen wir erstmal an ihm die Geschichte zu erzählen, der Kerl schien zwar ein bisschen Mitleid zu haben, meinte allerdings relativ schnell, dass es natürlich blöd wäre Versprechen nicht einzuhalten, aber durchaus menschlich und wenn Dan jetzt das Auto nicht mehr zurück kaufen wollte, dann wäre das eben so. Immerhin gab er uns irgendeine Telefonnummer und meinte die würden uns vielleicht helfen, aber so ganz glücklich waren wir damit natürlich nicht. Also fragte ich nochmal nach, wie das denn mit der Versicheurngsgeschichte wäre. Dan hatte ja das Bargeld, was wir ihm gegeben hatten, um die Versicherung zu zahlen, einfach behalten und stattdessen mit meiner Kreditkarte bezahlt. Ja, das wäre natürlich schon eher ein Verbrechen, meinte der Polizist, da würde er mal einen schicken, der uns anhört. Und so war es dann auch, keine 5 Minuten später waren Jule und ich getrennt voneinander in irgendwelche Verhörräume verfrachtet worden und durften die komplette Story einfach nochmal erzählen. Wer den Film „Hey Dude, where's my car?“ kennt, genau so fühlt man sich in so einem Verhör. „Und dannn? Und dann? Uuuund dann, und dann, und dann, und dann?“ Tja, sehr spaßig das Ganze, vor allem auf Englisch. Aber wir gaben uns Mühe uns an alles ganz genau zu erinnern, was an dem Tag passiert war, als wir das Auto von Dan gekauft hatten, auch wenn das teilweise echt ein bisschen schwierig war und die Polizisten waren auch bei beiden sehr nett und witzig, so dass man sich überhaupt nicht unwohl fühlte. Obwohl der Polizist sich natürlich alles ganz aufmerksam angehört hat, wirkte er nicht besonders optimistisch, dass für uns dadurch irgendwas besser werden würde, vor allem weil wir ja leider nicht mal seinen Nachnamen kannten. Aber zum Glück gibt es ja heutzutage Whatsapp, auch wenn das den Polizeibeamten noch völlig fremd war und sie feststellen mussten, dass sie irgendwie alt wurden. :D Jedenfalls hatten wir Dank Whatsapp sowohl Dans Handynummer, als auch ein Foto von ihm und als das durch die Karteien gejagt wurde erhielten wir ein überraschendes Ergebnis. Der sagenumwobene Dan heißt nämlich in Wirklichkeit genauso wenig Dan, wie er einfach nur Backpackern helfen will, nicht von Autohändlern über den Tisch gezogen zu werden. Und er ist auch kein ganz freundlicher Kerl, sondern ein polizeibekanntes Arschloch, dass schon mindestens 10 Mal angezeigt wurde und so bekam ich mit einem „Ist er das?“ einen Bildschirm zu Gesicht, auf dem ein riesen Haufen Vernehmungsfotos von Dan (oder eben nicht Dan) zu sehen waren, mit ganz vielen unterschiedlichen Bärten und allem möglichen... Ja, das war er, ganz eindeutig. Und da wurde es für den Polizisten dann noch richtig interessant, er las sich konzentriert die Kartei durch und murmelte immer wieder Sachen wie: „so ein Lügner“, „das ist aber wirklich kein guter Mann“, „grummel, grummel... Arschloch... grummel“. Ohja, da konnten wir ihm ja nur zustimmen. Irgendwann kam dann die überraschte Frage, wir hätten doch gesagt wir wären den ganzen Tag mit ihm durch Auckland gefahren. Im Auto. Und wir wären jeweils nur eine Stunde gefahren. Das hieße ja den Rest der Zeit wäre Dan (der Einfachheit halber nennen wir ihn jetzt einfach immer noch so) selbst gefahren. Ja, das war alles richtig. Und da kam der Witz des Tages: das durfte er überhaupt nicht. Er hatte nämlich gar keinen Führerschein. Wir konnten uns das Lachen irgendwie nicht verkneifen bei diesen Neuigkeiten, was war er nur für ein Lügner. Nachdem ich dann meine Aussage in gedruckter Form vor die Nase gelegt bekommen hatte und auf jede Seite eine Unterschrift kritzelte zeigte ich dem einen Polizist noch unser Auto, während Jule immer noch im Verhörraum saß. Das war dann ein bisschen peinlich, wir standen ja jetzt schon seit geraumer Zeit auf dem Supermarktparkplatz nebenan und waren ziemlich eindeutig nicht einkaufen gewesen. Aber der Polizist schien das einfach ein bisschen amüsant zu finden und als er ein paar Fotos gemacht hatte und wir zum Revier zurück gehen wollten antwortete er auf meine Frage, ob ich vielleicht lieber umparken solle mit: „Aaach, die Kontrolleure hier fangen sowieso nicht so früh an zu arbeiten, das passt schon“ Na dann... die Polizei unser Freund und Helfer. :D
Jule war dann auch fertig und wir tauschten unsere sehr ähnlichen Erfahrungen beim ersten Verhör unseres Lebens aus, während wir uns auf den Weg zur Bibliothek machten. Dort nutzten wir dann kurz Steckdosen und Wifi, schauten uns danach noch ein bisschen die Stadt an und dann ging es mal wieder los ins Paradise, in Dunedin gibt’s nämlich endlich mal wieder einen Pack n Save. Also wurde erstmal Großeinkauf gemacht und zwar wirklich richtig groß, wir hatten aber auch fast nichts mehr auf Vorrat.
Mit weniger Geld aber dafür mit einer prall gefüllten Kühltruhe schauten wir uns anschließend die steilste bewohnte Straße der Welt an und die war wirklich ziemlich steil. Nachdem wir fast auf allen Vieren hoch gelaufen und schnaubend oben angekommen waren, beschlossen wir einstimmig, dass wir hier auf jedenfall nie hinziehen wollten. Sehr seltsam, dass es anscheinend echt einen Haufen Verrückte gibt, die es super finden diese Straße einmal im Jahr beim Stadtfest von Dunedin hoch und runter zu rennen.
Von dieser Anstrengung mussten wir uns natürlich erstmal erholen und dafür erschienen uns die Moana Pools, ein nahe gelegenes Schwimmbad, genau richtig. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir am Eingang nach Studentenpreisen fragten und die nette Frau uns für nur 3,60$ rein ließ, nachdem wir unsere internationalen Studentenausweise gezeigt hatten. An dieser Stelle danken wir Stephen, unserem Reisebüromensch, für diese überaus nützlichen Dinger. Wir entspannten uns erstmal ein bisschen im Spa Pool und ließen uns unsere völlig kaputten Rücken von den Brausedingern massieren, dann machten wir noch ein bisschen Sport und eine Menge andern Scheiß im „Aquajogging“ Becken, dabei machten wir uns allerdings nicht gerade beliebt bei den anderen Damen die dort auch noch mit Stiroporkissen auf den Rücken durch die Gegend rannten. Aber es sah einfach zu bescheuert aus und hat sich auch mindestens genau so komisch angefühlt, um das Ganze auch nur halbwegs ernst zu nehmen. Nach noch einer Runde Spa Pool genossen wir die Dusche und beeilten uns dann ins Auto zu kommen, es war nämlich inzwischen ziemlich spät geworden und wir wollten wieder auf einen Parkplatz, auf dem nur 5 Autos über Nacht bleiben dürfen, da ist klar, dass ein ganz schöner Kampf um die Plätze stattfindet.
Wir ahnten allerdings schon auf dem Weg dahin das Unheil, auf der schmalen Küstenstraße kamen uns nämlich ein Haufen Backpacker Autos mit bedröppelten Gesichtern entgegen. Und so war es auch, als wir beim Parkplatz ankamen waren alle 5 Plätze schon belegt. So hieß es umplanen, was uns allerdings schnell gelang und so fuhren wir zu einem anderen kostenlosen Parkplatz ein Stück nördlich von Dunedin und wollen morgen unser Glück nochmal auf dem Kampf-Parkplatz probieren. Als wir unsere Bleibe für die Nacht erreicht hatten kochten wir uns erstmal Kartoffeln mit Gemüse und Ei, wirklich kreativ, jedenfalls im Vergleich zu Nudeln mit Soße, das essen wir ja 99% der Zeit... Und nachdem wir dieses leckere Essen genossen hatten ging es wieder ab ins Auto, draußen wird es nämlich immer echt schnell kalt und ungemütlich, da lesen wir dann lieber im kuscheligen Sammy.

 

 

 

 

 

15.2.

 

Direkt an Dunedin liegt die Otago Halbinsel, auf der man ganz toll Wildlife beobachten können soll. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen, also fuhren wir heute dorthin, machten noch einen Zwischenstop beim Burgerking und dann ging es erstmal zum Sandfly Beach. Klingt ja nicht gerade einladend, zu Erinnerung: Sandfliegen sind diese ekligen kleinen Dinger, sehen aus wie Fruchtfliegen, stechen aber die ganze Zeit und das juckt dann gefühlt 4 Wochen lang wie verrückt. Der Sandfly Beach war aber wirklich schön, das ist wohl auch der Grund warum er Lebensraum für Robben und Seelöwen und sogar für Pinguine ist. Wir hatten allerdings nicht das Glück auch nur eins der Tiere zu sehen und so drehten wir relativ schnell wieder um und fuhren weiter. Nächster Halt war ein anderer Strand zu dem man noch ein Stückchen laufen musste und dort sollte es die gleichen Tiere geben. Wir hatten die Hoffnung irgendwas davon zu sehen eigentlich schon aufgegeben und beschlossen einfach ein paar Äpfel und Joghurt mit an den Strand zu nehmen und dort ein gemütliches Picknic zu machen. Doch als wir am Strand ankamen gab es die große Überraschung: Seelöwen. Nachdem wir sie erst für Steine und dann für Holz gehalten hatten wurde uns klar, dass wir da zwei waschechte Seelöwen vor uns hatten und wir liefen begeistert um sie herum und knipsten etwa 1000 Fotos, natürlich immer noch mit Abstand, um sie nicht so doll zu stören. Die beiden waren wirklich unglaublich süß und wir hatten Probleme uns von ihnen loszureißen, aber wir wollten ja immer noch unser Picknic machen, also setzten wir uns an den Strand, aßen und machten uns ein bisschen über die Möwen lustig. Plötzlich mussten wir uns aber doch wieder bewegen, es kam nämlich eine Robbe angeschwommen und ließ sich immer wieder an den Strand treiben. Irgendwann kam sie ganz aus dem Wasser und hüpfte am Strand entlang. Laufende Robben sind einfach immer noch extrem amüsant... :D Wir liefen natürlich hin und machten schon wieder 1000 Fotos, solange bis sie anscheinend genug vom Paparazzi Gehabe hatte und wieder im Meer verschwand.
Also machten wir uns auf den Weg zum Kampf-Parkplatz, wo wir schon um 4 ankamen und trotzdem waren alle 5 Parkplätze belegt. Allerdings sah ein Auto davon so absolut gar nicht nach einem Backpacker Auto aus, also wollten wir warten bis die Besitzer wieder kamen und dann hoffentlich weg fuhren. Die ließen sich allerdings reichlich Zeit und als sie dann doch mal kamen zogen sie sich nur schnell andere Schuhe an und machten sich dann noch zu einem Spaziergang auf. Da es sich allerdings um ein älteres Ehepaar handelte gaben wir die Hoffnung nicht auf, dass sie danach endlich wegfahren würden. Und das taten sie auch. Wir hatten bis dahin unseren Platz sehr erfolgreich vor den unendlich vielen Backpackern verteidigt, die alle später dran waren als wir und konnten jetzt endlich richtig parken, kochen, lesen und den Abend genießen, während ganz viele andere angefahren kamen und wieder abhauen mussten, nachdem sie festgestellt hatten, dass alle Parkplätze schon belegt waren. Aber da machten wir uns jetzt nicht so viel draus, immerhin war es uns gestern genau so gegangen und heute hatten wir uns ja auch wirklich Mühe gegeben. ;)

 

 

 

 

16.2.

 

Nachdem wir uns gestern ganz der Natur und den Tieren gewidmet hatten war heute Stadt angesagt. Zuerst schauten wir uns nochmal ein bisschen die Stadt an, die ist eigentlich echt hübsch, erinnert von allen Städten bisher wahrscheinlich am meisten an Freiburg. Eine Studentenstadt, mit Neuseelands ältester Uni und einem Haufen wunderschöner alter Gebäude, die sehr teuer aussehen. Anscheinend war die Stadt mal sehr reich durch den Export von Gefrierfleisch. :D Das sagt jedenfalls unser Reiseführer. Aus dieser Zeit stammt auch der Bahnhof, der zu den Sehenswürdigkeiten zählt, weil der Boden aus knapp 800000 Mosaiksteinen besteht, das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Als wir einmal über diesen sagenumwobenen Boden gelaufen waren rief allerdings die Pflicht, wir hatten heute noch ein paar Dinge zu erledigen. Erstmal ging es in die Bibliothek, um ein paar Sachen zu googlen, Ausflüge zu buchen und weiter die Reise zu planen. Inzwischen kümmern wir uns auch schon um den Verkauf unseres geliebten Sammys und so weiter. Dann mussten wir zur Bank und der Weg dorthin fiel uns wirklich nicht leicht, in dem Wissen, dass wir um 200$ ärmer sein würden, wenn wir wieder hinaus kämen... heute musste endlich der blöde Strafzettel bezahlt werden, den wir bekommen hatten, als wir auf dem Self-contained Parkplatz übernachtet hatten. Die Bankfrau bemitleidete uns auch ganz ernsthaft, wahrscheinlich war sie gerührt von unseren leidenden Gesichtern, als wir ihr das Geld entgegenstreckten. Aber jetzt haben wir das wenigstens erledigt, so traurig es auch ist.
Anschließend mussten wir sogar noch mehr Geld für unser Auto ausgeben, die Registration war nämlich abgelaufen und ohne die darf mal eigentlich nicht auf Neuseelands Straßen rumgurken. Da wir unsere Polizistenfreunde nicht unbedingt noch von einer anderen Seite erleben wollten zahlten wir also die neue Registration und können jetzt wieder schuldenfrei und ganz rechtmäßig weiterfahren. Ach eine interessante Sache gibt’s noch, bei dieser Registration muss nämlich eine neuseeländische Adresse angegeben werden und das hatte „Dan“ am Anfang gemacht, also dachten wir das wäre ja wohl seine Adresse und freuten uns als wir sie gesagt bekamen, um den neuen Rego-Zettel richtig ausfüllen zu können. Aber Fehlanzeige, unsere detektivischen Google Arbeiten im Anschluss haben leider ergeben, dass dieser Vollidiot einfach die Adresse von einem Supermarkt irgendwo in Bay of Islands angegeben hat. Naja, jetzt wissen wir wenigstens mal wer die Mahnungen für unsere Strafzettel kriegt, falls wir noch mehr davon bekommen sollten.
Als wir endlich alles erledigt hatten, was wir uns heute Morgen vorgenommen hatten, ging es wieder zu dem kostenlosen riesengroßen Parkplatz auf dem wir schon einmal waren, kein Parkplatz Kampf heute. Da wir sogar relativ früh dort ankamen und der Platz an einem sehr schönen Strand lag beschlossen wir uns erstmal noch ein bisschen mit Banana Bread in den Sand zu setzen und den Surfern zuzuschauen. Das wär natürlich auch mal wieder was schönes, ein bisschen surfen... :)
Das Kochen war dann irgendwie nicht so besonders erfolgreich, es war schon fast Sydney Niveau. Aber zu unserer Verteidigung: wir haben einen absolut unfähigen Gaskocher. Der kann nicht mal ein bisschen Nudelwasser zum Kochen bringen, da kann das ja gar nichts werden.

 

Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/h4gtoeod9vylzro/AADOL3tr-S_jGuF0jLcqMo91a?dl=0

 

Te Anau und der Milford Sound

Donnerstag, 12.02.2015

 

10.2.

 

Dieser Tag begann eigentlich schon mitten in der Nacht. Jule kletterte irgendwann aus dem Auto, weil sie aufs Klo musste und dabei wachte ich auf und bemerkte blöderweise, dass die gesamte Luft aus der Matratze draußen war. Wo ich dann sowieso wach war suchte ich die Pumpe und begann sie wieder zu füllen. Also lagen Jule und ich wenig später nebeneinander auf der Matratze, die war immerhin wieder halbwegs bequem, aber wir waren leider hellwach. So begannen wir mit dem Schäfchen zählen, das war aber irgendwie auch nicht so erfolgreich. Es ging ungefähr so: „1,2,3... oh das eine ist schwarz... 4,5,6... hahaha eins ist am Zaun hängen geblieben... 7,8,9...“ Irgendwann schafften wir es dann aber trotz allem wieder einzuschlafen und schliefen dann sogar ziemlich ziemlich lange, so dass wir erst gegen Mittag mit dem Frühstück fertig waren. Dabei hatten wir heute einen ganz schön langen Tag vor uns und vor allem eine sehr lange Autofahrt, und zwar Richtung Milford Sound, einem der vielen Highlights Neuseelands. Auf dem Weg hielten wir noch bei irgendeinem Visitorcenter, gönnten uns ein Eis und stellten dann fest, dass es auf den Klos super Waschbecken gab, in denen man sich sogar die Haare waschen konnte, das nutzten wir dann gleich mal aus, auch wenn wir uns dabei dann doch ein bisschen seltsam vor kamen. :D Aber immerhin fühlten wir uns danach wieder halbwegs sauber.
Dann hielten wir nochmal in Te Anau, einer hübschen kleinen Touri-Stadt, dort waren wir einkaufen und versuchten etwas über Wanderwege rund um den Milford Sound herauszufinden. Anschließend ging es mit mehreren kurzen Stopps zum Fotos machen zu einem Campingplatz zwischen einem Haufen Bergen, in wunderschöner Natur, nur leider ohne Netz, aber immer ist das ja auch nicht nötig. Jedenfalls macht es eigentlich echt Spaß bei so einer Umgebung draußen zu kochen und zu essen und so, allerdings wäre es noch schöner wenn man 1. einen gut funktionierenden Gaskocher hätte, 2. mal was anderes außer Nudeln mit Soße kochen könnte und 3. nicht die ganze Zeit von Sandfliegen terrorisiert werden würde, den absolut nervigsten Mücken der Welt. Letzteres war auch der Grund warum wir uns nach dem Essen sofort ins Auto verzogen und den Abend dort mal wieder mit lesen und schreiben verbrachten, das ist irgendwie auch immer gemütlich.

 

 

 

 

11.2.

 

Bääääh immer dieser blöde Wecker... Aber wir wollten ja eigentlich ganz freiwillig früh aufstehen, damit wir den ganzen Tag Zeit hatten, um uns den Milford Sound anzuschauen. Also ging es los, wir hielten auf dem Weg immer mal wieder an und schauten uns schöne Flüsse oder Seen an und machten ein paar Fotos und dann kamen wir irgendwann an einen Tunnel. Der war einspurig, das hieß wir mussten anhalten und da kam auf einem eine Geruchswelle vom feinsten ins Auto geströmt. Es roch nach viel zu heißem Motor, was auch kein Wunder war, wir waren nämlich schon kilometerweit nur noch ziemlich stark bergauf gefahren und vielleicht erinnert sich ja der ein oder andere, dass wir ein Loch im Kühler hatten. Jedenfalls machte ich Jule dann vorsichtig auf den Geruch aufmerksam und sie nickte zustimmend und stellte dann plötzlich schockiert fest, dass es aus der Motorhaube rauchte. Okay, ruhig bleiben. Wir fuhren natürlich sofort raus, öffneten die Motorhaube und wurden erstmal vollgeraucht. Dann stellten wir fest, dass eindeutig das Loch wieder aufgegangen war und da spritzte jetzt blöderweise eine ganze Menge Wasser raus. Wenigstens wussten wir jetzt schon mal was los war und beschlossen einfach zu warten, bis der Motor kalt war und wir Kühlwasser nachfüllen konnten, denn die Wahrscheinlichkeit mitten im nirgendwo an einem Tunnel irgendwelches stop leaking Zeug auftreiben zu können, erschien uns dann doch ziemlich gering. Gesagt getan, eine halbe Stunde später trauten wir uns den Deckel aufzumachen, waren sehr froh, dass uns nicht alles um die Ohren flog und schütteten eine ganze Menge Wasser nach. So konnte es weitergehen, auch wenn wir auf dem Weg lieber nochmal hielten, und alles kontrollierten, aber jetzt ging es ja alles wieder bergab, das schaffte Sammy auch ohne Wasser zu verlieren. Wir kamen also wohlbehalten beim Milford Sound an und parkten erstmal irgendwo am Straßenrand, um uns den auch richtig anschauen zu können. Wir liefen zu einem Lookout Point und hatten einen tollen Ausblick, irrten anschließend noch ein bisschen durch die Pampa, weil wir eindeutig nicht den richtigen Weg gefunden hatten und liefen dann zum Info Center, wo uns ein freundlicher Kerl erklärte, wenn wir den Fjord des Milford Sounds sehen wollten müssten wir uns einen Platz auf einem Schiff oder im Flugzeug buchen. Das war uns dann aber alles etwas zu teuer und so machten wir lieber ein ausgedehntes Picknic am Ufer, lasen und holten ein bisschen Schlaf nach. Wir fanden den Milfourd Sound auch so sehr sehr schön und dachten das mit dem Fjord wäre bestimmt super gewesen, ist aber auch eine echte Touristenabzocke, weil es einfach keinen anderen Weg gibt sich das anzuschauen und für so was wollen wir dann irgendwie nicht unser Geld rausschleudern.
Irgendwann war dann der Moment gekommen: wir mussten die Rückfahrt antreten. Wahrscheinlich hatten wir auch mit so lange am Ufer gesessen, damit wir nicht los fahren mussten, denn die Vorstellung, den ganzen riesigen Berg mit einem Loch im Kühler wieder hoch zu fahren war dann doch nicht so angenehm. Blöderweise gab es weit und breit keine Tankstelle oder irgendwas was wir hätten kaufen können, um das zu reparieren. Also musste es so gehen und das tat es auch, allerdings mussten wir gefühlt alle 500 Meter anhalten, weil das Auto wieder zu dampfen begann und das Kühlwasser spritzte. So saßen wir immer im Auto und versuchten uns zu beschäftigen, bis alles wieder abgekühlt war und wir das Kühlwasser wieder auffüllen und weiterfahren konnten. Wir hätten es ja fast nicht mehr gedacht, aber wir schafften es wirklich noch den Berg hochzufahren und versuchten uns von da an so gut wie möglich rollen zu lassen, und zwar bis zu einem sehr schönen Campingplatz, der zwar ein bisschen was kostete, dafür gab es aber auch warme Duschen, saubere Klos, eine Küche und so weiter. Das musste nach dem ganzen Stress irgendwie sein. Wir machten uns also etwas zu essen, danach ging ich noch eine Runde joggen, um ein bisschen den Kopf frei zu kriegen und dabei lief ich zu einem sehr sehr schönen Wasserfall und beschloss, dass den Jule unbedingt auch sehen musste, also werden wir uns morgen wohl gleich nochmal auf den Weg dorthin machen. Jule hatte gelesen während ich weg war und nun war endlich Zeit für die unglaublich tolle warme Dusche, die war jetzt aber auch dringend nötig gewesen. Den Abend verbrachten wir mal wieder im Auto und lasen, wir haben echt entdeckt wie gemütlich das ist! :)

 

 

 

 

12.1.

 

Heute mussten also die restliche 70 km bis zu unserem rettenden Stop Leaking Stuf zurückgelegt werden. Doch bevor es ans beten ging wollten wir uns nicht den kleinen Wasserfall entgehen lassen, der nur eine viertel Stunde Fußweg entfernt war. Nachdem wir über Wurzeln und Baumstämme geklettert waren, erreichten wir ihn auch schließlich und tatsächlich es war wirklich ein wunderschöner kleiner Wasserfall mitten im Märchenwald. Nachdem die Erinnerungsfotos gemacht worden waren ging es wieder zurück und direkt unter die Dusche. Wenn man schon mal eine freie Dusche zur Verfügung hat, dann muss die auch ordentlich genutzt werden. Kommt hier ja leider wirklich nicht so oft vor. Am Anfang unseres Road Trip hätten wir das ja wirklich nicht gedacht, aber die Dusche ist schon das was man mit am meisten vermisst und jedes Mal ist es wie Weihnachten und Geburtstag zusammen, wenn man sich mal wieder so richtig sauber fühlen kann.

Anschließend fing das Hoffen und Beten nun wirklich an. 70 Kilometer können mit einem Auto das ein Loch im Kühler hat wirklich ganz schön weit sein. Die Nase aus dem Fenster, um auch wirklich jeden komischen Geruch zu riechen und die Ohren Gespitzt um jeden sonderbaren Laut zu hören setzten wir nun unsere Fahrt, mit gedrückten Daumen fort und es kam nicht selten vor, dass wir Sammy lautstark anfeuerten und lobten wenn er wieder einen Hügel bezwungen hatte! Wir gönnten ihm etliche Pausen und tatsächlich unser Sammy ist doch wirklich ein zähes Bürschchen! Ohne einmal Wasser zu spritzen oder zu dampfen schafften wir es nach Te Anau. Wer hätte das gedacht?!

Sammy wurde nun erstmal eine Pause gegönnt und wir machten uns bewaffnet mit Kit Kat auf den Weg zur Bibliothek. Dan hatte leider immer noch nicht geschrieben und jetzt reichte es uns wirklich. Langsam kommen wir uns dann doch verarscht vor. So entschlossen wir uns ihn nochmal mit einer Nachricht unter Druck zu setzten und an seine Moral zu appellieren. Währenddessen nahmen wir auch nochmal Kontakt zu einem Mädchen auf, dass auch ihr Auto von Dan gekauft hatte und was wir dabei erfuhren war doch wirklich unglaublich. Er hatte sie doch genauso verarscht wie uns und von Bekannten erfuhren wir noch, dass auch sie Freunde hatten, die auf Dan herein gefallen waren. So sammelten wir alle Infos, die wir über diesen Drecksack herausfinden konnten und beschlossen ihm das Handwerk zu legen und morgen zur Polizei zu gehen. So lassen wir nicht mit uns umgehen!

Aber Sammy wollen wir deswegen ja noch lange nicht aufgeben und so machten wir uns auf die Suche nach seiner Medizin, aber es wollte uns doch wirklich keiner das Stop Leaking Zeug verkaufen, da alle sein Löchle als zu groß empfanden. So suchten wir den nächsten Mechaniker auf und entschlossen uns keinen neuen Kühler zu kaufen, denn das ist für uns arme Backpacker doch eindeutig zu teuer…. So muss also doch das Stop Leaking Zeug reichen, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass unser tapferer Sammy auch das durchsteht und es noch bist Christchurch schaffen wird.

Endlich konnten wir also unsere Reise weiter fortsetzen und machten uns auf dem Weg zum nächsten freien Campingplatz den wir auch glücklicherweise wohlbehalten, ohne neue Löcher erreichten. Übrigens haben wir beschlossen ab heute wieder auf den Vordersitzen zu schlafen, unbequemer als eine Luftmatratze ohne Luft können die ja eigentlich nicht sein.

 

Und der Haufen Bilder: https://www.dropbox.com/sh/qi2jircwnp3tgkj/AABnFs4gjSN-6rKmeWy_sLBja?dl=0

Queenstown

Sonntag, 08.02.2015

 

8.2.

 

Heute wollten wir uns Queenstown, die Aktionstadt Neuseelands, mal ein bisschen genauer anschauen. Von unserem schönen Campingplatz in Arrowtown war es eine knappe halbe Stunde Fahrt und nachdem wir noch einen Parkplatz gefunden hatten und gleich mal ein Ticket für den ganzen Tag gelöst, machten wir uns auf zur Stadterkundung. Besonders weit kamen wir erstmal nicht, direkt neben dem Parkplatz war nämlich ein riesen Gelände abgesperrt und irgendwer brüllte die ganze Zeit was durch riesige Lautsprecher. Also standen wir erstmal eine Weile am Zaun und versuchten einen Blick darauf zu erhaschen, was denn da drinnen vor sich ging. Wir sahen allerdings nur Kinder die mit Gummistiefeln warfen und da waren wir dann doch ein bisschen verwirrt und liefen erstmal weiter. Später sahen wir dann, dass die komplette Stadt vollgehängt war mit Plakaten und Fahnen von den sogenannten Rural Games, das war also das Ding, das wir da gesehen hatten. Da ging es wohl ums Männlichkeit beweisen in Spielen wie Seilziehen oder Holz hacken oder so. :D Naja, wir schlenderten dann jedenfalls durch die Straßen und kauften mal wieder viel zu viele Souvenirs und alles mögliche. Dann schauten wir uns noch den See an, an dem die Stadt liegt, das ist übrigens alles ziemlich mystisch, der hebt und senkt sich nämlich jede Stunde um 12 cm und niemand weiß warum. Nach Maori sage lebt auf dem Boden irgendein riesiges Seeungeheuer und dessen Herzschlag verändert den Wasserspiegel. Find ich irgendwie ne niedliche Vorstellung... :D
Wir wollten noch eine weitere Nacht bei dem schönen Campingplatz verbringen und machten uns deshalb irgendwann auf den Rückweg. Zwischendrin hielten wir noch beim Burgerking im Nachbardörfchen, dann musste es aber weiter gehen, damit wir kochen konnten, bevor wir ganz verhungert waren. Als wir gerade unseren blöden Gaskocher verfluchten, weil der das Nudelwasser nicht zum kochen brachte, kam ein Mädchen, einige Jahre älter als wir, und fragte ob wir morgen zufällig nach Queenstown fahren würden, sie hätte nämlich ein bisschen wenig Sprit und auch ein bisschen wenig Geld. Wir unterhielten uns dann ziemlich lange mit ihr und es stellte sich heraus, dass ein bisschen wenig Geld deutlich untertrieben waren, sie hatte nämlich noch genau 50$, keinen Cent mehr und ihr Tank war fast leer. Da sieht man doch mal: es geht immer noch schlimmer! :D Jedenfalls wollte sie dann in die Stadt, um mal ein bisschen zu überlegen, wie es weitergehen sollte, vielleicht die Kette, die ihr ihre Oma geschenkt hatte zu verscherbeln und so. Achja, wenns sonst nichts ist, dachten wir uns. Und wir denken die ganze zeit über jeden Dollar nach, weil wir so viel Geld wie möglich wieder mit nach hause nehmen wollen... Interessante Persönlichkeit dieses Mädchen! Irgendwann wurde es dann schweinekalt und wir setzten uns lieber ins Auto. Bevor wir schlafen gingen mussten wir natürlich erstmal die Luftmatratze aufpumpen, langsam könnte einen dieses blöde Loch echt zur Weißglut treiben. Und dann haben wir auch noch jeden Abend das Problem, dass wir die Matratze dann so voll pumpen, dass die Türen nicht mehr richtig zu gehen. Dann klettern wir immer rein und müssen irgendwie mit gemeinsamer Kraft versuchen die Türen zu schließen, einer zieht mit hochrotem Kopf die Luftmatratze hoch und der andere versucht diese beschissene Tür zuzuknallen. Spaßige Sache, dieses im Auto schlafen... :D

 

 

 

 

9.2.

 

Schon als wir in der Nacht einige Male aufgewacht sind, weil die Unterlage wegen dem Luftverlust langsam aber sicher immer härter wurde, hörte man das Unheil ganz deutlich: Regen. Und als es dann hell wurde war der auch leider immer noch da. Das bedeutete Frühstück im Auto und dann erstmal nach Queenstown fahren und in die kuschelig warme und vor allem trockene Bibliothek setzen. Da saßen wir dann auch eine ganze Weile, draußen war es einfach zu eklig und erst als der Regen irgendwann am Nachmittag aufgehört hatte trauten wir uns nach draußen. Blöde Entscheidung, es war nämlich eiskalt. Also flüchteten wir in die Shoppingmall und irgendwelche Läden und versuchten der Kälte bestmöglich aus dem Weg zu gehen, leider ziemlich erfolglos. Also gingen wir nur noch kurz einkaufen und kehrten dann im absolut besten Laden ein: Dominos, der Pizzahimmel. Gemütlich Pizza futternd fühlten wir uns auch gleich viel wohler und konnten einen ganz tollen Abendplan machen. Der hieß Burgerking, da war nämlich wenigstens was los und es war vielleicht nicht ganz so eklig kalt und nass. Wobei es bei Burgerking echt immer Temperaturen hat, bei denen sich Eisbären wohlfühlen würden. Aber wir wussten uns natürlich zu helfen, schnappten uns jeder drei Pullis und einen Schal und begannen uns drinnen breit zu machen. Das taten wir dann eine ganze Weile, genau genommen sogar so lange, bis sie zu machen wollten und uns freundlich zum gehen aufforderten. Also fuhren wir wieder zurück zum Fluss und suchten uns einen Parkplatz, wo wir dann noch lasen und so, bis wir so müde waren, dass wir uns schweren Herzens aufraffen mussten schon wieder die blöde Luftmatratze aufzupumpen und so weiter. Jeden Tag das gleiche Spiel... wir überlegen schon die ganze Zeit vielleicht doch wieder auf die Vordersitze umzusteigen, aber naja, jetzt erstmal gute Nacht!

 

 Bilder sind hier: https://www.dropbox.com/sh/0qs07ctkxfim1uj/AAAtI0q4G43O_e7EWHLUKOpJa?dl=0

Wanaka

Samstag, 07.02.2015

 

7.2.

 

Wenn man dann schon direkt an einem See aufwacht denkt man natürlich erstmal dran, sich eine Abkühlung zu gönnen und ein bisschen zu schwimmen. Der Gedanke wurde uns aber ziemlich schnell von der Tatsache ausgetrieben, dass das Wasser gefühlte -20°C hatte, das war uns dann doch ein bisschen zu heftig, also gab es nur eine kurze Haarwäsche. Anschließend machten wir noch Fotos von Sammy vor der tollen Kulisse, weil wir ihn ja wieder verkaufen müssen und dachten schöne Fotos helfen vielleicht ein bisschen.
Dann ging die Fahrt weiter und wir kamen schon bald in Wanaka an, dort mussten wir erstmal dringend tanken und dachten uns wir könnten bei der Gelegenheit ja gleich noch den Reifendruck kontrollieren. Bisschen blöd, dass wir nicht wussten wie das geht. Also fragten wir einen jungen Tankstellenkerl, ob er uns mal erklären könnte wie das geht, aber er griff sich einfach das Luftdings-Gerät und begann um unser Auto rumzukrabbeln und die Reifen zu kontrollieren. Wir kamen uns dann doch ein bisschen komisch vor, so völlig tatenlos und versuchten ein paar kluge Fragen zu stellen, was uns allerdings nicht so besonders gut gelang. Als der Typ gerade mit dem 3. Reifen fertig war kam auf einmal ein anderer angelaufen und meinte das ginge gar nicht, dass er uns hier den Reifendruck kontrollieren würde, keine Ahnung wieso nicht, aber jedenfalls zog der nette Reifenaufpumper dann von Dannen. Der Idiot, der ihn weggeschickt hatte, fragte dann immerhin noch ob wir denn sonst noch irgendwelche Probleme hatten und wollte grade wieder gehen, als wir loslegten. Und ob wir noch andere Probleme hatten! Ein Loch im Kühler zum Beispiel und das schien langsam wieder ein bisschen aufzugehen, jedenfalls roch unser Auto manchmal ziemlich unangenhem und das fanden wir dann etwas gruselig. Fand der Idiot wohl auch, jedenfalls schaute er mit einem „Oh shit“ unter unsere Motorhaube, schien aber den Kühler nicht wirklich zu finden und beschloss dann er holte mal lieber einen anderen Tankstellenkerl, der uns vielleicht besser helfen konnte. Also kam noch einer und schaute sich das ganze an, meinte aber er würde leider überhaupt nichts von Autos verstehen und wüsste deshalb auch nicht so genau was wir da am besten machen sollten. So wurde ein dritter zur Hilfe gerufen, doch auf die Frage was er denn so von Kühlern verstünde, antwortete er mit „wenn sie kaputt sind überhauptnichts“. Super, und sowas arbeitet bei Tankstellen. Der Idiot verzog sich dann irgendwann, er meinte nämlich er habe ja nicht mal den Führerschein und wäre deshalb wohl eher keine so große Hilfe und die anderen beiden einigten sich darauf, dass wir am besten auf den nächstgelegenen Campingplatz fahren sollten und dort stehen bleiben und uns nicht mehr bewegen. Ganz tolle Idee.
Wir bedankten uns natürlich trotzdem ganz herzlich und schauten uns dann erstmal die Stadt an, schlenderten durch die Läden und setzten uns in die Bibliothek, um ein bisschen Wifi zu schnorren. Dann waren wir noch einkaufen, schlichen uns zum wiederholten Mal ins Base Hostel, um eine kostenlose Dusche zu ergattern (erfolgreich!) und kauften uns dann beim Subway was zu Essen, um uns damit an den See zu setzen und noch ein bisschen die gemütliche Sommerstimmung zu genießen.
Anschließend fuhren wir weiter nach Arrowtown auf einen sehr schönen Campingplatz direkt am Fluss, der übrigens sogar in Herr der Ringe vorkommt! :D Von wegen stehen bleiben und nicht mehr bewegen, wir sind schließlich auf einem Roadtrip, da bleibt man doch nicht einfach auf einem Campinglpatz stehen und bewegt sich nicht mehr, auch nicht wegen einem Loch im Kühler. Manno.

 

 

Der Fox Gletscher

Donnerstag, 05.02.2015

 

5.2.

 

Und schon wieder zeigte sich die Wettergott-Sympathie schon fast überdeutlich, das wird langsam ja echt schon fast unheimlich... :D Wir hatten grade noch gemütlich gefrühstückt und waren mit spülen fertig und als wir das letzte bisschen ins Auto gepackt hatten fing es an zu regnen. Hier hielt uns also nichts mehr und so ging es los Richtung Fox Gletscher, zu dem wir eigentlich wandern wollten. Als der Regen mal ganz kurz aufhörte fuhren wir gerade an den Brunner mines vorbei, das sind alte Kohleminen und wir beschlossen uns die mal anzuschauen, denn die Westküste Neuseelands ist geschichtlich sehr geprägt von Kohle- und Goldminen und so ein bisschen Kultur kann ja nie schaden. Also liefen wir durch die verfallenen Anlagen und das Dorf, in dem die Arbeiter gelebt hatten, lasen Infoschilder und überquerten eine riesige Brücke, die übrigens laut einem der Schilder ganz kurz vor ihrer Fertigstellung eingestürzt war und dann 8 Monate lang wieder aufgebaut werden musste. Ziemlich ungünstig.
Nachdem wir nun schon gar kein schlechtes Gewissen mehr hatten, von wegen Kulturbanausen und so, ging die Fahrt zum Fox Gletscher weiter, inzwischen regnete es auch wieder in Strömen. Das machte das Ganze ein bisschen ungemütlich, wir haben nämlich leider das Problem, dass an unserem Auto der Scheibenwischer kaputt ist, der fliegt ständig halb ab und das bedeutet, dass alle 5 Minuten eine von uns in ihre Regenjacke krabbeln und sich mitten im Regen dem bescheurten Ding annehmen musste, damit es danach dann wenigstens für die nächsten 5 Minuten hielt. Irgendwie fanden wir dann beide, dass Regen einfach keine besonders tolle Sache ist, schon gar nicht, wenn man zu einem Gletscher wandern will, also beschlossen wir das ganze auf morgen zu verschieben.
Und so fuhren wir erstmal auf einen kostenlosen Parkplatz irgendwo im nirgendwo, dementsprechend hatten wir dort nicht mal Netz und der Regen wollte und wollte nicht aufhören. Also verbrachten wir den ganzen Abend im Auto, lasen und versuchten uns irgendwie zu beschäftigen und zwischen drin beteten wir immer wieder zu unserem Freund, dem Wettergott, dass wir morgen den Gletscher und alles bei wunderschönstem Wetter sehen können. Wir haben Hoffnung!

 

 

 

 

6.2.

 

Er hat uns erhört!! :) Heute Morgen wachten wir bei Sonnenschein auf und freuten uns beinahe ein Loch in den Bauch. So konnte der Tag losgehen. Nach dem Frühstück fuhren wir auch gleich los und zwar zum Lake Matheson, aber schon auf dem Weg dorthin waren wir begeistert von den Anblicken, die sich uns boten: Schneebedeckte Berge, direkt hinter grünen Wiesen, genau wie man sich Neuseeland immer vorgestellt hat. Bei der Wanderung um den See wurde das Ganze dann noch atemberaubender, es spiegelte sich nämlich alles im Wasser.
Als wir wieder bei unserem Sammy angekommen waren fuhren wir weiter zum Fox Gletscher und auch hier mussten wir noch hin wandern, wobei der Weg teilweise über kleine Flüsschen führte, wahrscheinlich Schmelzwasser, und wir aufpassen mussten, dass wir keine nassen Füße bekamen. Der Gletscher sah dann echt cool aus, da hatte sich der Weg doch gelohnt, und wir genossen den Anblick und futterten dabei die Müsliriegel, die wir uns mitgebracht hatten. Wir sind dann jedenfalls zurück ins Dörfchen gefahren, das nah am Gletscher liegt und weil wir uns irgendwie so richtig fühlten wie nach dem Skifahren dachten wir uns, wir setzen uns in ein Cafe und trinken ne heiße Schokolade, damit das Gefühl auch wirklich perfekt ist. War es dann auch und die heiße Schokolade war einfach ein Traum!
Dann ging es weiter nach Wanaka und zwar noch ganze 3 Stunden lang. Wir fahren hier schon immer ziemlich viel Auto, inzwischen bestimmt schon mehr, als wir bisher in Deutschland gefahren sind. Irgendwann bogen wir dann bei einem Campingplatzschild ein und machten uns glücklich, dass wir endlich angekommen waren ans kochen. Bis wir bemerkten, dass das nichts kostenloses war und man Geld in einem Umschlag einwerfen musste und einen Zettel ausfüllen und dann kommt wohl immer der Warnwestenkerl zum kontrollieren. Also beschlossen wir noch weiterzufahren, als wir fertig gegessen hatten, auch wenn wir darauf wirklich überhaupt keine Lust hatten. Die App hatte uns einen freien Campingplatz nicht weit entfernt angezeigt, aber als wir dort ankamen stellte sich heraus, dass das ein ziemlich schwer erreichbarer Platz direkt am See war und auch wenn es wunder, wunderschön war mussten wir uns noch kurz überlegen, ob wir wirklich dort bleiben sollten, das ganze war nämlich eigentlich eine no freedom Camping zone und nochmal 200$ Strafe wollten wir dann eigentlich doch nicht zahlen. Weiterfahren aber auch nicht, also suchten wir uns einen schönen Platz und genossen diese tolle Kulisse, die wir ganz für uns allein hatten.

 

Bilder: https://www.dropbox.com/sh/ahpysfnyqayqdn0/AADKQ2QP1uC2tW46CYbbNGzea?dl=0

 

Auf Reisen

Dienstag, 03.02.2015

 

3.2.

 

Sonnenschein! Und kein Strafzettel. Da hatten wir doch mal Glück gehabt, allerdings war es draußen immer noch unglaublich windig und so blieben wir auch beim Frühstück lieber im Auto sitzen und fuhren danach direkt los, Richtung Westport. Auf dem Weg dahin fiel uns auf dass wir ziemlich dringend mal unter die Dusche wollten und als wir erstmal keine finden konnten hielten wir kurzerhand am Straßenrand an, als wir so an der Küste lang fuhren, zogen uns unsere Bikinis an und hüpften ins Meer. Der Strand den wir da zufällig entdeckt hatten war auch richtig schön und das Wasser zwar schweinekalt, aber es war ein sehr angenehmes Gefühl endlich mal wieder halbwegs sauber und erfrischt, wenn auch umso salziger zu sein. So konnten wir dann den Weg nach Westport in aller Ruhe antreten und der war ganz schön lang, erst 3-4 Stunden später kamen wir an und mussten dann noch die Übernachtungsmöglichkeit suchen, die uns mal wieder die schlaue App gezeigt hatte. Was wären wir nur ohne Smartphone... Heute hatten wir uns eine Taverne ausgesucht, die kostete zwar 5$ pro Person, aber dafür gab es dann auch richtige Klos, die Möglichkeit zu Duschen und es hatte in der kompletten Umgebung einfach keinen freien Campingplatz gegeben. Bei der Taverne angekommen wollten wir uns gerade umschauen, als ein Mann raus kam und auf meine Frage, ob ihm das Ganze hier gehörte, lachend mit: „Leider ja“ antwortete. Also zahlten wir bei ihm und er erklärte uns wo wir uns hinstellen konnten und wo Klo und Dusche waren. Und das war irgendwie mitten in ihrem Haus. Man konnte also durch eine Art Hintertür laufen, stand dann fast in ihrem Wohnzimmer und konnte dort die sanitären Anlagen benutzen. :D War aber alles irgendwie sehr niedlich und endlich duschen zu können war einfach himmlisch. Ach und das Ehepaar, die am Abend dann auch noch einige Gäste in ihrer Taverne empfingen, hatten übrigens noch einen super witzigen Hund. Der hat uns jedes Mal, wenn er uns gesehen hat ewig schwanzwedelnd angebellt, konnte sich wohl nicht so richtig entscheiden was er von uns hielt. Aber wenn wir ihn dann gestreichelt haben war er super glücklich. :)

 

 

 

4.2.

 

Auch wenn das Wetter heute Morgen nicht so vielversprechend aussah, machten wir uns relativ früh auf dem Weg zu einem nahe gelegenen Strand, an dem man eine Robben Kolonie beobachten konnte, das hatten wir uns nämlich fest vorgenommen. Und das Wetter hielt auch noch, so dass wir trockenen Fußes den Weg an der Küste entlang bis hin zu einer Art Aussichtsplattform antreten konnten, vor der aus man wirklich eine ganze Menge super süße Robben beobachten konnte. Das niedlichste waren die kleinen Robben, die wohl im November geboren wurden und immer noch ziemlich unbeholfen über die Steine hüpften, oder platschten, oder wie auch immer man ihre witzige Art der Fortbewegung am besten beschreiben kann... :D Ein Junges war ganz besonders niedlich, es nervte nämlich die ganze Zeit seine Mama, ihm schien irgendwie wirklich langweilig zu sein. Und ein anderes rutschte bei dem Versuch einen Stein hoch zu kommen ständig zwischen zwei Steine und brauchte ewig um endlich an sein Ziel zu kommen. Wir konnten uns wirklich nur schwer vom Anblick der niedlichen pelzigen Robben losreißen, aber wir hatten noch einiges vor und so fuhren wir weiter zu den sogenannten Pancake Rocks. Wie der Name schon sagt sind das Steine, beziehungsweise Felsen im Meer und mit ein bisschen Fantasie sehen die aus wie ganz viele aufeinander gestapelte Pfannkuchen. Uns haben sie allerdings eher an KitKats erinnert, das kann aber auch daran liegen, dass wir die ja jeden Tag sehen. Trotzdem wurden die Felsen jetzt in KitKat-Rocks umbennant. Außerdem bilden sich zwischen ihnen sogenannte Blowholes, durch die das Meerwasser mit großer Wucht durch spritzt, das sieht wirklich toll aus! Nachdem wir von diesem Rundweg zurückgekommen waren und uns grade ins Auto gesetzt hatten zeigte sich mal wieder, dass der Wettergott ganz eindeutige Sympathien für uns hegte, es fing nämlich an zu schütten wie aus Kübeln. Das war natürlich ziemlich blöd, aber wir waren sehr froh wenigstens im Auto zu sitzen und konnten so ganz trocken nach Greymouth fahren. Von dem Städtchen selbst haben wir dann allerdings gar nicht so viel gesehen, wir sind erstmal in den McDonalds gerannt, um uns dort im Trockenen einen Muffin zu gönnen und dann saßen wir noch eine ganze Weile in der Bibliothek, weil wir dort das freie Wifi nutzen konnten, um Bilder hochzuladen und so weiter. Als es später wurde gingen wir noch kurz einkaufen und fuhren dann zu einem nahe gelegenen Campingplatz. Dort konnten wir sogar noch draußen kochen, weil es inzwischen nicht mehr regnete, aber dann wurde es schnell ziemlich kalt, so dass wir uns schon bald ins Auto verzogen haben.

 

 Bilder sind hier:
https://www.dropbox.com/sh/b0c9hkx7bfjn0sd/AADB9PCfeYAmOHuw_KYMYeJ_a?dl=0

 

Nelson-die Südinsel :)

Montag, 02.02.2015

 

31.1.

 

Und mal wieder war der verhasste Wecker der Grund zum Aufstehen, wir wollten ja schließlich die Fähre nicht verpassen. Taten wir auch nicht, genau genommen waren wir super pünktlich und nachdem Jule aufgeregt an den Einweisungskerlen vorbei gefahren war (man fährt ja nicht jeden Tag auf eine Fähre) mussten wir sogar noch eine ganze Weile warten, bis es endlich los ging. Irgendwann war dann aber alles geschafft und wir hatten ein Plätzchen zum Parken gefunden und konnten uns die Fähre genauer anschauen. Es gab ganz viel Essen und Shops, sogar ein Kino, aber da es uns ja ein bisschen am Geld mangelt setzen wir uns erstmal einfach auf die gemütlichen Stühle und warteten bis die Fähre sich in Bewegung setzte. Wir vertrieben uns die Zeit mit lesen, Sudokus und so nem Spaß und irgendwann gönnten wir uns dann als riesen Highlight doch noch einen Schokomuffin. Nach 3 Stunden Fahrt kam die Fähre in Picton an, jetzt waren wir also auf der Südinsel, von der alle sagen sie sei noch viel schöner als die Nordinsel. Wenn man sich jetzt nur Picton anschaut kann man das nicht wirklich bestätigen, das Städtchen sah dann doch nicht wirklich atemberaubend aus. Das war auch der Grund warum wir uns sofort auf den Weg nach Nelson machten, das sollte ja die sonnigste Stadt Neuseelands sein, also genau das richtige für uns. Als wir nach einer ganzen Weile dort ankamen stolperten wir gleich über den Burgerking, das traf sich ziemlich gut, denn so konnten wir mit Wlan nachschauen, wo wir überhaupt schlafen sollten. Glücklicherweise gab es einen Parkplatz etwa 500 Meter weiter, auf dem man über Nacht kostenlos parken konnte. Doch bevor wir uns dort hinstellten ging es noch zum Pack n Save, da zieht es uns dann doch immer wieder hin, vor allem wegen den billigen Kitkats und wegen dem unglaublich leckeren Körnerbrot, das ist nämlich sogar ein bisschen hart und nicht so ekliges Toast Zeug wie sonst alles andere. Als wir unsere Einkäufe erledigt hatten stellten wir uns mitten in die Stadt zu den anderen Massen von Campern, die sich mit ihren Autos und Vans schon auf dem Parkplatz eingenistet hatten. Dort genossen wir dann noch leckeres Käsebrot als Abendessen und legten uns anschließend ins Auto, weil es anfing zu regnen, dabei haben wir uns allerdings mal vorsorglich eingeschlossen, dadurch dass der Parkplatz so zentral lag liefen nämlich auch etwa 200 betrunkene Menschen drüber, die gerade aus irgendwelchen Bars kamen und wir wussten ja nicht was die dann so vor hatten. Unsere Sorge war auch berechtigt, irgendwann in der Nacht wurden wir nämlich erstmal geweckt weil irgendwelche betrunkenen Idioten an unserer Tür rüttelten. Es lebe die Zentralverriegelung! :D

 

 

 

 

1.2.

 

Leider hat Nelson, die sonnigste Stadt Neuseelands, uns heute wieder mit Regen beglückt. Und zwar mit Dauerregen, den ganzen Tag lang. Also gönnten wir uns erstmal ein sehr ausgedehntes Frühstück mit Rührei und allem drum und dran unter dem Dach der Toiletten und fuhren dann die 500 Meter zum Burgerking, um zu schauen, was man denn in Nelson bei Regen so machen konnte. Es gab auch einiges an Museen und so, die waren aber alle extrem teuer und so entschlossen wir uns für einen Ausflug zum Shoppingcenter, in dem auch der Pack n Save war. Dort schlenderten wir eine Weile durch die Läden und als wir irgendwann keine Lust mehr hatten ging es zum zweiten mal an diesem grauen Tag in den Burgerking, wo wir uns erstmal häuslich einrichteten und lasen, Sudokus lösten und so weiter und zwar eine ganze Weile. Genau genommen bis um halb 9, dann machten wir uns nämlich auf den weitesten Fußmarsch für heute: 50 Meter über die Kreuzung. Da lag das State Cinema und bei diesem Wetter war Kino einfach genau das richtige. Also gab es eine Runde Popcorn, leider konnten wir nur zwischen salzig und Caramel entscheiden (nehmt niemals Caramel-Popcorn, schmekt schrecklich!), und dann ließen wir uns in die gemütlichen Kinosessel sinken und warteten bis der Film anfieng. Mortdekai mit Johnny Depp war es übrigens und uns hat er sehr gut gefallen. Ziemlich spät kamen wir wieder aus dem Kino und fuhren die 500 Meter zurück auf den Parkplatz, wo wir direkt gegenüber von einer Gruppe Deutscher einparkten. Für die waren wir dann das Kino des Abends und zwar bei dem Versuch unsere Luftmatratze aufzupumpen. Das mit dem Loch stopfen hat nämlich nicht so richtig geklappt und so verliert das blöde Ding jeden Tag die komplette Luft und wir dürfen uns am Abend hinstellen und sie ewig wieder aufpumpen, nur um dann früh morgens aufzuwachen, weil es auf einmal so schrecklich hart ist. Naja, jedenfalls saßen die anderen alle gemütlich in ihren Campingstühlen und lachten uns aus, als wir vor uns hin pumpten. Immerhin haben sie uns noch ihre elektrische Pumpe angeboten, aber wir sind ja groß und stark und haben es auch ohne geschafft. Als das erledigt war spielten wir draußen noch eine Runde Mensch ärgere dich nicht und ich ärgerte mich fast zu Tode, weil Jule mich direkt vor dem Häuschen raus schmiss, als ich mit meinem letzten Männchen davor stand. Später erfuhren wir noch, das zwei von den anderen Deutschen auch aus Freiburg kamen, mal wieder einer von vielen Zufällen, über die man sich langsam schon gar nicht mehr wundert. :D

 

 

 

 

2.2.

 

Nachdem das Wetter heute Morgen dann immer noch nicht so der Hammer war, zwar kein Dauerregen, aber alles ein bisschen grau, gaben wir die Hoffnung auf ein sonniges Nelson dann endgültig auf und beschlossen weiter zu fahren. Wir fuhren am hoch gelobten Abel Tasman National Park vorbei, weil wir irgendwie doch nicht so viel Zeit hatten und wollten erstmal nach Takaka. Eine Stadt mit einem so wunderschönen Namen muss man sich ja mal anschauen. Auf dem Weg hielten wir noch oben auf dem Berg an und liefen 20 Minuten zu einer Aussichtsplattform und dann sofort wieder zurück, die Gegend hing nämlich in einer einzigen riesigen Wolke und das hieß man konnte mal wieder absolut nichts sehen außer weiß. Das kannten wir ja schon vom Tongariro Crossing. Kurz vor Takaka hielten wir bei einem Campingplatz den wir gesehen hatten und auf dem wir vielleicht übernachten wollten und wir wurden auch gleich sehr freundlich empfangen, das ganze war nämlich ein totales Hippie Ding und so kam sofort ein netter Hippie und meinte sie würden sich alle riesig freuen wenn wir hier übernachten und es gäbe auch Lagerfeuer, ach und ob wir eigentlich klettern würden, das machen hier nämlich ganz viele und die könnten wir alle kennenlernen und dann morgen mit ihnen klettern gehen und und und. Es war jedenfalls wirklich süß! :D Wir machten uns dann aber trotzdem erstmal auf den Weg in die Stadt, es war ja schließlich noch früh. Inzwischen war sogar die Sonne raus gekommen und so konnten wir ein Eis essen und uns in Ruhe alles anschauen. Später beschlossen wir noch zu einer nahe gelegenen Quelle zu fahren, der Waikoropupu Springs, das ist die weltweit größte Süßwasserquelle und sie ist unglaublich klar, wenn man ins Wasser schaut kommt man sich fast so vor als würde man tauchen. Allerdings darf man wegen der Maori Mythologie das Wasser nicht mal berühren, geschweige denn darin baden oder tauchen. Als wir das ganze genug bewundert und zurück zum Auto gelaufen waren ging es weiter zum Wharariki Strand, der ist ganz in der nordwestlichen Ecke der Insel und so gurkten wir da hoch und mussten dann noch 20 Minuten laufen um zum Strand zu kommen. Der Weg war aber echt schön, so richtig neuseeländisch, es ging nämlich die ganze Zeit über grüne Weiden, mitten durch Schafsherden durch. Wir bewunderten also die typisch neuseeländischen Wollknäule und versuchten (leider vergeblich) uns auf schafisch mit ihnen zu unterhalten und kamen dann an einem der schönsten Strände an die wir je gesehen haben und wahrscheinlich sehen werden. Man kann gar nicht so genau beschreiben was so wunderschön war, es war einfach alles so weit und die Natur sah so unberührt aus, unendlich viel Sand und Meer. Und dann hatten wir auch noch das Glück, dass wir ziemlich spät dran waren und so war außer uns eigentlich niemand mehr da und wir hatten die ganze Unendlichkeit nur für uns. Atemberaubend!
Irgendwann mussten wir uns dann aber doch von diesem tollen Anblick verabschieden und wieder über die Schafsweiden zurück zum Auto laufen. Nun ging es an die Schlafplatzsuche und wir hatten ja auch immer noch nicht gegessen und alles. Natürlich hätte sich der niedliche Hippie Campingplatz gut angeboten, der war nur leider inzwischen ziemlich weit weg, wir waren dann doch noch ein ganzes Stück gefahren. Aber zum Glück gab es ja die tolle App und die sagte bei den Koiha Lakes gäbe es einen kostenlosen Campingplatz und die waren gar nicht so weit weg. Also fuhren wir dort hin, sichteten auf dem Weg sogar noch ein super süßes Schwein mit seinem Ferkelchen und waren total begeistert, suchten dann aber leider vergeblich nach dem freien Campingplatz und beschlossen irgendwann uns einfach an den Straßenrand zu stellen. Der Tag war irgendwie wirklich lang gewesen und wir hatten einfach keine Lust mehr noch weiter zu fahren und da wir schon ewig nur noch über irgendwelche holprigen Sandstraßen gefahren waren hielten wir auch den Besuch eines Strafzettel-Warnwestenkerls am Morgen für unwahrscheinlich, auch wenn wir uns trotzdem davor fürchteten. Das wir den ersten Strafzettel immer noch zahlen müssen blenden wir übrigens jeden Tag aufs Neue wieder erfolgreich aus. Also jedenfalls standen wir dann in einer kleinen Bucht am Straßenrand und hatten eine atemberaubende Aussicht auf den See, allerdings war es schrecklich windig und so verbrachten wir den Abend dann doch lieber im Auto und da es auch zum Kochen eindeutig zu windig war gab es nochmal Käsebrot im Auto. Da hoffen wir doch mal, dass wir morgen vom Sonnenschein geweckt werden und nicht von einem 200$ Strafzettel und dann ist alles gut... :D

 

Und hier sind die Bilder: https://www.dropbox.com/sh/0n04yr6d8x50i7s/AABbTP_b7cQn85blfkuywfvra?dl=0